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#uwyh2018 oder die alte Tischdecke soll endlich fertig werden

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe Erfahrungen im Handsticken: 18

    1. ja (7) 39%
    2. ja, aber lange nicht gemacht (7) 39%
    3. nein (4) 22%
    4. nein, aber ich würde es gern einmal versuchen (2) 11%

    Hallo in die Runde,


    lange war ich online ziemlich still, aber im rL nicht untätig. Mein Schwerpunkt lag unter Anderem darin, endlich aus Vorsätzen Taten zu machen und nicht nur zu wollen, sondern zu erledigen. Das geht zwar auch nicht von jetzt auf gleich, aber ich bin, so denke ich auf einem guten Weg. Zumindest was meine Kreativität anbelangt.


    Mittlerweile sehr ich unter "Projektbergen" Land = Fuß- oder Regalboden und die Dinge die ich wollte, weil ich sie brauchte habe ich genäht/gestrickt/gewerkelt.

    Aber das ist nicht Thema, sondern nur eine kurze Erklärung.


    Seit Jahrzehnten habe ich eine angefangene Kreuzstichtischdecke liegen, die einmal von meiner Schwester begonnen, von mir weiter gestickt unvollendet geblieben war. Nachdem ich Anfang des Jahres dieses Kissen gestickt/genäht hatte, bekam ich die Tischdecke immer mal wieder in die Hand. Gestern nun war der Anfang vom Ende da. Ich will und werde sie nun fertig machen und wahrscheinlich zu einem Kopfkissen vernähen. Da ich seit längerem nur noch weiße (alte, wunderschöne) Damast Bettwäsche nutze, würde das als Farbtuper passen, wenngleich die Farben nun nicht so ganz die Meinen sind... Noch weniger passt sie als Tischdecke, aber zum wegschmeißen kann und will ich mich nicht hinreißen lassen.

    Mindestens seit 1988 zogen die Einzelteile mit mir um. Ich habe gerade gezählt, dass es mindestens 5 Umzüge waren. Nie konnte ich mich zum Entsorgen entschließen, da ist es jetzt unzweifelhaft besser, fertig zu stellen und sinnvoll zu benutzen.


    tischdecke-alt.jpg


    Kreuzstich verlernt man nicht, aber es kann anstrengender werden wenn die Augen nicht mehr so gut sind. Meine Gleitsichtbrille musste ich für eine Lesebrille eintauschen und dann konnte es los gehen. Meine erste Aufgabe bestand darin, die passenden Stickgarne zu finden. Glücklicherweise fiel mir ein, dass im Keller (der echt muffelt eben wie ein alter Keller) noch ein Karton sein könnte.

    In Jenem fand sich dann dieses Knäul. Knapp 2 Stunden später waren die Fäden entwirrt und erfreut konnte ich feststellen, dass die Originalgarne auch noch dabei waren.

    garnpreis.jpg

    Die Garne stammten aus der DDR und waren damals mit 8m Lauflänge für 0,20, 0,30 und 0,40 Mark EVP zu bekommen. Die Garnspinnerei Sachsenring oder der VEB Alwo (für Altenberger Wollspinnerei) waren Anbieter.


    Das Garn ist kochecht und 6-fädig. Früher nannten wir das Teilgarn weil man es eben je nach Anforderung auseinander nehmen kann.

    Ich habe es in 3-fädiges Garn geteilt. Da es jetzt nicht nur müffelt, sondern auch richtig, richtig schmutzig war im Karton, in dem das Garn lag, muss ich mich gut disziplinieren, nicht den Fadenanfang mit Spucke:S anzufeuchten um ihn besser einfädeln zu können.... Ich nutze einen Garneinfädler und eine kurze Sticknadel mit Spitze zum Sticken.


    Und natürlich einen Stickrahmen.

    Aus den alten Bildern, die zu #anoukerklärt gehören,

    habe ich dazu diese herausgesucht:


    stickrahmen2.jpg stickrahmen1.jpg stickrahmen.jpg Der Stickrahmen ist wichtig, damit man den Stoff gut und glatt besticken kann. Ich persönlich bevorzuge beim Handsticken die Position so, wie es auf dem Bild angezeigt wird. Sticke ich mit der Maschine (freihand) liegt der Stoff unten und der Rahmen ist oben.


    Beim Kreuzstich ist es wichtig, dass die Diagonalen alle in die gleiche Richtung gehen. Ich sticke auch so, wie es auf dem Bild zu sehen ist. Von links nach rechts den später unten liegenden Stich, in der Rückreihe dann wird von rechts nach links gearbeitet.


    kreuzstich-anouk.jpgDas geht in der Regel einfach, wenn man in geraden Reihen arbeitet. Das ist aber nicht in jedem Fall möglich, denn so wie es bei meiner Mitteldecke zu sehen ist, gibt es Ornamente, Blüten und Blätter die nicht wirklich in Reihen zu arbeiten sind. Wie kommt man dann mit dem Faden zum nächsten Kreuz?


    Wenn es von Interesse ist, zeige ich das gern. Soll ich?


