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20 Jahre Hobbyschneiderin - und es wird niemand kommen

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  • Manchmal wundert man sich... Mir tun die Lehrer gerade Leid... Ich bin Pflegschaftsvorsitzende der ersten Klasse unserer zweiten Tochter. Ich hatte es die vier Jahre in der Grundschulzeit meiner Großen schon gemacht und war doch sehr verwöhnt, da bis auf zwei Quoten-Bekloppte nur Familien vertreten waren, bei denen eine Kommunikation an Elternabend und Co nach dem Schema: "Info geben, eine qualifizierte Nachfrage, Antwort darauf, nächstes Thema, 45min fertig, noch gemeinsam was trinken gehen" ablief. Das ist jetzt anders....

    Montag und Dienstag stellt unsere Schule abseits der geregelten Notbetreuung für Kinder von Eltern in entsprechenden Berufen noch eine Betreuung, um den Eltern etwas mehr Vorlauf für eine Betreuungsetablierung außerhalb zu geben. Gestern fragte ich bei unserer Klassenlehrerin nach, ob es ggf sinnvoll sein könnte, dass zu dieser Zeit die Kinder ihre Arbeitsmaterialien, die normalerweise in der Schule lagern, nach Hause holen, um dann Arbeitsaufträge erledigen zu können. Nette Antwortmail heute bekommen mit der klaren Aussage, dass das genauso gewünscht sei, Auflistung, welche Hefte etc mitgenommen werden sollen und dass spätestens Dienstag nach einer außerordentlichen Lehrerkonferenz, auf der das Vorgehen gemeinsam besprochen wird, Arbeitsaufträge per Mail kommen werden.

    So, ich war der Annahme, dass damit eigentlich ja alles gesagt sei, leitete dann diese Mail nun an unsere Klasse weiter. Als ich dann eine knappe Stunde später wieder auf mein Handy sah, waren 40 neue Nachrichten eingegangen dazu, weil jeder eine Meinung dazu hatte und darüber diskutiert wurde, ob die Kinder denn überhaupt und wenn ja, wann denn in die Schule dafür sollten. Stand zwar explizit in der Mail, aber nun ja... Außerdem machte man sich Sorgen, dass die Kinder verlottern könnten und zu viel nichts täten. Dass erstens die Promotion 20 Jahre später nicht zwingend an den kommenden drei Monaten hängen wird und zweitens ja auch durchaus Eltern eine Verantwortung ihren Kindern gegenüber haben und ihnen aus dem weltweiten Netz diverse Arbeitsmaterialen zukommen lassen können, wenn sie der Meinung sind, dass das essentiell sei, scheint aber nicht so gesehen zu werden. Ich möchte nicht wissen, wie die armen Lehrer jetzt gerade belagert werden. Und unsere Klassenlehrerin ist sehr strukturiert und informiert wirklich gut. Arme Socke.

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  • Dass erstens die Promotion 20 Jahre später nicht zwingend an den kommenden drei Monaten hängen wird

    Da bin ich ja seit ein paar Tagen auch immer mal wieder am Kopf schütteln.

    Ich habe volles Verständnis wenn sich Eltern jetzt Sorgen um die Betreuungssituation machen. Das kann für einige tatsächlich ein übles Problem darstellen.


    Aber dass man in Panik ausbricht, weil die Kinder nicht genug lernen?

    Wie du schon sagst, in 20 Jahren interessiert das niemanden mehr.

    Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass 2040 in einem Bewerbungsgespräch gefragt wird: "Frau Müller, ich sehe gerade, dass Sie 2020 in den 8. Klasse waren. Damals war die Schule ja für einige Wochen geschlossen. Wie können Sie glaubhaft darlegen, dass Sie den Lernrückstand von damals inzwischen aufgeholt haben?"


    Und für 2020 gilt ja, dass alle miteinander das durchmachen. Es wird also kein Einzelner die Klasse wiederholen müssen, weil nur ihm ein paar Wochen Schulbesuch fehlen. Es hinken dann alle dem Lehrplan hinterher und es muss sich für alle da was verschieben. Ich sehe da keine Katastrophe.

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  • Tja, da sind einige Helikopter kurz vor dem Abstürzen! fliegen.gif

    Andererseits haben sie nun wieder einen Grund, den sie für eine Schulentwicklung ihres Kindes, die sie so nicht wollen, geltend zu machen.

    LG rufie


    Der einzige Geschmack, der einem Menschen wirklich Befriedigung geben kann,

    ist sein eigener (Philip Rosenthal)

  • Das ist, ehrlich gesagt, auch meine Hoffnung.

