So ihr Lieben, nachdem ja an anderer Stelle der Wunsch geäußert wurde, dass ich euch an meinen ersten Versuchen teilhaben lasse, eröffne ich mal diesen Thread.
Leider habe ich momentan nicht so viel Zeit, denn zum Einen muss das Schuljahr vorbereitet werden und zum Andern läuft hier manches nicht in gewohnten Bahnen. Daher konnte ich noch nicht soviel probieren, wie ich es mit gewünscht hätte.
Die Maschine war ja ab Freitag bei W6 verfügbar und ich habe sie natürlich gleich bestellt Lieferzeit bis zu acht Tagen hieß es, aber Sie kam dann doch schon am Dienstag. Zwar bin ich dem DHL-Boten zum Gartentor entgegengegangen, aber da ich aus dem Keller kam, war er doch schneller an der Haustür und die Maschine stand dann schonmal kopfüber vor der Haustür. Aber da sie gut verpackt in viel Styropor war, machte das nichts. Also hochgeschleppt ins Arbeitszimmer und gleich mal ausgepackt. Erster Eindruck, sie fühlt sich wertiger an, als die W6 Overlock - sofern man bei Plaste von wertig sprechen kann.
Hier hat das gute Stück erstmal ihren Platz eingenommen:
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Dann fällt auf, dass sie im direkten Vergleich zur W6 Overlock ganz schön groß ist.
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Das einfädeln geht im Vergleich zur Overlock doch einfacher. Nicht nur, weil man nur einen Unterfaden hat, sondern auch, weil es wirklich weniger fummelig ist. W6 hat bei der Cover so einen kleiner Mitnehmer eingebaut, so dass man das vorletzte Loch quasi automatisch einfädeln kann.
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An dem Teil mit dem L ziehen, dann wird der Faden gegriffen und mitgenommen.
Die Fadenführung oberhalb der Nadeln ist allerdings eher ein Witz, die Fäden rutschen da regelmäßig wieder raus. Bei der Ovi ist diese Führung links nach hinten gebogen, da bleiben die Fäden an ihrem Platz. Warum man das hier nicht gemacht hat, bleibt fraglich.
Gewöhnungsbedürftig finde ich den Nähfuß. Da ich noch nie auf einer Cover genäht habe, weiß ich nicht, ob das so üblich ist, aber alle meine anderen Maschinen haben Füße, die zumindest einen Schlitz haben, um den Faden durchzuziehen. Hier muss man alle drei Fäden durch den Fuß fädeln.
Außerdem lässt er sich schwer wieder anbauen, da er von einer Feder (links im Bild, das schwarze Teil) nach unten gedrückt wird. Selbst wenn der Nähfuß komplett oben ist, geht das nur mit Mühe.
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Ebenfalls sehr gewöhnungsbedürftig für mich: der Nähfußhebel ist rechts hinten an der Maschine. Ich greife aus Gewohnheit immer erst einmal ins Leere - nämlich dorthin, wo er bei allen meinen Maschine ist, neben der Nadel.
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Dann ging es an die ersten Versuche. Beim ersten Mal hatte ich natürlich gleich Fadensalat. Direkt mit der Nadel an der Stoffkante zu beginnen, wie ich das sonst immer mache, ist hier keine gute Idee. Man muss schon richtig auf dem Stoff sein, um loslegen zu können. Auch am Ende der Naht bloß nicht über den Stoff hinaus nähen, auch das endet in wirren Knäulen. Daher auch meine Erfahrung mit dem Nähfuß
Nun gut, nachdem ich das kapiert hatte, konnte es wirklich losgehen. Natürlich erstmal nur auf Probestücken. Erster Eindruck: Boah, ist die laut. Okay, die Ovi näht nun auch nicht gerade leise, aber die Cover schafft scheinbar ein paar Dezibel mehr. Der Anlasser war mir erst suspekt, denn obwohl optisch dem der Overlock sehr ähnlich reagierte er erst einmal deutlich weniger sensibel auf meinen Fuß. Das gab dann natürlich eine eher schiefe Naht. Das kann ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen, denn schließlich nähe ich ja lange genug, um auch diese Maschine bändigen zu können. Also neues Stoffstück genommen und weiter ging es.
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Unfreiwillig mit nur zwei Fäden - der rechte Faden war ganz am Anfang gerissen.
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Hier dann mit drei Nähten. Der rechte Faden (im Bild der obere) scheint etwas Zuviel Spannung zu haben, da muss ich wohl noch ein bisschen probieren.
Aber ansonsten macht sie erstmal was sie soll. Damit steht dann dem ersten Projekt nichts mehr im Wege - ist nur eine Frage der Zeit.