die Lehrerin hat sich wirklich alle Mühe gegeben, mir das handarbeiten gründlich zu vermiesen
Oh wie schade Darf ich fragen, was du als so furchtbar erlebt hast damals?
die Lehrerin hat sich wirklich alle Mühe gegeben, mir das handarbeiten gründlich zu vermiesen
Oh wie schade Darf ich fragen, was du als so furchtbar erlebt hast damals?
Das große Problem damals war wohl eher, dass nähen, kochen und Co nicht als Spaß machende Freizeitbeschäftigung, sondern als "das musst du als brsvens Mädchen können" angesehen wurde. Hausfrauliche Fähigkeiten als Nonplusultra der eigenen Identität. Wird heute eine Näh- oder Koch-AG in der Schule angeboten, ist sie rappelvoll, weil eine ganz andere Intention dahinter steht.
Äh Moment... wart ihr das nur Mädchen?
Ja, ich glaube, wenn das so vermittelt wurde kann ich verstehen, dass das mehr zu innerer Rebellion denn zur Freude an der Arbeit geführt haben könnte... ich habe das nie so erlebt.
Ich bin zu jung für diese Art Unterricht.... Im zweiten Schuljahr gab es mal Textil als abgewandelter Kunstunterricht, das war es. Richtigen Hausarbeitsunterricht gab es bei uns nicht mehr. Ich glaube, an den Hauptschulen war das noch länger so. Bei meiner zehn Jahre älteren Cousine wurden da Mädchen und Jungs ohne Wahlmöglichkeit aufgeteilt, wie herum muss ich wahrscheinlich nicht erläutern...
Oh wie schade Darf ich fragen, was du als so furchtbar erlebt hast damals?
Oh, ich konnte ihr nichts recht machen. Also wirklich nichts.
Es war nie gut genug, nie schön genug, nie kreativ genug...
Beim nähen bekam ich die schlechteste Maschine (Wir hatten in die Tische eingebaute elektrische Pfaffs. Die durchweg ihre beste Zeit hinter sich hatten. Und eh nicht genug Maschinen für alle...) zugeteilt... und keinerlei Unterstützung.
Naja... sie hat auch alles andere mehr nach dem Motto : Lasst Euch das zu Haus von Oma/Mama/Tante zeigen! unterrichtet.
Ausgesprochen doof, wenn man weder ein Naturtalent ist, noch eine solches weibliches Backup-Team hat...
(Mama war schon tot, Omas hab ich nie kennengelernt, beide Eltern Einzelkinder... da bleiben nicht viele Möglichkeiten, sowas wie handarbeiten im Familienkreis zu lernen.)
Ich habe auch trotz Schule zum Nähen gefunden
Wir hatten alle Hauswirtschaft / Kochen und Technik / Werken. Fand ich alles furchtbar, ich war halt ungeschickt und langsam^^
Nähen nur mal ganz kurz Schürzen von Hand, aus Geschirrtüchern.
Glaube, wir durften es Zuhause fertig machen und ich hab's an meine Mutter outgesourced.
Mir von ihr Nähen beibringen lassen, ging auch gar nicht. Der Kleidzuschnitt liegt immer noch in der Restekiste, weil die Karos verrutscht waren.
Der richtige Mut-Booster waren bei mir Babyklamotten und jetzt kann ich mit Schnittmustern schon viel mehr anfangen. Manchmal braucht man halt ein bisschen Größenwahn und ggf Nachsicht mit sich selbst.
Ich lerne Neues nach Anleitung und wenn das nicht reicht, kann ich mir Infos meist online zusammenpicken. Bisher konstruiere ich aber auch nichts neu und habe nicht den Anspruch. Auch erziele ich bisher passformtechnisch mich zufriedenstellende Ergebnisse, indem ich ggf zwei Größen kombiniere. Ein Hoch auf das Kurvenlineal!
Für einen Nähkurs wage ich mich jetzt an ein Vogue-Etuikleid aus Webware, da bin ich froh, für mögliche größere Anpassungen Hilfe zu haben.
Ich kann mich nur an positive Gefühle beim Handarbeitsunterricht in den 60er Jahren in Klasse 3 bis 7 erinnern. Mir hat das schon immer gefallen. In der 7. Klasse hat die Lehrerin interessante Geschichten vorgelesen, wenn alle mit nähen oder sticken beschäftigt waren und keine Fragen hatten.
Als ich häkeln konnte (muss ca. 3. oder 4. Schuljahr gewesen sein) und stricken lernen wollte, habe ich mir 2 Häkelnadeln genommen und ausprobiert, wie das gehen konnte, was ich bei anderen (Mutter?) gesehen hatte. Später habe ich dann herausgefunden, dass ich die Maschen verschränkt gestrickt hatte.
naja... ich würd eher sagen: ich hab später trotzdem zum Nähen gefunden.
