Zwillingsnadel 4mm für W6 Maschine

rufie · 6. März 2020

Nachdem ich durch ein relativ doofes Erlebnis vor vielen Jahren eigentlich nur die empfohlenen oder sogar von der Nähmaschinenfirma im Auftrag erstellten Nadeln verwende, habe ich nun ein Problem. Die Nadel, die ich nutzen möchte, kann ich bei W6 nicht kaufen.

Weiß jemand von euch, welche Naden eigentlich hinter den W6 Nadeln stehen? Oder welche 4mm Zwillingsnadel-Marke würdet ihr empfehlen?

Ich benötige sie für Kunstleder, aber auch dünnes Leder und eventuell Jeans. Ich denke da ist eine 75er Stretch nicht geeignet.

Aline · 6. März 2020

Such's Dir aus:

Organ

oder Grosz-Beckert (die haben Schmetz geschluckt, und beliefern auch Prym - das ist als eh eine Soße.)

Einer der beiden wird auch in den Original-W6-Päckchen stecken.

(Persönlich würd ich Organ da vorziehen, zumal bei Deinem beschriebenen Einsatzgebiet.

Die sind nämlich etwas spitzer...)

ExtraKeks · 6. März 2020

Die von W6 vertriebenen Nadeln kommen von Organ. Ich nutze überwiegend die Schmetz-Nadeln. Es gibt Leute die behaupten in den W6-Maschinen würden nur Organ richtig funktionieren, was aus meiner Sicht jedoch Quatsch ist, denn bei mir funktioniert sowohl als auch einwandfrei.

Aline · 6. März 2020

Liegt meist eher am Stoff.

Die Nadeln von Grosz-Beckert/Schmetz und die von Organ unterscheiden sich nämlich leicht in den Spitzen - gleicher angegebener Verwendungszweck vorausgesetzt. (Sonst sowieso.)

Und im Randbereich merkt man das ggf.

(Jeans-Nadeln von Schmetz vs. Jeans-Nadeln von Organ - lass beide mal auf richtigen, altmodischen Denim los und wunder Dich.

Ähnliches gilt auf der anderen Seite dann bei Stretch/Superstretch/Jersey und flutschiger Dessousmikrofaserjersey.

Btw. aus Erfahrung: Organ gewinnt. In beiden Fällen.)

Sporcherin · 6. März 2020

Meine N 1800 ist eine Janome im W6-Gewand. Sie näht Organ-Nadeln sauberer als mit Schmetz-Nadeln. Ich hab' gehört, daß Janome-Maschinen mit Organ-Nadeln besser nähen sollen und kann dies, was meine Nähmaschine betrifft, auch so bestätigen.

rufie · 6. März 2020

Danke, ihr seid lieb mit all den Infos. Also ich habe Nadeln von WZ, da steht Organ darauf.

Dann werde ich mich nun mal auf die Suche begeben.

Also generell halte ich ja von solchen Aussagen a la die Maschine näht nur mit den Nadeln oder noch besser nur mit dem Garn gar nichts. Wenn sich das als wahr herausstellt, dann ist das für mich eher ein Mangel an der Maschine.

Meine schlimme Erfahrung war zu Studentenzeiten. Ich hatte doch von meiner Patentante schon ein paar Jahre vorher eine echte Singer geschenkt bekommen. Die hatten doch damals dann diese eigenen, eigentlich wunderschönen farbcodierten Nadeln, nur waren die leider ganz schön teuer, zumindest aus Studentensicht. Das WWW gab es damals noch nicht. War ich dann glücklich, als es bei Hertie oder Kaufhof, aber eben auch bei ich denke ein Woolworth in der Innenstadt Nachbauten angeboten wurden.

Bevor ich die Singer hatte, habe ich auf der Privileg meiner Mutter genäht. Da war es komplett gefühlt egal, welche Nadeln, auch vom Krabbeltisch, man nahm, die nähte mit allen und die hielten das auch aus.

Also kaufte ich mir solche Billignadeln für meine Singer. Üble Sache. Die brachen nämlich nicht an Sollbruchstellen - wusste damals aber auch noch nicht, dass es das gab. War aber meine Singer, bei der ich jede Schraube kannte und die ich in Einzelteile zerlegen und wieder zusammenbauen konnte. Also alle Teile herausgeholt, haben glücklicherweise keinen Schäden angerichtet. Anstatt alarmiert zu sein, neue Billignadeln ohne größeres Nachdenken hinein, denn am Samstag zum Sommerfest der Eremitage wollte ich unbedingt das Kleid tragen. Das endete dann mit der Nadelspitze in meinem rechten Auge.

