Bessere Nähmaschine mit sich widersprechenden Eigenschaften

  • Vielleicht solltest Du Dir, wenn es Dein Zeitrahmen hergibt, mal einen Plan, mit so 4—5 Projekten machen, die Du schon immer mal machen wolltest und mit jeweils unterschiedlichen Anforderungen an die Maschine.

    Heißt also verschiedene Materialien, verschiedene Techniken.

    Danke. Gute Tipps und Erfahrungsbericht.

    Der Austausch der Glühbirne bei diesem Modellen ist ein Highlight.

    Beim ersten Mal habe ich mir einen abgebrochen - ein Mann ließt ja keine Bedienungsanleitungen, er weiß es ja eh besser :o .

    Ich habe ähnliche Erfahrung gemacht. Nach der Bedienungsanleitung sollte das ganz einfach mit 2 Fingern sein. Das Herausnehmen der alten Glühbirne war schon fast unmöglich. Als ich dann versucht habe die Glühbirne wieder auf dem selben Weg mit 2 Fingern (Daumen und Zeigefinger) in den Bajonettverschluss einzudrehen war das unmöglich. Ich habe es geschafft die Glühfädel der Glühbirne zu zerstören, als mir die Birne beim Hineindrücken und Drehen aus der Hand gefallen ist. Damit war ein Austausch besiegelt. Die neue LED musste ich extra im Internet bestellen. Leuchtmittel mit B15d Sockel gibt es nicht in jedem Laden. Die LED war schon am nächsten Tag da. Das Licht hat jetzt eine Leuchtkraft von 20W anstatt 15W und ist cool white (Tageslichtähnlich). Obwohl LED Glühbirnen mit B15d Sockel im Vergleich zu herkömmlichen Glühbirnen nicht gerade günstig sind, hat sich der Austausch gelohnt.

    Ich war dann beim Einbau der LED klüger und habe das Seitenteil an der Elna tx mit nur 1 Schraube abgenommen. Damit war der Einbau eine Leichtigkeit.


    Zitat von Mr.Murphey

    Zwillingsnadeln wurden ursprünglich nur für eine bestimmte Nähtechnik verwendet, die von den meisten Hobbynähern und -näherinnen nur in Ausnahmefällen verwendet wird. Ich meine das war für das Biesennähen.

    Nicht aber, um zwei Nähte aus anderen Gründen parallel zu nähen oder gar Zierstiche zu nähen.

    Ein Nachteil ist auch, dass Zwillingsnadeln durch den begrenzten Platz dünner sind und entsprechend nur mit einem dünnen und damit weniger festen Faden benutzt werden können. Für belastbare Anwendungen sind die damit in der Regel (es gibt natürlich Ausnahmen) nicht geeignet. Im Winkel geführte Nähte funktionieren optisch auch nicht besonders schön.

    Um zum Beispiel Außentaschen wie bei Jeans optisch hübsch anzunähen stehen die Nadeln meist auch zu eng beieinander.


    Interessant ... Ich habe mir eine Zwillingsnadel besorgt, um zu testen welche Nähte man damit machen kann. Mit meine Elna tx kann man damit nur gerade nähen. Man kann schon auch damit den Zick-Zackstich verwenden, es kommt dabei aber nichts vernünftiges raus. Ich habe mir davon versprochen eventuell saubere Parallelnähte zu machen. Die Nadeln gibt es aber max. in 6mm Abstand. Das wäre ein Kompromiss bei Jeans oder Baumwollhosen. Die meisten Parallelnähte haben 7mm Abstand. Die Naht kann man dann aber nur von rechts nähen, von links ist sie gekreuzt.


    Zwillingsnadeln sind für Jersey gedacht -- ich sehe sie nur für Jersey, und zwar für 70 und 80. Sie sind ganz praktisch für Säume. Man muß halt den Saum von aussen nähen und den Rand über die Naht nachher nach Bedarf zurückschneiden

    Danke für die Beschreibung im Umgang damit.

    Sich wegen der Zwillingsnadeloption für Jerseysäume eine neue Maschine zu kaufen macht aus meiner Sicht überhaupt keinen Sinn. (Dann lieber 'ne zusätzliche Cover, wenn man unbedingt diese Parallelnähte auf Jersey haben will.)

