Der ABV (Abschnittsbevollmächtigte) war Polizeibeamter!
Was es mit dem Begriff auf sich hatte, kann man sehr gut in diesem Buch nachlesen, das ich ohnehin jedem ans Herz legen möchte, wenn es um den Einstieg in das Thema DDR geht.
Der ABV (Abschnittsbevollmächtigte) war Polizeibeamter!
Was es mit dem Begriff auf sich hatte, kann man sehr gut in diesem Buch nachlesen, das ich ohnehin jedem ans Herz legen möchte, wenn es um den Einstieg in das Thema DDR geht.
(...) Geschichte war das Schlaf-Fach schlechthin (...)
Das empfand ich auch so, extrem langweilig.
ich fand's immer faszinierend, so faszinierend , dass ich Geschichte LK hatte
Nicht nur faszinierend, sondern auch unglaublich wichtig.
Man sieht es ja hier, wenn der "Blockwart" ohne zu zögern der DDR zugeordnet wird und nicht der Zeit des Nationalsozialismus.
Man darf einfach nie aufhören, hier aufmerksam zu bleiben. Denn längst sind Leute mit entsprechender Gesinnung dabei, Begriffe wie "entartete Kunst" ganz ungeniert zu benutzen oder machen "lustige Memes" auf den Social Media Plattformenaus dem Satz "Arbeit macht frei"
Das. Darf. So. Nicht. Sein. NIEMALS
Und wenn es das Letzte ist, was ich mache, ich werde gegen diese angeblich unbedarfte Verwendung solcher Nazi-Ausdrücke kämpfen.
ZitatDas. Darf. So. Nicht. Sein. NIEMALS
Und wenn es das Letzte ist, was ich mache, ich werde gegen diese angeblich unbedarfte Verwendung solcher Nazi-Ausdrücke kämpfen.
niemals!
Ich bin an deiner Seite!
Das empfand ich auch so, extrem langweilig.
Das liegt aber nicht an der Geschichte. Das liegt an den Lehrplänen und gegebenenfalls auch an einzelnen Lehrern.
Es gibt mit Sicherheit auch in den Geschichtswissenschaften Themen, die nicht so super spannend sind. Aber es gibt wesentlich mehr Themen, die ausgesprochen spannend sind.
Denn wenn ich eines während des Studiums meines Sohnes gelernt habe, dann das: Man kann jedes Thema unter historischen Gesichtspunkten betrachten.
niemals!
Ich bin an deiner Seite!
So sei es!
Hatte ich und weiß ich. Was ich eben darstellen wollte, dass man da so im Zonenrandgebiet und eben in einem mit praktisch zwei Seiten Granze, einer mit richtig übler Grenze zur DDR sauer war.
Man wusste sehr genau, was der Begriff ist.
Man wusste aber auch, was in den Bereichen, die eben direkt in der Zone an der Grenze zur Bundesrepublik war. an Desinformation und Bewachung war. Auch unmenschlich, wenn Familien, die jahrelang dort lebten, plötzlich als unsicher gemeldet wurden, innerhalb eines Tages in eine andere Wohnung gebracht wurden, teilweise mit Wegnahme der Kinder. Und ja, das gab es damals. Wer das nicht glaubt, ich weiß nicht, ob die noch leben. Einer aus Kleinberlin hat das dort im Museum immer als einer der Zeitzeugen erzählt zusammen mit seiner Schwester. Die lebte durch den Mauerbau fast über Nacht in Mödlareuth in der DDR. Konnte anfangs noch ihrem Bruder im Westlichen Teilt des Ortes zuwinken, dann wurden diese Fenster zu und blind gemacht. In Westen sollte es immer noch wie ein ganz normales Fenster aussehen. Sie und ihr Mann sind dann auch fast über Nacht 1976 in eine Wohnung nach Langenbernsdorf gebracht worden, nicht ohne vorherige Verhöre, Ihren Bruder hat sie mit dem Mauerfall wieder gesehen, ihre zwei Kinder erst fünf Jahre nach dem Mauerfall wieder als Erwachsene.
Oder damals, als die Mauer fiel, noch ganz am Anfang, wenn einen die Menschen dort fragten, ob man eine Straßenkarte hätte mit der Begründung, hier hätte keiner mehr eine und man wisse nicht genau, wo man sei.
Klar war das Wissen auch gefärbt durch diejenigen, die eben die Flucht schafften, die verfolgt wurden, oder die zumindest die Zustände in der DDR nicht für ihr Leben haben wollten. Ich weiß heute auch, dass in der DDR viele Menschen glücklich lebten. Ich weiß aber auch, dass ein bestimmter Bereich nach an der Grenze eben ganz Besonders unter Beobachtung stand.
