ZitatWas dann übrigens zu der Kolonialzeit ein Problem wurde, denn der Mohr, also die dunkelhäutigen Menschen, waren absolut positiv belegt.
Naja.
Als Kind habe ich etliche der sog. Backfischromane gelesen, wie z.B. "Nesthäkchen" von Else Ury und ähnliche Bücher, die in derselben Zeit spielen und geschrieben wurden (grob 20er Jahre). Ich habe damals noch die Originalausgaben gelesen, unbearbeitet und in altdeutsch geschrieben. Da kam der Begriff "Mohr" ab und zu mal vor und galt in dieser Zeit nicht unbedingt als positiv. Jedenfalls nicht positiv aus unserer heutigen Sicht.
Der Begriff "Mohr" existierte damals durchaus vor dem Hintergrund der Kolonien. Der Begriff war eine Verniedlichung des schwarzen Menschen, der damals als ungebildet und dumm galt, sowie als schmutzig und stinkend. Ungewaschen und schwarze Haut passte da gut zusammen, benannt dann in dem "kinderfreundlichen" Begriff "Mohr".
Das ist dann auch der Grund, warum sich da heute drüber aufgeregt wird. Das die Mohren-Apotheke begrifflich eine andere Herkunft hat, mag sein*, das weiß aber heute im Grunde niemand mehr. Der "Mohr" der 20er Jahre ist durchaus noch bekannt.
(*Ich wüßte auch keinen Zusammenhang zwischen dem Mohr der Weimarer Republik und einer Apotheke.)