    Guter Tipp. Danke.

    In Anleitungen für alte Maschinen ist das selbstverständlich noch enthalten.

    Auch in der Anleitung der Elna (hier nachgeschaut bei der Jubilee, die in etwa aus der Zeit der tx stammt) steht es noch drin.


    Aber ich empfehle grundsätzlich bei Zwillingsnähten sich eine zweite Spulenkapsel/Spulenkorb zuzulegen und dort die Unterfadenspannung massiv zu reduzieren, damit das Nahtbild schön wird.

    Danke, gute Empfehlung.

    Die Unterfadenspannung lässt sich bei der Elna tx ganz leicht stufenweise verstellen, auch wenn die Nadel gerade im Stoff steckt. (Siehe Dateianhang).


    Tut man das für die perfekte Zwillingsnadelnaht, dann ist diese am Ende zwar so optimal, wie es bei einer Haushaltsnähmaschine möglich ist, egal ob alt oder neu, aber ich persönlich finde das Ergebnis trotzdem nicht optimal für einen Saum und nähe an dieser Stelle deshalb lieber einen Zierstich, den Dreifachzickzack (genähten Zickzack), oder einen umfunktionierten anderen Nutzsich, z.B. diesen.


    Jedenfalls macht es für mich überhaupt keinen Sinn, eine andere Haushaltsnähmaschine zu kaufen, um mit der Zwillingsnadel besser arbeiten zu können, als mit der oben angeführten Elna, nur weil die Nadel dann möglicherweise gerade steht. Eine Zwillingsnaht auf der Haushaltsnähmaschine bleibt halt immer eine Zwillingsnaht auf der Haushaltsnähmanschine, da wird nie eine Covernaht draus, egal, wie toll die Maschine ist und unabhängig von der Einfachheit der Unterfadenspannungseinstellung.


    Es kommt halt drauf an, was man braucht oder will oder was einem gefällt.

    Würde ich meterweise Biesen nähen, sähe ich das vielleicht anders. ;)

    Ja, ich habe die Möglichkeiten mit einer Zwillingsnadel zu nähen zu sehr Überschätzt. Ganz nette Option, aber in meinem Fall nur 1 einzige Naht für einen bestimmten Fall. Und ob das bei Hosen bzw. Jeans so viel Vorteil bringt, da es nur das Nahtbild der oberen Seite ist. Eine Kappnaht lässt sich damit nicht machen. Um das ordentlich zu machen wäre dann eine Cover mit 2 Nadeln gefragt oder geübter Umgang mit einer guten HH-nähmaschine.

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    2018 war die Maschine erstmals auf der H+H zu sehen, im Sommer war die JUKI NX7 Kirei dann endlich erhältlich. Die große Schwester der DX7 punkten mit vielen Features aus der Industrie. Im Forum gibt es einen lesenswerten ausführlichen Test- und Erfahrungsbericht.
     

    technische Daten | Produktseite Hersteller | Händlersuche

  • Nochmal zu Zwillingsnähten und "Parralellnaht":


    Ja, auf der rechten Seite hast Du mit einer Zwillingsnadel zwei parallele Nahtreihen.


    Aber die beiden Oberfäden teilen sich auf der linken Seite einen Unterfaden.

    Das sind also nicht wirklich zwei parallele Nähte.


    Die "Zickzacklinie" des Unterfadens sorgt für eine gewisse (!) Dehnbarkeit des Stoffs, weil die Oberfäden bei Dehnung quasi den Unterfaden strammziehen können. (Wobei der Stoff zwischen den "beiden" Nähten zusammengezogen wird.) (1)


    Doppelnähte an Jeans etc. sollen für mehr Stabilität sorgen: reißt die eine, dann hält noch die andere.

    Eine Zwillingsnaht an dieser Stelle ist mit Sicherheit wesentlich weniger haltbar:

    Reißt der Unterfaden, dann geht die ganze Naht auf.


    (Die (Kauf-)Jeans, die ich gerade trage, ist an den Innennähten mit der Overlock zusammengenäht, und dann doppelt (in zwei parallelen Reihen) mit dem Dreifachgeradstich abgehenäht.

