Polyester-Decke statt Vlies als Inlay?

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    ...und schon wieder eine Rookie-Frage von mir :)


    Kann man auch solche Decken "umquilten"? Man könnte die doch statt Vlies zwischen Top und Unterstoff packen. Natürlich in dem Fall nur mit dunklen Stoffen. Oder?

    Es wäre eine gute Verwendung für diese etwas in die Jahre gekommene Decke...

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  • Ja, das geht. Ich habe meine ersten Quilts auch mit solchen Decken gemacht. Einen Quilt habe ich mit einer alten Wolldecke statt Quiltvlies gemacht: sehr kuschelig, aber auch sehr schwer.

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  • Anne Liebler

    Hat das Label Frage Material hinzugefügt.
  • Schade, dass ich den Artikel dazu nicht mehr finde. Aber vor einigen Jahren hatte ich mal einen Bericht über alte Quilts gelesen und was in diesen so alles verarbeitet war. Unter anderem wurden auch alte Uniformjacken als Innenleben verwendet (natürlich vorher zurecht geschnitten und zusammen genäht).

    Grundsätzlich geht also fast alles. Nicht alles wird dann aber so aussehen, wie man es heutzutage von einem Quilt "erwartet".

    • Offizieller Beitrag

    Hallo


    es gibt keine Quilt-Polizei ;)


    Klar, kannst du machen. Auf jeden Fall, wenn es zum Üben ist und wenn es dann ein Alltagsquilt wird - für die Couch oder den Garten.


    Wann ich es nicht machen würde: wenn du mehrere Hundert Euro für das Top an teuren Patchworkstoffen ausgegeben hast, dafür tage- wochen- monatelang dran gearbeitet hast und dann ein "Kunstwerk" entstehen soll. Das dann zwar auch benutzt wird, aber es dennoch etwas Besonderes ist. Dann würde ich auch beim Innenleben auf Qualität und ein hochwertiges Vlies nicht verzichten! Es hat seinen Grund, dass es diese speziellen Vliese gibt.


    Und der Preis ist dabei wirklich kein Kriterium: so teuer sind anständige Vliese nicht! Und sie verziehen sich nicht, gehen nicht kaputt, sind langlebig, gut waschbar. Alles wichtig, wenn ein Quilt nicht nur an der Wand hängen soll, sondern ständig in Gebrauch ist und gewaschen werden soll!


    Außerdem: die Decke ist rot! Das sieht man durch - wenn dein Quilt nicht schwarz oder rot ist! Es gibt auch verschiedene Vliese - ich würde z.Bsp. nie ein Soya-Vlies für einen Quilt nehmen, dessen Hauptfarbe weiß ist - denn das ist cremefarben obwohl es gebleicht ist und das scheint durch und sieht sehr bescheiden aus. Dann ein Vlies, dass rein weiß ist, zBsp. Polyestervliese, die sind weiß.

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  • ...ich finde ja die urprüngliche Idee des Patchwork sehr charmant: Resteverwertung, aus nahezu Wertlosem was wunderschönes herstellen.
    Auch wenn ich die Kunstwerke der zeitgenössischen Patchworker bewundere, finde ich es fast pervers, hochwertige Stoffe zu kaufen, um sie in kleine Fetzen zu zerschneiden und dann wieder zusammenzunähen.

    Insofern: gib der alten Decke ein zweites Leben :herz:!

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei


  • Auch wenn ich die Kunstwerke der zeitgenössischen Patchworker bewundere, finde ich es fast pervers, hochwertige Stoffe zu kaufen, um sie in kleine Fetzen zu zerschneiden und dann wieder zusammenzunähen.

