Nach längeren Überlegungen und gründlicher Recherche im Internet habe ich mich für den Kauf einer W6 N9500C QPL entschieden. Die Rezessionen waren fast durchgehend super, die Maschine entsprach genau meiner Vorstellung einer Quilt Maschine (div. Nähprogramme, ein langer Freiarm und der große Nähtisch) und der Preis war unschlagbar.
Bestellabwicklung und Lieferung ging super schnell. So saß ich also vor meiner neuen Nähmaschine. Nachdem in den Rezessionen und div. Foren erwähnt wurde, dass man die Einfädelung genauestens nach Anleitung machen muss, habe ich mich hingesetzt und den Aufbau und die ersten Schritte genau nach Anleitung gemacht. Endlich habe ich den ersten Stoff in die Maschine gelegt und die Nähschritte ausprobiert. Nach einer ca. 40 cm langen Naht fing die Unterspule an zu klappern. Ok. Vielleicht habe ich bei der Einfädelung doch einen Fehler gemacht. Aber warum näht sie dann 40 cm super?! Alle Fäden nochmal raus, wieder rein. Unterfaden lt. Anleitung hochgeholt. Nichts geht mehr. Maschine ausgeschaltet, wieder eingeschaltet. Maschine rattert einige Sekunden und piept dann. Als ich die Unterfadenspule rausholen will, wundere ich mich noch, warum sie so schlecht rausgeht, bis ich gemerkt habe, dass sich der komplette Spulenträger nach hinten verschoben hat. Da habe ich nur noch ausgeschaltet, Fotos gemacht und das Problem an den W6 Kundendienst gemailt.
Um 19 Uhr abends am nächsten Tag (Meldung erfolgte am Sonntag um 18:30 Uhr, also von der Zeit her schon ok, hätte auch nicht mehr am Abend anrufen müssen) bekomme ich einen Anruf von der Firma W6.
„Ich bekomme einen Rücksende-Label, ich soll die Maschine zurückschicken – die ist nichts für mich.“
Ich war ein wenig überrannt und perplex auf Grund dieser Aussage. Auf meine Nachfrage wurde mir erklärt, dass ich doch bestimmt eine erfahrene Näherin sei, die viel näht. Auf meine Bestätigung meinte der Mitarbeiter, dass erfahrene Näherinnen den Stoff in der Maschine mitschieben und dass man das bei der Maschine nicht machen darf und die Maschine sei nichts für mich, ich bräuchte eine Industrienähmaschine. Diese Maschine sei eine Anfängermaschine.
Ich nähe seit 20 Jahren mit Haushaltsmaschinen und mit so einer Aussage wurde ich noch nie konfrontiert.
Ich bekäme eine E-Mail mit dem Rücksende Label und einen Link zu einem Händler von Industrienähmaschinen.
Die E-Mails sind angekommen. Hier der Text aus dem E-Mail, des Service Mitarbeiters:
vielen Dank für Ihre Anfrage. Wir helfen Ihnen gern.
Für die von Ihnen geschilderten Arbeiten sind W6-Geräte, aber auch Haushaltsgeräte anderer Hersteller leider nicht geeignet.
Es handelt sich um robuste Haushaltsgeräte, die für alltägliche Haushaltsarbeiten hergestellt werden.
Für Ihre Tätigkeiten empfehlen wir Ihnen eine solide Industriemaschine.
Wir denken, dass eine Maschine, die im industriellen Bereich eingesetzt wird, Ihren hohen Anforderungen besser entspricht.
In Ihrem Fall empfehlen wir Ihnen eine Kontaktaufnahme mit...
Geben Sie bei dem Kontakt an, dass die Kontaktdaten von W6 WERTARBEIT bekommen haben.
Hier erstellt man Ihnen gern ein persönliches Angebot.
Ich habe weder angegeben, für welche Arbeiten ich die Maschine nutzen möchte, noch bin ich diesbezüglich gefragt worden. Ich wollte die Maschine nur im Haushaltsbereich und nicht industriell nutzen. Ja, ich nähe viel, aber bestimmt nicht die Mengen im industriellen Bereich! Und bis jetzt immer mit „Haushaltsgeräten“.
Gut und schön, Maschine wieder eingepackt. Den 11 Kilo Karton vom 2. Stock runtergeschleppt und zur Post gebracht – Aera W6 beendet.
Geld war per PayPal nach eine Woche wieder da.
Ich weiß jetzt auch nicht, soll ich lachen über die Aktion, soll ich enttäuscht sein, weil ich mich echt auf die Maschine gefreut habe, oder soll ich mich ärgern. Da hab ich mich noch nicht entschieden.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
LG
Tami