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Frage: Sticken bei dünnem Stoff mit Volumenvlies - was ist die beste Vorgehensweise?

  • Hi,


    da hier im Forum sicherlich mehr als 10.000 Stunden Stickerfahrung angesammelt sind, stelle ich mal eine auf den ersten Blick einfache, aber dennoch nicht triviale Frage.


    Chanel hat in der diesjährigen Herbst/Winter-Kollektion eine Latzhose vorgestellt, die - ähnlich wie ein Skianzug - wohl leicht gefüttert ist.


    Bild gibt's hier, ich setze das Bild aus Copyright-Gründen hier nicht rein.


    Ich möchte so etwas in der Richtung nähen und ebenfalls mit Stickereien arbeiten, die ich auf meiner Pfaff Creative 4.0 ausführen möchte.


    Bei genauer Analyse des Chanel-Modells kann man folgendes erkennen:

    • die jeweils quer angeordneten Steppnähte wurden vor dem Besticken aufgebracht, da die Nähte nicht über die Stickereien laufen (was ja auch Sinn macht)
    • das bedeutet aber auch, dass die Stickereien (Logos etc.) anscheinend aufgebracht wurden, obwohl bereits ein Volumenvlies dahinter lag. Trotzdem sind die Stickmotive perfekt geworden. Ggf. sieht man allerdings in manchen Buchstaben ein Hervorblitzen des weißen Volumenvlieses.
    • Der genutzte Stoff ist ein sehr leichter Stoff, was man an den Kräuselungen z.B. im Taillenbereich sieht. Trotzdem sind rund um die Stickmotive keinerlei ausgeprägten Kräuselungen zu sehen.


    Meine Frage daher: Wie bekommt Chanel es hin, daß sich der Stoff rund um die Stickmotive nicht wie irre kräuselt?:confused:

    Das Volumenvlies scheint nicht am Stoff zu kleben (sonst würde dieser vermutlich die Falten anders werfen), aber gleichzeitig bildet ein Volumenvlies ja vermutlich eher eine schlechte Unterlage, um eine Stickerei auf einem super leichten Stoff vernünftig zu stabilisieren.

    Wash-Away zwischen Stoff und Volumenvlies und anschließendes Waschen nach dem Stickvorgang dürfte auch keine Lösung sein, da das Wash-Away sich ja nicht magisch komplett auflöst, sondern so ein leichter Glibber beim Kontakt mit Wasser übrigbleibt, der aber dank der Steppnähte keine Chance hat, durch das Volumenvlies oder den Oberstoff weggespült zu werden.


    Morgen kommt der Oberstoff an, ein Poly-basierter, sehr SEHR dünner (schätzungsweise 60 Gramm/qm), leicht glänzender Stoff, der auch z.B. für Daunenjacken eingesetzt werden kann. Dürfte dem Original sehr nahe kommen. Als Volumenvlies habe ich Vlieseline Cotton 277 bestellt, da ich kein dickes Vlies zur Wärmedämmung, sondern nur ein leichtes Vlies für den Steppeffekt haben möchte. Die Latzhose im Original wird ja vermutlich auch nicht für Skifahrten benutzt, sondern - wenn überhaupt - eher für Apres Ski. Eventuell wäre hier auch ein Polyester-basiertes Vlies besser - bin nicht sicher. Beim Cotton-Vlies stand als Eigenschaft, das es relativ stabil ist, was Grundvoraussetzung für eine Stabilisierung des Stickmotives z.B. beim Einspannen im Rahmen ist.

    Bevor ich jetzt unzählige Versuche starte, möglichst optimale Kombinationen aus Vlies, Rahmen, Sprühzeitkleber o.ä. zu finden - hatte jemand von Euch schon mal diese Herausforderung? Falls ja, was ist das optimale Vorgehen, um hier perfekte Stickergebnisse zu erzielen? Gibt es evtl. noch bessere Volumenvlies-Varianten, die ich testen sollte? Die Latzhose soll ja insgesamt sehr flexibel bleiben und nicht starr werden, daher muss das Vlies auf der einen Seite sehr weich sein, sich ggf. aber auch als Stickunterlage/vlies eignen.


    Als Stickrahmen kann ich entweder die normalen Hoops (Plastik zum Einspannen) einsetzen, oder aber den Metal Hoop, mit dem ich gerade bei empfindlichen Stoffen eigentlich immer gute Erfahrungen gemacht habe. Insgesamt habe ich dort 8 Magneten, um den Stoff von allen Seiten genügend fixieren zu können.


