Wie seid ihr zum Handarbeiten gekommen?

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  • Ich habe das Nähen nicht mit der Muttermilch aufgesogen. Meine Mutter hatte zwar von ihren Eltern zur Hochzeit eine Nähmaschine geschenkt bekommen, aber Klamotten hat sie damit nicht genäht. Sie hat allenfalls Tischdecken, Vorhänge und Kissenbezüge genäht und ab und an mal Klamotten geflickt. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich in der Schule mal Nähuntericht hatte, wo wir eine Schlange als Kältestopper genäht haben.


    Richtig eingestiegen bin ich nach meiner Hochzeit - mein Brautkleid war eine Maßanfertigung und ich wollte "sowas" auch können. Gut, an ein Brautkleid würde ich mich heute immer noch nicht rantrauen, aber der Nähvirus hatte mich infiziert. Ich fing damals mit mehreren Kursen bei der VHS an, in denen ich die grundlegendsten Dinge zum Thema Nähen gelernt habe.

    Liebe Grüße,

    Lotosblüte

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  • ...naja, ich bin auch nicht der Meinung, dass Kinder unbedingt in der Anfertigung von Kleidung unterwiesen werden sollten, aber dass Kleidungsstücke "entsorgt" werden, weil ein Knopf abgerissen oder eine Naht aufgegangen ist, finde ich traurig ...
    Erinnert ihr euch an diese skurille Diskussion mit der jungen Dame, die ihre teure Winterjacke flicken wollte?

    ....aber mit der Hand auch nur einige Stiche zu nähen ginge Ü-BER-HAUPT nicht ...

    Das ist wirklich schade :( - gut, dass es noch genug vietnamesische und indische Änderungsschneider gibt ;) :D ...



    ...btw., Stricken und Häkeln kann ich zwar - mach ich aber nicht mehr - keine Lust :o ...

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

    Einmal editiert, zuletzt von Devil's Dance ()

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  • Hi,


    interessantes Thema.


    Ich weiß noch wie heute, dass ich als bei uns in der dritten Klasse Handarbeiten anstand, ich todunglücklich mit Windpocken krank war. Meine Patentante hat sich dann erbarmt und mit mir die gewünschten Topflappen gehäkelt. Kurz danach ging es mit einem Nadelbuch weiter, dass ich heute noch benutze. Kurz darauf wurde unsere Lehrerin leider krank und darum hatte es sich mit Handarbeitsunterricht und auch mit der Blockflöte (auch so ein Thema!).


    In der weiterführenden Schule hatten wir dann Werken, Textiles Gestalten und Kochen im Wechsel. Werken hab ich gehasst (Laubsägen.... örks), in Handarbeit mussten wir erst einen potthässlichen Telefonteppich knüpfen, dann durften wir nach vielen Vorübungen eine Schürze (für den Kochunterricht im nächsten Halbjahr) und dann ein Mäppchen sowie ein Patchworkkissen (auch potthässlich) jeweils mit RV nähen. Auch das Mäppchen hab ich noch, mit Applikation und gesticktem Namen.


    Meine Mutter hat immer gestrickt, auch eine Nähmaschine hatte sie, mit der hat sie immer die Arbeitskleidung meines Vaters geflickt. In der Nähe bei uns hat dann irgendwann ein Stoffladen aufgemacht und dann hab ich viel genäht, das meiste hab ich mir mit Burda-Schnittmustern selbst beigebracht, später gab es dann auch einen Patchworkladen, in dem ich dann auch eine der ersten Stammkundinnen wurde.


    Stricken hab ich mir auch mehr oder weniger selbst beigebracht, das konnte meine Mutter mir nicht zeigen, weil sie als Linkshänderin andersherum strickt.


