Nähfuß für Leder und Kunstleder?

  • HeIhr Lieben, ich möchte mir endlich mal einen geeigneten Nähfuß für (Kunst-)Leder zulegen, weil das Geklebe und "Nichtgerutsche" doch so langsam nervt.


    Ich wollte mir einen Teflonfuß kaufen, da das bestimmt die üblichste Lösung ist. Nun hab ich aber beim Stöbern gesehen, dass es noch mehr Möglichkeiten gibt, zum Beispiel den Rollenfuß.


    Was könnt Ihr, die Ihr Erfahrungen habt, denn eher empfehlen? Bzw. gibt es unterschiedliche Nähmöglichkeiten oder noch weitere Besonderheiten bei den verschiedenen Füßen?

    (Ich könnte mir ja vorstellen, dass der Rollenfuß weniger für Kurven funzt?)


    Danke schonmal!

    Anja

  • Hallo,


    Ich habe schon einen Rollen Fuß gehabt/ probiert, klappt gut. Je nachdem ob oben und unten Kunstleder ist, braucht man dazu noch eine nicht-klebende Abdeckung für den Transporter.


    Da ich jedoch zu selten Kunstleder oder beschichteten Stoff absteppe, nehme ich, nach einem Maschinenwechsel, (wie ganz früher) Puder. D.h. die klebrige Stoffseite wird leicht eingepudert.


    Das reicht für meine Zwecke.


    LG Ulrike

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  • Die Frage hatte ich vor kurzem auch und mich eigentlich schon für den Rollenfuß entschieden. Vor dem Bestellen habe ich nochmal experimentiert.

    Mit Seidenpapier auf oder unter dem Kunstleder klappt das Nähen ja ganz gut, nur fand ich es nervig, dass manchmal noch Fitzelchen in der Naht blieben. Stattdessen habe ich das Seidenpapier jetzt auf die Füsschensohle und den Transporteur geklebt. Der erste Versuch ging gut und der auswaschbare Kleber geht mit Drüberwischen weg.

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  • Hallo! Mit Papier und Fuß mit Washitape abkleben hab ich auch schon experimentiert und für ein bisschen nähen ist das auch einigermaßen ok gewesen.

    Aber wenn das Nähaufkommen zunimmt, ist was "richtiges" mir lieber :)


    Hat jemand denn noch Erfahrungen mit dem Teflonfuß?

  • ciao,

    ich habe Beides, sowohl als auch, schon in Gebrauch gehabt.

    Beim Rollenfuss musste ich leicht hinter dem Nähfuss ziehen, vor allem wenn über dickere Stellen genäht werden soll. Grundsätzlich nähe ich Leder in gemächtlichem Tempo, dann lassen sich auch Kurven gut nähen, ohne das die Stiche kürzen werden, weil der Nähfuss sich nicht von der Stelle bewegt.

    Vor allem bei Rauh-bzw. Velourleder ist der Rollenfuss vorteilhafter, so meine Erfahrung.

    Nähmas: Elna u. Husqu.


    Den Teflosfuss benutze ich bei Glattleder aber auch hier ein leichtes gleichmässiges Ziehen hinter dem Nähfuss bei langsam Nähtempo. Entscheidend auch geeignetes Garn zu verwenden, damit es beim leichten Zug nicht reisst, gerne macht das der Oberfaden.


    Ich denke, die üblichen Nähmas (ohne Obertransport) kommen mit Leder an ihre Grenzen, sowie es dickere Stellen zu übernähen gibt, egal ob Puder, Seidenpapier usw..

    Derartige "Zusätze" sind mir zu zeitraubend, vor allem wenn ich dann mit der Pinzette die restlichen Papierfetzen aus der Naht puhlen soll.....:(


    Um die komplizierte Hochleistungsmaschine mit empfindlicher Elektronik nicht zu überfordern, (vorallem die Stichmechanik, Hubstange usw.) sollte man/frau eine wirklich ledergeeignete Nähma anschaffen, sofern Lederarbeiten häufig auf dem Plan stehen.