    Für Eure Antworten bereits jetzt herzlichen Dank!


    Viele Grüße,

    Marc

  • Hallo Marc,

    ich finde man kann die Stepplinien sehr deutlich über der Stickerei ausmachen. Besonders in der unteren Kniepartie sieht man, wie alle Teile nachträglich zusammengesetzt wurde, da der Markenname verstümmelt ist. Ist überhaupt gesagt, dass das Stickereien sind? Es könnte doch auch ein kompletter Stoffdruck sein auf dem die Quiltlinien nachträglich aufgebracht wurden!?

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  • Hallo Schneiderpuppe,


    wenn Du das Bild hier öffnest: Link zum großen Bild


    ... sieht man bei den weißen Quiltlinien (nicht die Kniepartie, da gebe ich Dir natürlich Recht, da wurde einfach drübergenäht), dass die Stickereien erst nachträglich entstanden sind. Bei dem großen Bild kann man auch sehr schön erkennen, daß es sich um Stickereien und keinen Druck handelt. Die Frage bleibt also noch... ;)

  • Ehrlich gesagt sieht es für mich auf dem großen Bild so aus, als würden die Stepplinien über die Stickerei gehen. Zwar meistens an den geraden Linien der Buchstaben entlang, sodass es nicht wirklich auffällt, aber bei den Hs finde ich es ziemlich deutlich.

    Liebe Grüße
    Annika

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  • Anne Liebler

    Hat das Label Frage Sticktechnik hinzugefügt.
  • Stimmt, bei den senkrechten Linien übers große H ist es deutlich.

    Ich vermute, dass auch die Karogitterlinien teil der Stickdatei sind.

    Die kleineren Buchstaben finde ich erschreckend unsauber gestickt mit vielen kahlen Stellen. Oder deute ich das falsch und die hellen Flecken sind nicht vom hellen Unterfaden sondern Reflexe von Glitzergarn?

  • Wenn man mal ganz genau hinsieht ist das alles nicht so schön gestickt. Es sieht so aus als wäre mit einem weißen Unterfaden gearbeitet worden und die Spannung nicht richtig eingestellt. Etwas so gesticktes wäre bei mir in der Tonne gelandet, da bin ich vielleicht 🤔 zu pingelig. ( Pingel Ulla)?)

    Das Chanel in Silber ? gestickt sieht am besten aus.

    Lg Ulla :raddrehen:

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  • Wow! Vielen Dank für Eure Antworten. Ich hatte primär auf die roten Schriftzüge geschaut, und da läuft ja der weiße Faden eher unter der Stickerei. Aber beim "H" von Chanel ist wirklich über die Stickerei genäht worden (danke Annika!).


    Kreuzschnabel & Ulla: Ist mir auch aufgefallen, teilweise recht unsauber gearbeitet. Eventuell ist der CHANEL-Schriftzug Glitzergarn (das Modell gibt es nochmal mit weißem Stoff, da sieht man das deutlicher), aber bei den roten Schriftzügen gehe ich auch fast davon aus, dass es Durchblitzer des Unterfadens sind.


    Chanel (und Dior, etc.) stellt den Stoff ja nicht in Handarbeit her, auch wenn viele KundInnen das wohl sicherlich noch glauben. Ich habe selbst mal die bekannte Lady Dior Tasche nachgebaut (während des ersten Lockdowns, habe die Zeit zuhause sehr gut genutzt ^^), und da habe ich die Steppung komplett selbst gemacht (ohne Stickaggregat) - war extrem aufwendig. Habe erst danach festgestellt, dass man auch Steppmuster als Designs registrieren kann, sonst hätte ich mal ein Video mit der Entstehung und dem Ergebnis hier gepostet. Da ich nicht in Serienproduktion gehe (Stückzahl = 1), eigentlich kein Problem, aber im Internet poste ich eben keine Bilder davon. Wen es interessiert, gerne PM an mich.


    Zurück zu Chanel: In der Produktion kommen eher solche Maschinen wie die hier zum Einsatz, teilweise auch rollenbasiert ohne Stickrahmen, so daß dann gleich ein paar Meter fix und fertig vom Band rollen. Trotz Kleinserie kommen dann die Hilfsmittel der Massenproduktion zum Einsatz, so daß vermutlich keiner auf den Unterfaden achtet...