    In der Schule hatte meine Tochter jetzt das letzte halbe Jahr eine Handarbeits-AG. Dort hat sie viele nette kleine Projekte gemacht, aber von Häkeln oder Stricken keine Spur. Sie will es jetzt von mir lernen, hat aber mit ihren 8 Jahren nicht ansatzweise die Geduld dafür - kommt sicher noch!


    LG

    Steffi

    "Ich interessiere mich nicht dafür, was andere von mir denken. Es sei denn, sie denken, ich sei großartig, dann haben sie natürlich recht." Miss Piggy ;)

  • Als Kind habe ich alles, was mit Basteln, Malen, Handarbeiten zu tun hatte, gehasst wie die Pest. Ich bin über diese derzeit typische Mutti-Schiene zum Nähen gekommen und mittlerweile mit richtig viel Spaß dabei. Meine Mama war immer todunglücklich, dass ich so gar nichts davon weg hatte. Und der Gedanke, eine Hose wegen eines ausgerissenen Saumes ins Flickstübchen zu bringen, hat sie wirklich heftigst Entsetzen lassen. Aber immerhin habe ich sie nicht entsorgt und jemand konnte damit sein Geld verdienen ;) D3nnovhbin ich froh, das nun alles mal eben selber machen zu können. Und das Gefühl, etwas Selbstgemachtes in der Hand zu halten, finde ich immer noch überwältigend.

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  • Das ging mir so ähnlich: Ich war im Falzen etc. ungeschickt, weil ich die Fingernägel bis kurz vor blutig runtergefressen hatte. Häkeln habe ich so verabscheut, daß ich es heute noch nicht wieder tue. Stricken war okay bis zur sechsten Klasse: Ich kam in eine neue Schule, die anderen Schüler waren gerade dabei einen Pullover zu finalisieren. Ich sollte für die nächste Stunde Wolle und Nadeln mitbringen und eine Maschenprobe abgeben. Leider hatten wir keine Zeit einzukaufen und großes Theater zu machen und so habe ich (ordentlich gestrickt!) eine MP mit 2er Wolle auf 4,5er Nadeln gestrickt. Heutzutage nennt man sowas Lace, damals meinte die Lehrerin nur abfällig "Loch an Loch und hält doch!"


    Das hat mich für viele Jahre motiviert. :irre: Die Handarbeitslehrerinnen, die ich in diversen Schulen verschlissen habe, waren allesamt ein wahrer Ausbund an pädagogischem Versagen. Ich hatte das Thema also ad acta gelegt.


    Dann (siehe alte Threads) kam ich mit Baby nach Frankreich, es war Winter, die alten Nachbarn blieben am Ofen und ich fing an mit den Wänden zu reden, weil meine Tochter noch nicht sprechen konnte, ich nicht jeden Tag fünfmal in Deutschland anrufen konnte/wollte und mein Mann Mo-Do arbeiten mußte. Da bin ich über die alten Wolle und die Nadeln meiner Schwiegermutter gestolpert und habe gefühlt die halbe Nation mit Schals beglückt, bis mein Mann meinte, ich solle doch mal Sockenstricken lernen, Schals wären jetzt ja reichlich vorhanden. So hat sich das dann entwickelt und verbessert und als mein Sohn zur Welt kam, habe ich erste Schritte an der Nähmaschine gemacht.


    Handnähen mag ich auch nicht so recht. Aber das liegt eher an meinem Unvermögen als am Nähen an sich. Kleinere Flickereien mach ich trotzdem von Hand. Auch wenn es soooooooooooooooo uncool ist. (Zumindest aus Sicht der Jacken-Flick-Unwilligen)

    Ich habe keine Wespentaille. - Ich habe eine Hummelhüfte.

  • Das hab ich iwie anders wahr genommen.

    Im Studium haben alle Frauenund einige Männer im Hörsaal immer gestrickt.

    Stricken...ja. Aber nähen?

    Liebe Grüße Andrea


    Freundschaft ist wie eine Tür, die niemals zu ist.
    Manchmal klemmt sie, manchmal knarrt sie,
    aber immer ist sie offen.