Also man sagte nicht von sich aus, das sind Blockwarte, sondern dass die dort so genannt werden und mit der geschichtlichen Bedeutung machte das eben fast fassungslos. Aber nicht, weil die Menschen den Begriff mit der geschichtlichen Vergangenheit verwendeten, sondern dass in dem anderen Teil Deutschlands solche Sachen, zwar auf ganz anderer Ebene, aber auch ausspitzelnd mit auch unmenschlichen Folgen möglich waren.
Ob das Regime selbst den Begriff hatte oder eben die Menschen dort in der DDR damals, um eben ihr Missfallen auszudrücken, dass sie bespitzelt und gegängelt werden, genau wie Devil's Dance das ausdrückte. Ich weiß es nicht mehr. An uns grenzte im Norden die Mauer nach Sachsen und Thüringen war auch nur ein paar Kilometer, im Osten war dann die Tschechoslowakei oder besser CSSR.
Nanne, ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum das Darlegen der Geschichte, wie es nun einmal war, ein Problem ist und man dann selbst fast in diese rechte Ecke gestellt wird.
Da finde ich dieses nicht Differenzieren problematischer.
Auch ich finde den Begriff im Zusammenhang mit einem heutigen Sicherheitsdienst verwendet komplett falsch.
Nur um das klar zustellen: Ich hab Geschichte nicht verpennt - das war eines meiner 1er Fächer.
(Neben Politik und Deutsch ...)
Ich sah nur andere pennen...
ZitatNur um das klar zustellen: Ich hab Geschichte nicht verpennt - das war eines meiner 1er Fächer.
(Neben Politik und Deutsch ...)
Ich sah nur andere pennen...
dessen war ich mir sicher
ZitatNanne, ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum das Darlegen der Geschichte, wie es nun einmal war, ein Problem ist und man dann selbst fast in diese rechte Ecke gestellt wird.
Da finde ich dieses nicht Differenzieren problematischer.
es geht mir um das Bewusstmachen, wie schnell solche Phrasen unreflektiert im Alltag Einzug halten
es geht mir um das Bewusstmachen, wie schnell solche Phrasen unreflektiert im Alltag Einzug halten
Dabei ist es so einfach, diese Phrasen und Begrifflichkeiten zu enttarnen.
Man muss nur mal bei Google "Sprache" und "Nationalsozialismus" eingeben und dann kommen jede Menge Seiten, die einem da weiterhelfen. Übrigens auch ganz viel Material, das für den Schulunterricht gedacht ist.
Jupp.
(Wenn das zu meiner Schulzeit schon so einfach gewesen wär... und die wenigsten hatten - wie ich - einen Großvater, der sehr am verstehen der Entwicklungen damals und deren Fortwirken in's Heute interessiert war.
Diese heimische Bibliothek war rückblickend Gold wert.
Btw. Wir waren/sind der Ort, wo das Stalag VI A zu Haus war - und ich kannte - die Leute sind mittelerweile verstorben - viele, die da nix von mitbekommen haben wollten... was einfach rein von der Geografie her unmöglich war/ist.)
Ich finds aber auch problematisch, jedem das Wort im Mund rumzudrehen. Nur weil sich, wenn man lange genug sucht, irgendwo eine "schädliche" Verwendung finden lässt. Jetzt müssen die Ketchup umbenennen in ungarische Soße oder Restaurants " Drei Mohren" geführt von Personen mit afrikanischen Wurzeln werden, sollen auch nicht mehr so heißen.... Und das beste, die Leute selber stört es nicht. Hab ja schon von Zigeunern gehört, die um nichts in der Welt als Sinti/Roma bezeichnet werden wollen.
Ich finde es kommt auf die Intention des Sprechers/Schreibers an (ist schwer zu beurteilen hier im Netz, das geb ich schon zu), aber nicht überall hängt was Negatives dahinter. Und wenn sich bei einem Ausdruck 90% der Leute nix böses denk? Ist der Ausdruck dann böse, weil er einmal so verwendet wurde? Oder gehören diese Leute gleich zur "bösen Kategorie"? Genauso können ganz banal klingende Ausdrücke, je nach Kontext verdammt gemein gemeint sein.
Und als Blockwart werden hier auch Leute bezeichnet. Es geht nicht ums anschwärzen sondern um "in Beobachtung halten".
Es kommt schon immer auch auf den eigenen Hintergrund an. Im Geschichtsunterricht haben wir garantiert nichts über "Blockwarte" gelernt. Über sowas wurde doch nicht gesprochen. Und ich komme aus einer Familie, die keinerlei Verbindungen Richtung Osten hatte. Also auch keine Information über die persönliche Schiene. Erst nach dem Mauerfall, hab ich persönlich da Erzählungen gehört. Damals war ich in der 11ten.
