altes Schätzchen, worauf achten???

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich liebäugele damit, mir ein altes Schätzchen zum Taschen nähen zu holen.


    z.B. eine Phönix Universal.


    Mir ist schon klar, dass diese Maschinen schon viel geleistet haben.


    Daher meine Frage, höre ich ein ausgeschlagenes Lager, oder wie kann ich das testen?


    Reicht es an die Nadelstange ein Lineal anzulegen?


    Was muss ich prüfen?


    Lieben Dank


    Margali

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  • Hallo,

    du meinst wahrscheinlich Phoenix Universa.


    Ich würde zunächst mal den Gesamteindruck checken:

    Ist die Grundplatte noch schön schwarz, hat eventuell sogar noch Goldverzierungen, die gut erhalten sind, oder ist der Lack schon bis auf's Metall abgetragen?


    Dann würde ich schauen, wie leichtgängig die Mechanik ist. Wenn sie extrem leichtgängig ist dann könnte sie abgenutzt sein, ist sie extrem schwergängig, dann muss man sie erst wieder gängig machen oder hat sogar einen Defekt (z.b. Nadelstange verbogen o.ä.).


    An der Nadelstange kann man durch hin- und herbewegen Spiel feststellen, auch den Greifer mal auf Spiel prüfen.


    Stichplatte: Wie sieht das Stichloch aus. Gibt es zahlreiche Nadeleinschlagskrater oder ist eventuell bei Zickzackmaschinen aus dem Langloch sogar ein Kreuzloch geworden? Dann Finger weg.


    Und vorher erkundigen, welches Nadelsystem benötigt wird. Gerade die Phoenix Universa sind da sehr speziell, denn 29, 229, 329, 39 und 49 benötigen 1910er Nadeln, die kaum noch erhältlich sind.


    429 und 249 laufen mit 1738/287WH Nadeln, die sind sehr gebräuchlich im Industriebereich und dementsprechend gut zu bekommen.


    Bei der 39 und 49 kann man mit etwas Geschick auf das 1738er Nadelsystem umstellen, bei den kleinen Maschinen geht das nicht ohne Flex unter Zerstörung des Originalzustands.


    Es gibt noch viele andere gute Modelle. Schaue doch mal, was in deiner Gegend gerade angeboten wird.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

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  • kledet vielen Dank für die vielen wertvollen Hinweise.


    Dann lasse ich von der Phoenix lieber mal die Finger, die sah schon etwas lädiert aus und steht 50 km weit weg.


    Gibt es eine Übersicht im Netz, welche Maschine welches Nadelsystem braucht?


    BG

    Margali

  • margali Ich kann Dir zwar keinen hilfreichen Rat bieten, aber eine ähnliche Frage hab ich mir erst vor Kurzem auch gestellt.


    Wenn altes Schätzchen, welche? Wo liegen Stärken und Schwächen?

    Welche sind (bauartbedingt) anfällig für bestimmte Krankheiten?

    Wie sieht die Ersatzteilversorgung jeweils aus?


    Meine erste Begegnung mit einem der schweren Modelle war und ist ja die Veritas meiner Mutter. Ich habe meine Mutter oft fluchend an dieser Maschine in Erinnerung.

    Als ich vor einigen Jahren mal selber daran nähte, empfand ich den Wechsel der Untenfadenspule als arg fummelig. Vielleicht lass aber auch an der Tischkonstruktion.

    Zu Veritas-Maschinen zieht es mich aber (scheinbar deshalb) kaum.


    Irgendwann entspann sich bei mir die Idee, doch mal eine Maschine mit Tretantrieb ins Haus zu holen. Ausgeguckt hatte ich mir eine Altenburg Zick-zack aus der Region.

    Der Verkäufer hatte uns damals aber kurzfristig versetzt.


    Da es keine dringende Angelegenheit war, ruhte die Sache erstmal und irgendwann zog die Tretmaschine meiner inzwischen verstorbenen Omi ein.

    Eine Naumann Kl 14. Ohne Zickzack aber dafür mit ganz viel Erinnerungspotential.

    Das Nähen mit Tretantrieb fällt mir zwar echt schwer, aber so macht die Maschine einen guten Eindruck.


    Nun hatte ich ja meinen Oldie, aber irgendwann ließ ich mir von einer Bekannten, zwei ältere motorisierte Modelle aufschwatzen.

    Eine Singer (237?) und eine - TADAAAA…. - Veritas (Koffermaschine).

    Da mich eher die Singer ansprach, schleppte ich diese zum nächstgelegenen Schrauber.

    Aber irgendwie hat sich dadurch nichts verbessert.

    Weder am eigenartigen rasselnden Klang noch am Nahtbild. 🤷‍♀️


    Der Schrauber outete sich übrigens als Veritas-Fan, unter anderem wegen der Ersatzteilversorgung. Nur bin ich im Moment nicht gerade hoch motiviert auch diese Maschine zum Schrauber zu schleppen, zumal auch leider der beiliegende Anschiebetisch arg lädiert ist. 😬

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