Vor 1 1/2 Jahren. Sie beanstandete auch am meisten den Chemie- und Energieeinsatz bei Viskose. Vor allem eben Chemie.
Das QMILK-Projekt kenne ich auch, bezweifle jedoch auch einen ökologischen Erfolg bei großen Mengen.
Da hast du natürlich Recht, aber wenn man bedenkt, dass die EU die europäischen Bauern unterstützt und die Wirtschaft in Entwicklungsländern massiv schädigt, indem sie aus dem Milchsee allein 350.000 Tonnen Milchpulver machte und einlagerte, und dann kommen noch einmal viele Tonnen Milchpulver dazu, das die Bauern machen lassen und dann nach Afrika gefördert durch die EU zum Erschließen neuer Märkte verkaufen, dann frage ich mich, ob man aus diesem Überschuss nicht zu vergleichbaren Preisen wie die EU-Förderung Kleidungsstoff machen könnte. Klar, wie viel das dann ist, ob damit die Bauern genauso viel Geld bekommen würden, die vom Subventionstopf, weiß ich nicht.
Aber ich halte es für Irrsinn, dass arme Hochleistungskühe viel zu viel Milch produzieren, die Bauern aber nur Subventionen bekommen, wenn sie noch mehr Kühe haben, die Milch zu Milchpulver gemacht wird, das eingelagert wird und in regelmäßigen Abständen sogar vernichtet wird.
Das ist für mich echte menschliche Perversion.
Auch irre, wenn der Milchbauer Kunden am Hof produzierte Milch abgeben will, dann ist das ein Verwaltungschaos, komplett verrückt. Ein Bauer macht das hier. Wir bekommen frische Milch aus dem Automaten bei ihm am Hof, natürlich nur, wenn wir mindestens tausend Infozettel lesen, dass wir die Milch vor Verzehr erhitzen müssen, das ist dann Milch von Kühen, die er separat stellen muss von den Kühen, deren Milch in die Molkerei geht. Dann wieder die Sicherstellung des geschlossenen Kreislaufs, der Kühlung, der regelmäßigen Untersuchung.
Es ist wirklich ein Wunder, dass meine Familie und ich noch lebt. Wir haben, als ich klein war, täglich unsere Milch in der Milchkanne vom Bauern nebenan geholt. Teilweise noch Euterwarm. Wir haben auch jedes Jahr, damit wir uns endlich vergiften, auf einer Hütte am Berg Urlaub gemacht, bei der im Sommer unten eine Almbewirtung war. Nein, nicht für Touristen, sondern echte Almwirtschaft. Und natürlich haben wir auch täglich sogar, wenn man das konnte, die Milch selbst gemolken und getrunken. So ein Pech!
Wir sind weder krank geworden noch daran gestorben.
Immerhin bekommen wir nun wieder gut schmeckende Milch von dem Automaten beim Bauern. Nicht diese langer haltbare angeblich frische Milch oder H-Milch. Aber selbst die vom Bauern aus dem Automaten sahnt nicht mehr richtig aus. Das ist schon schade.