Über das Nicht-Nähen

  • Das Schöne ist doch, dass wir hier geschwisterlich miteinander umgehen und niemand was beweisen muss.

    Ja, da hast du Recht. Das ist wirklich schön und deswegen wollte ich dieses Forum hier auch nicht missen.

    :herzen:



    Soweit ich weiß, ist Dein Nähplatz recht eingeschränkt und auch Deine Zeit. Der Job fordert Dich grade sehr und eigentlich ist alles ein bischen zu viel. Und dann könnte man mal nähen, weil das ja eigentlich total Spaß macht, aber tut´s nicht, weil erst aufwendig der Platz eingerichtet werden muß undundund. Die Energie fehlt bei Dir schon ziemlich lange

    und so richtig Besserung ist nicht in Sicht.

    So ist es, genau.

    Es wäre dann halt schön, wenn dann in der wenigen Zeit, in der ich mich fit genug fühle, um zu nähen, dann auch alles funktionieren würde. Aber das tut es nur noch selten. Mir ist schon klar, dass Nähpannen eigentlich jedem mal passieren. Aber ich bin dann einfach noch zusätzlich genervt, weil dann alles NOCH länger dauert als es das ohnehin schon tut. Ich glaube, dass das Oberteil, an dem ich gerade nähe schon seit mehr als einem halben Jahr in Arbeit ist.

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    Ich kann Marion da sehr gut verstehen. :knuddel: :knuddel:

    Ich persönlich nähe weil ich keine passende Kleidung im Laden finde.

    Meine Situation ist ähnlich wie bei Marion.

    Wenn ich dann ein Kleidungsstück benötige oder eben Lust bekomme, setzt mich das unbewusst unter Druck / Zugzwang. Wenn dann noch etwas nicht so klappt wie man es sich vorstellt, kommt sehr schnell Frust dazu. (Denn man WILL ja produktiv sein.)
    Das führt oft dazu, dass man es am Liebsten komplett in die Ecke werfen möchte.
    Ebenso führt es zu noch mehr Druck (weil man die Energie und/ oder die Zeit nicht effektiv nutzt. Gefühlt vertrödelt.

    Ich lege es in solchen Momenten wirklich zur Seite, mache etwas anderes und taste mich dann in Mini-Schritten wieder an die Sache heran.


    Mir hilft dabei dann übrigens a) meine Projekttaschen (damit ich nicht noch alles suchen muss) und b) Wohlfühlatmosphäre. Also Lieblingsmusik etc.

    Aber es kostet sehr viel mentale und körperliche Kraft - die ja eh' schon nicht im Überfluss vorhanden ist.

    Ich glaube aber auch, dass außenstehende Personen diese Situation schlecht nachempfinden können.

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  • Ich kann Marion da sehr gut verstehen. :knuddel: :knuddel:

    Danke! :herzen::knuddel:


    Zitat

    Ich persönlich nähe weil ich keine passende Kleidung im Laden finde.

    Kleidung, die mir passt würde ich wohl noch finden. Wenigstens bei "Ulla Popken" oder so. Aber das ist alles DAMENmode und nein, damit kann ich mich nicht identifizieren.

    Also bei mir ist der Grund fürs Nähen der, dass ich mir so besser Kleidung auswählen kann, mit der ich dann auch ich bin.


    Zitat

    Meine Situation ist ähnlich wie bei Marion.

    Ich weiß ... und ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass sich da bald etwas tut, damit es besser wird.


    Zitat

    Wenn ich dann ein Kleidungsstück benötige oder eben Lust bekomme, setzt mich das unbewusst unter Druck / Zugzwang. Wenn dann noch etwas nicht so klappt wie man es sich vorstellt, kommt sehr schnell Frust dazu. (Denn man WILL ja produktiv sein.)

    Das führt oft dazu, dass man es am Liebsten komplett in die Ecke werfen möchte.

    Ebenso führt es zu noch mehr Druck (weil man die Energie und/ oder die Zeit nicht effektiv nutzt. Gefühlt vertrödelt.

    Exakt so. Und wenn ich dann erst mal frustriert und verärgert bin, dann klappt gleich gar nichts mehr.

