Nähfußdruck einstellen - wie jetzt?

  • Hallo zusammen,

    ich bin ein bisschen durcheinander - bisher dachte ich, dass man den Nähfußdruck bei dicken Stoffen geringer stellt und bei dünnen stärker. Hier habe ich nun zwei Anleitungen gelesen, die sich irgendwie widersprechen:


    Bernina: Bei dicken Stoffen empfiehlt es sich den Nähfußdruck zu reduzieren.Dies hat den Vorteil, dass der Nähfuß leicht angehoben wird. Dadurch kann der Stoff besser verschoben werden.Bei dünnen Stoffen empfiehlt es sich den Nähfußdruck zu erhöhen. Dies hat den Vorteil, dass der Stoff nicht zu leicht unter dem Nähfuß verschoben werden kann.


    Elna: Generell gilt: Unelastische und dicke Materialien benötigen mehr Nähfußdruck. Elastische, aber auch dünne, empfindliche und glatte Materialien benötigen weniger Nähfußdruck.


    Also wie nun?

    Und speziell: Wie stelle ich nun ein bei Baumwollstoffen (Patchwork), wenn der Oberstoff geschoben wird.

    Liebe Grüße

    Claudia

  • [Reklame]

    Nähmaschine JUKI HZL-NX7 Kirei

    2018 war die Maschine erstmals auf der H+H zu sehen, im Sommer war die JUKI NX7 Kirei dann endlich erhältlich. Die große Schwester der DX7 punkten mit vielen Features aus der Industrie. Im Forum gibt es einen lesenswerten ausführlichen Test- und Erfahrungsbericht.
     

    technische Daten | Produktseite Hersteller | Händlersuche

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    der Unterschied ist die Bezeichnung elastisch und unelastisch. Wenn man sich einmal die Wirkform des Nähfüßchendruckes vor Augen führt und dann an die unterschiedlichen Materialien und Dicken denkt, kann man die für die jeweilige Verwendung bessere Einstellung finden.


    Der Druck wird aufgebaut indem man die Höhe des Fußes verändert - Platsch drauf = hoher Druck. Verringerte Höhe = mittlerer Druck, Noch mehr Abstand zum Transporteur = geringer Druck.

    Der Fußdruck entsteht beim Absenken des Fußes. Es wird Spannung für den Faden aufgebaut und der Fuß wird fest auf den Stoff gepresst, damit dieser vom Transporteur genommen und verschoben wird. Er darf nicht zu locker liegen und nicht "ausreisen" in Form von wegrutschen.

    Ist der Stoff allerdings elastisch, wird er festgehalten und da er sich ggf. dehnen kann, trotzdem mitgezogen = es bilden sich Stoffwellen. Deshalb sagt ELNA, Druck verringern, damit er sich nicht dehnt sondern durchgeschoben werden kann nur so viel wie der Transporteur fordert.


    Hat man unelastischen dünnen Stoff, sollte man darauf achten, dass der Fuß fest auf dem Stoff liegt. Da der Stoff wie es die Beschreibung sagt, dünn ist, ist der Abstand zwischen Fuß und Stichplatte am geringsten zu halten = hoher Druck = Platsch drauf ;).


    Beim dicken Stoff ist es so, dass die Dicke des Stoffes dazu führt, das man mehr Abstand zwischen Fuß und Stichplatte/Transporteur braucht um den Stoff ohne Stocken führen zu können. Ist der Druck zu hoch, kann es ggf. dazu kommen, dass die Stiche viel kürzer werden als eingestellt, weil der dicke Stoff nicht gezogen werden kann vom Transporteur. Es gibt aber auch Stoffe die dick sind und dennoch gut transportierbar sind durch ihre Stoffstruktur. Man muss ausprobieren ob der Stoff gut oder weniger gut transportierbar ist. Ich unterscheide in Jeans oder Teile mit Volumenvlies unterlegt.

    Bei Jeans erhöhe ich und bei Stellen mit vielen Lagen (zum Beispiel bei Saumstellen mit Kappnähten) reduziere ich über genau diese Stelle um besser darüber zu kommen.


    Pauschal sind Einstellungen m.M.n. nicht nur an der Dicke des Stoffes festzulegen. Es sind verschiedene Kriterien wichtig, betrachtet zu werden.

  • Weniger Werbung? Kostenlos registrieren und vollen Zugriff auf alle Bereiche erhalten!


    • Offizieller Beitrag

    Also wie nun?

    Und speziell: Wie stelle ich nun ein bei Baumwollstoffen (Patchwork), wenn der Oberstoff geschoben wird.

    Liebe Grüße

    Claudia

    Theoretisch drei Varianten:

    - Arbeiten mit Normalem Fuß beim Steppen - reduzieren

    - Arbeiten mit Obertransportfuß - da dieser in den Transport mit eingreift und auch von oben "transportiert" fester, damit beide Füße auch den Stoff gut halten

    - Arbeiten mit Stickfuß beim Quilten - ganz egal, da der Transporteur versenkt ist und der Druck damit bedeutungslos wurde.

  • Zum letzten möchte ich noch hinzufügen, dass es beim Quilten bei Bernina auch den negativen Fussdruck gibt und den braucht man für Rulerwork. Ganz egal ist es also nicht.

    Im Allgemeinen schreibe ich nur über Themen, bei denen ich mich auskenne. Aber man lernt ja nie aus.

  • Weniger Werbung? Kostenlos registrieren und vollen Zugriff auf alle Bereiche erhalten!


  • In dem Artikel Nähfußdruck/Stofftransport, der oben angepinnt ist, habe ich die Zusammenhänge erklärt. ;)

    Liebe Grüße
    Anja


    Mit dem Nähen ist es ein bisschen wie mit dem Sex, aus Spaß an der Freude ist es eine tolle Sache, aber für Geld möchte ich es nicht machen.:D

...und hinein ins Nähvergnügen! Garne in 460 Farben in allen gängigen Stärken. Glatte Nähe, fest sitzende Knöpfe, eine hohe Reißfestigkeit und Elastizität - Qualität für höchste Ansprüche. ...jetzt Deine Lieblingsgarne entdecken! [Reklame]