    Dieser Stich ist ein kleines bisschen dehnbar und sehr haltbar.

    Früher hat man da Kappnähte genäht.


    (1) Noch eine Anmerkung:

    Bei der Cover ist das im Prinzip genauso, aber hier wird der Unterfaden mit so viel zusätzlichem Garn unter den Oberstichen "herumgeschlungen", dass er einfach sehr viel mehr Material für die Dehnung zur Verfügung hat.

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  • Ich war dann beim Einbau der LED klüger und habe das Seitenteil an der Elna tx mit nur 1 Schraube abgenommen. Damit war der Einbau eine Leichtigkeit.

    Dann ist die tx doch etwas anders gebaut als die tsp Air electronic, die hier steht. Denn bei der tsp kann man das Seitenteil gar nicht abnehmen. Man muss von oben einen Stift, Schraubendreher o.ä. in ein Loch hindrücken, dann fährt die Lampenfassung nach unten und man kann die Birne tauschen. So etwas hatte ich vorher noch nie gesehen und fand ich sehr elegant.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

  • Hallo und ein dankeschön an all die sich an dem Thema hilfreich beteiligen.

    Ist das dann eine "falsche" Kappnaht? (Siehe Dateianhänge)


    Eine echte Kappnaht müsste man dann nicht versäubern und ist voen wie hinten versäumt. (Siehe Dateianhänge)


    Kann ich mir das so vorstellen?

    (1) Noch eine Anmerkung:

    Bei der Cover ist das im Prinzip genauso, aber hier wird der Unterfaden mit so viel zusätzlichem Garn unter den Oberstichen "herumgeschlungen", dass er einfach sehr viel mehr Material für die Dehnung zur Verfügung hat.

    Die Cover macht eher eine dehnbare Naht, als das im anderen Fall bei einer echten Kappnaht wäre. Mit welcher von beiden Maschinen, Overlock oder Cover könnte man dann eine echte gerade Parallelnaht nähen - also mit 2 Nadeln ? Oder gibt es auch HH-nähmaschinen die mit einer Zwillingnadel können ? Wahrscheinlich nicht, da der Unterfaden immer nur 1 Faden ist.

    Dann ist die tx doch etwas anders gebaut als die tsp Air electronic, die hier steht. Denn bei der tsp kann man das Seitenteil gar nicht abnehmen. Man muss von oben einen Stift, Schraubendreher o.ä. in ein Loch hindrücken, dann fährt die Lampenfassung nach unten und man kann die Birne tauschen. So etwas hatte ich vorher noch nie gesehen und fand ich sehr elegant.

    Es gab eine Elna TSP air electronic. Das war 1978 die erste mit air electronic. Die war noch robuster und größer gebaut.

    Die Elna Lotus TSP - ZZ und SP - war schon etwas handlicher in einer Art Kofferausführung gebaut.

    Ab 1980 kam dann die Elna Stella - t sp und tx - air electronic. Die Bauweise von Lotus wurde beibehalten. (siehe Dateianhänge).

    Ab Elna Lotus, der schon leichteren Bauweise, konnte man das linke Seitenteil, aus Aludruckguss, mit nur einer Schraube lösen. An dem Seitenteil war die Fassung für die Glühlampe mit B15d Sockel montiert. Die Lampenfassung kan auf der Rückseite an einem vorstehenden Stift nach unten geschoben werden, so dass die Lampe dann nach unten zum Vorschein kommt.

    Leider tut man sich sehr schwer die Lampe abzudrehen. Man bricht sich dabei die Finger.

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  • Eine echte Kappnaht müsste man dann nicht versäubern und ist voen wie hinten versäumt. (Siehe Dateianhänge)

    ...


    Die Cover macht eher eine dehnbare Naht, als das im anderen Fall bei einer echten Kappnaht wäre. Mit welcher von beiden Maschinen, Overlock oder Cover könnte man dann eine echte gerade Parallelnaht nähen - also mit 2 Nadeln ? Oder gibt es auch HH-nähmaschinen die mit einer Zwillingnadel können ? Wahrscheinlich nicht, da der Unterfaden immer nur 1 Faden ist.


    Ja, eine echte Kappnaht muss man nicht versäubern.

