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Leder nähen

  • Hallo,


    ich möchte anfangen Leder zu nähen. Da habe ich bisher immer einen großen Bogen drum gemacht. Nach de ersten Versuch weiß ich auch wieder warum.

    Ich möchte eine Tasche nähen.Als erstes habe ich mal ein kleines Probestück probiert. Das war schon ein Desaster.

    Ich habe eine Janome 6700. Da sollte man eigentlich denken, das schafft die. Weit gefehlt. Die wollte überhaupt nicht transportieren. Ein Teflonfuß hat gar nichts gebracht. Habe dann die Profistichplatte samt passendem Fuß probiert. Ging auch nicht besser.

    Vielleicht wäre ein Rollenfuß eine Option. Für die 6700 gibt es nur so ein ganz speziellen Fuß für über 60 €. Das ist mir zu teuer. Ich habe jetzt schon überlegt, ob eventuell der Schaft von der 6600 an die Maschine paßt. Dann könnte ich einen günstigen Rollenfuß kaufen. Hat das schon mal jemand probiert. Die Höhe müßte ja die gleiche sein.


    Wie macht ihr das so mit Leder. Welche Tricks gibt es da?


    Ach so, ich hatte natürlich eine Ledernadel eingesetzt.

    Kristina

  • Hallo,

    was für ein Leder ist das Probestück?

    Wie viele Lagen versuchst du zu vernähen?

    (editiert:) Kommen die Transporteurzähne weit genug aus der Stichplatte heraus? Wenn der Transporteur in der obersten Stellung ist mal eine Kontokarte danebenlegen. Die Zähne sollten noch etwas darüber hinausragen.


    Bei Leder würde ich die Stichlänge, den Nähfußdruck und die Fadenspannung stark erhöhen.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

    2 Mal editiert, zuletzt von kledet ()

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    • Offizieller Beitrag

    ich lege unten und oben Backpapier hin und nehm eine Microtexnadel

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür geben, dass du es sagen darfst.
    Voltaire
    Gruß
    Nanne

  • Ich hab ja die Elna Excellence 720 Pro - die ist ja baugleich mit der Janome.


    Ich hab dünneres (1,5 mm?) Leder da mit dem normalem Füßchen, normaler 80er Nadel und leicht reduziertem Füßchendruck genäht. Stichlänge etwas länger als normal.

    Völlig problemlos, wanderte sie so drüber und durch.

    (Bei 6 Lagen von dem Leder + 2 Lagen Futterbaumwolle + 2 lagen dünnes V-Vlies hab ich mich dann nicht mehr getraut - weshalb die obere Kante der Tasche nicht abgesteppt ist.

    Bis 4 Lagen Leder + den Rest hatte sie keine Schwierigkeiten.)


    k-P3150005.JPG  k-P3230012.JPG

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  • Woran liegt es denn deiner Meinung nach? Du schreibst, sie transportiert das Leder nicht, aber es zu durchstechen schafft sie, oder klappt das auch schon nicht?


    Mir wäre wie Detlef das sagt auch als erstes die Stichlänge mit eingefallen, es wird heute immer mit so kurzen Stichlängen als Standard genäht, also richtig lange einstellen.

    An höhere Fadenspannung hätte ich nicht gedacht, aber wenn Detlef darauf hinweist, dann ist das sicherlich richtig, da ist er Profi.


    Bei Leder habe ich auf meinen Maschinen keinerlei Probleme, Teflon/Rollfuß muss ich hin und wieder einmal bei einem Kunstleder einsetzen - nicht nur deshalb mag ich dieses Plastikzeugs auch nicht. Ich nehme Ledernadeln außer bei ganz feinem Handschuhleder u. ä.


    Ich würde auch erst einmal in Richtung Transport schauen. Da gibt es ja wirklich welche, die sehr niedrig im Standard liegen. Unten eher kein Backpapier, oben kann man es dann mal probieren. Wenn es oben zum Erfolg führt, dann kannst du an entsprechende Füßchen denken.


    Näht die Maschine das Leder denn einlagig ohne Probleme oder geht das schon nicht richtig? Aber wie gesagt, etwas mehr Infos, was für Leder du vernähst wären wären auch hilfreich.

    LG rufie


    Der einzige Geschmack, der einem Menschen wirklich Befriedigung geben kann,

    ist sein eigener (Philip Rosenthal)

  • Wollte gerne ein Foto aus meinen Album (Laptoptasche) hierher kopieren aber so firm bin ich dann doch wieder nicht.

    Also: Tasche und Tragegurte aus Kunstleder. Genäht wie Nanne geschrieben hat mit einer Microtexnadel. Teflonfuß und Gleitstichplatte benutzt. Stichlänge auf 4 und die Ziersteppung mit 4,5. Ob ich den Nähfußdruck verändert habe weis ich nicht mehr.

    Aber ich muss auch dazu sagen, dass es bevor ich meine Janome zur Wartung hatte und jetzt der Transporteur höher gestellt wurde, mit dem Transport auch große Probleme hatte. Zwei Lagen Kunstleder waren schon ein Graus.

