Ich habe Erfahrungen im Handsticken: 18
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ja (7) 39%
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ja, aber lange nicht gemacht (7) 39%
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nein (4) 22%
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nein, aber ich würde es gern einmal versuchen (2) 11%
Hallo in die Runde,
lange war ich online ziemlich still, aber im rL nicht untätig. Mein Schwerpunkt lag unter Anderem darin, endlich aus Vorsätzen Taten zu machen und nicht nur zu wollen, sondern zu erledigen. Das geht zwar auch nicht von jetzt auf gleich, aber ich bin, so denke ich auf einem guten Weg. Zumindest was meine Kreativität anbelangt.
Mittlerweile sehr ich unter "Projektbergen" Land = Fuß- oder Regalboden und die Dinge die ich wollte, weil ich sie brauchte habe ich genäht/gestrickt/gewerkelt.
Aber das ist nicht Thema, sondern nur eine kurze Erklärung.
Seit Jahrzehnten habe ich eine angefangene Kreuzstichtischdecke liegen, die einmal von meiner Schwester begonnen, von mir weiter gestickt unvollendet geblieben war. Nachdem ich Anfang des Jahres dieses Kissen gestickt/genäht hatte, bekam ich die Tischdecke immer mal wieder in die Hand. Gestern nun war der Anfang vom Ende da. Ich will und werde sie nun fertig machen und wahrscheinlich zu einem Kopfkissen vernähen. Da ich seit längerem nur noch weiße (alte, wunderschöne) Damast Bettwäsche nutze, würde das als Farbtuper passen, wenngleich die Farben nun nicht so ganz die Meinen sind... Noch weniger passt sie als Tischdecke, aber zum wegschmeißen kann und will ich mich nicht hinreißen lassen.
Mindestens seit 1988 zogen die Einzelteile mit mir um. Ich habe gerade gezählt, dass es mindestens 5 Umzüge waren. Nie konnte ich mich zum Entsorgen entschließen, da ist es jetzt unzweifelhaft besser, fertig zu stellen und sinnvoll zu benutzen.
Kreuzstich verlernt man nicht, aber es kann anstrengender werden wenn die Augen nicht mehr so gut sind. Meine Gleitsichtbrille musste ich für eine Lesebrille eintauschen und dann konnte es los gehen. Meine erste Aufgabe bestand darin, die passenden Stickgarne zu finden. Glücklicherweise fiel mir ein, dass im Keller (der echt muffelt eben wie ein alter Keller) noch ein Karton sein könnte.
In Jenem fand sich dann dieses Knäul. Knapp 2 Stunden später waren die Fäden entwirrt und erfreut konnte ich feststellen, dass die Originalgarne auch noch dabei waren.
Die Garne stammten aus der DDR und waren damals mit 8m Lauflänge für 0,20, 0,30 und 0,40 Mark EVP zu bekommen. Die Garnspinnerei Sachsenring oder der VEB Alwo (für Altenberger Wollspinnerei) waren Anbieter.
Das Garn ist kochecht und 6-fädig. Früher nannten wir das Teilgarn weil man es eben je nach Anforderung auseinander nehmen kann.
Ich habe es in 3-fädiges Garn geteilt. Da es jetzt nicht nur müffelt, sondern auch richtig, richtig schmutzig war im Karton, in dem das Garn lag, muss ich mich gut disziplinieren, nicht den Fadenanfang mit Spucke anzufeuchten um ihn besser einfädeln zu können.... Ich nutze einen Garneinfädler und eine kurze Sticknadel mit Spitze zum Sticken.
Und natürlich einen Stickrahmen.
Aus den alten Bildern, die zu #anoukerklärt gehören,
habe ich dazu diese herausgesucht:
stickrahmen2.jpg stickrahmen1.jpg stickrahmen.jpg Der Stickrahmen ist wichtig, damit man den Stoff gut und glatt besticken kann. Ich persönlich bevorzuge beim Handsticken die Position so, wie es auf dem Bild angezeigt wird. Sticke ich mit der Maschine (freihand) liegt der Stoff unten und der Rahmen ist oben.
Beim Kreuzstich ist es wichtig, dass die Diagonalen alle in die gleiche Richtung gehen. Ich sticke auch so, wie es auf dem Bild zu sehen ist. Von links nach rechts den später unten liegenden Stich, in der Rückreihe dann wird von rechts nach links gearbeitet.
kreuzstich-anouk.jpgDas geht in der Regel einfach, wenn man in geraden Reihen arbeitet. Das ist aber nicht in jedem Fall möglich, denn so wie es bei meiner Mitteldecke zu sehen ist, gibt es Ornamente, Blüten und Blätter die nicht wirklich in Reihen zu arbeiten sind. Wie kommt man dann mit dem Faden zum nächsten Kreuz?
Wenn es von Interesse ist, zeige ich das gern. Soll ich?
Allgemein gültig ist, beim Sticken mit der Hand macht man keinen Knoten am Anfang. Der Faden bleibt liegen und wird (wenn er als Anfangsfaden vorhanden ist), abschließend vernäht.
Bei solchen Decken sind die Aufbügelmuster in der Regel auf einem glatten Webstoff aufgebracht. Nach dem Waschen sind die Muster weg, deshalb muss ich jetzt solange mit dem Schmutz zurecht kommen, bis alle Kreuze gestickt sind.
Ich mache mich also weiter ans Werk.