    Es ist eigentlich eine besonders stabile Naht, keine elastische!


    Lade Dir mal hier (Klick) die Bedienungsanleitung für die Pfaff 230 runter. Auf S.56/57 ist die Kappnaht beschrieben, die auch auf anderen Maschinen genau so genäht wird.

    (Vielleicht findest Du hier auch noch anderes Nützliches ;) .)


    (In der o.g. Anleitung wird empfohlen wird, die Kappnaht auf Trikot (Jersey) mit Zickzack zu nähen, damit sie elastisch wird, aber die gerade Naht im Inneren wird dann reißen. Vermutlich genügt die Zickzacknaht für diesen Einsatzzweck und man muss die erste Naht dann eher als Hilfsnaht ansehen.)



    Kappnaht: stabil, in der Regel nicht dehnbar

    Covernaht und Overlocknaht: dehnbar


    Echte parallele Nähte (bei denen je auf der Ober- und Unterseite eine gerade Linie sichtbar ist) kann man mit keiner Haushalsnähmaschine, Covermaschine oder Overlockmaschine nähen.

    Overlocks nähen zudem ausschließlich an Stoffkanten, nicht in der Mitte vom Stoff.


    Möglicherweise gibt es in der Jeansproduktion spezielle Industriemaschinen mit zwei Unterfäden - ich weiß es nicht.

    Aber für zwei parallele Nähe braucht man eigentlich nur ein bisschen Übung, nicht allzuviel davon. An einer Kante wie einer Jenasnaht könnte ein Höhenausgleichsfuß hilfreich sein.


    Du kannst Dir z.B. beim Nähpark bei den einzelnen Maschinen unter "Stichübersicht" anschauen, wie die Nähte der Maschinen auf der Ober- und Unterseite aussehen. Vielleicht wird's dann klarer.


    Beispiel: Bernette Cover

    Beispiel: Bernina Overlock

  • Möglicherweise gibt es in der Jeansproduktion spezielle Industriemaschinen mit zwei Unterfäden - ich weiß es nicht.

    Nicht nur für die Jeansproduktion, sondern auch für andere Anwendungszwecke, gibt es Zweinadelmaschinen, die neben zwei Nadeln auch über zwei Greifer verfügen und dementsprechend in einem Rutsch eine echte Doppelnaht fabrizieren können.

    Spontan fallen mir da die Pfaff 146 oder 546 ein, aber es gibt bestimmt noch mehr.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

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  • Hallo, und danke für alle weiterführenden Beschreibungen.


    Lade Dir mal hier (Klick) die Bedienungsanleitung für die Pfaff 230 runter. Auf S.56/57 ist die Kappnaht beschrieben, die auch auf anderen Maschinen genau so genäht wird.

    (Vielleicht findest Du hier auch noch anderes Nützliches ;) .)

    Ich habe mir die Bedienungsanleitung geholt und die Seiten 56/57 genau durchgelesen und angeschaut. Irgendwie ist das hier anders beschrieben wie in anderen Beschreibungen. Das liegt daran, dass hier mit einem Kappnahtfuß genäht wird und nur 2 Nähte angelegt werden. Die 2. Naht wird von Rechts gemacht. Man sieht nun die 1. Naht nur auf der rechten Seite. Die 2. Naht geht von Rechts durch auf Links. Auf der rechten Seite sind 2 Nähte sichtbar. Auf der Linken Seite nur die 2. Naht.


    Ohne Kappnahtfuß würde man insgesamt 3 Nähte anlegen, damit Rechts und Links jeweils 2 Nähte parallel liegen.

    Um es besser zu verstehen habe ich mir 2 Blatt Papier links auf links ( die Außenseiten oben) aufeinander gelegt. Das untere Blatt Papier steht mit seiner Kante etwas (4mm Vorsprung) vor der Blattkante des oberen Blatt Papiers. Dann falte ich die vorstehende untere Blattkante (4mm Vorsprung) über die obere Blattkante und denke mir eine 1. gerade Steppnaht auf dem Vorsprung durch beide Blätter. Dann klappe ich das untere Blatt nach oben auf. Die entstandene Verbindung der zwei Blätter Papier wird noch einmal nach links auf das von Anfang an oben liegende Blatt gelegt. Die so entstandenen Verbindung wird nun auf der linken Seite mit einer 2. geraden Steppnaht parallel zur Falzkante abgesteppt. Jetzt werden die beiden Blätter von Links auf Rechts gedreht. Die rechte Seite liegt nun oben. Hier würde dann eine 3. gerade Steppnaht von rechts auf die nicht mehr sichtbare 1. gerade Steppnaht parallel zur 2. geraden Steppnaht durch alle Lagen genäht. Links wie Rechts ist nun die 2. und 3. gerade Steppnaht im parallelen Verlauf zu sehen.

