Hilfe bei der Vorauswahl einer neuen Nähmaschine im Preisbereich zwischen 500 bis maximal 1000 Euro

invisible_user · 12. Dezember 2020

Hallo, ich benötige Eure Hilfe bei der Vorauswahl einer neuen Nähmaschine. Das Angebot am Markt im angestrebten Preisbereich ist ja wirklich sehr groß.

Folgende Voraussetzungen:

- Preisbereich bis maximal 1000 €, eher etwas weniger

- Näherfahrung ist vorhanden; Das hier ist der Schritt von einer einfachen Einstiegsmaschine zu "etwas ordentlichem"

- Vor allem zum Nähen von Kleidung, auch Jeans (mehrlagig)

- Stärkeres Material als mehrere Lagen Jeans muss die Maschine nicht nähen können (also zum Beispiel kein Leder)

- Ausreichend Platz rechts neben der Nadel

- Wie viel Platz links ist und ob es einen Anschiebetisch gibt oder nicht ist egal

- LED-Arbeitslicht sollte vorhanden sein

- Möglichst sollte die Maschine recht leise sein (zumindest nicht übermäßig laut)

- Die Maschine sollte über ein Display verfügen (ein kleines reicht hier)

- Eine Stickfunktion wird NICHT benötigt

- Möglichst sollte eine Geschwindigkeitsanpassung (Begrenzung der maximalen Nähgeschwindigkeit) möglich sein; Das hat jedoch keine Priorität

- Genäht wird circa 5 Stunden pro Woche (gesamte Arbeitszeit, nicht Betriebsdauer der Nähmaschine), also Hobbyeinsatz mit gehobenem Anspruch, jedoch kein Profiequipment (siehe auch Preisgrenze)

- Qualität und gute Bedienbarkeit sind deutlich wichtiger als der Funktionsumfang; Grundsätzliche Funktionen reichen aus

Ich denke das war es erst einmal. Sollten noch Angaben fehlen werde ich diese nachliefern. Ich bin für jeden Vorschlag dankbar. Möglichst mit kurzer Begründung weshalb ihr die Maschine empfehlt (zum Beispiel ob Ihr sie selbst einsetzt und wofür vor allem).

Schon einmal vielen Dank an alle die sich beteiligen.

Beste Grüße

Daniel

Anne Liebler · 12. Dezember 2020

Hallo Daniel,

Deine Kriterien erfüllen unglaublich viele Maschinen in der Preisklasse und es ist schwer darauf zu antworten. Vor allem auch, weil es das subjektive Element gibt, warum man die Eine mag und die Andere eben nicht.

Es gibt von fast allen namhaften Herstellern in diesem Preisbereich Nähmaschinen für den fortgeschrittenen Hobbyschneider. Anschiebetische gibt es in der Regel auch für Alle, aber nicht immer sind sie Standardzubehör, sondern können optional erworben werden. BERNINA ist teurer, aber die Bernette Maschinen wären dann anzusehen.

Kennst Du diese Anleitung? "Soll ich diese Nähmaschine kaufen?" ist die Frage - welche Aspekte dazu sind wichtig

Anja hat die Auswahlkriterien sehr schön dargelegt und dafür wird es immer nur eine persönliche Antwort geben können.

Ich schiebe aber mit meiner Antwort Deine Frage etwas in den Fokus und vielleicht gibt es ja doch die Antworten die sagen - MEINE oder KEINE... nur wenn es dann für DICH nicht passt, wäre es schade.

Devil's Dance · 13. Dezember 2020

ich möchte deine Aufmerksamkeit auf ein feature lenken, das du wahrscheinlich noch gar nicht im Blick hast: den Kniehebel zum Anheben des Nähfußes.

Ich dachte erst "...brauch ich nicht..."

Aber nachdem ich mich daran gewöhnt habe, sage ich für mich ganz klar: "Nie wieder ohne!"

Es ist wunderbar, wenn man immer beide Hände am Nähgut haben kann, auch wenn man das Stück mal drehen muss.
Maschinen mit Kniehebel gibt es auch schon unter 1.000 €, um Beispel die Janome DC 7100 ...

