ich weiss schon, warum wir alle nähen...
Wie (be)nennen? Weich, mollig, dick, füllig, rund, kurvig, Plus?
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- TALK
- Anne Liebler
- Erledigt
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Nun, ich für meinen Teil kann leider auch nicht mehr alles das anziehen (kaufen), was ich gern möchte. Trotzdem nähe ich, weil es mir Spaß macht und nicht, weil ich muss.
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Wenn das "Müssen" mehr Spaß macht als jeder Einkauf, kann ich gut damit leben. Manchmal finde ich sogar was im Handel, was mir zusagt. Das wird dann getragen bis es in sein eigenes Schnittmuster zerfällt und dann wird es reproduziert, solange ich will. Damit bin ich inzwischen sehr glücklich geworden, weil je nach Stoff und Muster ein und derselbe Schnitt für casual, edel und bitte-nur-zuhause-tragen gleichermaßen funktioniert.
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ich finde, man wird pingeliger, wenn man selber näht
....sowohl was die Qualität, als auch die Passform angeht
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Nicht nur man selbst wird pingeliger, auch meinem Mann fallen mittlerweile die Verarbeitungsfehler bei der Kaufkleidung auf
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hast ihn gut erzogen
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Nun, ich für meinen Teil kann leider auch nicht mehr alles das anziehen (kaufen), was ich gern möchte. Trotzdem nähe ich, weil es mir Spaß macht und nicht, weil ich muss.
Ich für meinen Teil mag gar nicht nähen, wenn ich es MUSS.
Sprich: wenn es im Laden ganz viel passende Kleidung gibt, nähe ich viel lieber als das ich kaufe.
Wenn ich aber unbedingt eine Hose brauche und keine passende finden kann, HASSE ich es zu nähen.
Nähen ist für mich ein Hobby, und Hobbys übe ich nur dann aus, wenn ich es möchte, und nicht wenn ich es muss (was wiederum der Grund dafür ist, dass ich niemals für andere nähe/plotte etc., es sei denn, ich möchte etwas verschenken -das nicht vorher "gefordert" wurde). -
Ja, man wird viel pingeliger - auch mein Mann guckt genauer als früher, ich habe ihn sensibilisiert.
Das mit den kleinen Konfektionsgrössen sagt meine Freundin auch - sie ist mit 1,54 m sehr sportlich schlank und und kauft lieber in Spanien, da ist alles kleiner.
Aber ich habe das ja selbst gemerkt, auch die größeren Größen sind nicht mehr das, was sie waren (teils echt weit). Für mich ist das ein Vorteil, wenn auch nervig da ich kaum Erfahrungen mit all den Marken und deren Bequemlichsweiten habe.
Fast 30 Jahre lang konnte ich in kaum einen "normalen " Laden und jetzt? Gefällt mir Stil und Verarbeitung oft nicht und Billigfetzchen mag ich auch nicht tragen.
Nähen müssen - mag ich auch nicht, aber manchmal ist das so und mit der Zeit freundet man sich mit dem Projekt an (vor 3 Jahren musste ich ein Hochzeitsgastkleid nähen - da ich mich nicht in marineblau oder schwarz zwängen wollte)
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Nicht nur man selbst wird pingeliger, auch meinem Mann fallen mittlerweile die Verarbeitungsfehler bei der Kaufkleidung auf
Das dürfte ein weit verbreitetes Phänomen sein...
Wir gehen ja selten Bummeln - weil weder das noch einkaufen uns Spass macht. Aber wenn, kann es durchaus passieren, das ich den Ellbogen von Göga in die Seite krieg: Guck mal da. Das geht doch gar nicht.
Theaterbesuche sind in der Hinsicht auch sehr ergiebig...
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Um auf die Ausgangsfrage zu antworten: Ich bin für klare Worte. Wenn jemand dick ist, ist er dick. Das weiss er selbst. Im Verkauf, der gern Euphemismen verwendet, ist es okay, hübsche Umschreibungen zu finden. Aber Menschen sind nun einmal groß, klein, dick, dünn, manchmal auch dürr, und gar nicht so wenige haben kein Bäuchlein, sondern einen BAUCH, einen großen oder keinen Busen.
Das sind Beschreibungen aus dem Blickwinkel des Betrachters. Verletzend können sie nur sein, wenn jemand sich dem Ist-Zustand verweigert ODER/UND ein Problem mit der Wahrnehmung anderer Menschen hat ODER/UND mit Eigen/Fremdbild.
Nun kann man natürlich argumentieren: Naja, DU warst ja auch nie übergewichtig, Du kannst da gar nicht mitreden. Doch, kann ich. Ich habe nämlich krankheitsbedingt auf der anderen Seite des Spektrums residiert. Kein Mensch hat sich da die Mühe gemacht, phantasievolle Euphemismen zu formulieren. Gerade die häufig so empfindsamen Plus-Size Menschen waren da in ihren Äusserungen alles andere als zartfühlend.