    Weniger um die Welt jetten, mehr regional produzieren ...
    ... bissl weniger globalisieren, ohne wieder in antike Denkmuster zu verfallen.

    Lagerhäuser begrünt und mit Fassaden-Solarpanels sowie auch die Parkplätze der Mitarbeiter

    Es bräuchte ja gar nicht soo viele Parkplätze für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wenn die ganze Produktion wieder etwas dezentralisiert / regionalisiert würde.

    Diese Konzentration an wenige Groß-Standorte ist Profitmaximierung auf dem Rücken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ganz selbstverständlich in Kauf nehmen, einen erheblichen Teil ihrer (eigentlich „Frei-“) Zeit auf dem Weg zur und von der Arbeit zu verbringen.


    Herzliche Grüße

    Schnägge

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    • Offizieller Beitrag

    ...ich finde es höchst bedenklich, dass so viele Arznei-Grundstoffe nur noch in Asien produziert werden.


    ...wäre das nicht auch Daseinsvorsorge :confused:?

    Leider nicht nur Arzneigrundstoffe. Man sagt mir ja nach, dass ich leicht autosadistisch-autistisch "angehaucht" bin und nach meinen Ausfällen 2017 und 2018 habe ich mir die Mühe gemacht, mir anzuschauen, was ich mir verschreibungspflichtig täglich mehrfach und in der Summe jährlich zum Preis von vierstelligen Beträge reinpfeife, damit ich der Welt noch länger auf den Docht gehen kann.


    Mein Fazit: Wenn Trump Asien kaufen würde, sind nicht nur chronisch Erkrankte, sondern auch Akutfälle von der Gnade eines komischen Regenten abhängig.


    Und nur, weil einige (eigentlich viele) Pharmabuden ihren lebensverlängernden Mist dort zusammenrühren und teilweise sogar verpacken, labeln was auch immer lassen.


    Beispiel: Eine Partypackung Pillen kostet als 168er Packung über 200 Euro. Geht eigentlich als (Teil-)Preis für das Weiterleben. Hergestellt wird das Zeug von einem Konzern, der 1999 aus Astra AB (Schweden) und Zeneca PLC (GB) entstand. Sitz ist in London, entwickelt wird in Schweden. Umsatz 2018 ca. 22 MRD USD, 64.000 Mitarbeiter, einer der größten Hersteller weltweit. Pfizer hat sich an denen schon verschluckt... Wie auch immer: Die haben weltweit rund 30 Produktionsstätten. In Deutschland eine. Dort arbeiten ca. 200 Mitarbeiter.


    Also nochmal langsam:


    In der Summe 64.000 Mitarbeiter. 30 Produtkionsstätten. 200 Mitarbeiter in Deutschland.


    2007 haben für das Unternehmen hierzulande noch ca. 2300 Menschen gearbeitet.


    Ich glaube im letzten Jahr wurde bekannt, dass das Unternehme mit Daiichi Sankyo (Tokio, irgendwie um die 30.000 Mitarbeiter, erst in den 2000ern gegründet) zusammenarbeitet, da ging es um 6 oder 7 MRD USD, die an Daiichi gezahlt werden/wurden und um DS-8201 gegen Mamakarzinome. Das knallte natürlich ordentlich im Aktienkurs. Und zwar nach oben.


    Laut Dokumentation über die Änderung der Arzneimittelrichtlinie 2016 für eben diese Pillen ist der Jahresdurchschnittsverbrauch mit 730 Stück p.a. angegeben. Eine Packung mit 168 Stück kostet knapp 220 Euro. Hier. In den USA ca. 380 USD.


    Zurück zu meinen Pillen: Keine Ahnung, wo die produziert werden. Aber mich würde mal interessieren, was das Zeug in Asien kostet.


    Über Herstellungskosten, Patente etc. palavere ich mal lieber nicht weiter. Sonst brauche ich noch was zur Beruhigung... ;)

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  • Muriel79

    Dss ist interessant und klingt einleuchtend (soweit ich es verstanden habe)

    Ich durfte ja heute als Wahlhelferin aktiv sein, war aber gestern schon fast nur zuhause, Freitag Abend hatte ich ein Treffen abgesagt und ab morgen wähle ich die freiwillige Quarantäne. Ich sage alle Termine ab (es ist nichts dringendes dabei) und einkaufen muss ich die nächsten Tage auch nicht.

    Ich hoffe nur, mein Mann bekommt das Homeoffice, damit meine Bemühungen nicht umsonst sind.

  • Ulrike, das ist vernünftig. Jeder, der jetzt aktiv Zuhause bleibt, trägt dazu bei, dass die Risikopatienten ihre Chance bekommen, im Fall des Falles gut intensivmedizinisch versorgt zu werden. Die Graphike waren für mich so gut nachvollziehbar.