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  • Schule hat so vielen Kindern schon den Spaß am Malen, an der Musik und am Sport, vor allen Dingen die Neugier und die Freude am Lernen genommen. Schön, dass man Handarbeiten und Werken ist auch noch verleidet...

    In 12 Schuljahren hat man in den meisten Fächern irgendwann einen Lehrer, der mehr eine pädagogische Strafe war, erlebt


    Ich hatte noch Handarbeiten, wollte lieber Werken, aber das durften Mädchen in den siebzigern nicht.


    Zu Hause musste ich alles auf eine Art lernen, das einem den Spaß auf Jahrzehnte verleidet hat....


    Wie ich dann doch noch angefangen habe, ich weiß nicht, evtl.über die Kinder.

  • Schule hat so vielen Kindern schon den Spaß am Malen, an der Musik und am Sport, vor allen Dingen die Neugier und die Freude am Lernen genommen. Schön, dass man Handarbeiten und Werken ist auch noch verleidet...

    Ich hätte liebend gerne Handarbeiten und Werken in der Schule gehabt - gabs aber nicht. In der 6. oder 7. Klasse hatten wir ein Jahr (oder nur Halbjahr) lang "Textilgestaltung", da haben wir Pappkartons mit Stoff beklebt, ein Stückchen gewebt und ein kleines Rechteck per Hand zusammengenäht, an das wir Knopfaugen genäht haben. Von Stricken oder Sägen hätte ich mehr gehabt.


    Meine Großmütter und Mutter haben kaum bis nie genäht; es hatte zwar jede eine Nähmaschine, aber ich kann mich nur daran erinnern, dass meine Mutter ab und an ein simples Karnevalskostüm genäht hat, nie Alltagskleidung. Und Hosen wurden immer selbst gekürzt. Dafür haben alle gestrickt, aber als Kind/Teenie konnte ich mich nicht dafür begeistern, deshalb hats mir leider niemand beigebracht, was ich heute sehr bereue. Ich könnte es immer noch lernen, aber mich interessieren vor allem kompliziertere Dinge und Muster und ich habe wenig Lust, mit einfachen Schals anzufangen, die ich nie benutzen würde :-/


    Zum Nähen bin ich dann Anfang dieses Jahrtausends über eine gleichaltrige Freundin gekommen, mit 18. Sie hatte für die Ring-Con schon ein, zwei Kostüme genäht und wir haben gemeinsam Kleidung fürs Mittelalter-/Fantasy-Hobby genäht, ich habe nach kurzer Zeit (nachdem ich online Näh-Communitys gefunden habe) auch mit dem Nähen von Alltagskleidung angefangen. Und längst kann ich nicht mehr ohne :D

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  • Dafür haben alle gestrickt, aber als Kind/Teenie konnte ich mich nicht dafür begeistern, deshalb hats mir leider niemand beigebracht, was ich heute sehr bereue. Ich könnte es immer noch lernen, aber mich interessieren vor allem kompliziertere Dinge und Muster und ich habe wenig Lust, mit einfachen Schals anzufangen, die ich nie benutzen würde :-/

    Du kannst es immer noch lernen. :) Entweder du nimmst dir viel Zeit und Geduld, um dich gleich an etwas schwierigeres zu wagen; Fluchen nicht ausgeschossen. ;)Oder du machst 1-2 kleinere einfachere Dinge und verschenkst oder spendest sie.


    Zu Grundschulzeiten habe ich oberflächlich stricken und häkeln gelernt, aber wir mussten nie ein Teil damit fertigstellen. Es ging nur darum sich praktisch mal an verschiedenene Techniken zu versuchen, um Stoffe oder textile Flächen herzustellen (z.B. Weben, Stricken, Häkeln, Knüpfen, Makramee).