Zumindest der Handarbeitsunterricht in Klasse 5 bis 10 hat da keinerlei Motivation gebracht. Ganz im Gegenteil...
(Aber das war nicht nur beim nähen so. Galt für jede andere Handarbeitstechnik ebenso - die Lehrerin hat sich wirklich alle Mühe gegeben, mir das handarbeiten gründlich zu vermiesen.)
Das kenne ich, der Handarbeitsunterricht war schrecklich. Als ich Jahre später die Handarbeitslehrerin ( Fräulein St....) im Rahmen eines Klassentreffen wiedergetroffen hatte, und ich ihr von meiner Schneiderleidenschaft berichtete, konnte sie es nicht fassen. Ausgerechnet ich.......Naja ich bin zu gut erzogen, ich sagte ihr nicht, dass diese Leidenschaft garantiert nicht in ihrem Unterricht den Ursprung hatte.
Alles anzeigenOh, ich konnte ihr nichts recht machen. Also wirklich nichts.
Es war nie gut genug, nie schön genug, nie kreativ genug...
Beim nähen bekam ich die schlechteste Maschine (Wir hatten in die Tische eingebaute elektrische Pfaffs. Die durchweg ihre beste Zeit hinter sich hatten. Und eh nicht genug Maschinen für alle...) zugeteilt... und keinerlei Unterstützung.
Naja... sie hat auch alles andere mehr nach dem Motto : Lasst Euch das zu Haus von Oma/Mama/Tante zeigen! unterrichtet.
Ausgesprochen doof, wenn man weder ein Naturtalent ist, noch eine solches weibliches Backup-Team hat...
(Mama war schon tot, Omas hab ich nie kennengelernt, beide Eltern Einzelkinder... da bleiben nicht viele Möglichkeiten, sowas wie handarbeiten im Familienkreis zu lernen.)
Och Mensch, das ist ja traurig.
Kann es sein, dass der Kurs auch viel zu voll war und sie gar nicht allen alles richtig zeigen konnte? Vielleicht war es für sie ja genauso frustrierend wie für euch und sie hätte es in einer kleineren Gruppe und vielleicht auch besserer Ausstattung gerne auch viel besser vermittelt.
Allerdings wäre es natürlich gut, ein bisschen extra ein Auge drauf zu haben, wer kein unterstützendes Elternhaus hat, wo man solche Dinge nochmal erklärt / gezeigt bekommen kann. Dann wäre es gut gewesen, Du hättest eher mehr Chancen bekommen im Kurs.
Ich freue mich, dass du trotzdem Nähen gelernt hast und Freude daran hast!
Was heißt hier Kurs?
Das war ganz normaler Schulunterricht. (Erste Hälfte der 80er letzten Jahrhunderts. Die Klassen waren groß. 5 Parallelklassen mit jeweils um die 33 - 35 Schüler.)
Der weibliche Teil der Klasse hatte Handarbeiten, der männliche Werken.
Hey, es wurde immerhin klassenweise ein- und aufgeteilt. Nicht Jahrgangsweise.
Das war ganz normaler Schulunterricht.
Genauso lief es bei uns auch ab. Deswegen hat mir ja der Schulunterricht nicht so toll gefallen. Und diese Geschlechtertrennung in Handarbeiten für Mädchen und Werken für die Jungs fand ich damals schon doof. Wie gesagt wollte ich unbedingt "Werken". Ging aber nicht.
Und das mit den nicht so tollen, ungewarteten Pfaffs (war wahrscheinlich das ultimative Schulmodell) kenne ich auch.
Aber eigentlich hatten die Maschinen alles was man braucht. War zumindest an der Nähmaschine nicht allzuviel zu erklären für die Lehrerin.
ZitatDie Klassen waren groß. 5 Parallelklassen mit jeweils um die 33 - 35 Schüler.)
räusper
wir waren 52 Mädchen in einer Klasse
Als wir 56 Schülerinnen zu werden drohten, weil 8 Sitzenbleiber dazu kamen, wurde unsere Klasse geteilt. Eine Zeitlang hatten wir übrigens 6 Mädchen in unserer Klasse, die Ulrike hießen.
räusper
wir waren 52 Mädchen in einer Klasse
Wir waren zwar gemischt. Aber in der 5. und 6. Klasse waren wir auch mehr als 50.
Danach waren es dann so um die 35, weil halt sehr viele die Schule verlassen mussten.
Meine Mama ging zur Volksschule, in der alle acht Jahrgänge in einer Klasse saßen. Insgesamt waren das aber auch nur dreißig Kinder ungefähr
naja... ich würd eher sagen: ich hab später trotzdem zum Nähen gefunden.
