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Verarbeitung von Strickstoffen

  • Guten Abend in die Runde,

    Ich habe hier einen Schnäppchenstoff rumliegen, der seit einem Jahr auf die Verarbeitung wartet, weil ich nicht so recht weiß, was und wie ich da machen soll. Es ein Rippstrick (Milliblue 2018, stitched folk, rotbeere meliert, fand den auf den ersten Blick super schön, war mir erst zu teuer, ein halbes Jahr später als Reststück für 2€/m musste er definitiv mit). Wahrscheinlich wird es ein Cardigan werden, denke ich. Mir macht nur die Verarbeitung Gedanken, da ich einen solchen Stoff bisher nicht unter der Maschine hatte. Ich möchte nicht mit der Overlock ran, das trägt sicherlich zu sehr auf, auch wenn es zum Versäubern wahrscheinlich das Einfachste wäre. Ich habe nun irgendwo was von Stickvlies auf den Kanten gelesen, aber dachte ich, ich bitte mal um Eure Schwarmintelligenz und -erfahrung bzgl der technischen Verarbeitung eines solchen Stoffes.

    Habt Ihr da Tipps für mich? Danke!

  • Erfahrung habe ich nicht mit so einem Stoff, aber du kannst doch mit den Abfällstücken, die beim Zuschneiden entstehen, Overlockversuche machen. Ich denke, dass das nicht stark aufträgt, aber gute Elastizität sichert und keine Laufmaschen oder Ribbeleien entstehen.

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  • Guten Morgen,
    ich würde die Teile einzeln mit der Overlock versäubern weil ich auch Sorge hätte dass es aufträgt. Da Du einen Cardigan nähen willst, also ein Teil, dass Du nicht über den Kopf ziehst, kann Du die Nähte vermutlich mit dem Geradstich der Nähmaschine schließen.
    Oder, falls ich damit falsch liege nimmst Du den Dreifachstich der Nähmaschine und nähst mit untergelegtem Papier, damit es besser transportiert .

    Grüße - Dagmar


    *Ein Leben ohne Nähmaschine ist möglich aber definitiv sinnlos*

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  • ciao,

    ich bin ganz unbedarft an Strickstoffe, sowie an Zuschneiden u. Vernähen von Handgestricktem z.B. alte Pullover) dran gegangen.

    bei Industrie- Strick habe ich die Einstellung an der O-lok solange am Probestück genäht, bis sich die O-lok-Naht am wenigsten gewellt hat, DAS ist wirklich eine individuelle Einstellungssache.

    Die beste Erfahrung habe ich so gemacht: Teile zuschneiden und sofort mit Geradestich 2,8- 3,0 Stichlänge zusammen nähen und die Kante mit grossem Zick-Z-Stich versäubern. Beide Stiche also grosse Einstellung, damit alles ein wenig strechig bleibt, wie der Strickstoff. Der Industrie-Strickstoff ist nicht so maschenlauffreudig wie Handgestricktes.

    Hier schneide ich auch 2 Teile zu und ab unter die O-lok, säumen um Maschenlauf zu verhindern, dann Geradenaht. Da ich in den letzten Jahren nur noch sehr dünnes Garn verstricke, habe ich auch keine dicken Nahtwülste.

    Trotzdem habe ich schon bei Industrie- wie Handmade-"Stoff" die Saumnaht von der rechten Seite mit einem ZickZ.Naht glatt gesteppt, ergibt also insgesamt 3 Nähvorgänge, also aufwendiger.

    Beide Stoffvarianten habe ich mit Standardnadeln, allerdings sehr fein 60zigern genäht,

    sehr langsame Nähgeschwindigkeit, weil beim Handmadestoff sich gerne Fadenschlingen schon mal am Nähfuss verhaken, selten aber doch,

    und bei Bedarf nicht nur den Stoff am Nähfuss führen, sondern auch über "Quernähte" etwas hinterm Nähfuss , gefühlvoll, ziehen.