Schwierig, aber man sollte nicht alles negativ(-behaftet) sehen.
LG Carmen
Ich finds aber auch problematisch, jedem das Wort im Mund rumzudrehen. Nur weil sich, wenn man lange genug sucht, irgendwo eine "schädliche" Verwendung finden lässt.
Nun gibt es aber mal Wörter, die ganz eindeutig ihre Herkunft in der Zeit des Nationalsozialismus heben, oder dort zumindest eine spezielle Bedeutung hatten.
Nicht alle können jedem bekannt sein, das ist wohl richtig. Aber beispielsweise "Blockwart" gehört eindeutig zu den Begriffen, bei denen man durchaus wissen kann, wo der hingehört, wenn man sich ein wenig für die Zeitgeschichte aber auch das aktuelle Tagesgeschehen (leider auch wieder dort!) interessiert.
Aber auch wenn nicht. Wenn man dann darüber aufgeklärt wird, dann soll man es bitte auch nicht mehr verwenden.
Ein "weiß ich doch nicht" oder "hab ich immer schon gesagt und meine das ja nicht so" zählt da nicht. Wenn ich nur einen Meter vor einer Kreuzung parke, kann ich mich auch nicht damit rausreden, dass mir die Verkehrsregel dazu nicht mehr eingefallen ist und ich dort auch schon andere habe parken sehen. Was nicht geht, geht nicht. Punkt.
Zitat
Jetzt müssen die Ketchup umbenennen in ungarische Soße oder Restaurants " Drei Mohren" geführt von Personen mit afrikanischen Wurzeln werden, sollen auch nicht mehr so heißen.... Und das beste, die Leute selber stört es nicht. Hab ja schon von Zigeunern gehört, die um nichts in der Welt als Sinti/Roma bezeichnet werden wollen.
Hier sollten wir vielleicht auf die Mehrheit der Leute hören, die es betrifft, gerade auch deswegen, weil die insgesamt eine Minderheit darstellen.
Du wirst immer einen Schwarzen finden, der das N-Wort nicht schlimm findet und ebenso einen Sinti/Roma, der Z**eunersauce nicht schlimm findet. (vermutlich wird es auch einen Hausmeister geben, der sich selbst Blockwart nennt)
Aber diese Beispiele, die dann herangeführt werden, um zu beweisen, dass "die" das doch alles gar nicht so schlimm finden und man das alles gar nicht so meint und überhaupt, ständig muss man sich an was Neues gewöhnen.
NEIN! Einfach nur NEIN! Viel Schwarze fühlen sich durch das N-Wort verletzt und andere durch entsprechende Benennungen ebenso.
Wir können jemandem, der sich rassistisch beleidigt fühlt, nicht einfach sagen, dass er/sie sich nicht so anstellen soll, weil wir es ja nicht böse meinen und anderen es auch nichts ausmacht.
So ziemlich jedem dürfte es klar sein, dass ich zu jemandem mit Übergewicht nicht einfach sagen kann: "Na Dicke? Wie geht's?" Da hilft dann auch nicht die Ausrede, dass man selbst mit "dick" einfach nur Gemütlichkeit verbindet und außerdem kennt man jemanden, der von sich selbst auch immer nur als "Dicker" spricht.
Wir dürfen uns einfach nicht darauf ausruhen, dass wir irgendwas schon immer so gesagt oder getan haben, wenn es andere Menschen verletzt und ja auch dann nicht, wenn es "nur ein paar" sind.
Zum Thema Rassismus und Alltagsrassismus lege ich hier dann auch ganz unbedingt noch dieses Buch ans Herz (ich hab jetzt hier die Ausgabe von der bpb genommen. Da kostet es nur 4,50 € und dort gibt es noch ganz viele andere sehr gute Bücher zu ganz vielen offensichtlich sehr vernachlässigten Themen und das Grundgesetz kriegt man von dort sogar kostenlos)
...und wer keine Lust zum Lesen hat:
das von Marion verlinkte Buch gibt's auch auf Spotify als Hörbuch, von der Autorin gelesen ... kostenlos !
...und wer keine Lust zum Lesen hat:
das von Marion verlinkte Buch gibt's auch auf Spotify als Hörbuch, von der Autorin gelesen ... kostenlos !
Cool! Das wusste ich jetzt gar nicht.
Danke für den Tipp!