Was soll man viel lernen, wenn eine Lehrerin etwa 15 Mädchen, alle Anfänger, unterrichten muß. Jede suchte ihren Schnittmuster selber aus, ohne irgendwelche Beratung, und wir sassen 2 Mädchen zu einer Maschine. Und war das Nähen nur ein Viertel des Jahresprograms für den Haushaltskurs
Was soll man viel lernen, wenn eine Lehrerin etwa 15 Mädchen, alle Anfänger, unterrichten muß. Jede suchte ihren Schnittmuster selber aus, ...
Das ist dann aber auch unmöglich. Mal wieder der falsch verstanden Freiheit des Kindes geschuldet. Kinder und auch Jugendliche benötigen etwas, bei dem sie die Grundtechniken lernen, beispielsweise wie man den Stoff führt, das sich steigert, nicht zu lange braucht und ein Ergebnis hervorbringt, mit dem man etwas anfangen kann, am besten noch etwas gerade Aktuelles aufnimmt und alle machen dasselbe vom Schnitt her, so können sich die Schüler untereinander helfen und das machen sie. Damit können auch 15 Nähanfängerinnen bewältigt werden. Denn eine Lehrerin kann sich nicht durch 15 teilen, aber es sind immer Nähtalente dabei, die dann eben denjenigen, die kurz vor der Verzweiflung sind, auch mit helfen können.
Individualität erfolgt durch die Stoffwahl und die weiteren Materialien wie Knopf, Band/Kordel oder ggf. Reißverschluss.
Wir hatten Handarbeiten, allerdings hatte unsere Schule keine Nähmaschinen, dafür in jedem Zimmer ein Klavier und Instumente. Das fand ich auch wichtiger, denn in meiner Kindheit hatte so gut wie jede Mutter zu Hause eine Maschine und nähte (mehr oder weniger gut, sah man dann an der Kleidung, die die Mitschüler anhatten), aber die Erfahrung, wie schön Musikmachen ist, wäre sonst vielen verwehrt geblieben.
Dass ich wie viele über meine Mutter, Oma, restliche weibliche Verwandtschaft Nähen gelernt habe, hatte ich hier schon geschrieben.
Heute ist das natürlich anders.
Meine Mama ging zur Volksschule, in der alle acht Jahrgänge in einer Klasse saßen. Insgesamt waren das aber auch nur dreißig Kinder ungefähr
Ich lebte in der evangelischen Disapora. Wir mussten ins Nachbardorf. Dort gab es eine ev. Schule. Zwei Klassenräume. Klasse 1 bis 4 und Klasse 5 bis 8 wurden zusammen unterichtet. Je Klasse ca 30 Schüler. Die Klasse 9 wurden, oh Wunder, in einem weiteren Nachbarort ökomenisch gemeinsam unterrichtet. Nach meiner 6. Klasse wurde eine Gemeinschaftshauptschule gegründet mit einzelnen Klassenverbänden. Wogegen sich der Kleurus mit Händen und Füßen gewehrt hat, aber er hatte verloren. Und entgegen aller Unkenrufe des Herrn Pastors ist aus allen mit dem Hauptschulabschluß was geworden. Aus mir ev. eine leidenschaftliche Schneiderin. Wir Schüler dieser Gemeinschaftshauptschule treffen uns noch alle 5 Jahren und es ist immer wieder schön.
Mein Handarbeitsunterricht war toll, unsere Lehrerin war eine richtige tolle Dame, ich erinnere mich noch heute gern an sie. Bei uns mussten alle Handarbeit und Werken machen, das war Ende der 80er, bzw. Anfang der 90er. Ich hätte liebend gern auf Werken verzichtet. Wir bekamen eine richtige Einführung, wie alle Teile der Nähmaschine heißen, dann würde erst ohne Garn auf Papier genäht, später auf Probeläppchen und dann kamen erst Schürze und Co. Hat unsere gute Frau von L. mit uns gut gemacht. Bester Running Gag von ihr: "Frau von L., geht das so?" (Schüler hält Schürze hoch) Frau von L.: "Nein, es kann nicht gehen, es hat ja keine Beine!" Jedes Mal schallendes Gelächter in der ganzen Klasse!
Ich bin 1983 auch noch auf so eine Zwerg-Schule gegangen. Es gab zwei Lehrer, die erste und zweite sowie die dritte und vierte wurden zusammen unterrichtet. Klappte bei uns aber echt gut. Abgesehen davon, dass unser Lehrer einer der letzten war, der noch gern mal Kopfnüsse verteilte oder uns an den Haaren riss, wenn wir gequatscht haben. 🙄
...bei uns wurde mit Kreide geworfen. Ein Lineal wurde vom Lehrer zerbrochen, weil er auf den Tisch knallte. Unsere Klassenlehrerin hat mit ihm geschimpft. Der Lehrer war total nett, bekam nur die Krise, wenn wir nicht zuhörten. Er hat damals mit dem Rauchen aufgehört...wurde uns gesagt,aber Angst hatten wir keine. Ach das werkeln war toll. Die ollen Pfaff Maschinen gingen auch, aber sticken und co. War nicht wirklich meins.