    Gestern hatte ich schon wieder so einen Moment an meinem "Langzeitprojekt". Da besteht das Rückenteil aus einer Passe und den unteren Rückenteil, in das eine Kellerfalte kommt. Ich habe absolut keinen Schimmer, wie das passieren konnte, aber wenn ich die Kellerfalte so groß mache, wie das Schnittmuster es vorgibt, dann sind Passe und Rückenteil nicht mehr gleich breit. Ich weiß nicht, was ich da am Schnittmuster verkehrt interpretiere, denn am verkehrten zuschneiden kann es nicht gelegen haben. Wie auch immer, die Kellerfalte muss nun halt etwas kleiner sein, was im Prinzip nicht schlimm ist. Aber das hat mich dann gestern wieder so aufgeregt, dass wirklich gar nichts an diesem Teil auf Anhieb klappt, dass ich alles erst mal beiseite gelegt habe, weil ich total zittrig wurde und so geht es ja dann erst recht nicht. Es ärgert mich total.


    Zitat

    Mir hilft dabei dann übrigens a) meine Projekttaschen (damit ich nicht noch alles suchen muss) und b) Wohlfühlatmosphäre. Also Lieblingsmusik etc.

    Ich habe mehr so einen Projekt-Schuhkarton. Aber das ist ja im Prinzip das Gleiche.

    Das mit der Musik lasse ich lieber. Ich höre nur noch wenig Musik. Das ist auch so ein schwieriges Kapitel bei mir.


    Zitat


    Aber es kostet sehr viel mentale und körperliche Kraft - die ja eh' schon nicht im Überfluss vorhanden ist.



    Ich glaube aber auch, dass außenstehende Personen diese Situation schlecht nachempfinden können.

    Ja, das ist einfach so. Es kostet Kraft, die nicht da ist. Und trotzdem will man ja irgendwas machen, quasi auch zur Entspannung. Aber das ist alles nicht entspannend und dann ärgert man sich noch mehr.


    Dass das Menschen in anderen Lebenswirklichkeiten nicht vollends nachvollziehen können, ist durchaus verständlich. Ich verstehe ja auch nicht alles, was anderen so widerfährt.

  • Doch, das geht vielen so, mir auch. So kann ich z. B. ohne Probleme bekanntes "abarbeiten" (Tshirt nach bekanntem Schnitt nähen, Pullover bis unter den Ärmel gerade hochstricken ...) um dann wenn ein neuerlicher Kraftaufwand nötig ist (neues Bündchen nähen, Ärmelausschnitt ausrechnen ....) das Projekt zu stoppen. Es ist keine Kraft mehr da im Alltagstrott. Erst wenn ich wieder "Luft" habe kann es weitergehen. Und ich hab gottseidank Platz und muss nicht noch mit dem Auf- und Abbau kämpfen.

    Brave Mädchen kommen in den Himmel, freche überall hin ....;)

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  • Also ... ich habe hier jetzt immer wieder gelesen: Schnittmuster abzeichnen oder das Schnittmuster darf nur einseitig sein, damit man es ausschneiden kann.


    Aber kann mir mal irgendjemand verraten, warum ich, wenn ich zur "ausschneidenden Gattung" gehöre und leider ein doppelseitiges Schnittmuster bekommen habe, unbedingt beide Seiten abzeichnen muss?

    Reicht doch völlig, wenn ich eine Seite abzeichne, mir schön die richtige (= andere) Seite markiere und die dort befindlichen noch benötigten Schnittteile und diese dann einfach ausschneide. Da heißt es natürlich einmal gründlich aufpassen.

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  • Aber kann mir mal irgendjemand verraten, warum ich, wenn ich zur "ausschneidenden Gattung" gehöre und leider ein doppelseitiges Schnittmuster bekommen habe, unbedingt beide Seiten abzeichnen muss?

    Reicht doch völlig, wenn ich eine Seite abzeichne, mir schön die richtige (= andere) Seite markiere und die dort befindlichen noch benötigten Schnittteile und diese dann einfach ausschneide. Da heißt es natürlich einmal gründlich aufpassen.