    Hier eine gute Erklärung.

    (In der o.g. Anleitung wird empfohlen wird, die Kappnaht auf Trikot (Jersey) mit Zickzack zu nähen, damit sie elastisch wird, aber die gerade Naht im Inneren wird dann reißen. Vermutlich genügt die Zickzacknaht für diesen Einsatzzweck und man muss die erste Naht dann eher als Hilfsnaht ansehen.)

    Vielleicht sollte für Trikot die 1. Naht auch schon mit Zick-Zack genäht werden? Nach Fertigstellung der Kappnaht sollte die 1. Naht auf der Außenseite nicht mehr sichtbar sein, nur innen. Wenn dann von Rechts die 3. Naht angelegt wird, überdeckt sie die 1. Naht innen. Das sieht bestimmt nicht besonders schön aus, ist aber innen liegend.

    Echte parallele Nähte (bei denen je auf der Ober- und Unterseite eine gerade Linie sichtbar ist) kann man mit keiner Haushalsnähmaschine, Covermaschine oder Overlockmaschine nähen.

    Ich bin zusätzlich auch noch am lesen und informieren, da ich mir immer noch nicht sicher bin was es eigentlich alles für Möglichkeiten bei der Textilverarbeitung im Heimbereich gibt und was ich davon wirklich brauchen würde. Und an welchen Haushaltsmaschinen diese Funktionen dann angeboten werden. Es gibt so vieles und man stößt immer wieder auf interessante Neuigkeiten, wie z.B. eine 2-Nadel-Steppstich Nähmaschine für die Industrie, Juki LH-4500C Series. Hiermit werden z.B. parallele Steppnähte für Hosen und Röcke genäht (siehe Dateianhang).

    Aber für zwei parallele Nähe braucht man eigentlich nur ein bisschen Übung, nicht allzuviel davon. An einer Kante wie einer Jenasnaht könnte ein Höhenausgleichsfuß hilfreich sein.

    Ich bin auf einen guten Tipp gestoßen, wenn man möglichst gerade zu einer Kante oder vorhandenen Naht steppen möchte.

    Hier: knappkantig-absteppen-mit-dem-blindstichfuss


    Du kannst Dir z.B. beim Nähpark bei den einzelnen Maschinen unter "Stichübersicht" anschauen, wie die Nähte der Maschinen auf der Ober- und Unterseite aussehen. Vielleicht wird's dann klarer.


    Beispiel: Bernette Cover

    Beispiel: Bernina Overlock

    Danke, die Schemabilder zeigen ganz deutlich wie die Nähte aufgebaut sind.

    Ich habe dazu auch eine hilfreich, klärende Quelle gefunden, die ich hier auch angeben möchte, für alle die nach guten Erklärungen suchen.

    Hier: Overlock & Coverlock – wer kann was?


    Nicht nur für die Jeansproduktion, sondern auch für andere Anwendungszwecke, gibt es Zweinadelmaschinen, die neben zwei Nadeln auch über zwei Greifer verfügen und dementsprechend in einem Rutsch eine echte Doppelnaht fabrizieren können.

    Spontan fallen mir da die Pfaff 146 oder 546 ein, aber es gibt bestimmt noch mehr.

    Ja, danke, ich habe dazu auch was gefunden, ist allerdings nicht breit gestreut, weil aus dem Industriebedarf (siehe weiter oben). Schade, dass so etwas nur mit speziellen Maschinen gemacht werden kann. Auch ein Doppelkapper-Fuß, der bei einer Kappnaht in einem Arbeitsschritt behilflich ist. Leider wieder nur für den Industriebereich (Siehe Dateianhang).