Genauso in meinem Normalzustand. Was auch immer das auslösende emotionale Element sein mag: Die Worte, die gefunden werden, wenn üppige Menschen (übrigens ungefragt) Kommentare absondern, sind meines Erachtens oft gewollt abwertend, dabei gern als Besorgnis getarnt, aber oft einfach nur dies: fies.
Bei dünnen, schlanken, zierlichen Menschen darf man das. Die können das ab. So zartfühlend sind übergewichtige Menschen dann doch wieder nicht, dass sie sich vorstellen können, dass es einen dünnen Menschen verletzten könnte, wenn man ihn Hungerhaken nennt.
Ich habe mich dem irgendwann verweigert. Wenn jemand dick ist, ist er dick. Dünn ist dünn. Kurvig kurvig. Mager ist mager. Niemand zwingt mich, das überhaupt in Worte zu kleiden. Ich verkaufe nichts.
Mir ist nicht einsichtig, warum ich thematisieren dürfen soll, dass jemand abgenommen hat, nicht aber, dass er ordentlich zugelegt hat.
Ich nenne auch einen Apfel oder eine Birne dick und nicht Plus Size, trage eine dünne Jacke, kaufe keinen Magerquark und fahre auf einer kurvigen Straße.
Selbstakzeptanz hat, ebenso wie Fremdakzeptanz, nichts mit diesen Attributen zu tun. Ich habe viel Kontakt zu ganz unterschiedlichen Menschen, komme ihnen auch physisch oft nahe und bekomme dabei die Rückmeldung, dass diese Menschen sich gesehen und geschätzt fühlen, so, wie sie gerade sind, denn das ist ja nicht in Stein gemeisselt, sondern eigentlich bei jedem Kontakt anders.
Ein weicher, freundlicher Blick auf sich selbst und andere wurzelt im Inneren. Und da liegt vielleicht auch eher die Ursache für eine solche Diskussion und das Bemühen, möglichst unverdächtige, immerhin neutrale, nicht negativ besetzte (slippery terrain!) oder gar euphemistische Attribute zu finden.
Wer sich selbst akzeptiert, so, wie er eben gerade ist, kann mit "dick" und "dünn" umgehen. Er betrachtet andere nicht als Hungerhaken oder wandelnden Wackelpudding (man verzeihe mir diese drastische Wortwahl, aber ich finde, das wäre durchaus ein passendes Gegenstuck zum hungernden Haken).
Das bringt mich zum Aspekt Verlogenheit. Jetzt mal ehrlich: Wie oft habt IHR es erlebt, dass jemand sich vordergründig handschuhlederweich äussert, wenn er demjenigen, der gerade beschrieben wird, gegenübersteht, aber, kaum dass der ihm den Rücken zuwendet, erheblich deftigere und entschieden abwertende Kommentare findet?
Das geht doch nicht an den so behandelten Menschen vorbei. Die wissen doch genau, was Sache ist, denn sie können diese innere Ambivalenz spüren.
Not my cup of tea.
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Political Correctness Nein Danke!
Ich bin halt dick und andere sind dünn. Ein Negerkuss bleibt ein Negerkuss und aus einem Zigeuner Schnitzel wird kein Schnitzel mit Migrationshintergrund. Dave Davis, ein kölner Comedian sagt von sich, er wäre deutscher mit Melaninüberschuss.
Diese ganze Drumherumrederei finde ich schlimmer als die klare Sprache.
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Oh, da sagste was. Diese ganze political correctness geht mir manchmal auch gehörig auf den Zeiger.....
Deine genannten Beispiele vorneweg. Oder das Thema "Mohren-Apotheke"........ meine Güte, manchmal kann man auch die Kirche im Dorf lassen.
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Aber muß das nicht Sinti- und Romaschnitzel heißen, Walter? Mir ist das als Vegetarier ja total wurst, aber ...
Ich finde es einfach nur doof, wenn man Größen benennen und kommentieren muß. Warum hängt man sie nicht kommentarlos in Reihenfolge zusammen? Dann fühlen sich weder die sehr kleinen, schlanken, kurzbeinigen, langbeinigen, breithüftigen noch die riesigen, breitbeckigen, fetten , ausladenden und großbusigen Kund(inn)en diskriminiert. Das Problem existiert meiner Meinung nach ja hauptsächlich, weil man meint, immer alles und jeden in Schubladen stecken zu müssen. Egal welches Format, abfällig ist und bleibt despektierlich und das ist ja nun wirklich vermeidbar.
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So sehe ich das auch, es sei denn die Bezeichnung soll absichtlich jemanden herabsetzen.
Ganz lächerlich und traurig fand ich das Getue um die Mohrenapotheke. Eine uralte Apotheke, die denkmalgeschützt ist und bis heute noch die alte Einrichtung hat. Die einen Mohren als Schild und Figur hat.