    Da hast du natürlich vollkommen Recht. Eine Seite abpausen reicht.

    Trotzdem ärgere ich mich noch immer so über dieses Schnittmuster, dass ich da vorerst nicht dran gehe. Auch deswegen, weil ich den Hersteller kontaktiert habe, um zu fragen, ob ich diesen Umstand vor dem Kauf hätte irgendwo sehen können, denn dann wäre es ja meine eigene Blödheit gewesen. Wenn nicht, dann würde ich es durchaus fair finden, wenn sowas zukünftig bei der Produktbeschreibung dabei stünde.

    Wenn ich denn schon mal einen Einzelschnitt kaufe, dann ja eben weilich einfach ausschneiden möchte. Leider hat bislang noch niemand auf meine E-Mail geantwortet.

    Ich hätte halt schon gerne irgendeine Reaktion gehabt und sei es die, dass ich halt besser gucken soll, weil es überall dabei steht.

  • Folgende Definition habe ich im Internet gefunden:


    "Man nennt ein Schnittmuster dann Einzel-/Fertigschnitt, wenn die verschiedenen Schnittteile alle nebeneinander auf dem Schnittmusterbogen angeordnet sind. Die einzelnen Teile lassen sich so in jeder Größe einfach ausschneiden. Ein Einzelschnitt besteht meist aus dem Schnittbogen, einer Nähanleitung und einem Modellbild. Eine zusätzliche Erleichterung für das Nähen sind Zeichnungen und Schritt-für-Schritt-Anleitungen."


    Also genau wie du es verstanden hast.


    Sonst lass uns doch mal drüber schauen, vielleicht sehen wir es ja genauso wie du, dass sie es falsch deklariert haben .... und dann trittst du eben vom Kauf zurück.

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  • Da steht in der Beschreibung nur "Papierschnittmuster". Das kann halt alles sein.

    ABER in einer allgemeinen Beschreibung zu den Papierschnittmustern steht, dass die einseitig bedruckt sind und in Klammern steht, dann "bei den aktuellen Ausgaben". Es ist aber nicht erkennbar, was in deren Angeboten nun aktuelle Ausgaben sind und ab wann die beginnen.

    Ich schreib denen noch mal und diesmal insistiere ich ein wenig mehr auf eine Lösung.

    Danke für den Tipp!

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  • ich kann Nanne nur zustimmen.

    Wenn Dir lesen und netflixen nicht hilft - Du bist auch wieder drinnen und vor'm Bildschirm - hilft Dir rausgehen, gemütlich an der frischen Luft, vielleicht im Grünen/ Wald schlendern?

    Vielleicht eine halbe Stunde täglich den Wind um den Nase wehen lassen, die schöne Herbstfärbung bewundern, das klare Licht, im Laub rumlaufen (wie die Kinder Spaß dran haben)? Auch graue, trübe Nebel- und Regentage haben ihren Reiz, es muß ja nicht schütten wie aus Kübeln. Einfach durch draußen sein auf andere Gedanken kommen und abschalten.

  • hilft Dir rausgehen, gemütlich an der frischen Luft, vielleicht im Grünen/ Wald schlendern?

    Vielleicht eine halbe Stunde täglich den Wind um den Nase wehen lassen, die schöne Herbstfärbung bewundern, das klare Licht, im Laub rumlaufen (wie die Kinder Spaß dran haben)? Auch graue, trübe Nebel- und Regentage haben ihren Reiz, es muß ja nicht schütten wie aus Kübeln. Einfach durch draußen sein auf andere Gedanken kommen und abschalten.

    Ich habe hier keinen Wald. Um zu einer kleinen Parkanlage zu kommen, laufe ich einmal quer durch die Stadt. Die ist ungefähr so weit entfernt, wie mein Weg zur Arbeit.

    Manchmal laufe ich nach der Arbeit da durch.

    Aber diese Naturidylle gibt es hier nicht. Der Straßenverkehr überdeckt hier alles und ich gebe zu, dass ich wenig Ambitionen habe, erst mal ein paar Kilometer zu laufen, um dann irgendwo spazieren zu gehen, wo es wenigstens etwas hübscher ist.