    Naja, aber ein Maler wäscht auch die Farbe aus seinen Pinseln in den Ausguss, und wir schmeißen auch Reste rund um unsere ausgeschnittenen Schnittteile weg. Die Reste bei Patchworkern sind wesentlich kleiner und können meist fast vollständig verwertet werden. Klar, die vielen Nahtzugaben verschlingen einiges an Stoff, aber es entsteht dabei eben etwas einmaliges, persönliches, selbstbestimmtes und schönes, etwas, das das Herz des Machers erfreut. (Zumindest sollte es so sein.:na::herz:)

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  • Kreuzschnabel

    Ich verurteile ganz bestimmt keinen Patchworker - ich finde eure Werke wunderschön :herz:.

    Ich finde es nur schade, dass der ursprüngliche Ansatz kaum noch verfolgt wird.

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo


    Steffi - das könnte man dann aber auch auf Kleidung übertragen: wer näht denn heute noch aus den Kittelschürzen der Oma die Hängerchen fürs Kleinkind weils grad keinen anderen Stoff gibt?


    Und Patchwork ist schon relativ schnell von reiner Resteverwertung bei den Siedlern, die nach Westen fuhren, hin zu einer Kunstform geworden. Oftmals waren es höhere Gesellschaftsschichten, in denen die Frauen sich zu den quilt-bees zusammenfanden und diese Quilts waren nicht aus alten Kleidern und Resten zusammengesucht sondern schon mit speziellen Stoffen und aufwändigen Mustern und Quilting. Und die waren damals auch schon teuer.


    Und wenn man nostalgisch sein will, könnte man die Amish anführen - aber selbst deren Stoffe sind was wirklich Besonderes und kein Flickwerk ;) und unbezahlbar ... nicht nur die Preise für Quilts, die bei Versteigerungen erzielt werden sondern allein wegen der Qualität der Arbeit.


    Es gibt und gab also immer mehrere Versionen von Patchwork und Quilts und keine ist richtiger als die andere - oder falsch. Deshalb gibts ja auch keine Quilt-Polizei :knuddel: Es gibt so viele Komponenten, die ausmachen, wie der Quilt wird und warum er genauso wurde und nicht anders. Und genau das ist eben das, was uns heute noch so fasziniert. An alten und an neuen Quilts - klassischen Mustern oder modern. Handgenäht und Handgequiltet oder Longarm. Es ist wie in jedem Hobby - die Bandbreite ist so groß und schön ist, was gefällt.

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  • Devil's Dance Ja doch, es gibt schon Patchworker, die Reste von anderen Projekten nehmen. Schau mal, wie viele Restequilts gemacht werden.


    Aber die Aussage "guten Stoff zerschneiden, um ihn wieder zusammen zu setzen" würde auch auf Kleidung zutreffen 8o Oder auf so ziemlich jede kreative Betätigung angewandt werden können.

  • Kann man auch solche Decken "umquilten"?

    Wenn die alte Decke dehnbar ist würde ich die nicht für das Innenleben eines Quilts benutzen. Schwierig zum nähen.

    Liebe Grüsse, Doris



    Man kann`s anziehen

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  • Devil's Dance Ja doch, es gibt schon Patchworker, die Reste von anderen Projekten nehmen. Schau mal, wie viele Restequilts gemacht werden.


    Aber die Aussage "guten Stoff zerschneiden, um ihn wieder zusammen zu setzen" würde auch auf Kleidung zutreffen 8o Oder auf so ziemlich jede kreative Betätigung angewandt werden können.

    ...okay, ich nehm alles zurück und behaupte das Gegenteil :rofl:!

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

  • Ich glaube die ist nicht dehnbar.


    Ja, ich bin mehr so die Praktikerin als die Künstlerin, ich sehe das vom Upcycling-Standpunkt aus, und ich würde den Quilt auch benutzen und nicht aufhängen.


    Danke für eure vielfältigen Antworten! Man lernt nie aus! (Speziell wenn man noch nicht viel weiß :) )

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  • Hab ich auch schon gemacht, alte weiße Fleecedecken vom Schweden... die waren irgendwann nicht mehr weiß... aber noch gut.