  • Ja, danke, ich habe dazu auch was gefunden, ist allerdings nicht breit gestreut, weil aus dem Industriebedarf (siehe weiter oben). Schade, dass so etwas nur mit speziellen Maschinen gemacht werden kann.

    Spezielle Maschinen für spezielle Arbeiten, so ist es halt.

    Wer möchte denn schon eine Haushaltsmaschine haben, die nur geradeaus nähen kann, aber einen zweiten Greifer an Bord hat, den man nur zwei, drei mal im Jahr nutzt, aber mitbezahlen und tragen muss.


    Wenn du regelmäßig Doppelnähte nähen willst dann schaue doch regelmäßig im Kleinanzeigenmarkt nach solchen gebrauchten Maschinen. Die werden manchmal recht günstig angeboten, da die Zahl der Interessenten doch ziemlich klein ist.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

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  • ... btw., wer hindert einen eigentlich, so eine Naht 2 x runterzunähen :confused: ?

    Die zwei oder drei Hosen pro Jahr - macht 6 Doppelnähte - schafft man in weniger als 'ner halben Stunde :pfeifen:

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

  • ... und was ich davon wirklich brauchen würde.

    Um das festzustellen, würde ich Dir raten, einfach mit der vorhandenen Nähmaschine mal anzufangen.

    Sehr wahrscheinlich stellst Du fest, dass Du damit sehr viel machen kannst, wenn Du den Umgang damit lernst und dich darauf einlässt.


    Und wenn Du dann merkst: Oh, an dieser Stelle wünsche ich mir mehr Komfort: Dann kannst Du gezielt danach Ausschau halten.


    Es soll Leute geben (ich zähle mich dazu), die jahrzehntelang nahezu alles auf einer Haushaltsnähmaschine nur mit Geradstich und Zickzack genäht haben.

    Und vor hundert Jahren reichte sogar nur der Geradstich für sehr, sehr viele Näharbeiten, auch für berufliches Nähen (in Heimarbeit) für Projekte von der Unterhose über die Gardine bis zum Brautkleid.

    (Obwohl es schon damals Spezialmaschinen für die industrielle Konfektion gab.)


    Zum Nähfuß für gerade Nähte:

    Den Blindstichfuß habe ich dafür auch schon probiert. Mir liegt er nicht.

    Am allerallerbesten geraten mir gerade Nähte an Kanten mit dem Standardnähfuß der Pfaff 362 an dieser Maschine, was möglicherweise damit zu tun hat, dass ich den jahrelang einfach praktiziert habe, ohne jemals darüber nachzudenken oder Alternativen gekannt zu haben, oder mich durchs Internet verwirren zu lassen.

    Aber auch mit meinen (und anderen) neuen Maschinen lassen sich völlig problemlos gerade Nähte nähen ;) . Falls es nicht klappt, bringt Übung möglicherweise mehr als ein besonderer Fuß.


    Aber falls Du noch ein bisschen Lektüre über die vielen ganz wunderbaren Füße und deren Anwendungsmöglichkeiten möchtest - die ja verschiedene Hersteller anbieten:


    Hier findest Du zahlreiche Füße von Pfaff samt deren Nutzung ab Seite 15- S. 63.

    Hier dito von Jamone (von 2015, aber sooo viel hat sich nicht geändert)

    Hier von Bernina


    (Schließlich braucht man ab und zu mal neues Spielzeug - ich jedenfalls :), deshalb lese ich sowas ab und zu ganz gern.)


    Und der Vollständigkeit halber:

    Auch über die Nähmaschinennadeln gibt es einiges zu wissen:

    Schmetz

    Organ

    Wenn Du Dich in die Industriemaschinen einarbeiten möchstest, dann ist nadeltechnisch Grotz-Beckert die richtige Adresse.


    Weiterhin viel Spaß beim Stöbern und Lernen!

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  • Hallo,


    ich hätte eine spezielle Frage zur Verwendung von Zubehör an HH-Nähmaschienen bei Geradstichen.


    Bernina (und bestimmt auch andere Hersteller) bietet einen Geradstichfuß an, für Arbeiten an dickeren, festeren Stoffen.