    Mein erstes echtes Strickprojekt war dann als ca. 12-13jährige ein Pullover mit senkrechter Farbkreuzung (eine Hälfte weiß, die andere blau). Nicht wahnsinnig schwierig, aber eben auch kein Anfängerprojekt. Es hat gedauert, aber ich hätte mich ähnlich wie du heute zu nichts motivieren können, was ich nicht hätte gebrauchen können.

    Mein Freizeit-Motto: Alles kann, nichts muss.

    Aber ich werde mich freuen, wenn ich in 2018 ca. 75m meiner Stoffvorräte vernähen könnte. :D

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  • Caleteu


    :rofl: Ich habe gerade grandioses Kopfkino bzgl. Nähmaschinen aufm Campus und im Hörsaal. Danke für den Lacher!



    Mein Freizeit-Motto: Alles kann, nichts muss.

    Aber ich werde mich freuen, wenn ich in 2018 ca. 75m meiner Stoffvorräte vernähen könnte. :D

  • Aber wieso haben die Kinder keine Feinmotorik mehr? Weil sie nicht mehr lernen, die Hände zu gebrauchen! Soll Sport auch aufgegeben werden, weil die Kinder zu dick sind? Und lesen tun sie auch nicht mehr viel, das könnten die Schulen auch aufgeben.

    OT, deshalb als Zitat:


    Ich stamme selbst aus einer Familie, in der vieles nicht so rund lief. Auch meine Eltern wussten um viele Zusammenhänge nicht. Ich hatte aber auf der anderen Seite das "Glück", dass damals eine ganz andere Herangehensweise üblich war. Es gab Regeln und Grenzen, weit weniger Möglichkeiten - ein Fernsehprogramm beispielsweise, das anfangs aus drei Programmen bestand und irgendwann in der Nacht einfach gar nichts mehr sendete. Für Unterhaltung musste man also oft selbst sorgen, tolle Wurst! Schallplatten, die Vorläufer von Hörbüchern quasi, später Cassetten und echte Papierbücher waren unsere Fantasie-Stimulatoren und wir gingen einfach raus, um miteinander zu spielen, nicht technisch vernetzt, sondern laufend, kletternd, wild und oft mit Blessuren heim kehrend. Niemand kam auf die Idee, dass das zu gefährlich sein könnte.


    Das Wort der Lehrer hatte ein anderes Gewicht und shuttle Services von A nach B gab es auch nicht. Meine Mutter hatte gar kein eigenes Auto, und das galt für viele Muttis, also MUSSTEN wir Kinder uns zwangsläufig selbst bewegen und beispielsweise schon früh grosse Strecken mit dem Rad bewältigen. Das traute man uns auch zu, wir lernten früh, uns auch in der Großstadt mit dem Verkehr zu bewegen.


    Meine Mutter konnte nicht handarbeiten und hat mir deshalb diesbezüglich auch keine Fähigkeiten vermittelt. Aber ich hatte eine Oma, die das noch konnte und mir zumindest rudimentär einiges beibrachte. Leider haben die Handarbeits-, und Kunstlehrerinnen, die ich hatte, diesen zarten Keim umgehend erstickt. Fördern und fordern? Nie gehört, aber hart kritisieren und abkanzeln, das konnten sie perfekt. Ich gehöre zu den stolzen Ex-Schülern mit einer 5 in Handarbeit ;). Ich bin aber auch dafür dankbar - diese Damen haben mir nämlich gezeigt, wie man es NICHT anstellen sollte, wenn man Menschen mit Berührungsängsten einen Zugang zu neuen Feldern anbieten möchte.


    Mein Interesse an Handarbeiten kam dann erst viele Jahre später zurück, genau genommen 2011, als ich mich einfach in einem Nähkurs einschrieb und wieder an so eine Schreckschraube geriet :mad: - aber diesmal liess ich mich nicht abschrecken!! :mechanicus:

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  • Früher war weniger Bespaßung und weniger Helikopter, sondern mehr Eigeninitiative, das ist wahr. Die Auswahlmöglichkeiten waren auch geringer und mit einfachereren Mittels. Kennt noch jemand Gummitwist aus seinen Kindertagen? Und sieht Kinder von heute das spielen?