    Es quiltet sich schwerer damit... ein bisschen wie zäher Schlamm... als Freemotion Quilting würde ich lasssen 😅


    Ich hatte den Quilt damals in drei handlichen Teilen gequiltet und dann hinterher zusammen genäht.


    Gut „Basten“!!! Am besten Sprühkleber, schön ausstreichen, Viele Nadeln, oder mit der Hand.

    was wär´ das Leben ohne Naht??? es wäre öd´und blöd´und fad!!!

  • Devil's Dance Ja doch, es gibt schon Patchworker, die Reste von anderen Projekten nehmen. Schau mal, wie viele Restequilts gemacht werden.

    Man darf aber auch nicht unterschätzen, wie viel Stoff in eine Decke geht. So viele Reste muss man erstmal haben.


    Mein Sternenquilt aus Resten ist 230x250cm groß.


    Reste aus 10 Jahren sind drin, dazu musste ich um die 8m Hintergrundstoff kaufen, und über 1,5m bunte Stoffe.


    Zur eigentlichen Frage:


    Bei all der Zeit und dem Wert der Stoffe die ein Quilt kostet würde ich immer zu einem richtigen Vlies greifen.


    Auch Reste von Patchworkstoffen oder anderen guten Webstoffen haben mal viel Geld gekostet.
    Als reinem Stoffwert inkl. Rückseite habe ich noch keinen Quilt für Erwachsene unter 250€ hinbekommen (eher weit über 300€). Von den vielen Arbeitsstunden spreche ich mal nicht. Da kommt es auf 40€ für ein Vlies auch nicht an...


    Unter anderem wegen der Erleichterung beim Quilten ist das Vlies enorm wichtig.

    _______________________________________________
    Lichtmess vorbei, dadurch sieht man vieles im richtigen Licht!

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  • Was die Reste vom Kleider nähen betrifft, die Baumwollstoffe werden gesammelt und beim Patchwork verbraucht .Nicht jedes kleine Stückchen, aber so 4mal5cm schon.

    Ein richtiges Vlies ist auf jeden Fall besser. Anfangs benutzte ich Molton Meterware weil ich nicht wußte woher ich Vlies nehmen sollte.

    Zwischendurch trenne ich im Moment eine dieser Decken mit Molton auf , dieser Quilt ist erstaunlich schwer. Hat mir auch nie gefallen, also das Top, der Stoff davon wird anderweitig benutzt.

    Liebe Grüsse, Doris



    Man kann`s anziehen

  • Und Patchwork ist schon relativ schnell von reiner Resteverwertung bei den Siedlern, die nach Westen fuhren, hin zu einer Kunstform geworden. Oftmals waren es höhere Gesellschaftsschichten, in denen die Frauen sich zu den quilt-bees zusammenfanden und diese Quilts waren nicht aus alten Kleidern und Resten zusammengesucht sondern schon mit speziellen Stoffen und aufwändigen Mustern und Quilting. Und die waren damals auch schon teuer.

    So habe ich das auch vorhin noch nachgelesen. War mir auch gar nicht so wirklich klar.

    Aber das mit der Resteverwertung ist zwar der Ursprung aber eben nur eine Seite der Medaille. Was ich gerade gelesen habe, war, dass diese sogenannten "Colonial Quilts" bereits im 17. Jahrhundert in Mode kamen und so eine Art Representationsobjekte in den entsprechend besser gestellten Haushalten waren.

    Man lernt nie aus. ;)


    Zitat


    Und wenn man nostalgisch sein will, könnte man die Amish anführen - aber selbst deren Stoffe sind was wirklich Besonderes und kein Flickwerk ;) und unbezahlbar ... nicht nur die Preise für Quilts, die bei Versteigerungen erzielt werden sondern allein wegen der Qualität der Arbeit.

    Die sind echt zum Teil unbezahlbar aber auch unbeschreiblich schön. Manchmal gucke ich mir die im Internet einfach nur an, um zu staunen und damit mir das Wasser im Mund zusammen läuft.

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