    Das ist wohl aber auch des Rätsels Lösung: Die große Chanel Stickerei wird ggf. mit stabilisierendem Vlies vorher aufgebracht, so daß es praktisch nicht zur Einkräuselung kommt. Dann wird der gesamte Oberstoff auf das Volumenvlies gesteppt, und danach die kleineren Motive, die evtl. insgesamt weniger zu Wellen im Stoff führen.


    Trotzdem Wahnsinn. Als Designer wäre ich nie auf die Idee gekommen, einfach mal über ein "Chanel" Logo eine Naht drüberlaufen zu lassen. Nicht bei Chanel (auch wenn es Prêt-à-porter ist) und auf gar keinen Fall bei einem Preis von über 6.000 Euro für das gute Stück. Mal schauen, ob ich das besser hinbekomme ;)

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  • Also zur Aufklärung... im Video ist eine Einkopf Stickmaschine mit mehreren Nadeln in Anwendung. Mit Stickrahmen! Die gibt es z.B. mit Rahmen von 1,2 m Breite. Man kann den Rahmen ja sehen. Dazu ist eine Stanzvorrichtung montiert, wie sie es für Haushaltsstickmaschinen im kleinen für z.B. das Stanzen von Schablonen gibt. Bernina.hat so etwas.

  • ... und willst du dann "Chanel" oder "hinzpem" sticken :confused::pfeifen::rofl:?

    Bisher habe ich bei meinen Kopien immer meinen Vornamen anstelle des Brand-Namens verwendet, also "MARC" - sofern ein Brand-Name sichtbar war. Als Logo - wenn überhaupt - "MH". So hatte ich bei den "Bag Charms" des Dior-Bags z.B. auch "Marc" verwendet und diese im 3D-Druck mit chemischer Glättung produzieren lassen:


    [Blockierte Grafik: http://www.qezzy.de/bag2.jpg]


    Die rechtliche Situation beim Kauf/Einführen von Fakes aus dem Ausland ist für Privatpersonen bekannt; sofern es für den "Eigenbedarf" ist (Menge = 1), darf selbst der Zoll nichts sagen. Wobei ich persönlich zwar schon mehrfach vor guten Fakes im Ausland stand, aber letztlich nie gekauft habe.

    Sollte ich mich dieses Mal für den Brand-Namen entscheiden, würde es jedem sowieso sofort auffallen: Bei mir würde bei den Stickereien nichts durchblitzen, und die Quilt-Stepplinien würden nicht über den Chanel Schriftzug laufen ;). Aber ich lasse mir mit so etwas auch mehr Zeit, als die ArbeiterInnen, die Chanel irgendwo im Ausland dafür einsetzt... unabhängig davon wandele ich das Design sowieso etwas ab, da eine Latzhose für mich am Rücken meist noch zumindest etwas Stoff hat, was beim Original aber nicht der Fall ist. Am Rücken schließt die Chanel-Latzhose wie eine reguläre Jeans ab, und es läuft ein Y-förmiger Träger von hinten bis zur Schulter, um dann vorne den Latz-Teil zu halten.

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  • Hi!


    Long time no see :)

    Nachdem ich arbeitsbedingt und aufgrund der Versorgung meiner 70+ Eltern an den Wochenenden meist nicht zum Nähen gekommen bin, hat sich das Projekt etwas gezogen. Ich habe mittlerweile etliche Versuche durch, bei ultra-dünnem und mega-knitteranfälligem Stoff die richtige Kombination zum Besticken zu finden und habe am Wochenende die Hosenteile (fast) fertiggestellt.


    Hier zum einen meine Erfahrungen, aber auch noch eine Frage an Euch, da ich niemanden habe, die/der über a) die notwendige Erfahrung verfügt und b) das ästhetische Verständnis hat. Beides finde ich bei Euch sicherlich viel eher :)


    Erfahrung:

    • Der zu bestickende Stoff ist ein poly-irgendwas coated Stoff, eine Seite dezent glänzend, die andere Seite matt. Der Stoff dürfte irgendwo um die 50 Gramm / qm liegen, ist also extrem fein, aber auch sehr reißfest. Normalerweise wird er z.B. für Winter-Daunenjacken als Außenstoff verwendet. Beim bloßen Anschauen bekommt der Stoff Falten.
    • Markieren: Prym Aqua Trickmarker weiß. Hinterläßt zwar eine leichte Spur nach Entfernung mit Wasser, aber da muss man schon wissen, wo man vorher gezeichnet hatte, um das nachträglich zu erkennen. Der Verschleiß ist allerdings relativ hoch (speziell wird die schöne Spitze schnell stumpf), und auf gestepptem Stoff zeichnet er nicht mehr so umwerfend in bereits gebrauchtem Zustand. Vertikal lagern soll die Lebendauer verlängern.
    • Bügeln: Bügeln mit Dampf: No Go. Stoff zieht sich an den Stellen mit Dampf zusammen. Bügeln mit einer Philips Bügelstation mit einer nicht einstellbaren Temperatur: Ebenfalls no go, das Coating wird matt (auch wenn man auf der linken Seite bügelt). Absaugbügeltisch mit kleinen Löchern kann man auch vergessen, da man dann die Abdrücke der kleinen Löcher sieht. Also: alles extrem empfindlich. Mit einem alten Bügeleisen knapp unterhalb von Stufe 1 zwischen zwei Lagen glattem Backpapier habe ich den Stoff allerdings gut gebügelt bekommen. Vermutlich wäre hier eine Cricut EasyPress optimal gewesen, da hier die Temperatur genauer regelbar und gleichmäßiger verteilt ist. Zur Not ging es aber auch so.
    • Sticken: Ich habe so ziemlich alles an Stickvlies-Arten ausprobiert, was es am deutschen Markt zu kaufen gibt. Schneid-, Reiß-, Wasserlöslich-, aufklebbar-, Folie, you-name-it. Geworden ist es ein aufklebbares Stickvlies von Madeira in der Großhandelsaufmachung auf Rolle, 50 cm breit. Das wird dann vollflächig verklebt (Unterseite), man stickt das gewünschte Motiv, und zieht dann später auf der gesamten Fläche wieder das Vlies ab.
    • Stickmotiv: Die Art, wie das Stickmotiv aufbereitet ist, spielt eine wesentliche Rolle, ob der Stoff nach Entfernung des Stickvlieses anfängt nur ganz leicht Falten zu werfen, oder quasi direkt in die Mülltonne wandert. Sowohl die darunterliegende Struktur (Zick-Zack), als auch die Stickdichte und Breite der jeweiligen Stiche ist entscheidend für ein gutes Ergebnis. Insgesamt habe ich je nach Motiv bis zu 8 Versuche gebraucht, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Dabei habe ich mir Hilfe von einer Freelancerin geholt, die sich auf Embroidery Design spezialisiert hat. Ging hin und her: Sie hat optimiert, ich habe es auf finalem Material gestickt, dann Foto gemacht, dann hat sie weiter optimiert, etc.
    • Stickrahmen: Einspannen konnte man aufgrund der Empfindlichkeit des Stoffes vergessen, daher habe ich den Creative Metal Hoop von Pfaff mit Magneten verwendet. Leider kommt der Rahmen nur mit relativ wenig Magneten, daher habe ich weitere bestellt, so daß ich mit insgesamt 8 Rundmagneten befestigen konnte. Um den Druck auch an den Stellen auszuüben, wo kein Magnet sitzt, habe ich aus dünnem Plastik einen Rahmen zugeschnitten, der genau die Größe des Metal Hoops hat. Eingespannt wird dann wie folgt: Metal Hoop, Stoff dazwischen, dann der Plastikrahmen on top, darauf die Magneten. Diese drücken nun den gesamten Plastikrahmen auf den unteren Rahmen, so daß der Stoff gleichmäßig über die gesamte Fläche gehalten wird.
    • Sticknadeln: Organ Embroidery Anti-Glue / 75. Faden ist kein einziges Mal gerissen, Motive sind super geworden.
    • Stickfaden: Gütermann Sulky Rayon 40.
    • Quilten: Hier habe ich das Baumwoll-Volumenvlies 277 von Vlieseline verwendet, das ich mit Sprühzeitkleber aufgeklebt habe. Darunter habe ich Seidenpapier gelegt, damit der Transport gleichmäßig erfolgt und sich nicht im Volumenvlies "verbeißt". Das Seidenpapier wird nach dem Steppen einfach abgerissen. Ein erstes Hosenbein konnte ich nach dem ersten Steppen wegwerfen - die Nähte waren zu ungleichmäßig, mal zu kurz (Mini-Stiche), dann wieder gleichmäßig. Auf einem kleinen Teststück war alles super (30x30), beim Hosenbein dann nicht mehr. Des Rätsels Lösung: Auflagefläche vergrößern, mit beiden Händen gleichmäßig führen, möglichst wenig Stoff überhängen lassen, damit das Gewicht nicht runterzieht. Also größten Quilt-Anschiebetisch gekauft, nochmal probiert, Nähte werden perfekt.
    • Generell: Loch-Stichplatte - ich bilde mir ein, dass die Nähte etwas besser aussehen, als mit der Standardplatte (die Creative 4.0 hat einen 9mm Zick-Zack-Stich, die geraden Nähte sehen im Vergleich zu meiner alten "einfacheren" Maschine m.E. nicht ganz so schön aus, mit der Loch-Stichplatte aber etwas besser).
    • Weiteres Learning: Immer etwas mehr Stoff kaufen, als man braucht. Aufgrund der Stick-Versuche mit unterschiedlichen Vliesarten habe ich garantiert einen guten Meter (1 x 1,40 m) Stoff für die Tests verbraucht, eventuell auch etwas mehr. Hatte ich glücklicherweise eingeplant.