    Egal welche Maschine an die Herausforderung "Ledernähen" zum Einsatz kommt,

    sollte die Spulenkapsel von Fusseln befreit sein, damit die ganze Stichmechanik möglichst leichtgängig ist und manche Modelle benötigen auch einen Tropfen Öl.

    Nach dieser Wartungsarbeit eine längere Probenaht auf BW-Stoff, weil der nicht so fusselt, damit keine Ölreste auf das Leder kommen.

    Gerade beim Ledernähen ist Leichtgängigkeit der Nähma. wichtig für ein gutes Stichbild.

    gruss Dolce vita

    Die besten Pausen sind nicht lila, sondern italienische Momente!

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  • Hallo Dolce vita, danke für Deine ausführliche Antwort und die Differenzierung zwischen Rau- und Glattleder.

    Ich nähe überwiegend Glatt- und Kunstleder. V.a. bei letzterem rutscht es nicht richtig und dadurch werden die Stiche extrem kurz und die obere Schicht verschiebt sich gerne mal - dem wollte ich halt vorbeugen.

    Nach Deinen Beschreibungen her wäre für mein Fall wohl der Teflonfuß eher geeignet als Röllchen...

  • ciao,

    Kunstleder - ich habe aufgegeben Kunstleder zu verarbeiten,

    es ist zwar praktisch in der Waschmaschine aaaber trotz diverser Spezialnadeln waren die Nähte häufig "unansehlich". Auf der Sichtseite war allzuoft im Nahtloch Stoffasern von der Rückseite zu sehen.

    Häufig klebte das Kunstmaterial unter dem Nähfuss, egal welcher, weil es nun mal ein Kunstmaterial ist und ganz ehrlich, somit auch keine Alternative zu Echtleder. Bei Kunstleder muss man sich die Rückseite ansehen, dann weiss man/frau schon welcher Ärger auf einen zu kommt.

    Bene, für Kunstleder muss kein Tier sterben aber die Herstellung Selbiges ist weder bio noch ökologisch.

    Solange Tiermast für die Fleischindustrie betrieben wird, sollten auch die Lederhäute verwertet, verbraucht werden.

    Ich schränke meinen Lederbedarf ein, in dem ich "Altleder" verwende. Entweder aus eigenen Beständen oder zukaufe z.B. bei Ebay bzw. im Bekanntenkreis. Altleder ist ein wunderbarer "Werkstoff" und viel zu sorglos damit umgegangen.

    Altleder hat den deutlichen Vorteil es ist "glattgeschliffen" durch Gebrauch und rutscht dann leichter unter dem Nähfuss.

    Dicke Nähte, die meine Nähmas überfordern, nähe ich ganz altbackend mit der Hand.

    DAS braucht etwas Übung aber so ist das mit "Handwerk".

    hier mal ein Lodenbeutel aus mehreren Altlederteilen, aufbereitet und die Lederteile handvernäht:C11.JPG


    und hier mein "Chorrock" neues Nappaleder, sehr dünn, an Strechbund mit der Nähma und Teflonfuss, genäht:

    5.JPG


    grundsätzlich mache ich nach dem Zuschnitt an den Resten eine Probenaht, mit Teflon, Rollenfuss oder dem Allzweckfuss und entscheide dann....

    gutes Gelingen, gruss Dolce vita

    Die besten Pausen sind nicht lila, sondern italienische Momente!

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  • Ich nähe Kunstleder und Leder sehr gern mit dem Teflonfuß - hatte bisher auch keine Probleme damit. Vorteil für mich war auch,das ich damit Wachstuch u.ä. nähen kann ;)


    LG.powerfrau

  • anne_m Vor einigen Tagen habe ich mir den Rollfuß (#55 bei Bernina) gekauft und bin begeistert davon. Er gleitet wunderschön leicht über Kunstleder und Folie. Auch Kurven lassen sich gut nähen.

    Einfädeln ist etwas unpraktisch, wenn er bereits angebracht ist, weil er doch sehr groß ist, aber durchaus machbar.

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