Ovi ignoriert bei manchen Stoffen die linke Nadel!?

  • Hallöchen :)


    ich war bisher nur der stille Beobachter, was dieses (und andere) Nähforum/foren angeht, da ich noch relativ neu in diesem Hobby bin und wenig beizusteuern habe. Bisher habe ich viel lernen können, aber jetzt bräuchte ich mal eure Hilfe, weil ich einfach nicht weiterkomme.


    Ich habe mir vor einigen Wochen eine ältere Medion MD10685 gekauft, da ich das Overlock-Nähen mal ausprobieren und schauen wollte, ob ich damit zurecht komme. An und für sich, muss ich sagen, ist das echt eine nette Sache - aaaaaaaber... Ich hatte, wie vermutlich auch die meisten von euch, anfangs ein paar Probleme damit, die Maschine richtig einzustellen. Das ging aber irgendwann, und festere, nicht-dehnbare Stoffe habe ich mittlerweile mit sauberen Nähten im Griff.


    Sobald ich mich aber an etwas anderem versuche, scheitert alles. Ich möchte momentan eine Sportleggings umnähen, da sie mir noch nie so richtig gepasst hat. Laut Zettelchen besteht sie aus 80% Polyamid, 20% Elasthan, ist also sehr, sehr dehnbar. Und genau damit scheint meine Ovi ein Problem zu haben: der linke Nadelfaden wird nur alle Jubeljahre mal eingefangen, meistens läuft er einfach nur über den Stoff mit (aufgrund von Schwarz auf Schwarz ist ein Foto schwierig, aber ich denke, ihr könnt es euch vorstellen). Ich habe alles Mögliche verändert (dazu unten mehr), um eine Einstellung zu finden, die funktioniert, aber kein Erfolg. Da mir so langsam der Stoff, den ich beim Umnähen entfernen kann, ausgeht, habe ich weitere Versuche mit einem leichten Jersey gemacht, da ich davon deutlich mehr zur Verfügung habe. Das Fehlerbild ist das gleiche, und auch hier waren sämtliche Versuche erfolglos.


    Was ich bisher probiert habe:

    - langsam, sehr langsam, und SEHR langsam nähen

    - Garn neu einfädeln, bestimmt ein Dutzend Mal mittlerweile, vielleicht hat man ja doch noch irgendwas übersehen

    - Ovi reinigen und ölen

    - Nadeln aus- und wieder einbauen

    - Nadeln tauschen

    - sämtliche Fadenspannungen nach oben wie unten verstellen (linke Nadel auf 5, alle anderen auf 4 ergibt bei Baumwollstoff eine sehr gute Naht), sowohl einzeln als auch zusammen. Als Resultat weiß ich jetzt, dass mein Garn ab 6,5 reißt

    - Differential in beide Richtungen verstellen

    - lieb Bitte sagen


    Ich glaube, irgendwas habe ich noch gemacht, aber gerade vergessen. Aber ja, so ziemlich das gesamte Standardwerk für verlorene Stiche habe ich durch, ohne dass es einen Erfolg gebracht hätte. An einen verbogenen Greifer mag ich nicht so recht glauben, da es ja bei anderen Stoffen problemlos funktioniert. Solange es vermeidbar ist, würde ich einen Gang in die Werkstatt daher gerne ausschließen, eine Reparatur kann ich mir momentan nicht leisten ?( Habt ihr noch Ideen, was ich noch alles probieren kann? Mit was für Einstellungen näht ihr denn derartige Stoffe?


    Liebe Grüße

    das Fröschlein :)



    /edit: irgendwie ist da ein Satz abhanden gekommen: die Nadeln sind von Schmetz (80er Jersey, habe aber auch Universal getestet), das Garn von Ackermann, also Markenware, keine Discounter-Qualität

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  • Organ Stretch oder Superstretch , Stärke 80 oder 90.

    Und die linke Nadel - also die, die nicht sicher mitgefasst wird - mal nicht bis zum Anschlag einschieben.

    Aus Kosten- und Zeitgründen: Erstmal das nicht ganz so tiefe einsetzen testen, dann die Tipps von unten, danach andere Nadeln. (Und mit den anderen nadeln dann von vorne durchtesten...)


    Eventuell kann auch 'ne Jeans-Nadel in 90 oder 'ne Microtex in 90 weiterhelfen.

    Das ist die berühmte Suche nach der Nadel im Heuhaufen...


    ähm... umnähen: Die linke Nadel hat aber genausoviele Stofflagen zu durchstechen, wie die rechte?

    Keine unterschiedlichen Stofflagenanzahl unterm Füßchen?


    Unterlegen von ausreißbarem Stickvlies (notfalls: Zeitungspapier oder Butterbrotpapier, ist bloß fizzelig zum rauszupfen) oder auswaschbarem Stickvlies bringt auch nix?

    Stärken ebensowenig?

    Man kann solche Stoffe auch mit Gelatine steifen...

    (Für's reine nähen kann man die Elastizität ja mal ausschalten... nur auflösen lassen muß sich das "Brett" später wieder. Stärke und Gelatine lassen sich warm auswaschen.)

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  • Hallo Aline, danke für die fixe Antwort.


    "die linke Nadel nicht bis zum Anschlag einschieben" - genau das wars, was ich vergessen habe ;) hat aber leider auch nichts gebracht, selbst wenn ich die Nadelspitzen fast auf die gleiche Höhe gestellt habe.


