Dirndl nähen mit der Dirndlrevue

  • Hallo zusammen :)


    Wie Ihr an meinem Profil gut erkennen könnt, bin ich "neu" hier...

    Hat irgendjemand Erfahrung mit dem Nähen eines Dirndls aus der Dirndlrevue?? Die Schnitte sind sehr schön, setzen offensichtlich aber voraus, dass man Profi ist, da es für die einzelnen Modelle keine detailierte Beschreibung gibt ... :( Ich habe mir in Bad Aussee tollen Stoff gekauft und möchte natürlich, dass es gelingt... Dazu würde ich aber a bisserl mehr Input benötigen... Hat jemand einen Tipp für mich?

    Lg, Andrea

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  • Anne Liebler

    Hat das Label Frage Nähtechnik hinzugefügt.
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  • Hallo,


    ich habe auch vor ein Dirndl zu nähen.


    Dazu schaue ich was es brauchbares im Internet an Erklärungen gibt und will es dann an einen Probemieder umsetzen. Der wird dann aus Nesselstoff.


    Es gibt auch Dirndlnähbücher mit Fotoanleitungen.

  • Nanne

    naja, es ist für jedes Dirndl eine "Materialliste" und der Schnitt vorhanden und es gibt eine allgemeine Beschreibung "So nähe ich ein Dirndl", die eine Seite lang ist. Aber wenn man noch kein Dirndl genäht hat, wird es schwierig... Ich hab inzwischen Youtube-Videos angeschaut... Ich hätte gerne gewusst, wie das mit dem Innenfutter funktioniert oder wie ich die Knopfleiste mache...

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  • es dürfte hier im Forum einige WIPs dazu geben.

    Einlage im Oberteil: mittelschwer und aufbügelbar.

    Futter im Oberteil: schnittgleich mit dem Oberstoff, Abnäher aufgeschnitten, evtl. mit Köpfchen, Material leichte Baumwolle (keine rutschigen Futterstoffe), alle BW-Stoffe unbedingt vorgewaschen.

    Futter und Oberstoff müssen nicht verstürzt werden, Du kannst sie mit der Overlock an den Schnittkanten zusammenfassen.

    Seitennähte erst stecken, Rock anstecken, dann Schulternähte schließen, zuletzt die Seitennähte schließen. Von der Nähtechnik her kannst Du Dich an jedem ärmellosen Sommerkleid mit angesetztem Rock orientieren, im Prinzip ist ein normales Dirndl nichts anderes als dieses.

    Das Rockteil ist im allgemeinen ein gerades Stück Stoff, gekräuselt oder in Falten gelegt, die Schürze ist ebenfalls ein schlichtes Rechteck, dafür gibt's in der Dirndl-Revue meist nur die Maßangaben, kein extra Schnittteil, das Oberteil ist das wichtigere und paßformsensible.

    Knopfleiste: am schönsten sind Paspelknopflöcher, die sind aber auch die aufwendigste Art, gerade für Anfänger. Andernfalls mit Maschinenstickgarn genähte Knopflöcher, Eine Alternative wäre ein Reissverschluß (vorne mittig), der sollte 15 - 20 cm in den angesetzten Rock reichen, das heißt: Du brauchst im Rockteil vorne entweder eine Naht oder einen Schlitz, der ist dann später unter der Schürze versteckt.

    Weitere Alternative: keine Knöpflöcher, stattdessen Haken und Schnürband, unter Umständen brauchst Du darunter eine Blende, sonst werden Blüschen und Körper sichtbar.

    Statt einteiligem Kleiderdirndl bevorzuge ich Mieder mit Schösschen und extra Rock, was einerseits Trage- und Kombinationsvorteile bietet und andererseits die Wäsche/ Reinigung einfacher macht. Ein Oberteil verschwitzt man häufiger als der Rockteil verschmutzt wird.

    Ein wichtiger Punkt bei Schnitten der Dirndl-Revue: sie sind sehr knapp gehalten (Miederteil und Armausschnitt). Sei also beim vermessen deines Körper sehr exakt und schneide eine ziemlich großzügige Nahtzugabe an.

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  • Vielen lieben Dank für die Rückmeldungen. Da sind schon viele gute Tipps dabei :)

    Ich bin gerade dabei, mir ein Probemieder mit dem betreffenden Schnitt zu nähen. Werde da etwas experimentieren. Wahrscheinlich werden es die Knopflöcher werden, aber das muss ich halt auch separat ausprobieren...