Nein, ich kenne die Maschiine nicht, aber die Marke kenne und schätze ich, ich habe die Janome MC6700 (die allerdings 'n bissl teurer ist....)

invisible_user · 13. Dezember 2020

Hallo Ihr beiden. Erst einmal vielen Dank für Eure Antworten. =)

Den Beitrag von Anja habe ich gelesen und es ist natürlich klar, dass jetzt niemand eine genau passende Maschine empfehlen kann. Ich habe den Beitrag aber ja im Bereich "Vorauswahl" erstellt weil ich mir genau solche Beiträge wie den von Steffi erhoffe. Bei den Bewertungen im Internet weiß man schlichtweg nicht wie viele davon möglicherweise gefälscht sind. Daher geht es darum eine Auswahl an Maschinen zu finden mit denen andere bereits gute Erfahrungen gemacht haben. Oder zumindest mit dem Hersteller. Die DC 7100 macht zum Beispiel schon einmal einen guten Eindruck und ist ein möglicher Kandidat. Am Ende bleibt dann hoffentlich eine Hand voll Maschinen übrig die bestenfalls vor Ort in einem Fachgeschäft getestet werden können. Das wäre zumindest der Plan.

GlückSachen · 13. Dezember 2020

Du könnest Dir auch mal die Tests von Tanja hier im Forum anschauen.

Auch wenn sie für einen Händler testet, sie ist durchaus kritisch allen Maschinen gegenüber und schreibt es deutlich, wenn etwas nicht läuft. Ie ist bestimmt ehrlicher als Rezensionen im Netz, besonders weil sie verschiedene Firmen testet.

Musst halt gucken, welche Maschinen/Preisklassen sie schon getestet hat.

me3ko · 14. Dezember 2020

Die Husquarna Opal 690Q hat viel Platz rechts der Nadel, hat 3 LED -Lampen, Nähgeschwindigkeit ist in 5 Stufen zu regeln, liegt in dem Budget das Du Dur vorstellst, hat ein Display und gibt die Nadelstärke und Sorte an, welcher Stich bei welchem Stoff geschickt ist, sie ist nicht besonders laut.

lotos.bluete · 14. Dezember 2020

Ich würde dir gerne die Juki DX3 empfehlen, aber diese ist ein Sondermodell und nicht mehr verfügbar. Die G320 ist aber auch eine tolle Maschine. Ich selbst habe die teurere DX5, die hat zusätzlich noch den so genannten Floatingmodus, aber die G320 hat auch den Boxtransport und einen Kniehebel - für mich das absolute Must-have. Ich habe mit meiner DX5 letztens erst eine Jeans genäht.

Anne Liebler · 14. Dezember 2020

Zitat von invisible_user

Am Ende bleibt dann hoffentlich eine Hand voll Maschinen übrig die bestenfalls vor Ort in einem Fachgeschäft getestet werden können. Das wäre zumindest der Plan.

Das ist ein sehr guter Plan, aber ich möchte Dir aus meiner Erfahrung im Nähmaschinenkauf und bei der vorherigen Auswahl dazu etwas sagen. Nicht wenige Händler suchen sich in einer bestimmten Preisklasse 1 - 2 Maschinen aus die sie einkaufen und anbieten. Nur noch wenige - große Händler haben dann das vergleichbare Sortiment der unterschiedlichen Hersteller. Man sucht eine Maschine aus, für die es im vergleichbaren Finanzrahmen noch keine gibt mit den Eigenschaften, die man dabei am meisten schätzt.

Wenn Du also zum Händler gehen möchtest, kann es sein, dass er die Vergleichbaren nicht vorrätig hat und auch nicht bestellen möchte. Das heißt, es könnte - so es die Möglichkeit gibt - auf mehrere verschiedene Händlerbesuche hinauslaufen.

Ein Tipp noch von mir - es gibt immer wieder Neuheiten, die aber nur minimal mehr als die Vorgänger können, aber bspw. in die neue Serie oder optische Präsentation passen. Sie sind dann Nachfolger von...

Die Vorgänger werden u.U. noch weiter angeboten, denn wenn der Lieferant einstellt, ist ja nicht zeitgleich alles beim Händler weg. Insofern werden diese Maschinen aber abverkauft und das mit voller Garantie und ohne Abstriche. Vielleicht schaust Du auch mal nach Maschinen, die als Auslaufmodell angezeigt werden. Da kann man den Preisrahmen durchaus einhalten, selbst wenn das Angebot vorab höher angesetzt war.

Viel Erfolg bei der Suche!