    Ohnehin ist das mit dem Spazierengehen so eine Sache. Dieses "runterkommen" beim Laufen, das funktioniert nicht. Das ist für mich "Grübelzeit". Da schaffe ich es, die düstersten Gedanken zu entwickeln. Da ist nichts mit "abschalten".

    Das ist aber eigentlich auch nicht der Punkt. Ich bin gerne daheim, in meinem Lesesessel. Da fühle ich mich wohl. Ich finde es einfach nur traurig, dass meine Hobbys, bei denen ich ein bisschen produktiver bin, zur Zeit so gar nicht funktionieren (das Reparieren und Restaurieren von Büchern funktioniert nämlich genau so wenig).

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  • Ich habe hier keinen Wald. Um zu einer kleinen Parkanlage zu kommen, laufe ich einmal quer durch die Stadt. Die ist ungefähr so weit entfernt, wie mein Weg zur Arbeit.

    Manchmal laufe ich nach der Arbeit da durch.

    Aber diese Naturidylle gibt es hier nicht. Der Straßenverkehr überdeckt hier alles und ich gebe zu, dass ich wenig Ambitionen habe, erst mal ein paar Kilometer zu laufen, um dann irgendwo spazieren zu gehen, wo es wenigstens etwas hübscher ist.

    Ohnehin ist das mit dem Spazierengehen so eine Sache. Dieses "runterkommen" beim Laufen, das funktioniert nicht. Das ist für mich "Grübelzeit". Da schaffe ich es, die düstersten Gedanken zu entwickeln. Da ist nichts mit "abschalten".

    Das ist aber eigentlich auch nicht der Punkt. Ich bin gerne daheim, in meinem Lesesessel. Da fühle ich mich wohl. Ich finde es einfach nur traurig, dass meine Hobbys, bei denen ich ein bisschen produktiver bin, zur Zeit so gar nicht funktionieren (das Reparieren und Restaurieren von Büchern funktioniert nämlich genau so wenig).

    ciao,

    vielleicht solltest Du Dir mal proffes. Hilfe holen.

    Wer sich zurückzieht (Ledersessel) und gar nicht mehr abschalten kann,

    brennt seine eigenen Akkus leer.

    Auf mich persl. machst Du einen "freudlosen" Eindruck und DAS schon länger,

    vielleicht brauchst Du auch nur mal ein anderes Hobby zusammen mit einem anderen Personenkreis, der Dich aus Deinem Gefühlslaufrad heraus holt.

    Das Leben ist ständige Veränderung und damit ändern sich auch häufig die Vorlieben, was einem selbst Freude macht und somit auch Hobbies,

    es lohnt sich ab und an neue Prioritäten zu setzen....

    gruss Dolce vita

    Die besten Pausen sind nicht lila, sondern italienische Momente!

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  • Wer sich zurückzieht (Ledersessel) und gar nicht mehr abschalten kann,

    brennt seine eigenen Akkus leer.

    Ich kann abschalten! Und es ist der LeSesessel. Der ist mein Wohlfühlort. Punkt.


    Zitat

    Auf mich persl. machst Du einen "freudlosen" Eindruck und DAS schon länger,

    Du überschreitest hier gerade Grenzen. Lass das bitte. Gerade wir beide haben hier so wenig miteinander zu tun, dass du dir so überhaupt kein Bild von mir machen kannst und solltest und es wäre mir lieb, wenn es dabei bliebe. Danke.

  • warum muss ein Hobby produktiv sein...es muss entspannen und sonst gar nix

    Natürlich muss ein Hobby nicht produktiv sein. Es geht mir lediglich darum, dass ich ganz persönlich gerne mal etwas tun würde, das mir nicht nur Spaß macht und bei dem ich am Ende dann auch etwas in Händen halten kann und mir sagen kann: "Prima. Das ist ja so geworden, wie ich mir das vorgestellt habe"

    Ich mache ja schon beruflich nichts "mit den Händen". Ich denke aber, dass das auch ein urmenschliches Bedürfnis ist, sowas zu tun. Es fehlt mir einfach.

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