    @ Zuckerpuppe: Wieviele Dirndls hast Du schon genäht? ;)Das klingt nach Profi :)

    Was verwende ich als Bügeleinlage am besten? Gibts da eine Nummer? Ich hatte für mein Probemieder schon eines zum Aufbügeln gekauft, allerdings nach dem Motto "Von dem da bitte einen Meter...":S, hab mir aber leider die Bezeichnung nicht gemerkt... Memo an mich: nächstes Mal bitte merken...:saint:

    Wünsche euch allen schöne Pfingsten :)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo ae67

    Ich hatte für mein Probemieder schon eines zum Aufbügeln gekauft, allerdings nach dem Motto "Von dem da bitte einen Meter...":S, hab mir aber leider die Bezeichnung nicht gemerkt... Memo an mich: nächstes Mal bitte merken...:saint:

    Wünsche euch allen schöne Pfingsten :)

    Wenn es eine Einlage von Freudenberg (=Vlieseline ist) ist am Rand ein Blauer Aufdruck auf dem ein Buchstabe + Nummer, sowie die Bügel- und Waschanleitung steht. Dann könntest Du darauf schauen.

    Nannes Frage auf Deine vorherigen Projekte bezieht sich auf Deine Näherfahrung.

    Wenn Du bisher also "nur" Kopfkissen genäht hast, müsste es Dir ggf. anders erklärt werden, als wenn Du schon ein Hemd genäht hast.

    Ein Dirndl für einen kompletten Anfänger ist ein sehr ambitioniertes Projekt und benötigt daher etwas mehr Geduld.

    Liebe Grüße


    Sonja

    Unsere größte Schwäche liegt im Aufgeben. Der sichere Weg zum Erfolg ist immer, es doch noch einmal zu versuchen. Thomas A. Edison

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  • ...

    @ Zuckerpuppe: Wieviele Dirndls hast Du schon genäht? ;)Das klingt nach Profi :) ...

    viele. Profi: nein. Aber an den 60 Jahren Näherfahrung fehlt nicht viel.

    Vlieseinlage: orientiere Dich mal an H200 und F220

    Gewebeeinlage: G700 - alle Freudenberg/ Vliese. Deren Website ist sehr informativ, es gab auch mal Mustermappen gegen ein kleines Entgelt: Materialproben mit exakter Beschreibung zum wie und wofür.

    Ich schneide die Einlage ohne den blauen Infostreifen am Rand zu und bewahre Reste der Einlage mit dem blauen Streifen in einer Prospekthülle auf. Ein Notizzettelchen dazugelegt mit der Info, für welches Projekt die Einlage verwendet wurde, evtl. ein Stoffrestchen dazu ist hilfreich, wenn man noch nicht so routiniert ist.

    Die Produktbezeichnungen oben sind für leichte bis mittlere Baumwollgewebe - ich geh mal davon aus, daß Du solche für ein Sommerdirndl verwendest.

    Übrigens kannst Du im Stoffgeschäft immer fragen, welche Einlage Du für diesen Stoff/ jenes Projekt am besten verwendest. Gerade bei Trachten-/ Dirndlstoffen kennt sich das Personal meist bestens aus.

  • (Welches Material an sich, welche Einlage und welche Verarbeitungsschritte so'n Dirndl-Mieder braucht, hängt auch davon ab, ob man einfach nur ein Look-a-like-Mieder nähen will oder eines, das wirklich auch die Funktion Mieder hat.


    Look-a-like ist einfacher. Und mit ein bißchen Geduld auch für einen Anfänger im Alleingang schaffbar.

    Leichtere Stoffe, leichtere Einlage - ich würde da, weil so ein Dirndl-Mieder auch bei "sieht nur so aus" immer noch straff sitzen muss, immer zu einer Gewebeeinlage greifen, die halten mehr aus;).

    Einfachere Nahtverarbeitung - Ovi hat im Dirndl eigentlich nix verloren...



    Für ein Mieder, das auch tatsächlich die Funktion Mieder hat... such Dir eine versierte Trachtenschneiderin und nimm Stunden.

    Auch, wenn Du keine bestimmte Tracht arbeiten willst.)

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  • Eichelberg und Nanne

    Kopfkissen habe ich bereits hinter mir ;) Ich nähe inzwischen bei Kleider und Taschen.

    Gerade eben habe ich meine Biografie ergänzt.