    Alles mit Standardfuss und ohne Schnickschnack.

    Auf jeden Fall ein paar Probenähte am Abfallstück machen, damit ein Gefühl für den Stoff entsteht.

    gruss Dolce vita

    Stoff und Handmade ist möglich, man/frau muss sich nur trauen

    P1070542.JPG

    Die besten Pausen sind nicht lila, sondern italienische Momente!

  • Wenn ich das so lese, nutzt also keiner von Euch irgendwelche Ausfransstabilisierungsklebebänder oder so? Denn das wurde halt mehrfach in Artikeln angesprochen, wenn ich es problemlos lassen kann, umso besser. Es ist ein riesiges Stoffstück, da ich nur alles oder nix nehmen konnte, habe also Übungsreste ;)


    Danke!

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  • ...oh mann, das erinnert mich daran, dass ich auch noch mindestens 2 wirklich hochwertige Strickcoupons "im Kästchen" habe, ein dunkelgrauer Struktur-Strick und einer in einem schönen Beigeton gerippt ....

    Eigentlich® müsste man mal :pfeifen: ....

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

  • Also ich komme nun einmal von der Strickerinnenseite her. Bei Norwegermustern bekommt man auch das erste Mal einen Herzinfarkt, wenn man in den Steek schneidet.

    Wer ihn mit der Maschine sichert, nähst das so. Ich dachte Anfangs immer, hält doch nie und nimmer, also zäckelte ich, overlockte ich, etc.

    Reicht aber wirklich.

    Zur Dehnbarkeit: Beim Handstricken ist es eben genau wichtig, dass die länglichen Nähte nicht dehnbar sind. Das ist ja auch immer das Problem der komplett rundgestrickten Pullis, dass sie gerne ein wenige ausschlappern beim Tragen. Die nicht dehnbaren Seitennähte geben dem Teil die Stabilität und auch Passform.

    Oben im Schulterbereich würde ich aber die Quernaht einfassen, dass sie sich eben nicht dehnt, sondern die Form behält.

    LG rufie


    Der einzige Geschmack, der einem Menschen wirklich Befriedigung geben kann,

    ist sein eigener (Philip Rosenthal)

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  • Wenn ich das so lese, nutzt also keiner von Euch irgendwelche Ausfransstabilisierungsklebebänder oder so? Denn das wurde halt mehrfach in Artikeln angesprochen, wenn ich es problemlos lassen kann, umso besser. Es ist ein riesiges Stoffstück, da ich nur alles oder nix nehmen konnte, habe also Übungsreste ;)


    Danke!

    ciao,

    Ausfransstabilisierungs…. u. Co. werden natürlich von der Nähzubehörindustrie empfohlen, weil diese will ja auch ein Zusatzgeschäft machen,

    ist wie mit allem z.B. in der Hundezubehörindustrie,

    gibt einfach Alles,

    Weniges ist sinnvoll und arbeitserleichternd,

    das Meiste ist teurer Schnickschack, den man nicht wirklich braucht!


    Und da kommt mir noch sein ein Gedanke,

    Strickstoff verwende ich eigentlich nur wenn ich es gerne anschmiegsam-kuschelig haben möchte, sowie bei meinen Mützen/Hüten oder Schals. Klebebänder u. Co erfüllen diesen Grundgedanken???:/

    Da setze ich lieber auf die gute-alte-Strechnaht, da bin oldschool:S

    gruss Dolce vita

    Die besten Pausen sind nicht lila, sondern italienische Momente!

  • Also ich komme nun einmal von der Strickerinnenseite her. Bei Norwegermustern bekommt man auch das erste Mal einen Herzinfarkt, wenn man in den Steek schneidet.

    Wer ihn mit der Maschine sichert, nähst das so. Ich dachte Anfangs immer, hält doch nie und nimmer, also zäckelte ich, overlockte ich, etc.

    Reicht aber wirklich.