    Juki bietet nicht nur einen Geradstichfuß an sondern auch eine wechselbare Geradstichplatte.

    Die Geradstichplatte hat doch nur die Funktion, dass das Einstichloch kleiner gehalten wird, damit auch bei dünneren Stoffen der Stoff nicht in das Nadelplattenloch gedrückt/gezogen wird. Welche Funktion erfüllt zusätzlich noch ein Geradstichfuß mit ebenso kleinem Nadelloch. Also was ist der Vorteil, wenn beides verwendet wird, gegenüber dem wenn nur eines verwendet wird ?

    Natürlich - z.B. JUKI HZL-NX.. kann als Schnellnäher mit Geradstichfunktion umgebaut werden und macht damit ein annähernd sauberes Stichbild wie eine Industriemaschine (so wird zumindest damit geworben).

    ---

    Schönen Gruß

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  • Der Geradstichfuß ist bei dickeren Stoffen sehr hilfreich. Der Stoff wird besser gehalten und gepresst. Bei Bernina ist dr Geradstichfuß die Nr. 8 oder auch Jeansfuß.

    Viele Grüße


    Machi

  • Disaster

    Hat das Label Frage Nähmaschinenkauf hinzugefügt.
  • Hallo, liebe Forennäherinnen und -näher. Danke für die letzten Beiträge und Antworten.


    Eine neue Frage, die ich mir theoretisch auch selbst beantworten kann, aber gern eure praktischen Tipps dazu erfahren möchte.


    Frage: Wie wichtig ist euch ein Freiarm an der Nähmaschine ? Die Frage ist natürlich auch davon abhängig auf was man sich beim Nähen hauptsächlich konzentriert. Wenn jemand hauptsächlich quiltet, wird sie/er eher darauf verzichten können. Wenn ihr aber den Freiarm benutzt, wie wichtig ist er euch, oder könntet ihr darauf verzichten ? Es gibt ja auch Näher, die sind es gewohnt Ärmel von links zu Nähen (Das war eine Antwort die ich beim Fachhändler erhalten habe).

    - Oder wer keinen Freiarm an der Maschine hat - bei welchen Arbeiten wäre euch ein Freiarm wichtig gewesen ?


    Der Hintergrund meiner banalen Frage ist:

    Die meisten Haushaltsnähmaschinen bieten einen Freiarm an. Wenn eine Nähmaschine mehr auf das Schnellnähen mit präzisen Geradstich ausgerichtet ist (zumeist Quilt-Nähmaschinen ?) und trotzdem zusätzlich eine gute Ausstattung mit Zick-Zack Stiche und Zierstiche anbietet, dann findet man meistens keinen Freiarm vor. Ich kenne nur die Juki Nähmaschinen die ab der DX-Serie das extra gute Geradnähen mit einem Freiarm und Anschiebetisch kombinieren. Hier gefällt mir allerdings der Obertransport nicht besonders gut, da eher uneffektiv.

    Ich versuche eine Kombination zu finden, die meiner Vorstellung am nähesten kommt. Was die eine kann, kann die andere wieder nicht so gut, und umgekehrt. Es gibt auch viele wunderbare Versprechen, die dann doch nicht so gut sind. Deshalb muss man sich heutzutage technische Geräte immer ganz genau anschauen, sonst ist man hinterher x-mal am umtauschen oder ein leben lang unzufrieden, weil man zu unbekümmert gesucht hat. Man hätte vielleicht bei einer anderen Auswahl eine bessere Kombination von Funktionen haben können, oder mit Fokus auf ein anderes Feature. Alles hat 2 Seiten. Große Auswahl - die Gefahr, man wählt die für einen weniger brauchbare Funktionen. Kleine Auswahl - die Gefahr, man wählt das falsche, bevor man gar nichts hat.

    Ich hoffe ihr versteht mein Anliegen.

    ---

    Schönen Gruß

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  • ich geh die ganze Sache jetzt Mal anders an:

    Was hältst du davon, ein paar Sachen zu nähen und dann nochmal neu zu entscheiden, was für eine Maschine du möchtest?

