Wie übe ich das Nähen?

  • Blöde Frage, wird sich manche/r denken: durch Nähen natürlich!

    Es ist ja klar, dass das Ergebnis in der Regel immer besser wird, wenn ich die Handgriffe immer und immer wieder ausführe. Aber, wenn ich z.B. Probleme mit Reißverschlüssen habe, muss ich tatsächlich einen Rock nach dem anderen nähen, bis es sitzt? Und dann für Hosen gleich nochmal? Oder diese Taschen an Jackets für Einstecktücher? Oder Kragenformen, oder Verschlüsse wie Poloverschluss?
    Erstmal brauche ich so viel Kleidung nicht. Ich würde also schlimmstenfalls bei Misslingen für die Tonne nähen, bei Gelingen für das Sozialkaufhaus.

    Also dann her mit den Stoffresten und ab an die Maschine? Das würde jede Menge Stoff sparen, aber hat das wirklich einen vernünftigen Lerneffekt?
    Oder bin ich einfach nur HomeOffice-geschädigt und muss mal wieder unter Leute, statt nachzudenken?

    Vergiss niemals, dass ältere Frauen coole Mädchen sind, die nur schon lange leben!

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  • Letzteres. :knuddel:


    Aber man kann auch Dummies/Torsos nähen. Also Musterstücke, die genau die Gefahrenstelle enthalten und sonst nix.


    Ich wäre persönlich für einfach dann üben, wenn der "Angstgegner" eh anfällt.

    Langsam, mit Buch (oder meinethalben Tablet/Smartphone zum Videogucken) daneben, und dann einfach stur und langsam machen.

    Muss nicht perfekt werden - nur funktionieren und halten.

    (Das, was man in Kaufkleidung an Nähten bewundern kann, ist auch nur sehr begrenzt mit Nähkunst beschreibbar...)

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  • Ich habe am anstehenden Projekt gelernt, nicht gerade den teuersten Stoff genommen, aber doch so, dass es tragbar war wenn es gelang und wenn nicht, wurde es für die Kinder recycelt, das war dann immer gelungen. :)


    Das Problem ist ja, du übst, alles passt, dann hast du eine zeitlang was anderes gemacht und dann stehst du wieder da, mit wie war das nochmal, wie habe ich das gemacht und beginnst wieder von vorne.

    Für mich gab es nur den einen Weg, dran setzen und loslegen mit Arbeitsbuch/Anleitung auf der einen Seite und Arbeitsmaterial auf der anderen, Internet sowie gewisse Foren gab es als ich anfing noch nicht.

  • Ich habe schon manches an Probestücken geübt. Wenn es so richtig geklappt hat, habe ich aufgeschrieben, worauf ich besonders achten musste. Diese Teile habe ich dann mit den Notizen aufgehoben. Geübt habe ich Manschetten nähen, Kragen nähen, nahtverdeckte Reißverschlüsse über Nahtkreuzungen einzunähen und Paspeltaschen. Bei letzteren mache ich aber immer noch ein Probestück aus dem Originalstoff. Rita hat aber schon Recht, dass man es immer wieder "verlernt", da helfen mir dann die Notizen.

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  • Zitat

    Rita hat aber schon Recht, dass man es immer wieder "verlernt", da helfen mir dann die Notizen.

    Genauso ist es.

    Habe mal (sehr lange ist's her) einen VHS-Kurs besucht (gab auch noch kein Internet) in dem man nur verschiedenste Techniken anhand von Probestücken erlernt hat. War sehr interessant, was uns damals die Schneidermeisterin gezeigt hat.

    Zu dem Zeitpunkt konnte ich es auch. Aber wenn hald eine Zeitspanne dazwischen lag, verlernte ich auch vieles schnell wieder. :doh:

    Jetzt hole ich mir Hilfe aus Büchern, I-Net oder frage im Forum nach.

  • Ja, wenn es einem um solche Details geht, kann man die super an Reststücken üben. Dabei lernt man dann wiederum nichts über komplette Kleidungsstücke, Schnittanpassung etc., aber es kommt halt immer drauf an, was man grade will.

    Statt 30 Paspeltaschen an Reststücken zu üben und dann in 5 Jahren das erste Kleidungsstück mit Paspeltasche zu nähen, fände ich es aber sinnvoller, ein paar an Reststücken zu üben und dann wieder ein-, zwei Probetaschen zu nähen, wenn man sie tatsächlich für ein bestimmtes Projekt braucht. Und dann optimalerweise aus einem Rest des Originalstoffs, weil sich ja jeder Stoff anders verhält :)


    Gerade bei Reißverschlüssen finde ich es allerdings schon gut, die so lange zu üben, bis man zufrieden ist - das braucht man ja häufiger. Und bevor man einen tatsächlichen Rock dann zigmal auftrennt, bis der Stoff kaputt ist ...

