Nähmaschine individualisieren?

Ich denke, Disaster weiß ganz genau, welche Knöpfchen er drücken muss, um euch aufzuscheuchen 😀

Hape hat schon immer mit Essen zu kämpfen gehabt. Er war schon als Kind pummelig. Ich hab seine Biografie gelesen und seit er keinen Stress mehr hat, scheint er sein Leben zu genießen. Ich weiß ja nicht, ob sein Ehemann Koch ist oder so, aber wenn...dann genießt er das Leben in vollen Zügen. Ich hab mich gefreut ihn mal wieder zu sehen.

@ Disaster....ich denke nicht, dass du so ein Macho bist. Wir alle denken manchmal in alten Schemata und vergessen, dass es anders ist als in unserer Jugend. Und ich weiß, dass du dir auch einen Spaß manchmal draus machst. Also ich nehe die Haue etwas zurück und stell dir einen Trostkaffee hin.

Ich erwische mich manchmal dabei, dass ich von einem Jungen etwas erwarte, was er nicht leisten kann, da er keinen Papa vor Ort hat. Mein 11jähriger Ziehsohn kann nämlich Werkzeuge (große Maulschlüsssel wurden zu riesigen Dingern an der Wand) nicht bezeichnen. Ich gebe zu, es war mir etwas peinlich in dem kleinen Fachgeschäft in der Schlange und lauter Männer um mich herum. Er weiß auch nicht das es keine Schraube, sondern eine Mutter ist. Ich hab ihn zur Seite genommen und gesagt, dass das Maulschlüssel sind und er muss unbedingt als Junge die Fachwörter lernen. Wieso eigentlich? Wenn seine Mutter Unterlagscheibe sagt, was erwarte ich von ihm? Ich bringe ihm jetzt Fahrradreparatur bei, damit er sich selbst helfen kann.

Ergo...wo Mann/Frau es nicht gelernt hat, ist einfach ein Defizit, welches aber nicht immer schlimm ist. Wir müssen nur lernen, offen zu bleiben und uns etwas dem Zeitgeist anpassen (nicht in allen Bereichen). Also...alles gut.

Zitat von Nina0310

Mein 11jähriger Ziehsohn kann nämlich Werkzeuge (große Maulschlüsssel wurden zu riesigen Dingern an der Wand) nicht bezeichnen. Ich gebe zu, es war mir etwas peinlich in dem kleinen Fachgeschäft in der Schlange und lauter Männer um mich herum. Er weiß auch nicht das es keine Schraube, sondern eine Mutter ist. Ich hab ihn zur Seite genommen und gesagt, dass das Maulschlüssel sind und er muss unbedingt als Junge die Fachwörter lernen. Wieso eigentlich?

Genau. Wieso eigentlich? Wieso muss man das als Junge eher wissen als wenn man ein Mädchen ist? Ich denke es darf Menschen jedweden Geschlechts geben, die sich für handwerkliche dinge interessieren oder eben auch nicht.

Naja...ich finde schon, das man Dinge richtig bezeichnen können sollte.

Junge und Mädchen gleichermaßen, aber ich hab reflektiert und gemerkt, ich muss wohl mal einen Schritt zurücktreten.

Es erleichert das Arbeiten am Waschbecken ungemein, wenn man einen Freund / eine Freundin bittet eine Zange zu reichen und er / sie denkt mit und schlussfolgert "ah, Wasserpumpenzange" und nicht Seitenschneider, Abisolierzange oder besser noch Kneifzange....so geschehen mit meiner Mom vor kurzem. Mein Dad hätte die richtige Zange gebracht. Weil ich einfach nur Zange gesagt habe, aber Mom hätte mit Wasserpumpenzange eh nichts anfangen können....und wenn ich nun das Rad mit meinem Ziehsohn repariere, dann möchte ich, wenn er mir einen Maulschlüssel reichen soll, diesen bitte benennen lernt. Ich finde es fürs Leben wichtig.

Aber vielleicht bin ich zu anspruchsvoll.

Wer weiß denn schon wie das "Ding" heißt, dass die Ware auf dem Förderband beim Einkauf abgrenzt? Ja, das Ding hat einen Namen!

Hallo,

nach der dritten Fahrradreparatur kennt dein Ziehsohn alle Werkzeuge beim Namen

Wobei die Wasserpumpenzange bei uns immer nur Rohrzange hieß...

Zitat von Nina0310

Wer weiß denn schon wie das "Ding" heißt, dass die Ware auf dem Förderband beim Einkauf abgrenzt? Ja, das Ding hat einen Namen!

Ja, wie heißen die Teile denn?
Kundentrenner meinte mal eine Kassiererin, aber aufgetrennte Kunden habe ich noch nie gesehen.

Ach nee, Warentrenner (auch Warentrennstab, Warentrennbalken oder Kassentrennstab, Warenbegrenzungsteil).

Zurück zur Ausgangsfrage.

Ja, ich hatte mir mal überlegt von meiner alte Ideal (Maschine gab's Original in orange, grün, gelb und rosa damals zu kaufen) das Gehäuse zu entfernen und dieses hübsch in dunklem, kräftigen lila zu lackieren, weil ich ihre creme-weiß-graue Farbe scheußlich finde. Die Aussage des Nähmaschinenmechanikers, daß sie in einem erhaltenswerten Originalzustand sei, hat mich davon abgebracht.