Seitdem nehme ich ganz brav nur noch die Nadeln wie in meiner Frage beschrieben und denke auch nicht lang darüber nach.

Aber dann werde ich mich nun mal mit euren Hinweisen auf die Suche begeben. Nochmals danke!

Devil's Dance · 6. März 2020

...naja, das sehe ich 'n bissl anders:

Einer von unseren genialen Schraubern hat mal festgestellt, dass sich Schmetz- und Organ-Nadeln um wenige Zehntel-Millimeter unterscheiden.
Die Differenz ist so klein, dass man die Maschinen problemlos darauf einstellen kann.
Janome, Elna und Konsorten sind wohl auf Organ-Nadeln eingestellt, Bernina eher auf Schmetz(?).
Ich denke, je präziser und feingliedriger solch eine Mechanik ist, umso sensibler reagiert sie auf so minimale Abweichungen.
Einen Lanz-Bulldog-Traktor mit dem charakteristischen Einzylinder-Motor konnte man zur Not mit Leuchtpetroleum fahren, wenn man keinen Diesel hatte - mit einem modernen Hochleistungs-Dieselmotor würde ich das lieber nicht ausprobieren ...
Weißt, was ich meine ?

rufie · 6. März 2020

Schon klar, nur ehrlich gesagt, dann nehme ich lieber einen Lanz-Bulldog - auch wenn ich den natürlich nicht kenne, als so ein Sensibelchen.

Oder anders, lieber VW, der läuft und läuft und läuft als einen Rennwagen.

Obwohl der Vergleich hinkt bei mir auch, denn ein VW käme mir nie, nie, nie in die Garage - und das schon immer. Ich fand die Autos schon seit meiner Kindheit grottenhässlich und unmöglich, wie man damit fährt. Aber das ist meine Meise.

Ich denke als Sprichwort weißt du, was ich damit meine.

Die Frage, die sich mir da stellt, wenn man im Zehntelmillimeterbereich und weniger unterwegs ist, ist das dann für eine Nähmaschine sinnvoll?

Bei Operationen sicherlich, aber beim Nähen im Hobbybereich? Fesselung der Kunden und Geldschneiderei oder wirklich ein entscheidender Vorteil? Beim Sticken könnte ich das von den Bewegungen her noch vielleicht einsehen, eher wohl nicht, aber bei Bekleidungsnähten?

Devil's Dance · 6. März 2020

Zitat von rufie

Schon klar, nur ehrlich gesagt, dann nehme ich lieber einen Lanz-Bulldog - auch wenn ich den natürlich nicht kenne, als so ein Sensibelchen.

Oder anders, lieber VW, der läuft und läuft und läuft als einen Rennwagen.

Obwohl der Vergleich hinkt bei mir auch, denn ein VW käme mir nie, nie, nie in die Garage - und das schon immer. Ich fand die Autos schon seit meiner Kindheit grottenhässlich und unmöglich, wie man damit fährt. Aber das ist meine Meise.

Ich denke als Sprichwort weißt du, was ich damit meine.

Die Frage, die sich mir da stellt, wenn man im Zehntelmillimeterbereich und weniger unterwegs ist, ist das dann für eine Nähmaschine sinnvoll?
Bei Operationen sicherlich, aber beim Nähen im Hobbybereich? Fesselung der Kunden und Geldschneiderei oder wirklich ein entscheidender Vorteil? Beim Sticken könnte ich das von den Bewegungen her noch vielleicht einsehen, eher wohl nicht, aber bei Bekleidungsnähten?

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...tja, da fragst du was ...
Immer wieder sind hier Mädels zugange, die es un.zu.mutbar finden, wenn der Geradstich bei zz-fähigen Maschinen minimalst seitlich verschoben ist (als ob jemals jemand vor uns knien und den Saum unseres Gewandes küssen würde ...)
Ich ordne das unter "isso" ein und gut is ...

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Aline · 6. März 2020

Wie ich oben schon mal schrieb... im Grenzbereich von Mechanik der Maschine, Nadel selber und Stoff... Ja. Merk ich.

