Einheit 3 - das Trägerkleid mit verdecktem RV

Die Schrägzüge hatte ich auch. Beseitigt habe ich sie im Schnitt indem ich Länge im Mittelteil und im RT hinzugefügt habe und zwar als Keil in der Taille quer über beide Teile bis zur Seitennaht . VM 1,5 cm auslaufend auf 0 zur Seitennaht, HM sogar 2 cm. Hängt davon ab, wie schlimm die Falten sind. Konnte ich erst im Folgestück umsetzen. Ich dachte immer, ich hätte diese durch die FBA und die Verschiebung der Träger verursacht, wenn ich mir die Fotos bei der Schneiderfamilie ansehe, sind die meisten Kleider E3 mit Schrägzügen. Meins nicht mehr 👍

hobbyschneiderin.de/gallery/image/47644/

So fertig, so richtig zufrieden bin ich allerdings nicht.

Ich habe die Anprobe wie im Video beschrieben gemacht, da hat es im Prinzip gepasst. Der Besatz hat es dann aber etwas enger gemacht finde ich. Darauf wurde im Video leider nicht hingewiesen - und ich hab es auch nicht bedacht.

Jedenfalls finde ich, dass es nun beim BU ein kleines bisschen zu eng ist. Ich vermute auch, dass meine Schrägzüge davon kommen. Wäre das Vorderteil ein klein bisschen ausgestellter, würde es den BU erhöhen und das Seitenteil mehr nach hinten rutschen lassen, was vielleicht schon ausreicht um die Schrägzüge zu vermeiden.

Interessant ist ja die Größenangabe. Bei GR38 ist das für den BU 94 + 5cm Weitenzugabe. Genau die Gleiche Weitenzugabe wie in E1. Nur wird in E1 mit einem leichten Stoff - wie Batist oder Popeline - der Besatz gemacht, während es in der E3 der Oberstoff sein soll. Zumindest bei mir trägt dieser schon deutlicher auf und macht damit das Kleid eben eine Spur enger. Wenn man wie ich genau die 94 hat, könnte ich mir gut vorstellen, dass die E1 passt, die E3 dann aber nicht. Jeglicher Hinweis darauf fehlt im Video - auch im Anpassvideo wird nicht auf den Besatz eingegangen. Ich finde ohne Besatz sitzt das Kleid ganz anders als mit. Das betrifft nicht nur den BU sondern auch die Schultern.

Vielleicht ist das ja mit ein Grund warum so viele Schrägzüge bei diesem Modell zu haben scheinen?

Ich merks mir mal fürs nächste mal. Auftrennen mag ich das jetzt einfach nicht. Weiter zum nächsten Teil.

Ich kämpfe aktuell auch noch mit dieser Einheit. Soviel wieder aufgetrennt wie hier hab ich gefühlt noch nie 🤪 Aber ich kämpfe mich tapfer durch und bin schon gespannt auf das Endergebnis. Ich werde berichten, wenn es soweit ist ...

Zwischenstand:

Das Kleid aus Einheit 3 ist fertig, zumindest einmal vorerst. Ich bin (trotz vorheriger Anprobe) aber noch nicht zufrieden, dh ich muss es doch nochmal enger machen - oben und in der Taille. So sieht es eher aus wie ein Sack. Deshalb gibt es zu diesem Zeitpunkt auch noch keine Fotos.

Die Länge finde ich auch nicht gut (Knielänge), aber die kann/will ich jetzt nicht mehr ändern, da der Schlitz und der Saum ja schon fertig sind.

Der Reissverschluss und die Schulterverarbeitung haben mich ziemlich viel Zeit gekostet. Ich musste immer wieder auftrennen und neu nähen, bis ich halbwegs damit zufrieden war. Den Saum hab ich wieder mit der Nähmaschine (Blindstich) gemacht - ja ich weiß, schimpft ruhig , aber von Hand nähen ist absolut nicht meins. Und irgendwie hatte ich zum Schluss dafür auch keine Nerven mehr...

Fazit bzw. meine persönlichen Erkenntnisse aus dieser Einheit:

1. Besser einen etwas weniger festen Stoff verwenden, sondern einen, der etwas leichter fällt. Über meine Stoffwahl habe ich mich im Nachhinein ziemlich geärgert, die war wirklich nicht ideal und hat mir die Verarbeitung der Schulter wohl auch nochmal erschwert.

2. Der Schnitt ist ohne Abänderungen für eine schlanke Figur ziemlich unbrauchbar. Und das, wo mir normalerweise gleich mal alles ohne große Änderungen passt. Jedenfalls ist das Teil mMn auch viel zu groß geraten; die 36 ist eher eine 38/40. Das war bei den Schnitten in den beiden ersten Einheiten nicht der Fall. Taillierung auch Fehlanzeige, frau sieht darin eher nicht sehr vorteilhaft aus. Beim nächsten Mal also doch besser eine 34 nehmen - und die ist dann wahrscheinlich noch zu groß.

3. Jedenfalls würde ich beim nächsten Mal in der Länge von Beginn an (also beim Schnitt) gleich ordentlich kürzen. So gefällt sie mir gar nicht, ich bin aber auch mit meinen 162 cm nicht allzu groß. Hinterher ist das Ganze auf Grund der Schlitzverarbeitung schwierig bzw. mir den Aufwand auch nicht wert.

4. Ich habe wieder ordentlich dazugelernt, das Ergebnis ist - was die Verarbeitung betrifft - für mich soweit ok. Von Profi aber natürlich meilenweit entfernt. Dass der Schnitt bzw. das Kleid wieder mal nicht ganz meins sind, ist eine andere Sache. Aber es hat Potenzial, wenn man die Änderungen gut hinkriegt. Da fehlt mir aber eindeutig noch die Übung und Erfahrung.

Ich fand die Taille ja ziemlich cool. Dadurch dass die Taille recht weit ist (aber erkennbar noch vorhanden an den Nahtlinien), das Kleid aber an der Brust und an der Hüfte anliegt wird ein kleines Bäuchlein etwas "weggemogelt". Find ich gut.

Bei der Länge würd ich empfehlen immer nachzumessen - die scheinen sich doch ziemlich zu unterscheiden. E2 hab ich zum Beispiel 7cm gekürzt damit es für mich gepasst hat. Diese Einheit musste ich jedoch gar nicht kürzen. Beide enden bei mir jetzt kurz überm Knie, was mir so gefällt.

Bei mir liegt da eben gar nichts an... Alles viel zu weit 🤪 bin wie gesagt aber auch sehr schlank. Und die richtige Länge ist definitiv auch Geschmackssache.

Zitat von Loonya

Den Saum hab ich wieder mit der Nähmaschine (Blindstich) gemacht - ja ich weiß, schimpft ruhig , aber von Hand nähen ist absolut nicht meins.

Ich schimpf da gar nicht Von Hand nähen war auch nicht meines, inzwischen bin ich mehr auf dem Trip "Das mache ich eben von Hand, weil bis die Maschine entsprechend eingestellt ist...". Es ist ein Stück weit Gewohnheits- und Übungssache. Und natürlich eine Geschmacksfrage Die Handnähnadel kann ich halt leicht in den Garten mitnehmen, die Maschine nicht