W.R.Mehring · 15. Dezember 2020

Die kleineren Nähmaschinen- und Stoffhändler haben sich meist auf zwei bis maximal drei Hersteller spezialisiert.

Meiner verkauft zum Beispiel Pfaff, Husqvarna und Janome. Ich kann allerdings alle Maschinen zur Wartung bringen. Die letzte Maschine die er von mir gewartet hat war eine Meister 276 aus den 1960ern.

invisible_user · 1. Januar 2021

Hallo, Eure Antworten waren alle schon sehr hilfreich. Vielen Dank dafür!

Wie steht Ihr eigentlich zum Thema Gebrauchtkauf? Aktuell wäre zum Beispiel eine Bernina B 330 in fahrbarer Entfernung zu haben. Die ist allerdings vom November 2011 und soll noch 750 Euro kosten. Der Preis dürfte aber wohl noch verhandelbar sein.

Aber mal grundsätzlich: Eine 9 Jahre alte Maschine (von privat) macht sowas überhaupt Sinn? Selbst wenn man mal davon ausgeht, dass sie pfleglich behandelt wurde. Was man aber natürlich nicht weiß.

Gruß und frohes neues Jahr

Daniel

Ulrike1969 · 1. Januar 2021

Selbstverständlich kann man auch eine gebrauchte Bernina kaufen.

Allerdings würde ich fragen, wann der letzte Service gemacht wurde und ob schon mal etwas repariert wurde.

Und ganz ausgiebig probenähen, ganz besonders wenn du auch Jersey nähen

willst, und mir die gute Maschine erklären lassen 🙂

Zum Preis: finde ich viel, ich habe zum selben Zeitpunkt eine Bernina 550 QE gekauft und die 330 dürfte wohl ca 1300 € neu gekostet haben. Es gab auch eine 350 und noch ein Modell darüber, dann kam die 5... Serie

Das ist damals das unterste Modell der Einsteiger Klasse gewesen, ich hatte damals erst die 530 (1750 €, das kleinste Modell der 5.. Klasse) mitgenommen aber dann 1 Tag später gegen die 550 QE (2250 €) getauscht.

Und ich bereue es keinen Tag 😉

LG Ulrike

Devil's Dance · 1. Januar 2021

...also, m.E. macht es durchaus Sinn, eine 9 Jahre alte Maschine gebraucht zu kaufen ...

750 Ocken wären mir allerdings zu teuer für so'n Minidings in dem Alter.

...und wenn der Verkäufer dich mit "fast nicht gelaufen" ködern will: "regelmäßig genutzt und ordentlich gewartet" fände ich attraktiver ...

Friedafröhlich · 1. Januar 2021

Zitat von Devil's Dance

750 Ocken wären mir allerdings zu teuer für so'n Minidings in dem Alter.

Dem stimme ich zu.

Ich finde jetzt nicht mehr den Neupreis von "damals". Aber es muss wohl so um die 1000 € gewesen sein, wenn ich mir entsprechende Aussagen so angucke, die ich beim googlen gefunden habe.

Unter dem Aspekt ist die viel zu teuer, insbesondere auch deswegen, weil noch gar nicht bekannt ist, wann die das letzte Mal in der Wartung war.

Sporcherin · 1. Januar 2021

Ja, ich würde eine gebracuhte Nähmaschine kaufen, wenn ich sie gründlich angucken kann und meine mitgebrachte Materialien auch auf der Nähmaschine testen kann. Nachfragen würde, wie oft sie genutzt wurde, wie regelmäßig sie in der Wartung war.

Mir ist eine regelmäßig genutzte Maschine, die gepflegt wurde und in turnusmäßig in der Wartung war lieber als ein Standmodell, das ich ggfs. erst mal entharzen oder in die Wartung geben darf.

Den genannten Preis für die 9 Jahre alte Bernina finde ich zu hoch.

Ulrike1969 · 1. Januar 2021

Die hat mind. 1300 € gekostet, es war damals für mich ein derart "denkwürdiges Ereignis" mit dieser teuren Maschine, dass ich mir das gemerkt habe.

Natürlich im Fachhandel.

Nichtsdestotrotz finde ich 750 € zu teuer.

margali · 2. Januar 2021

Wenn Du Dir unsicher bist, würde ich keine gebrauchte Maschine kaufen. Es gibt Händler, da kannst Du 60 Tage probenähen, wäre vielleicht hilfreicher.