    Ich würde vorschlagen ein paar Oberteile (Hemd, Schirt, Jacke)

    und ein paar Unterteile (wobei ich immer noch nicht weiss, ob für dich Röcke und Kleider in Frage kommen)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür geben, dass du es sagen darfst.
    Voltaire
    Gruß
    Nanne

  • Jede Nähmaschine hat einen Freiarm - und zwar den Kleinsten der Welt: Das Füßchen!


    Ne im Ernst, für Bekleidung brauchst du ihn nicht. Manche lieben ihn, ich hasse ihn. Ich würde mich hier Nanne anschließen, näh mal ohne Freiarm. Von links ums Füßchen rum. Dann wirst du eh merken ob dir das gefällt, du damit leben kannst oder ob es dir zuwider ist.


    Fürs Taschen Nähen gibt es eine (eine einzige) Naht die mit Freiarm leichter zu nähen wäre. Betonung auf "leichter". Es geht nämlich auch ohne - nur ist es ein bisserl fummeliger.

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  • Hallo Blindnaht, also mit dem Freiarm ist das im Prizip wie mit dem Kniehebel... die einen lieben ihn heiß und innig und die anderen sagen "Brauch ich nicht".

    Das musst du echt für dich herausfinden, wie es da bei dir ist...

    Liebe Grüße - Ina

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  • Ich versuche eine Kombination zu finden, die meiner Vorstellung am nähesten kommt. Was die eine kann, kann die andere wieder nicht so gut, und umgekehrt. Es gibt auch viele wunderbare Versprechen, die dann doch nicht so gut sind. Deshalb muss man sich heutzutage technische Geräte immer ganz genau anschauen, sonst ist man hinterher x-mal am umtauschen oder ein leben lang unzufrieden, weil man zu unbekümmert gesucht hat. Man hätte vielleicht bei einer anderen Auswahl eine bessere Kombination von Funktionen haben können, oder mit Fokus auf ein anderes Feature. Alles hat 2 Seiten. Große Auswahl - die Gefahr, man wählt die für einen weniger brauchbare Funktionen. Kleine Auswahl - die Gefahr, man wählt das falsche, bevor man gar nichts hat.

    Ich hoffe ihr versteht mein Anliegen.

    Ich seh das andersrum. Genau weil wir uns immer wieder dem Druck aussetzen, ja keine falsche Entscheidung zu treffen, laufen wir Gefahr ständig unzufrieden zu sein!


    Wenn man keine so richtige Vorstellung hat, was man letztendlich tatsächlich braucht, muss man mitunter auch einfach mal das Risiko eingehen, eine Fehlentscheidung zu treffen.

    Deshalb gab es hier ja mehrfach den Rat, erstmal an ein paar Projekten ein Vorstellung zu bekommen, was dem eigenen Nähverhalten am nächsten kommt.


    Wenn Du gern jetzt eine neue Nähmaschine haben möchtest, was ich als Anreiz wieder mehr zu nähen sogar gut verstehen kann, dann wirst Du wohl mutig sein müssen und nach dem entscheiden, was in Deiner Vorstellung Sinn macht oder einfach eine Herzensentscheidung treffen und dann beschließen damit glücklich zu sein.

    Übrigens kann man sich auch irren bei der Wahl der Nähmaschine, wenn man denkt, genau zu wissen was man braucht.


    Meine Nähmaschine hat einen Freiarm und es gibt Situationen wo ich den Nutze, aus Bequemlichkeit statt umzudenken.

    Das Fehlen wäre aber kein absolutes k.o.-Kriterium, wenn mich eine Maschine ansonsten anspricht.

    Allerdings hab ich auch meine kleinere alte Maschine als Ersatz und könnte notfalls drauf zurückgreifen.

    Würde auch, nachdem ich einmal die Maschine zum ungünstigen Zeitpunkt einschicken musste, immer eine Ersatzmaschine haben wollen.

    Hast Du derzeit eine Maschine? Soll die weg?

    Taugt die noch als Reserve?

  • Mit meiner Uralt-Husqvarna habe ich den Freiarm ab und zu benutzt, der war so schmal, da konnte ich einen Ärmel gut säumen. Die neuen Maschinen haben so einen irren Umfang des Freiarms, den kann ich gar nicht mehr gebrauchen. Seitdem komme ich gut ohne dem aus.

    Liebe Grüße
    Christiane

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