Zitat von Nina0310

Aber vielleicht bin ich zu anspruchsvoll.

ein wenig vielleicht schon

Man muss den Menschen vielleicht auch Zeit und Gelegenheit geben das alles zu lernen und man sollte auch akzeptieren, dass es Menschen gibt, deren Prioritäten ganz woanders liegen. Einem Nichtnäher brauchst du ja auch nicht mit Begriffen wie Obergreifer oder Spulenkapsel zu kommen und jemand, der bislang noch nie am Waschbecken was repariert hat, der weiß halt auch nicht was eine Wasserpumpenzange ist.

Frieda, aber man weiß zumindest, das das eine Nadel und ein Faden ist und eine Nähmaschine und nicht das große Dings womit man Sachen "zusammentackert". Ich erwarte nicht das er alles weiß, aber dazu lernt, das wünsche ich mir.

Im Bereich Nähen "erwarte" ich nur wenig "Fachsprache". Und obwohl das Interesse gering ist, sollte jeder Mensch wissen, was ein Hammer ist und wofür er gebraucht wird, dass man mit einer Kneifzange Nägel aus der Wand ziehen kann und wie ich etwas leimen kann, dass ich Farben bei bestimmten Außentemperaturen/ Luftfeuchtigkeit nicht draußen verwenden sollte (steht übrigens auf jedem Lack drauf). Das nennt sich Allgemeinwissen und Lebensgrundlagen. Außerdem sollte für mich jedes Kind / Jugendlicher lernen, wie es sein Zimmer selber tapezieren kann, ohne jemand dafür bezahlen zu müssen. So entsteht Wertschätzung der Arbeit gegenüber.

Bei meinem Ziehsohn merke ich es fehlt der Vater. Die Mutter ist begabt, kann nicht weiter geben, was sie selbst nicht gelernt hat und hat als Selbstständige genug zu tun.

Ich komme aus einem tollen Elternhaus und habe einen Vater, mit dem ich supergerne zusammengearbeitet habe und ich hab immer wie ein Schwamm aufgesaugt, wenn man es mir gesagt hat, wie etwas heißt - auch wenn es eben nicht meine "Fachsprache" und Hauptinteresse ist. Ich wollte eben nicht das "dumme Mädchen das daneben steht" sein. Und ich lerne immer wieder dazu. Und ich kann Muttern von Schrauben unterscheiden und weiß was Torxbit sind.

Ich denke es ist wichtig ein gutes Allgemeinwissen zu haben. Natürlich bin ich keine gelernte Handwerkerin, aber wenn ich im Baumarkt oder im Fachmarkt mich hinstelle und Fachwörter benutze - und sei es "Rebel", dann werde ich ganz anders wahrgenommen, als ein Mann, der kommt und sagt "Dings". Ich komme so schneller und unkomplizierter ans Ziel. Es spart wirklich Zeit und Geld.

Er lernt es jetzt von mir. Gleich 2 Lerneffekte...Frauen sind handwerklich geschickt und er wird selbstständiger.

Diskutieren wir immer noch über Deko?

Möchte jemand ein Fleiß-Heftchen kaufen?

Da kann man - bei besonderer Leistung - dann eine Fleiß-Nähma (in gold oder in rosa) einkleben...

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Zitat von Eichelberg

Nina0310

Das kommt immer darauf an.

Ich war vor ein paar Wochen im Baumarkt. Vor mir eine Dame die so gar nicht wusste was sie wollte. Sie wurde ausgiebig bedient und der Angestellte versuchte zu beraten.

Dann kam ich an die Reihe:

"Guten Tag, ich hätte gerne ein LED-Leuchtmittel, E27 Gewinde, 8,5W, Lichtfarbe warmweiß, Hersteller egal"

Der Verkäufer guckte mich an wie ein Alien und war verschwunden.

Ich glaube bei Leuchtmittel statt Glühbirne (es gibt kein Leuchtobst) ist er schon ausgestiegen.

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Den kenne ich auch. Und ja, er stieg bei "Leuchtmittel" schon aus.

Na gut, ich gehe von meinem Baumarkt aus, wo noch Fachpersonal arbeitet und keine Verkäufer tätig sind. Und im Eisenwarenfachgeschäft weiß zwar der Azubi nicht was Rebel sind aber der Fachmann, der ihn ausbildet schon. Da bekommt man übrigens keine Glühlampen.

Keine Ahnung. Ich hab im Baumarkt gefragt, wie das "Ding" heißt. Ein anderer Begriff wurde mir nich genannt. Auf Nachfrage im Eisenwarengeschäft wurde mir noch ein anderer Begriff genannt, der mir jetzt um diese Zeit nicht einfallen möchte. Schlaf noch halb.

Ich kacke nicht nur heute gerne Korinten.

Bin gleich weg...Azubi ausbilden im Fachmarkt für Köche/Hotelfachleute...also Großverbrauchersupermarkt Vokabeln lernen. Und bevor jemand Mitleid hat...er bekommt auch einen Kaffee von mir spendiert.