Die Tipps von anderen, sind auch nicht unbedingt übertragbar, z.B. Kniehebel ist eine tolle Sache, bei meinen langen Beinen nervt er allerdings.

Ich bin ein großer Pfaff Fan wegen des IDTs, andere werden Dir sagen, braucht man nicht.

Die gebrauchte Bernina finde ich völlig überteuert.

Vielleicht wartest Du auf die Creativa, da sind auch viel NäMa Hersteller, ist dieses Jahr leider erst im August.

LG

Margali

Machi · 2. Januar 2021

Hallo,

Ich habe in einen anderen Forum was gefunden:

"also in der schweiz hatten wir eine eintauschliste aber moment gibt es keine aktuellste eintauschliste.
nach der auslieferung und inbetriebnahme der nähmaschine rechnet man:

bis 12 monate 50% vom Kaufpreis
bis 24 monate 70% vom Kaufpreis
ab dem 3. betriebsjahr bis max. 10 jahre kommt auf den wert der maschine an.
jemanden der nur eine Fr. 1000.- maschine hat, kriegt etwa Fr. 120.-.
jemanden der eine Fr. 3000.- maschine hat, kriegt etwa Fr. 250.- bis 300.-
die maschinen müssen funktionsfähig und komplett sein, und das aussehen von der maschine. die werte werden bei einem kauf von einer neumaschine abgezogen und werden nicht bar ausbezahlt.
ab dem 11. betriebsjahr bis zum 15. betriebsjahr kriegt man etwa Fr. 50.-
ältere maschine werden von händler entsorgt.
wie es in deutschland läuft, kann ich leider nicht mitteilen."

Die Nachfrage regelt den Preis. Ich habe das Gefühl, dass jetzt wie "ab dem 3. Betriebsjahr" der Preis berechnet und auch eBay zu Rate gezogen wird.

Josef hatte damals dise Einschätzungen auch geteilt

julischka11 · 2. Januar 2021

Machi Das ist eine Eintauschliste von Händlern. Die Gebrauchtpreise richten sich letztendlich danach was jemand bereit ist zu zahlen...

invisible_user Es macht durchaus Sinn eine gebrauchte Nähmaschine zu kaufen. Bei Berninas ist die Nähmechanik ziemlich robust, die kriegt man so schnell nicht klein. Ob der Preis angemessen ist oder nicht, hängt für mich stark davon ab wie oft gewartet wurde und wann die letzte Wartung war, und welches Zubehör dabei ist. Nur für die Standardausstattung wäre mir das auch zu teuer, aber wenn zusätzliche Füße und der Obertransport z.B. dabei sind dann fände ich das durchaus angemessen. Die sind nämlich teuer. Die 330 ist allerdings klein, kann durchaus sein dass Dir der Platz rechts von der Nadel da nicht ausreicht.

*Hummelbrummel* · 2. Januar 2021

Auch Fachhändler verkaufen Gebrauchtmaschinen.

Der Vorteil ist, dass man sich dahin wenden kann, wenn die Maschine dann doch eine Macke hat.

Ich habe zwei "Gebrauchte" vom Nähpark:

Die Pfaff Performance 5.0. Bei der kann man die Nutzungszeit auslesen und die war bei meinem Gerät ziemlich gering. Überhaupt wirkte die Maschine ziemlich neu, als sie zu mir kam (war auch noch deutlich teurer als das Exemplar, das sie aktuell haben).

Ich bin (abgesehen von dem Fake-Speicherplatz "Persönliche Dateien" für Zierstiche) mit ihr sehr zufrieden und nähe sehr gerne damit.

Und eine ursprünglich sehr teure Nähstick-Kombi BJ 2003, ziemlich abgenutzt. War daher recht günstig und hatte dann doch ein Problem, so dass ich sie nochmal einschickte und das vom Händler beheben ließ.

750€ wären mir persönlich für eine 9 Jahre alte Maschine von Privat und ohne Gewährleistung VIEL zu teuer, egal, wie teuer sie ursprünglich mal war.

Alle Deine oben genannten Anforderungen – mit Ausnahme des vielen Platzes rechts der Nadel – erfüllt übrigens auch die kleine Janome 230DC, die jedoch auch neu viel günstiger ist. (Ist eine "Klasse" drunter.)

Die wurde auch vom Nähpark vorgestellt: Hier

Viel Erfolg bei der Suche!