    Allgemein gültig ist, beim Sticken mit der Hand macht man keinen Knoten am Anfang. Der Faden bleibt liegen und wird (wenn er als Anfangsfaden vorhanden ist), abschließend vernäht.


    Bei solchen Decken sind die Aufbügelmuster in der Regel auf einem glatten Webstoff aufgebracht. Nach dem Waschen sind die Muster weg, deshalb muss ich jetzt solange mit dem Schmutz zurecht kommen, bis alle Kreuze gestickt sind.

    Ich mache mich also weiter ans Werk.

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  • Anne Liebler

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Anne, schön von dir zu hören.


    Ich kann dich sooo gut verstehen. Und ich finde es tapfer, dass du dich entschlossen hast, dieses Ufo zu beenden. Ich hatte mal so ein Ufo namens Adventskalender, den ich aus persönlichen Gründen nicht weitermachen konnte. Aber nach längerer Pause hab ich mich tapfer entschlossen, es zum Ende zu bringen. Mein Garn hat nur nicht so gemüffelt. Ich könnte es nicht.


    Vielleicht kannst du uns wöchentlich Fotos zeigen, was du in der geschafft hast? Mir hat es geholfen täglich bzw wöchentlich Fotos zu machen und zu dokumentieren wieviele Stunden ich an dem Kalender gearbeitet habe. Ich bin übrigens zu dem Zeitpunkt noch nicht Trägerin einer Lesebrille gewesen, aber ich fand es trotzdem anstrengend. Länger als 2 Stunden habe ich täglich nicht gemacht und man kann eine Menge in der Zeit mit Kreuzstich schaffen. Und ich hab es bei Tageslicht gemacht, abends mit dunkelblauen Stoff wäre das auch gar nicht gegangen.


    Du schaffst das! Ich freu mich, dass du es machst.

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  • Hallo Anne,

    schön, dass du dich entschlossen hast das Projekt zu Ende zu bringen. Ich bin sehr Gespannt auf das Endergebnis!

    Viel Freude beim sticken!

    LG Heike

  • Schön, Dich wieder zu lesen.


    Ein echtes Schätzchen.

    (So Materialpackungen - wenn auch nicht ganz so alt - hab ich auch noch rumliegen. (Mit der Anzahl Umzüge kann ich aber nicht mithalten. *schmunzelt*)


    Bei solchen Decken sind die Aufbügelmuster in der Regel auf einem glatten Webstoff aufgebracht. Nach dem Waschen sind die Muster weg, deshalb muss ich jetzt solange mit dem Schmutz zurecht kommen, bis alle Kreuze gestickt sind.

    Echt?

    Ich bin ja Wessi :o ... hier sind/waren solche Vordrucke praktisch unkaputtbar - ich hab als Teenie ein paar solcher Kreuzstichdecken nach Druck bestickt, über die letzten ~ 35 Jahre x-mal gewaschen. Der Druck ist immer noch zu sehen, wenn man unter'm Garn nachguckt...

    Und Du glaubst nicht, wie oft ich mir gewünscht hätte, der Vordruck wäre auswaschbar, so krumm und schief, wie der auf dem Stoff saß...

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  • Ach ja, der gute alte Kreuzstich per Hand. Schön von links nach rechts und zurück. Wenn man dann keinen Vordruck hat sondern selber zählen muss, kommt dann irgenwann der Punkt, an dem man sich verzählt hat. Aber auch solche Situationen kann man meistern.

    Die Idee eines Kopfkissens hört sich gut an. Viel Erfolg!

    Viele Grüße

    Margit

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    • Offizieller Beitrag

    Vielleicht kannst du uns wöchentlich Fotos zeigen, was du in der geschafft hast? Mir hat es geholfen täglich bzw wöchentlich Fotos zu machen und zu dokumentieren wieviele Stunden ich an dem Kalender gearbeitet habe.

    So lange wollte ich mich nicht daran aufhalten. Ich bin ja in der glücklichen Lage, viel mehr Zeit zu haben.

    Gestern Abend habe ich noch ein bisschen gestickt und dabei Fotos gemacht. Bitte habt Nachsicht, die Lichtverhältnisse sind der Tageszeit entsprechend nicht ganz so optimal.



    Also:

    Bild 1 zeigt den Beginn der Stickerei. Das war nicht meine Arbeit und nachdem ich jetzt gesehen habe, dass der Farbton noch ausreichend vorhanden ist, werde ich trennen und zum Schluß diese Kante neu machen. tischdecke1.jpg


    Warum das unsauber aussieht und was zu bedenken ist, werde ich zeigen.

    • Offizieller Beitrag

    Echt?

    Ich bin ja Wessi :o ... hier sind/waren solche Vordrucke praktisch unkaputtbar - ich hab als Teenie ein paar solcher Kreuzstichdecken nach Druck bestickt, über die letzten ~ 35 Jahre x-mal gewaschen. Der Druck ist immer noch zu sehen, wenn man unter'm Garn nachguckt...

    Und Du glaubst nicht, wie oft ich mir gewünscht hätte, der Vordruck wäre auswaschbar, so krumm und schief, wie der auf dem Stoff saß...