(Ich kenn aber auch genug Leutz, die eine stumpfgenähte Nadel nicht hören, oder sich halt wundern, das die Maschine nach 20 Stücken Damenoberbekleidung - von der Bluse bis zur Hose alles bei gewesen - plötzlich nicht mehr näht. Die Frage nach der Nadel und dem letzten Nadelwechsel löste die entsetzte Gegenfrage "Die muss man wechseln?!?" aus... )

W.R.Mehring · 6. März 2020

Zitat von Devil's Dance

...naja, das sehe ich 'n bissl anders:
Einer von unseren genialen Schraubern hat mal festgestellt, dass sich Schmetz- und Organ-Nadeln um wenige Zehntel-Millimeter unterscheiden.
Die Differenz ist so klein, dass man die Maschinen problemlos darauf einstellen kann.
Janome, Elna und Konsorten sind wohl auf Organ-Nadeln eingestellt, Bernina eher auf Schmetz(?).
Ich denke, je präziser und feingliedriger solch eine Mechanik ist, umso sensibler reagiert sie auf so minimale Abweichungen.
Einen Lanz-Bulldog-Traktor mit dem charakteristischen Einzylinder-Motor konnte man zur Not mit Leuchtpetroleum fahren, wenn man keinen Diesel hatte - mit einem modernen Hochleistungs-Dieselmotor würde ich das lieber nicht ausprobieren ...
Weißt, was ich meine ?

Nicht nur Leicht Petroleum geht. Den alten Lanz kann man beim Aldi tanken. Pommesbude geht auch.

Sticheltante · 6. März 2020

Ich habe von meinem Nähmaschinendoktor gelernt, daß Groz-Beckert bei Vertikalgreifermaschinen bevorzugt werden sollte, Organ hingegen bei Horizontalgreifermaschinen. Und beschichte Groz-Beckert-Nadeln, also Gewerbenadeln, ausschließlich bei Vertikalgreifern.

Puppenmutti · 6. März 2020

Nachdem mir eine Organnadel den Spulenkorb meiner alten Janome 9900 beim Sticken durchschossen hat und total verbogen im Spulenkorb steckte, gibt es bei mir nur noch Schmetznadeln mit Sollbruchstelle.

rufie · 6. März 2020

Haben Organnadeln keine Sollbruchstelle?

Ich dachte die Markennadeln haben das alle. Bei mir bricht selten eine Nadel ab, ich bin eher diejenige, die dann eben nach einigen Teilen die Nadel wechselt, man spürt das doch, wenn man das machen muss.

Zitat von Devil's Dance

Immer wieder sind hier Mädels zugange, die es un.zu.mutbar finden, wenn der Geradstich bei zz-fähigen Maschinen minimalst seitlich verschoben ist (als ob jemals jemand vor uns knien und den Saum unseres Gewandes küssen würde ...)

Jo, und dann Fertigkleidung kaufen, bei dem einen oft schon aus einiger Entfernung die Nahqualität extrem negativ auffällt.

Ich finde das immer so erschreckend, wenn man in München die Maximilianstraße mit all ihren Nobelschaufenstern entlangschlendert. Da hängen Teile für Tausender und ich sehe schiefe, schlecht gebügelte Nähte, sogar leichte Wellenlinien, Sachen, wo die Spanungseinstellung nicht optimal war, Sachen, die mit viel Aufwand zurechtgebügelt wurden, etc.

Klar, ich habe gewisse Ansprüche an mich, wenn ich mir etwas nähe, aber ich muss nicht kniefieselig sein. Ich sehe das wie beim Computer: in 99% der Fälle sitzt das Problem vor dem Gerät. pinguin.gif

Aline · 6. März 2020

Organ haben ebenfalls 'ne Sollbruchstelle. Bzw. 2 ...

Nur, wenn's der Fehlerteufel will...dann bricht nix, sondern biegt.

hulabetty · 9. März 2020

Zitat von Devil's Dance

Janome, Elna und Konsorten sind wohl auf Organ-Nadeln eingestellt, Bernina eher auf Schmetz(?).

Ich geh da total mit!!!

Klaro: beide Nadelmarken funzen grundsätzlich für alle Maschinen...

Aber: so eine Stichbildung ist eine diffizile Sache, und unterm Strich merkt man am Nähflow einfach mit welcher Marke es irgendwie besser geht...

Als alter Organfan für meine Janome-Privileg und meiner Brother PQ, bin ich nun wirklich bei meiner Berna auf Schmetz umgestiegen

*Tanja711* · 9. März 2020

Ich habe persönlich die Erfahrung gemacht, dass Organ einfach zu spät bricht. Da steht ein Teil der Nadel dann schon im Greifer und das kann gerade bei meiner Bernina übel ausgehen. Wenn ich Probleme hatte, dann hat bei gleicher Art bis jetzt immer der Wechsel der Marke geholfen. Also bleibe ich bei Schmetz.

Die M7 hat dagegen mit den mitgelieferten (also auch Organ) Nadeln besser genäht. Scheint wohl doch Unterschiede zu geben. Aus meinen Erfahrungen raus fallen für mich dann Maschinen, die nur mit Organ gut nähen einfach raus. Zumal sie meinen bevorzugten Nadeltypen ja gar nicht im Sortiment haben.