    Zur Dehnbarkeit: Beim Handstricken ist es eben genau wichtig, dass die länglichen Nähte nicht dehnbar sind. Das ist ja auch immer das Problem der komplett rundgestrickten Pullis, dass sie gerne ein wenige ausschlappern beim Tragen. Die nicht dehnbaren Seitennähte geben dem Teil die Stabilität und auch Passform.

    Oben im Schulterbereich würde ich aber die Quernaht einfassen, dass sie sich eben nicht dehnt, sondern die Form behält.

    es gibt durchaus auch beim Handstricken Projekte wo es sinnvoll ist das AUCH die Längsseitennaht etwas elastisch ist, ich benötige DAS häufiger bei meinen Strickprojekten. Das aber ist ein Effekt, der hier jetzt zu weit führt und auch am Nähtechnischen Thema vorbei geht.

    Wenn ich handgestrickte Zopfmuster zuschneide,

    gehe ich auf die sichere Seite und mache VOR dem Schnitt eine Geradestichnaht (an der Schnittkante) um das Maschenflitzen zu verhindern.

    gruss Dolce vita

    Die besten Pausen sind nicht lila, sondern italienische Momente!

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  • Anne Liebler

    Hat das Label Materialfrage hinzugefügt.
  • Hallo in die Runde,

    ich habe auch mal eine Frage zur Verarbeitung von Strickstoffen.

    Auf dem Stoffmarkt habe ich mir einen rundgestrickten Strickstoff gekauft und daraus ein Kleid genäht (Freiburg von Pech und Schwefel). Es ist untragbar. Der Brustabnäher hängt viel zu tief. (Ich muss den Abnäher nicht versetzen. Aus Sommersweat passt es einwandfrei.) Die Schultern sitzen nicht, obwohl ich immer mit Nahtband nähe. Die Ärmel sind viel zu lang. In der Länge auch. Der Ausschnitt hängt sonstwo. Es liegt einfach am Stoff, der sich einfach aushängt. Was kann man aus solchem Stoff nähen? Ein Kleid wohl wahrscheinlich nicht. Ich möchte es jetzt auch nicht einfach wegwerfen. Der Stoff war nicht soo billig und mir widerstrebt es einfach, das zu tun. Ich habe auch noch Reste. Diese würde ich auch gerne vertun.

    Hatte schon mal jemand dieses Problem? Und evtl. eine Lösung gefunden?

    Vielen Dank im Voraus für Eure Ideen und Kommentare.

    Herzliche Grüße.

    Margret

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  • Danke. Eigentlich habe ich den Stoff nach dem Waschen auf der Leine getrocknet. Konnte sich eigentlich aushängen. Vielleicht nicht lange genug.

  • Bei Halbkreis- und Kreisröcken schneide ich nur die untere Saumkante aus. Hänge den Stoff dann als 'Tortenstück' am Kreismittelpunkt auf und lasse ihn wenn Webware 3-4 Tage hängen. Dann schneide ich erst das Kreissegment für die Taillie aus. Jersey und Stickstoff kann deutlich länger dauern, da kommt es vor allem auf das Gewicht und die Rücksprungkraft des Stoffes an. Der letzte Stricksoff ist gut zehn Tage 'gewachsen' bis ich ihn weiter verarbeiten konnte. Dabei war der nach dem Waschen schon von 2m auf 2,20m gewachsen.

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo


    schaut mal, das hat mir mein Vertreter mal zur Verfügung gestellt, weil ich dort auch 2 Rollen wunderschöne Strickstoffe bestellt hatte.


    Vielleicht hilft das ja?


    10 Tipps zur Verarbeitung von Strickstoffen.pdf

  • Vielen Dank für die interessanten Nachrichten. Da iat mein Stoff wohl erst als Kleid gewachsen. :)Da würde es wohl Sinn machen, doch das Kleid zu ändern. Nur was passiert nach erneutem Waschen. Die Verarbeitung hat übrigens keine Probleme gemacht. Alles durch die Overlock gezogen.

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