    Ja, zwei Antworten dazu: Ich kenne es, dass sie auswaschbar sind und ich hoffe natürlich, recht zu behalten mit der alten Vorlage.


    In Deiner Antwort habe ich einen Satz fett markiert, der wichtig ist. Meine vorherige Antwort und Bild 1 zeigt, wie es ist, wenn man (zugegeben auch ungeübt) genau diese krumm und schief aufgedruckten Kreuze stickt.

    tischdecke4.jpgWie unschwer zu sehen ist, sind die Kreuze nicht gleichmäßig so wie man sie bspw. auf zählbarem Stoff arbeiten würde oder wie sie Anouk gezeichnet hatte. Gleichmäßig heißt auch, dass sich die Stiche berühren und damit eine Fläche ausgefüllt wird, die zum Muster wird.

    Meine Schwester hatte jedes Kreuz genauso gemacht, wie es aufgeruckt ist. So würden es vermutlich alle Anfänger auch machen.


    Wichtig ist, die Vorlage so zu besticken, dass man ggf. vom Muster abweicht und die Kreuze verbindend setzt, so wie ich es hier zeige.


    tischdecke5.jpgAm Ende ist zu sehen, dass das Muster u.U. nicht den Druck vollständig überdeckt, aber geschlossen sauberer aussieht.


    tischdecke3.jpg




    Bei feiner gewebtem Stoff ist es nicht so ganz einfach, die Kreuze ganz gleichmäßig quadratisch zu setzen, wenn die Vorlage unsauber gedruckt ist. Es ist eine Frage der Übung.


    Ich habe noch ein Bild der Rückseite gemacht.

    tischdecke6.jpgDer Anfangs- und Endfaden ist noch nicht vernäht.

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    • Offizieller Beitrag

    Sodele, sie hängt frisch gewaschen auf dem Wäscheständer und die Vordrucke sind ausgewaschen. Uff.


    Jetzt lasse ich sie erst einmal in Ruhe trocknen und überlege mir mal etwas länger, was ich dann damit mache. Dann geht es sicher hier weiter. Jetzt kommt erst einmal das Bild der fertigen Decke.

    tischdecke-alt-fertig.jpg

  • Wow, Sticken ist ja so gar nicht meins. Das erste und einzige Werk, dass ich vorzeigen kann, ist ein Nadeletui aus der dritten Klasse. Dann habe ich immer mal wieder angefangen, aber nee... Nix für mich.


    Ich finde es toll, dass du so ein altes Ufo doch noch landen lässt. Ich überlege immer wieder, ob ich meinen gelieselten Blumengarten nicht dran gebe, aber die viele Arbeit, die schon drin steckt. Andererseits gefällt er mir nicht mehr sooo sehr...


    Gespannt, wie dein Endprodukt aussehen wird, bin ich ja sehr!


    LG

    Steffi

    "Ich interessiere mich nicht dafür, was andere von mir denken. Es sei denn, sie denken, ich sei großartig, dann haben sie natürlich recht." Miss Piggy ;)

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  • Wenn ich so etwas sehe, erstarre ich immer in Ehrfurcht. Vor allem wenn man dann sieht, was du aus dem doch schlechten Vordruck gemacht hast. Bis auf den verständlicherweise entstandenen Ausrutscher am Anfang sieht alles so genau aus.


    Sticken ist einfach nicht meines. Das dauert mir viel zu lange. Ich weiß noch, wie ich kamikazemäßig eine Weiß-/Lochstickerei für eine Tischdecke meiner Mutter anfing. Sie wurde dann zwar fertig, aber es bereitete mir keine Freude, auch wenn ich das Ergebnis heute immer noch ungläubig anschaue, dass ich das gemacht habe.


    Ich habe hier auch noch einige Decken von meinen Vorfahren. Deine erinnert mich an eine. Die gebogte Stickkante des Motivs ist genauso, allerdings in Grün, die Blumen in den Ecken sind Osterkörbchen, die anderen Blumen sind Frühlingsblumen und in der Mitte die Blumen sind Ostereier. Ich lege sie immer noch gerne zu Ostern auf.

    LG rufie


    Der einzige Geschmack, der einem Menschen wirklich Befriedigung geben kann,

    ist sein eigener (Philip Rosenthal)

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  • Die ist ja echt schön geworden.

    Ich liebe diese alten Stickereien und habe einige Stücke von

    meiner Oma bzw. Schwiegermutter geerbt.

    Mich fasziniert diese Liebe zum Detail, die in jedem Stück erkennbar ist.

    Leider habe ich selbst keine Geduld für derlei Verzierungen, aber ich halte

    diese alten Stücke sehr in Ehren und benutze sie auch.

  • Sehr schön sauber, auch die Rückseite. (Okay, hatte ich jetzt auch nicht anders erwartet...)


    Wie groß ist denn eigentlich das gestickte Quadrat? Würde das für ein Kopfkissen überhaupt passen?


    Gruß

    Mitteldecke, schätz ich mal.

    Also 80 x 80 cm + 10 bis -5 cm. (Diese Decken waren quasi genormt: 75 x 75 waren die kleinen, 90 x90 die großen.

    Alles drüber bereits "richtige" Tischdecke.

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