Dieser doofe, blinde Aktionismus mancher selbsternannter political Correctness-Vertreter. Leider besonders häufig in einer aktuell sehr angesagten Partei.
So auch hier. Diese wollten den Namen für die Apotheke verbieten. Organisierten dann die Demonstrationen vor der Apotheke, das führte dazu, dass dann natürlich auch die übelste Sorte kam und den Mohren nachts mit Farbe übergossen, aus Mohrenapotheke Möhrenapotheke machten und ein altes, wertvolles, farbiges Fenster einschlugen. Wahnsinn!
Gerade die politischen Vertreter dieser doch so naturfreundlichen , Partei hätten bei einer ordentlichen Recherche herausgefunden, dass der Begriff eigentlich sehr positiv belegt ist. Denn die islamischen Mauren brachten die Pharmaziekunde, u.a. die Pflanzen nach Europa und zwar lange vor der Kolonialisierung. Wer des Deutschen mächtig ist und sich mit der Sprachgeschichte auskennt, weiß, dass durch die Lautverschiebung aus Mauren Mohren wurde.
Was dann übrigens zu der Kolonialzeit ein Problem wurde, denn der Mohr, also die dunkelhäutigen Menschen, waren absolut positiv belegt. So versuchte die Kirche die Mohrenapotheken mit dem heiligen Mauritius in Verbindung zu bringen, der eigentlich als ehemaliger Krieger der Heilige der Waffen- und Messerschmiede war. So wurde er auch der Heilige der kranken Kinder, Ohrenleiden, Besessenheit und Gicht.
So, was ist nun ehrlicher, was nicht beschämend?
Die uralte Original-Mohrenfigur und das Fenster sind auf jeden Fall unwiederbringlich zerstört. Beide wurden zwar wiederhergestellt, nur ist das eben nicht mehr das Original.
Jetzt kann man sagen, die haben die Muslime und Nachfahren der Mauren verunglimpft. Sehr political correct!
Aber Hauptsache, man hat erst einmal kopflos Getöse gemacht und sich dann durch die anderen, die heute diesem Gesappel nur zu gerne hinterher laufen, bestätigt und unterstützt gefühlt. Man muss nur Political Correctness fallen lassen und dumpfe Massen rennen wie Lemminge hinterher.
Da kann ich immer aus der Haut fahren.
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Wie sagte schon Einstein? "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
Aber mehr Unterricht zur Etymologie unserer Sprache wäre tatsächlich mehr als angebracht. Nicht nur wegen der political correctness.
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Und was sagte er noch, was so schön passend ist: "Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vo allem ein Schaf sein"
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Französische Filme gehen mit diesen Dingen ja immer ganz anders um. Wer "Monsieur Claude und seine Töchter" noch nicht kennt, der erste Teil behandelt das Thema pc und Rassismus auf frz. Weise.
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rufie - korrekt. Ich kenne diese Zusammenhänge mit den Mohren-Apotheken. Ich bin PTA - so ganz ursprünglich mal, auch wenns keiner mehr glaubt Und ich hab auch mal in einer Mohren-Apotheke gearbeitet - deswegen hatte ich das angeschnitten.
Unfassbar - soviel Dummheit. Da kann man garnicht genug essen, wie man.... ihr versteht..........
Ja, diese blaue Partei, die so unsagbar dumm braun ist, man möchte sie gerne dahin schicken, wo der Pfeffer.....
Hihi, und den Film find ich klasse. Ich habs normalerweise nicht so mit dem französischen Humor, aber der Film ist wirklich grandios. Ich muss mir dringend den zweiten noch anschauen.
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Ja, der Film ist toll. Ich kann auch biem x-ten Mal noch darüber lachen.
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Jennifer, das ist aber die falsche Parteifarbe, wenn du das auf die Mohrenapotheke beziehst. Es geht um Political Correctness und die ist bei der Partei gar nicht ausgeprägt. Im Gegenteil, ich nehme eher an, die denken, das Mohr ist viel zu gut angezogen und mit viel zu stolzem Kopf abgebildet. Er sollte als Sklave gezeigt werden. (da wird mir auch ganz )
Nein, es ist genau das Gegenteil bei dem beschriebenen Morhenapotheken-Vorfall. Und das macht mich so wütend. Weil es mal wieder nur um Aktionismus, Stimmenfängerei und nicht um die Sache geht. Die so offene Partei, die so viel auf Frauengleichberechtiung bis hin zur Sprachverunstaltung und sonstige Political Correctness setzt und das alles lieber mit Verboten als mit Diskussion und Kompromissen durchsetzen will - zumindest so lange, so lange sie nicht mit regiert, das mussten und müssen sie inzwischen auch schon oft. Und wenn ich noch böser werden soll, denn ich darf das, ich habe auch das Geschlecht, das sind nach meiner Erfahrung immer Frauen, die da so hysterisch sind. In DEM Bereich habe ich von Männern noch nichts Negatives erlebt - oder sagen wir eher noch gar nichts erlebt.
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