    Ich freue mich über die neuen Möglichkeiten, die Kindern heute geboten werden. Aber ich finde es in den Fällen bedenklich, in denen Kinder dadurch motorische Fähigkeiten gering ausbilden und auch banales Wissen - Wissen, nicht Fertigkeiten! - nicht mehr erwerben.

    Sondern - ich überspitze bewusst - ein Weltbild haben, in dem Transport ohne eigene Anstrengung erfolgt und Milch aus dem Tetrapak, Strom aus der Steckdose und Klamotten von H&M kommen.

    Weder habe ich als Kind gelernt, wie man eine Kuh aufzieht und melkt, habe auch nicht in Sachkunde oder Physik ein Miniatur-Kraftwerk gebaut oder in TG (Textiles Gestalten) Klamotten gestrickt oder genäht. Aber Kindergarten und Grund- bzw. weiterführende Schule haben ein bisschen Grundwissen vermittelt, in das man in Freizeit oder später als Erwachsener einhaken kann, wenn man sich dafür tiefergehend interessiert.

    Mein Freizeit-Motto: Alles kann, nichts muss.

    Aber ich werde mich freuen, wenn ich in 2018 ca. 75m meiner Stoffvorräte vernähen könnte. :D

  • Na ja, wer bringt seine Nähmaschine in den Hörsaal?

    Kein Problem, mit 4 AA-Batterien aka Mignon-Zellen gehts los: Batteriebetriebene Nähmaschine ;)


    Ich komme so langsam über die Freude am Schrauben zum Nähen.

    Wenn so ein Maschinchen wieder läuft wie geschmiert, dann soll sie ja auch etwas sinnvolles tun und die eine oder andere Tischdecke können wir immer gebrauchen. Wenn ich mal etwas mehr Ruhe und Zeit habe geht ans Projekt Jeansjacke 2.0, der Stoff liegt schon bereit.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

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  • Bei mir war es auch ein eher technisch motivierter Einstieg: Frühe 80er, die Windsurfwelle hatte uns erfasst. Der Teil des Sports, der auf, im und unter Wasser stattfand, war uns bald nicht mehr genug. Das verfügbare Material war unzulänglich oder astronomisch teuer, oder beides. Also war die naheliegende (wenngleich etwas großmäulige) Idee: Das können wir selber besser. Zunächst wurden die Boards selber gebaut, dann die ersten Segel selber konstruiert und genäht. Vom Nähen hatte wir keine Ahnung, aber das war uns egal. Also haben wir zu Dritt aus unserem Studentenbudget zusammengelegt und eine alte Industriemaschine erworben. Damit haben wir dann solange durch ziemlich viele Lagen foliertes Segeltuch und Gurtband geballert, bis wir den Bogen raus hatten.


    Der Geschmack am Bekleidungsnähen kam erst sehr viel später...


    Stefan.

  • Kein Problem, mit 4 AA-Batterien aka Mignon-Zellen gehts los: Batteriebetriebene Nähmaschine ;)


    Ich komme so langsam über die Freude am Schrauben zum Nähen.

    Wenn so ein Maschinchen wieder läuft wie geschmiert, dann soll sie ja auch etwas sinnvolles tun und die eine oder andere Tischdecke können wir immer gebrauchen. Wenn ich mal etwas mehr Ruhe und Zeit habe geht ans Projekt Jeansjacke 2.0, der Stoff liegt schon bereit.

    Bei mir ist es fast umgekehrt.

    Ich bin so ein Kontrollfreak auf ne Art. Am liebsten wüsste ich wie man eine Nähmaschine wartet, repariert etc ... das ganze feinmechanische Zeugs.