    Jeansnadeln habe ich da, das werde ich heute noch ausprobieren. Die Organ-Nadeln empfiehlst du, weil sie etwas länger sind, vermute ich? Das wäre dann ja der gleiche Ansatz wie die linke Nadel nicht ganz einzuschieben :/ habe ich aber im Hinterkopfe, und werde ich auch testen. Sind ja nicht so teuer, und auch wenn man sie manchmal in selbigem suchen muss, fressen Nadeln ja kein Heu, irgendwann werde ich sie eh brauchen.


    Thema Umnähen: ja, es sind gleichviele Stofflagen. Da ich ja aber eh noch mit Testen beschäftigt bin, ist es momentan gar nix kompliziertes, sondern das abgeschnittene Stoffstück, doppelt gelegt.


    Der Trick mit dem Vlies ist mir neu, das habe ich noch nicht probiert. Zumindest mit einem Stück Zeitung kann ich es auf jeden Fall heute noch probieren, Vlies habe ich keines da.


    Ich muss gestehen, ich habe noch nie einen Stoff gesteift. Wie steif wird das denn? Es handelt sich um den Bund an der Taille, muss also rundgenäht werden, zu steif wäre da unpraktisch ^^



    Oh achso, und ich möchts gleich mal schreiben, bevor ich es vergesse: ich fahre morgen schon in den Weihnachtsurlaub (Bruder hat kurz vor knapp noch Geburtstag), daher sind meine Tests bis Weihnachten leider auf heute beschränkt - vielleicht hätte ich den Thread erst danach eröffnen sollen...

  • Ne, die Organ-Nadeln haben eine ganz minimal andere Form an der Spitze - das funktioniert manchmal besser (ich näh meine BHs selber, und mir taugen die Organ-Nadeln bei diesen hochelastischen Wirkwaren-und-Gummi-Stapelungen deutlich besser, als die Schmetz...)


    Ähm, diese ganzen Versteifungen, die ich oben beschrieben habe, werden nach dem nähen wieder entfernt. Entweder durch rauszupfen oder eben durch auswaschen. Da bleibt nachher nix steif - das soll nur der maschine den Transport erleichtern, und der nadel das durchstechen.


    Und auch wenn Du Dich grad wie Bolle über Deine Ovi freust... eventuell funktioniert eine Jersey- oder Stretch- oder sonst eine Nadel und ein elastischer Stich der Nähmaschine besser, als alles, was die Ovi kann. Das kann der genähte Zickzack sein, der einfache Zickzack, oder auch ein Zierstich.

    (BHs näht man eh mit der Nähma, von daher: Die können hochelastisches ziemlich gut.

    Nur die klassischen T-Shirt-Säume schaffen sie nicht.)

    Cover sind was anderes, aber die sind noch mal 'ne andere Geschichte...

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  • Disaster

    Hat das Label FRAGE hinzugefügt.
  • Soooo, der Trick mit den Jeansnadeln (90er) hat geholfen, in der Probenaht in Jersey habe ich keinen einzigen verlorenen Stich gesehen, bei dem Leggings-Stoff (gibt es für sowas eigentlich Namen? Ich habe mal danach gesucht, weil ich meine Leggings gerne selber nähen würde, aber nicht viel gefunden) geht es relativ problemlos, solange ich nicht versuche mit Vollgas drüberzurauschen.

    Wenn ich es jetzt nochmal mit Organ-Nadeln probiere, empfiehlst du trotzdem weiterhin die (Super-)Stretch? Oder sollte ich dann bei der Jeansnadel bleiben, die ja schonmal einen recht großen Erfolg gebracht hat?


    Dass die Versteifungen nach dem Nähen wieder rauskommen ist schon klar, aber auch beim Nähen brauche ich ja eine gewisse Flexibilität, um im Kreis nähen zu können. Ein gerades Brett dreht sich so schlecht ;)


    Möglicherweise wäre es mit der normalen Nähmaschine an der Stelle einfacher, da gebe ich dir Recht. Allerdings umgeht das das Problem nur, statt es zu lösen - und ich verstehe gerne meine Fehler, um sie nächstes Mal beheben zu können. Muss ja möglich sein, diesen Stoff zu nähen (und siehe da, du hattest ja schon einen guten Riecher mit den Jeansnadeln).


    Ich werde es nach Weihnachten auf jeden Fall nochmal mit Organ-Nadeln probieren und die Leggings für heute erstmal liegen lassen. Meine Hoffnung, dass es klappen könnte, ist aber seit gerade eben enorm gestiegen :)

  • Nimm, was funktioniert!

    Und wenn die Jeansnadel es tut, dann eben die.

    (Wie so ziemlich jeder, der schon länger näht, hab ich schon völlig unmögliche Nadel- Stoff-Kombinationen benutzt, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Wenn die Naht gut aussieht, keine Schäden am Stoff hinterlässt... ist auch 'ne Wollsticknadel (da gab's was von madeira) auf Kunstleder okay. Oder eben die Jeansnadel auf Slinky (widerliches Zeug...)


    Stoffnamen sind leider nicht genormt.

    Du könntest eventuell mal nach Lycra, Sportjersey, Badeanzugstoff... suchen. (Lass Dir im Zweifelsfall immer Stoffproben schicken. Nur die Materialzusammensetzung sagt nicht zwingend was über Dehnbarkeit, Rücksprungsfähigkeit und Griff.


    (Wieso im Kreis nähen und dabei stört die Steife? Das läuft am Saum und am Bund doch eh entweder um den Freiarm oder um's Füßchen. Für letzteres... soviel grade Strecke hat man doch immer. Auch wenn Ovis i.d.R. recht lange Füße haben.

    Btw. das versteifen soll nicht steifer als Webstoff werden - Beton ist zuviel des Guten.;))

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