    Einmal editiert, zuletzt von HolziSew ()

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  • An höhere Fadenspannung hätte ich nicht gedacht, aber wenn Detlef darauf hinweist, dann ist das sicherlich richtig, da ist er Profi.

    Nein, bin gewiss kein Profi, habe nur mal meine Maschinen versucht "auszureizen".


    HolziSew: Kunstleder ist kein Leder!

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

  • Für Leder hatte ich einen Rollenfuß, das ging deutlich besser als ohne. Sonst hilft auch das Führen des Leders und sehr lange Stiche.

    Den Nähfussdruck hatte ich auf normal stehen.


    Allerdings ist wirklich die Frage welche Art Leder und wie stark bzw. Wie viele Lagen es sind.

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  • Guten Morgen,


    vielen Dank für eure zahlreichen Antworten.

    Ich habe gestern abend noch etwas rumprobiert.

    Ich habe mit relativ dünnem und weichen Bekleidungsleder experimentiert. Dafür habe ich einen alten Wildledermantel zerlegt. Da ich für die Tasche die Kanten mit einer Paspel verarbeite, habe ich genau das getestet. Somit habe ich 6 Lagen Leder. Das dürfte so die dickste Variante sein. Ich hatte eine 90ziger Ledernadel, den Füßchendruck gering und die Stichlänge auf 3,5 stehen.

    Gestern abend habe ich eine 80ziger Microtexnadel genommen, den Füßchendruck deutlich hoch gestellt und die Stichlänge auf 4 gestellt. Und Tada: Die Maschine hat fein genäht.

    Übrigens habe ich die Sache mit der Bankcard getestet. Die Zähnchen vom Transporteur sind maximal so hoch wie die Karte.

    Kristina

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  • ciao,

    ich denke - man/frau muss sich mit dem Gedanken vertraut machen, mit Standardmitteln/Einstellungen hochwertiges Leder verarbeiten zu können wird schwierig.

    Es bleibt ab zu wägen, ob Investitionen für Spezialwerkzeuge/Nähfüsse usw. sich lohnen, denn ohne wird es auf lange Sicht nicht gehen.

    Damit Ledertaschen u. Anderes "wertig" aussehen u. sind braucht es auch das entsprechende Zubehör wie Verschlüsse, Trageriemen u.a., dafür braucht man wieder eventl. eine hochwertige Lochzange, die beim Discounter benutzt Du nur ein paarmal, dann sind sie stumpf und somit zu teuer, von Nachhaltigkeit will ich gar nicht erst schreiben...… gutes Werkzeug macht sich bezahlt aber man muss bereit sein dafür zu zahlen!

    Feines, dünnes Ziegenleder lässt sich meist problemlos auf der Nähma. vernähen und ja die Stichlänge ist deutlich grösser als bei BW-Stoff.

    Grundsätzlich gucke ich schon beim Einkauf vom Leder (hier ist die Lederstärke beim Fachhändler angegeben) ob es Nähma-geeignet ist oder ob ich dickes Leder einkaufe und grundsätzlich mit der Hand nähe. Das hat auch seinen Reiz, ist dann aber aufwendiges "Handwerk" und braucht Einiges an Spezialwerkzeug, weit über 60,-- Euronen.

    gruss Dolce vita

    Die besten Pausen sind nicht lila, sondern italienische Momente!

  • Mit dem Rollfuss lässt sich Leder eigentlich ganz gut nähen! Je nach Dicke solltest du evtl eine Ledernadel in die Maschine einsetzen und die Stichlänge ruhig auf 3,5 eher 4 stellen. Ich nähe immer mit Obertransport und Back/ oder Stickpapier darunter oder daneben, so dass das Papier mitgeführt wird. Naja und die Lederdicke spielt natürlich eine große Rolle, ich schau immer, dass das Leder nicht dicker als 1 - 1,2 mm ist. Du darfst nicht vergessen, du nähst mir einer Haushaltsnähmaschine.

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  • Ich habe die Feststellung bei meiner Bernina gemacht, dass sie 2 Lagen Leder nicht mit der Ledernadel näht. Ich benutze eine ganz normale 80er Nadel und steige erst, wenn es dicker wird, auf die Ledernadel um. Ich versuche auch immer um die Stärke von 1 mm zu bleiben.

  • Kurz zur Lochzange vom Discounter:

    Meine erste war sehr schnell platt, aus Unwissenheit, ich hab halt einfach Löcher gemacht...Die zweite hält schon ewig, einfach immer eine 2. Lage Leder unterlegen, das war´s.

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  • Danke für alle Beiträge, ich denke, ich kann Leder jetzt doch auf meine Ausprobierliste setzen Ausprobierliste setzen. So viel tolle Tipps!

    Brave Mädchen kommen in den Himmel, freche überall hin ....;)

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  • Probiere es doch mit etwas Babypuder, das du leicht auf das Leder/Kunstleder oder auch auf den beschichteten Stoff bestreichst. Das macht dein Leder glatt und rutschig und du kannst wunderbar ohne sonstige Hilfsmittel nähen.

    LG Toshi

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