    Ich nähe, also will ich mein Arbeitsgerät beherrschen, auch den technischen Teil dahinter ... hätte ich ein Haus und keine 3 Raum Wohnung, hätte ICH schon eine Werkstatt ;)

    was wär´ das Leben ohne Naht??? es wäre öd´und blöd´und fad!!!

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  • Wenn es die heutigen Eltern könnten, wäre es kein Problem.

    Einige Schulen in meinem Umfeld bieten wieder textilen Untericht an. Ich arbeite einige Stunden in der Woche in einem Stoffgeschaft. Folgendes spielt sich immer wieder ab: Mutter/ Eltern kommen mit Kind um Stoff ür den Textilunterricht zu kaufen. Eltern haben so gar keine Ahnung. Leider ist bei der Generation zwischen 40 und 65 das Wissen komplett verlorengegangen ( falsch verstandene Emanzipation in den 80 er und 90er des vergangenen Jahrhunderts?) Als ich für meine Kinder in den 80er was selbstgenähtes gemacht hatte, musste ich mir anhören: Wie, kannst Du es nicht fertig kaufen? Wie, Du nähst( strickst, häkelst....)? Das ist doch so was von spießig.

    Genau der gleichen Altersgruppe tut es heute leid es nicht zu können.

    Dass Eltern keine Ahnung haben ist jetzt aber nicht zwingend etwas, dass er erst heute gibt.

    Ich bin Jahrgang 1962 und meine Mutter (Jahrgang 30) hätte sich lieber die Hände abhacken lassen, als sich an eine Nähmaschine zu setzen. Ich fing dann an mir das Nähen selbst beizubringen, weil mein Onkel seine gebrauchte Nähmaschine an uns weiter gegeben hatte (eigentlich an meine Mutter ... aber siehe oben)

    Das war auch in anderen Familien und anderen Bereichen nicht immer besser. Die Mutter eine Klassenkameradin konnte, überspitzt ausgedrückt, Rosen von Brennnesseln nicht unterscheiden und war immer ganz erstaunt, wenn ich durch deren Garten lief und Blumen benennen konnte.


    Aber egal, ob nun heute oder gestern oder morgen .... auch wenn nicht alle Eltern nicht alles können, finde ich trotzdem nicht, dass man Handarbeiten oder Gärtnern so ganz zwingend als Schulfach haben muss. Das sind für mich so "Grundfertigkeiten", die man im Elternhaus lernen kann. Knopf annähen hat für mich einen ähnlichen Stellenwert wie Schuhe zubinden und dafür braucht es nun wirklich kein Unterrichtsfach.


    Natürlich ist Feinmotorik (oder Motorik ganz allgemein) schon etwas, das auch in der Schule geübt werden muss. Aber ich denke nicht, dass man dazu zwingend einen Handarbeitsunterricht braucht. Da tun sich garantiert noch viele andere Möglichkeiten auf (aktive Erzieher und Grundschullehrer wissen das vermutlich besser als ich).

    Letztendlich sind solche Sachen wir Häkeln, Stricken oder was auch immer heute Beschäftigungen, denen man nachgeht, weil man es gerne möchte, weil es ein Hobby ist. Und die Schule muss die Kinder jetzt nicht mit einem Zwangshobby versorgen. Wieso sollte Zopfmuster stricken auch Vorrang haben vor Hobbys wie Modelle von Revell zusammen zu basteln oder Dioramen für seine Table top Games zu bauen ... gibt es (für einige leider) ja auch nicht als Unterrichtsfach.


    Das eine oder andere sollte man dann doch auch noch daheim lernen (und wenn die Eltern das nicht selber können und man es aber gerne können möchte, dann hat sich da auch immer noch ein Weg gefunden)

  • Schuhe binden können heute übrigens viele Kinder NICHT mehr von Hause aus. Und nein, das ist weder ein Witz noch lustig.

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