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  • Dankeschön :) toller Tipp, hab schon kurz reingeschaut :)

  • Hi,

    eins vorweg: mittlerweile besitze ich 2 selbstgenähte Dirndl.


    vor 17 Jahren bin ich vom nördlichen Bayern ins südliche Bayern gezogen. Hier trägt man zu allen möglichen Gelegenheiten Dirndl, es ist sehr praktisch eins zu haben. Die Dirndl-Revue ist ein schönes Heft. Hab mir mal eine gekauft und versucht zu nähen. ;) Bin nicht weit gekommen: erste Aufgabe "Kittelsack nähen", das war alles an Info. Aus wars. Also ich hab schon einige Blazer genäht, da dachte ich Dirndl sollte keine Problem sein.

    Hab mich dann zu einem Dirndlnähkurs angemeldet und mir dort auch Stoff verkaufen lassen. Hätte ich ja selbst nie so zusammengestellt. Aber man sollte denen vertrauen, sonst wirds ein Preusen-Dirndl.

    So dann der Nähkurs. Ich war die einzigste mit solch umfangreicher Näherfahrung, die anderen hatten Trachtenverein-Erfahrung. So ein Dirndl wird sowas von anders genäht!

    Außenstoff und Futterstoff werden je Teil aufeinander gelegt und so behandelt, als wäre das 1 Stück. (man kann das dann später relativ leicht weiter machen). Aber sowas steht nicht in der Zeitschrift, sowas weiß man (wenn man im Trachtenverein ist und mit richtigen Dirndln aufgewachsen ist).

    Wenn du ein Dirndl in nem Trachtenladen hier kaufst ist das auch so, wenn du eins in München im Kaufhaus kaufst, eher nicht.

    Ich hab während des Kurses auch einiges daheim genäht, mit der Nähmaschine. Und schiefe Blicke geerntet: das tut man nicht->Handarbeit. Schürze: gekräuselt -> nee , Falten legen. Und eng! Nie würde ich mir ein Oberteil so eng nähen. Gehört sich aber so.

    Also letztendlich hab ich im Kurs viel gelernt. Nicht so sehr, wie man näht, sondern ganz viel über Dirndl. Hat viel Spass gemacht. Ich hab im Kurs 2 Dirndl geschafft, die anderen Mädels eines. Näherfahrung und Nähmaschine bringen schon nen Zeitvorteil.

    Wirklich schwer ist es nicht. Man muss sich trauen. Fang einfach mal an und frag immer wieder hier nach. Das wird!


    Ach und nochwas zum Kittelsack. Ich weiß es mittlerweile: Rocktasche, einfach an der Stelle, an der die Rockbahnen zusammentreffen ne Tasche einnähen. Taschenbeutel-Schnitt gibts natürlich nicht ;) jedenfalls in den alten Heften.


    liebe Grüße

    Carmen

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  • ich vestehe die Anfrage als zu schlichtem Waschdirndl, nicht zu Tracht. "Schlicht" heißt für mich nicht billiges Chinesen-Dirndl.

    Als ich angefangen für mich Dirndl zu nähen, hab ich w/der Innenverarbeitung nicht bei Kaufhaus-Ware geguckt, sondern bei hochwertiger, teurer Ware, bei Loden-Frey z.B. oder im Heimatwerk Fröhmer (hier wurden auch von den Schneiderinnen meine Fragen beantwortet). Es gibt hier genügend Geschäfte mit hochwertig verarbeiter Ware. Meine gekauften Dirndl (Waschdirndl, einteilig) und Mieder/ Spenzer sind ohne Stäbe verarbeitet und sitzen super. Und ob Falten gelegt oder gekräuselt (per Maschine oder per Hand an Rock und Schürze hat nichts mit Authenzität oder Tradition zu tun. Nach Look-a-like sieht nun wirklich keines meine selbst genähten aus.

    Nur mal so erwähnt - als Mutmacher für Anfänger und weniger Routinierte :)

  • Ich verwende nie aufbügelbare Einlage bei den Dirndln.

    Oberstoff wird komplett mit Futterstoff gedoppelt. Als Futter geht alles, was Baumwolle ist: altes Hemd, Leintuch, Bettwäsche. Hab ich alles schon vervendet. Das wird dann wie eine Stofflage verarbeitet. Und die Ausschnitte mit Besätzen verstürzt.

    Der Blog von Sewinggalaxy ist super, sie hat alles detailliert beschrieben und gute Fotos dabei.

    Viel Spaß beim Nähen!

    MargitK

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