Ich glaube, in dieser Forumsecke bin ich richtig mit meinen Gedanken.
Immer häufiger komme ich an die Grenzen meines Nähkönnens. Auch meine Ansprüche haben sich geändert. Vor ein paar Monaten sollte es leicht und schnell gehen, jetzt soll es auch handwerklich gut werden. Bisher war ich immer stolz auf meine Werke, weil ich viel Applaus dafür bekommen habe und bekomme. Inzwischen muss ich zugeben (bei aller Liebe und allem Respekt vor den Applaudierenden), dass die Leute, die mich gelobt haben, keinen blassen Schimmer vom Nähen haben.
Also ab in den Nähkurs. Dort sind alles junge Mütter (außer der Schneiderin), die für ihre Kinder nähen. Dort habe ich eine Liv Business von pattydoo angefangen. Zu Beginn hatte ich gefragt, ob ich das nicht lieber reihen soll. "Stecken reicht." Ich ziehe das Shirt über, und wir stellen fest, dass der U-Boot-Ausschnitt zu weit geraten ist. "Kein Thema", meint die Leiterin, "wir machen einen Beleg. Näh zusammen." Das habe ich auch getan. Es passt überhaupt nicht. Viel zu groß. Auch am Bauch. Hätte ihr als Profi das nicht schon bei der Stecknadelprobe auffallen müssen? Als Lösung hat sie die Nähte abgeschnitten. In der Sommerpause sollte ich die Liv zusammennähen. Das habe ich nicht getan. Meine Idee ist jetzt, das Schnittmuster auf meine Maße zu verändern und den Zuschnitt, wenn es geht, zu korrigieren.
Lange Rede, kurzer Sinn: ich fühle mich da nicht gut aufgehoben. Ich möchte Kleidung nähen, die qualitativ hochwertig ist, oder zumindest höhenwertiger als das, was ich bisher genäht habe. Und für meinen Mann will ich Hemden und Shirts nähen.
Ich könnte die Nähschule wechseln. Für den gleichen Preis bekomme ich bei zwei Schneidermeisterinnen eine Fünferkarte, für den doppelten eine Zehnerkarte. Aber vielleicht sind meine Ansprüche an einen Nähkurs zu hoch?
Als theoretische Unterstützung habe ich mir Bücher ausgesucht, die mehr ins Detail gehen als mein Standardwerk. Diese: "Nähen perfekt - die Grundlagen sauberen Nähens", "Schöner Nähen mit Profitechniken", "Zuschneiden perfekt" und "Passt perfekt - Schnittmuster an die eigene Körperform anpassen". (Hoffentlich komme ich dann vor lauter Lesen noch zum Nähen).
Außerdem nehme ich an dem Blusenhirt-Kurs teil, was so ein Mittelding zwischen Kurs und Lesen ist.
Aus dem Sozialkaufhaus hole ich mir Betttücher für Probemodelle und Übungsstücke für korrekte Knopflöcher, Falten nähen, etc.
Was sagt ihr zu meinen Überlegungen?