    Und zu meiner Schande muss ich gestehen: Die gestickten Schriftzüge liegen bei mir jetzt auch unter der anschließenden Quiltnaht, wie beim Original. Eigentlich wollte ich die Quiltnähte quasi als "Fake" vor den Stickereien aufbringen, dann Sticken, dann das Vlies druntersetzen und mit transparentem Garn nochmal über die Quiltnähte drübernähen, aber das wird aus 2 Gründen nichts: 1. ist es schwierig, mit dem transparenten Faden exakt jedes vorherige Einstichloch zu treffen, 2. zieht sich durch die Quiltnähte das gesamte Design etwas zusammen, weshalb man bei nachträglichem Quilten (Transparentfaden) mit vorher aufgebrachten Quiltlinien (weißer Faden) nicht mehr die exakten Maße beibehält.


    Zu meiner Frage an Euch:

    Das Original (Bild hier) hat neben den weißen Stepplinien etwas ober- und etwas unterhalb der Knie noch horizontale Abnäher in schwarzer Farbe (typische Coverlock Doppelnaht, 4mm Abstand). Im Original hat Chanel die Vorderseite des Hosenbeins aus mehreren Teilen (oben, Mitte/Knie, unten) zusammengesetzt - warum hat sich mir nicht so ganz erschlossen. Die Covernähte dienen dort vermutlich dem Umnähen/Festhalten der innenliegenden Nahtzugabe.

    Mein Hosenbein-Vorderteil besteht nur aus einem Teil, so daß auch die Stickereien nicht mittendrin aufhören und andere Stickereien anfangen.


    Jetzt überlege ich, ob ich trotzdem quasi als Stilelement nochmal horizontale Steppungen wie beim Original auf Kniehöhe anbringe, oder lieber lassen sollte. Gibt es dafür irgendwelche "technischen" Gründe, dass man hier nochmal absteppt? Werden durch solche horizontalen Quernähte die Kräfte auf das darunterliegende Vlies bei der Bewegung des Beins reduziert?


    Würdet ihr nochmal zusätzlich zu den weißen Linien solche Absteppungen vornehmen, oder lieber nicht? :/


    Liebe Grüße,

    Marc

  • Das Chanel-Teil erinnert mich stark an die Ski-Anzüge meiner Kindheit.

    (Latzhose + Anorak, super unpraktisch, wenn man mal musste ...)


    Auch an des Gefühl der "Teilungsnähte" am Vorderbein kann ich mich noch gut erinnern. Ich denke, da waren "Flicken" (Stoffstücke) aufgesetzt bzw. aufgenäht, bevor die Beinnähte geschlossen wurden, um die Kniepartie zu verstärken. Auf dem Chanel-Bild sieht es so aus, als könnte diese Partie vielleicht auch etwas dicker sein.


    Jetzt wäre ich übrigens sehr neugierig auf Fotos von Deinem bemerkenswerten und ambitionierten Projekt. ...


    (Ob ich das quer absteppen würde oder nicht, kann ich Dir leider nicht sagen, weil ich mir schwer vorstellen kann, so etwas überhaupt zu tragen. Ich sähe vermutlich darin aus, wie das Michelin-Männchen.

    Aber wenn, dann würde ich das Kindheitsgefühl der gepolsterten Knie haben wollen ...)

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  • Ich denke, die eingesetzten Teile am Knie sind der Beweglichkeit beim Skifahren geschuldet...es gibt ja auch seitliche RV unten am Hosenbein...also gedacht ist diese Hose sicher nicht nur für der Laufsteg...

    Viele Grüße
    Hedi

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