    Eines muss uns allen klar sein. Wenn alle gleichzeitig krank werden, dann wird mitunter anders entschieden als bisher. Ich kenne es aus dem Katastrophenschutz. Im Friedensfall, wenn alle ok ist, werden alle Kräfte auf den kränkesten Patienten / Verunfallten gebündelt, um ihn zu retten. Im Verteidigungs- oder Katastrophenfall, werden die mittelschweren bis leicht Verletzten eher behandelt und die Kränkesten, die zuviel Personal benötigen, leider dem Sterben überlassen. Da ich Schwesternhelferin war, würde ich normalerweise in der nächsten Stufe herangezogen werden, aber ich bin jetzt Risikopatientin. Ich hätte gerne geholfen.

    Italien handelt schon so, dass über 80jährige mit geringer Überlebenschance und mit vielen Vorerkrankungen der Palliativmedizin übergeben werden.


    Ich hoffe sehr, das immer mehr vernünftig werden - bevor die Fallzahlen in ihrem Kreis steigen. Bei uns sind es 4 oder waren es 6? Dennoch bin ich schon jetzt vorsichtig. In Kiel - grenzt an meinen Heimatort an - sind die Fallzahlen explodiert und jetzt schon bei über 60. Wir teilen uns Einkaufsmöglichkeiten...:shocked:

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  • Zitat

    Ich hoffe nur, mein Mann bekommt das Homeoffice, damit meine Bemühungen nicht umsonst sind.

    JEDER einzelne, der daheim bleibt, seine Kontakte reduziert ist eine Hilfe ein Gewinn. Denn man trifft ja nicht die gleichen Menschen.


    Bitte bleibt daheim wenn es irgendwie geht.

  • Zwei unserer Nachbarn sind jeden Tag unterwegs, als sei nichts. Die anderen stehen mit ihnen auf dem Trottoir und diskutieren. Wir igeln uns ein und versuchen außer einem Gruß aus der Ferne alle Kontakte zu kappen. Klappt ganz toll, wenn die Kinder im Garten sind und der Nachbar ihnen Obst schenken will. :ironie:


    Vermutlich müssen in Frankreich demnächst Militär und Polizei die Abenteuerlust einiger weniger einbremsen. Ich bin ziemlich genervt...

    Ich habe keine Wespentaille. - Ich habe eine Hummelhüfte.

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  • Ich hoffe nur, mein Mann bekommt das Homeoffice, damit meine Bemühungen nicht umsonst sind.

    Tja das wird leider nichts, denn die (zu wenigen) Remote Lizenzen und damit Zugänge erhalten die Mitarbeiter, die aufgrund ihrer Kinder zuhause bleiben müssen.


    Mein Mann wird sich oft die Hände waschen. Außerdem fährt er ausschließlich mit dem Fahrrad zur Arbeit - statt U-Bahn, was er aber eh nicht so oft macht - und geht nur im Notfall einkaufen. Mit Kollegen hält er Abstand.


    Das ist alles, was zur Zeit machbar ist.


    Nun ja, ich werde bei diesem tollen Wetter auch mal raus gehen, z.b. mit dem Rad fahren - und Abstand zu anderen Menschen halten!


    LG ulrike

  • in Sh wurden die touris heute rausgeschmissen. Holla, gehts noch?:motzen::motz: Kommt doch alle aus Hamburg und nrw zu uns, steckt uns an und blockiert hier unsere Krankenhäuser. Es ist kein Sonderurlaub, es ist ein Virus! Und wir brauchen die Kapazitäten für die hiesige Bevölkerung.


    Gerne seid ihr willkommen, wenn alles wieder normal läuft. Aber doch bitte nicht extra anreisen. :motzen:Es geht nicht darum sich zunschützen, sondern die Risikopatienten. Und überhaupt...was haben drei Kinder beim Einkauf zu suchen? Ich möchte keinen Kindern begegnen, die sich imPulk bewegen und das Virus symptomlos weiter verbreiten. Was meint ihr warum ich um 8 Uhr einkaufen fahre!?! Da werde ich zum 👿.

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  • Meine Kleinste hat mich heute nicht alleine einkaufen gehen lassen, hat Zeter und Mordio gebrüllt. Wir haben dann den Kompromiss geschlossen, dass sie mitdurfte, aber im Auto mit TipToi sitzen blieb, während ich im Supermarkt war. Auto für 400m zum Supermarkt widerstrebt mir zwar zutiefst, aber das war dann in dem Fall ok.

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