Ich kenn das Buch nicht. Hab vor einigen Wochen eine Reportage auf ORF gesehen, über Rassismus, und da gings um Blueye. Das war ein gefilmtes Seminar. Echt gruselig, wie schnell Rassisumus passiert. Und ich finde das fängt im Menschen drin an. Das kann man nicht an den Wörtern festmachen. In de Reportage waren es "Blauäugige". "Sind wir Rassisten? Ein Test."
Sonst haben wir bald keine Wörter mehr übrig.
Und nein, ich kannte Blockwart mit dem Nazionalsozialistischen Hintergrund nicht. Es ist aber auch kein Wort, dass ich benutze.
Was nicht heißt, dass ich dafür bin, die erwähnten Wörter weiterhin zu benutzen. Nur, dass Rassismus noch ganz wo anders steckt und nicht mit alleinigem Wörtervermeiden dagegen ankommen.
brauchen wir nen neuen Thread?
... Was nicht geht, geht nicht. Punkt.
....
Und wer definiert, was nicht geht?
Es wird zu absolut jedem Thema jemanden geben, der das sagt: "was nicht geht, geht nicht. Punkt!"
Ja, das Wort "Blockwart" hatte sicherlich die besondere Bedeutung im Nationalsozialismus.
ABER ... es gibt durchaus Bereiche, in denen Worte mit einer schrecklichen Bedeutung eine ganz andere Bedeutung hatten.
UND ... nein, ich wollte zu diesem Thema nicht schreiben .... aber wenn hier jemand mit dem Zitat oben verboten wird, sich zu verteidigen, dann sage ich "Hallo?! Was soll das? Was nicht geht, geht nicht! Und 'Verteidigung verbieten' gehört für mich eindeutig dazu!"
Zumal ich zu den Menschen gehöre, die in einem Block gewohnt haben. In meiner Kindheit gab es einen Hauswart, der von der Wohnungsbaugenossenschaft (nein, nicht DDR, ganz weit im Westen an der ostfriesischen Küste) als Blockwart eingesetzt war, denn er war nur für unseren Block zuständig .... und das stand an seiner Klingel: "Blockwart ....str. 1-6"
Ja, war vielleicht nicht glücklich von der WoBau, war aber nun mal so ... zumindest bis 1970, da sind wir dort weggezogen, weil wir genug gespart hatten, um uns ein Haus abzustottern. Ob sie es danach geändert haben, weiß ich nicht, tut ja aber auch nichts zur Sache.
Und nein, mir ist auch nicht gleichgültig, wie im Nationalsozialismus einige Dinge gehandhabt wurden .... mein Urgroßvater war wegen "antinationalistischem Verhalten" im KZ, die ganze Familie stand am Pranger und unter dauernder Beobachtung, trotzdem hat sich jeder irgendwie engagiert, jeder eine klare Meinung zum Thema, .....
ich habe an mehr als einem Buch zu dem Thema mitgearbeitet, kannte unser Archiv schon als Jugendliche in- und auswendig. Bin was das Thema angeht, vielleicht auch sehr schnell auf 180.
ABER .... deshalb sich an einem Wort hochzuziehen, das in dieser Zeit eine spezielle schreckliche Bedeutung hatte, ist hanebüchen!
Und jemandem einfach so den Mund zu verbieten, geht gar nicht. So kann man es nämlich auch verstehen! Einfach mal so als Denkanstoß.
Vielleicht erinnert ihr euch noch an die Grabenkämpfe, die ich mit Benzinchen zum Thema Meinungsfreiheit hatte .... wir sind wieder mal genau dort.
Ja, Meinung ist die eine Sache, Wortwahl eine andere.
Aber man kann sehr wohl der Meinung sein, dass die Diskussionen über bestimmte Ausdrücke zu weit gehen. Ja, jeder kann sich beleidigt fühlen, wenn ihm eine Formulierung nicht gefällt, ja, sicherlich gab und gibt es Ausdrücke, die herabwürdigend verwendet wurden.
Aber ich habe die Entwicklung der Ausdrücke im Bereich der Hautfarbe noch sehr gut vor Augen .... zur Zeit weiß ich nicht mehr, wie ich denn eine Person mit dunkler Hautfarbe beschreiben soll, ohne irgendjemandem auf die Füße zu treten, insbesondere denen nicht, die gar nicht betroffen sind.
Wobei wir beim Thema Kommunikation sind.
Da ich aber vor kurzer Zeit einen Lehrbrief darüber bearbeitet habe, werde ich mich hier jetzt nicht dazu auslassen, denn einen Vortrag über zig Seiten braucht ihr alle nicht .... außer ihr wollt es so.
brauchen wir nen neuen Thread?
Ja, es läuft hier ein bisschen aus dem Ruder!