Damit komme ich zu meiner philosophischen Sockenstrick-Frage: Wie geht ihr mit dem Altern und Verschleißen eurer Socken um? Stopft ihr eure selbstgestrickten Socken? Strickt ihr sie nochmal an, wenn die Fußsohlen dünn gewetzt sind?
Da in meiner Familie ganz viele selbstgestrickte Socken tragen, kann ich etwas dazu beitragen. Also unsere werden schon sehr geschleppt, denn zum Sport, egal ob Tennis , Radfahren, Joggen, Bergsteigen oder Skifahren, etc. sind die besser als jeder Funktionssocken - die übrigens Plastik pur sind. Haben wir alles schon ausprobiert und besonders Mutti liebt ihre Socken für Tennis, denn nach einer Partie sind diese Baumwolltennissocken immer feucht, die selbstgestrickten nicht.
Also unsere Socken werden geschleppt und hin und wieder gibt es auch einmal ein Loch oder dünne Stellen. Da finde ich dann immer die Reaktion der Beschenkten lustig. Die sagen dann die sind doch von dir für und gemacht, die können nicht weg. OK, Mutti flickt sie noch selbst, d. h. wenn ich Socken verschenke, wickel ich auch immer etwas Garn um ein Kartonquadrat und lege es mit bei.
Ich finde Socken stopfen auch nicht schlimm und hab das Dank meiner Oma noch so richtig gelernt. Es ist fast ein wenig meditativ Socken zu stopfen - aber Socken stricken macht schon mehr Spaß.
Bei den Socken meines Mannes ist das auch keine große Frage. Seine Sockenfarbpracht reicht von Schwarz über Schwarz zu anderem Schwarz und dann kommen die ganz extravaganten in Anthrazit und Grautönen. Da er nur selbstgestrickte Sockenwolle trägt, egal, ob Büro, zu Hause oder beim Sport, kann ich da also fast schon Studien machen.
Wenn eine kleine Stelle dünn ist und ich sehe, dass es darauf beschränkt ist, stopfe ich sie auf. Wenn die Fußunterseite größerflächig oder an mehreren Stellen betroffen ist, der Schaft noch in Ordnung ist und ich ein halbwegs farblich passendes Schwarz habe, ziehe ich mit der Nadel einen Faden Sicherungsrunde ein, Schneide den Fuß in der Nähe ab, trenne bis zur Sicherung gar auf und stricke den Fuß wieder an. Bei so viel Schwarz und Schuhgröße 45 ist das schon hilfreich.
Bei ihm kann ich die Sockenwollqualität immer sehr genau feststellen. Es gibt zwei kleinere Stellen, da werden die Socken meines Mannes generell dünn. Aber dann muss man mir nur den Rest zeigen und ich weiß, welche Sockenwolle ich verstrickt hatte.
Da gibt es welche, die werden am Ballen dünn (fast immer Opal, Buttinette), andere an der Unterseite der Ferse (Regia), dann diejenigen, die an der Fersenrückseite dünn werden (Dortmunder Wollfabrik - gibt es nicht mehr, und Gründl) und schließlich noch diejenigen, bei denen die ganze Fußunterseite dünn wird (Wollmeise und Regia Seide).
Unkaputtbar scheinen Zitron Sockenwolle, dort auch die Qualität mit Seide, gibt es aktuell leider nicht mehr. Auch die Sockenwolle der Hamburger Wollfabrik. Dann die eine, die es früher, als wir noch eine Fernbeziehung hatten, bei diesen lustigen Ramschläden Jawoll im Ruhrgebiet gab. Sie nannte sich Match. Auch die eine von Tedox scheint in die Richtung zu gehen. Allerdings ist das nur ein Paar.