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  • Ich habe mal gehört mit jeder Stunde nähen, wird man eine Stunde besser.

    Letztendlich ist es ja immer nur ein Stich nach dem anderen.

    Ich teste knifflige Sachen immer am einem kleinen oder größeren Reststück, falls ich mir unsicher bin. Ansonsten bin ich eher der Typ: "ist nur eine Naht, was soll schon schief gehen" das klappt meistens ganz gut.

    Einmal editiert, zuletzt von Lieverling ()

  • Ich nehme mir Kleidungsstücke, die mir nicht mehr gefallen und dann nähe ich z.B. einen Reißverschluss mitten auf ein T-Shirt Vorderteil, einen abgenutzen Kragen an Bluse oder Shirt abtrennen und einen Polo-Strickkragen annähen, eine Bluse die zu weit ist mit Biesen oder Smoken anpassen. An einer Hose einen Schlitz/Bund oder kleinen Reißverschluss am Hosenbein einnähen. Es gibt so viele Möglichkeiten zu üben, ohne neues kaufen zu müssen und die Freude hinterher ist Ansporn fürs nächste Üben.

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  • Ich mach immer kurze Probenähte mit dem Originalstoff, wenn ich so einen noch nicht verarbeitet habe, schreib mir dazu alle Einstellungen, Nadelstärke usw. auf. Bei fieseligen neuen Dingen üb ich vorher am Originalstoff. Auch hier mit Tipps, Erkenntnisse usw. in's Arbeitsbuch + Links, Buchseiten.


    Bei meiner ersten Paspeltasche hab ich ein Probestück genäht, bei späteren auf "gutmütigen Stoffen" nicht und ansonsten kann ich immer noch "entnähen";)

    Brave Mädchen kommen in den Himmel, freche überall hin ....;)

  • Wir haben in der Lehre ein Musterbuch gemacht. Immer wenn wir (unser) Meisterin meinte das past jetzt wurde ein Stück Stoff genommen und die jeweilige Arbeit daran geübt. Es gab einen Lehrplan was wir wann drauf haben musten .

    Liebe Grüße aus Ostfriesland

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  • Disaster

    Hat das Label Frage Nähtechnik hinzugefügt.
  • Ich habe mal vor Urzeiten zwei Koffer mit Gebrauchtklamotten gekriegt. Die habe ich in den Schuppen gestellt und da vergessen.
    Aber ich musste ja die Weihnachtsdekoration holen, da sind die mir wieder in die Hände gefallen. Jetzt werde ich erstmal an den ollen Kamellen Reißverschlüsse und Poloausschnitte üben.
    Ich bin auch eher vergesslich. Eine Technik, die ich nicht häufig nutze, verschwindet im Nirwana.


    Ein Musterbuch musste ich mal in einem Nähkurs vor ca. 25 Jahren anfertigen. Da hatte ich eine neue Bernina und die Meisterin hat mich „gezwungen“, erstmal die Gebrauchsanweisung rauf und runter zu nähen. 😀 War nicht das Schlechteste.

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  • Hallo Frau Henne, ich habe letztens für mein Enkelkind aus einer edelen Bluse, die sich leider an einer gut sichtbaren Stelle aufgelöst hat, ein Kleid genäht. Ich habe den aufgelösten Kragen abgetrennt, den Steg belassen uns wieder geschlossen. Die Ärmel ganz abgeschnitten und die Bluse auf Kindermaße getrimmt. Danach habe ich die Ärmel ebenlass auf Kindermaße geschnitten einen neuen Schlitz eingefügt. Aus den Resten habe ich dann noch einen kleinen Gürtel gebastelt. - Fertig. Alternativ zum üben könnte ich mir noch einen langen Reißverschluss vorne vorstellen, dann könnte die Bluse offen über einen Pullover getragen werden, was für die Kinder in den kalten Klassenzimmern nicht verkehrt ist. Es macht so viel mehr Freude zu nähen, wenn das Ergebnis auch getragen wird. Je nachdem wie viel Stoff da ist, könnte man auch noch eine farblich passende Tasche nähen und dort Reißverschluss und aufgesetzte Taschen annähen, die Freude beim Enkelkind - falls kein Bub :) ist bestimmt groß.

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  • Meine dreijährige Enkelin liebt Jogginghosen. Oder Pumphosen. Also: keine Reißverschlüsse, keine Knöpfe, keine Haken. Sie will sich alleine anziehen.

    Aber eine von meinen Töchtern möchte sich jetzt von mir benähen lassen. Die, die mit drei Jahren nur Jogginghosen liebte. Und Pumphosen. Und Leggins…😀

    Die kriegt jetzt was aus der Schneiderakademie. Mit Reißverschluss und Abnähern. So.

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