Ich vermute allerdings, dass die als Normalgewichtige noch umwerfenden aussehen würden. Dieses Urteil ist gewiss auch der Tatsache geschuldet, dass wir in unserer "wundervollen Werbewelt" stets Menschen sehen, die vermeintliche Idealmaße haben. Man hat sich also daran gewöhnt, dass Menschen nur in schlank gut aussehen, weil man uns das beständig so verkauft. Und ja, auch ich falle darauf herein. Zumindest mein Unterbewusstsein tut es immer wieder.
Ich falle da auch drauf rein. Mein alltäglicher Standardblick funktioniert absolut nach den gängigen Normvorstellungen. Und ich muss mir dann bewusst machen, genauer hinzugucken und meine vorschnellen Gedanken auch durchaus nochmal zu überdenken.
Also doch, es gibt Kleidungsstücke, Schnitte, Arten sich zu kleiden, die sehen bei großen – und allein dadurch schon voluminösen – Frauen großartig aus. Und die sehen dann bei kleineren und schlankeren nicht so gut aus. Oder auch: sie wirken völlig anders.
Aber was bei diesen Bildern noch dazu kommt, in aller Regel haben die Frauen auch mit deutlichem Übergewicht eine definierte Figur mit halbwegs normalen Proportionen. Das macht sehr viel aus.
Ja, für uns aus der Jetzt-Perspektive.
Mir sind dann wieder einige „Heldinnen“ meiner Kindheit eingefallen. Die hatten einiges, aber bestimmt keine „definierte Figur“. Und das war / ist aber sowas von wumpe.
Nunja, wir können die Zeit nicht zurückdrehen. Sollten das auch nicht wollen …
Darüber hinaus möchte ich aber auch betonen, dass wir uns vielleicht insgesamt nicht so auf "das Außen" eines Menschen fixieren sollten.
Oder aber das „Außen“ nochmal anders fassen.
Zitat: „[…] weil die von innen so schön ist.“
Die Vorstellung, dass es seine Wirkung nicht verfehlen wird, wenn es gelingt, Fühlen und Aussehen (positiv) in Übereinstimmung zu bringen, ist einfach verführerisch.
Mag sein, dass es nur ein frommer Wunsch bleiben kann. Fängt ja schon damit an, dass das ein „Konzept“ ist, das eher nur für gute Tage funktioniert.
Wenn wir nach funktionierenden Konzepten für alle Tage schauen, dann fällt Shapewear flach und auch sonst so einiges, was toll aussehen mag, in dem ich mich aber verkleidet fühle. Oder wo sofort ein Riss drin ist, wenn ich meinen üblichen Tätigkeiten nachgehe. Etc.
Insofern geht es dann doch wieder mehr um „Lieblingsklamotten für jeden Tag“.
Damit können wir die Kurve kriegen zurück zum Thema: Jaaaa! Hosen zum Leben. (Achsoja, muss ich ja auch schon wieder in Parenthese setzen: „Hosen zum Leben“ kommt von Alice Walker aus „Die Farbe Lila“.)
Herzliche Grüße
Schnägge