BabyLock Success C405 - ich verzweifle!

*Bagera* · 4. Februar 2018

Hallo Ihr Lieben,

nachdem ich mich ein bisschen über Cover-Maschinen informiert hatte, wollte ich mir eigentlich die Janome Cover Pro 2000 CPX kaufen, war dann aber doch verunsichert, weil ich von den Problemen mit ausgelassenen Stichen gelesen habe und mir das Stichbild doch zu unregelmäßig erschien. Die Verkäuferin im Laden vor Ort meinte dann, die Success C405 wäre mindestens genauso gut, eher besser. Ich muss dazu sagen, ich wäre auch nicht bereit, über 1000 Euro auszugeben. So habe ich dann relativ kurzentschlossen die C405 gekauft, obwohl mir da das Laufgeräusch irgendwie "billig" vorkam (klingt das blöd?).

Nun steht sie also hier und ich versuche damit klarzukommen. Das einfache Säumen funktioniert meistens, aber spätestens wenn drei Lagen Stoff zusammen kommen oder eine Oberlocknaht den Weg kreuzt, reißt ein Faden. Ich habe die Einstellungen nicht verändert, Fadenspannung auf "Auto". Oftmals hat sie jetzt auch schon den Stoff nicht richtig transportiert und nach unten rein gezogen, so dass man ihn kaum wieder raus bekommt. Auch wenn ich mit Ansatzstück arbeite. Bin ich zu blöd dafür oder liegt es an der Maschine? Man findet ja auch relativ wenig Informationen und Berichte zu dieser Maschine. Ich bin drauf und dran mich wieder von ihr zu trennen. Interessant fände ich die Brother CV 3550 - hab ich leider aber erst später gefunden...

Könnt ihr mir helfen?

Liebe Grüße

Sabine

Seewespe · 4. Februar 2018

Hallo Bagera,

zunächst einmal ist eine Success keine baby lock und damit auch nicht vergleichbar. Die Maschinen wurden in der Vergangenheit auch über baby lock angeboten, das hat sich inzwischen aber geändert, auf der HP von baby lock Deutschland ist von Success nicht mehr die Rede.

Was mich an Deinem Bericht stutzig macht ist, dass Du die Einstellungen nicht veränderst - so wird das vermutlich nichts werden. Sinnvoll ist grundsätzlich, an einem Stück des Stoffs, den Du vernähen willst, die Einstellunge zu optimieren. Bei der BLCS (das ist die Covermaschine von baby lock) muss man das tatsächlich nicht in einem besonders großen Umfang tun, jedoch auch da gilt: Immer erst testen.

Des Weiteren müssen Stoff, Garn und Nadel zueinander passen - bist Du sicher, dass das gewährleistet ist?

Nadeln müssen regelmässig gewechselt werden, alte Nadeln verursachen häufig Fehlstiche.

An Nahtkreuzungen / dicken Stellen sollte man langsam nähen, ggf. die Stichlänge anpassen und eine Hebamme benutzen. Über besonders schwierige Stellen kann man mittels des Handrads nähen.

Wenn die Maschine Stoff einzieht, kann man sich mit einem Vlies oder Papier behelfen, ausserdem sollte man nicht direkt am Stoffrand beginnen, sondern auf einem Stück Probestoff und dann erst auf das eigentliche Projekt nähen.

Last but not least wäre noch interessant gewesen, ob Du eine eingenähte Maschine bekommen hast oder sie fabrikneu war. Von einem guten Händler würde ich erwarten, dass er mir eine vernünftig eingenähte Maschine verkauft, bei der geprüft wurde, ob sie einwandfrei funktioniert. Sollte das bei Dir nicht passiert sein, könnte es sich auch um ein Montags-Modell handeln.

Marion48 · 4. Februar 2018

Pack deine Maschine, die Stoffe, die du verarbeiten willst ein und gehe damit zum Händler. Laß dir dort zeigen, wie du mit der Maschine zu einem schönen Ergebnis kommst.

Das wäre mein Rat.

Gruß Marion

smett5 · 4. Februar 2018

Hallo,

du kannst auch noch den Nähfußdruck ändern und schauen, was passiert. Ansonsten finde ich es am wichtigsten die Stichlänge bei dickeren Stellen zu vergrößern. Nahtkreuzungen sind für viele Cover schwierig. Bei dem Fadenreißen: prüfen, ob der Faden problemlos abrollt, alles richtig eingefädelt ist (alle Häkchen, Reihenfolge beachtet), die Nadel zum Faden und Stoff passt (gegebenenfalls mal durchprobieren, ob es was ändert). Ich habe bei Fadenrissen außerdem festgestellt, dass meine Cover von Janome (1200D) sehr gutes Garn will und mein Overlockgarn (Troja) nicht mag, obwohl man immer liest, dass Troja gut sein soll. Ich finde aber auch, dass das Troja deutlich fusseliger ist und sich mit der Hand auch leichter reißen lässt als (das von meiner Cover bevorzugte) Madeira Garn. Sie akzeptiert außerdem noch ein Ovigarn von Mettler (weiß grad bei Beiden nicht, welche genau es sind). Diese Garne kann ich per Hand nur sehr schwer reißen und sie sind viel glatter im Vergleich. Leider sind sie natürlich auch nicht billig :-(. Aber was tut man nicht alles, um die Dame zufrieden zu stellen ;-). Also nicht aufgeben, sondern weiter probieren!

Liebe Grüße und viel Erfolg

Kersten

*Bagera* · 5. Februar 2018

Hallo,

vielen Dank für eure Hinweise und Anregungen.

Zitat von Seewespe

zunächst einmal ist eine Success keine baby lock und damit auch nicht vergleichbar.

Das hatte ich schon mal irgendwo gelesen, aber beim Händler stand "BabyLock" auf dem Schild, deshalb war ich verwirrt.

Zitat von Seewespe

Was mich an Deinem Bericht stutzig macht ist, dass Du die Einstellungen nicht veränderst - so wird das vermutlich nichts werden. Sinnvoll ist grundsätzlich, an einem Stück des Stoffs, den Du vernähen willst, die Einstellunge zu optimieren.

Ehrlich gesagt hatte ich keine Idee, was in dem Fall hilfreich wäre zu verändern. Deshalb frage ich ja. Aber ich werde das mit der Stichlänge mal ausprobieren. Ich hatte vorab einiges ausprobiert mit dem Stoff, den ich verwenden wollte, ich habe Stickvlies bei dem Strickstoff untergelegt (und frage mich jetzt, wie ich das wieder aus der Naht heraus friemeln soll) und letztendlich über die "Nahtkreuzungen" mit dem Handrad genäht. Prinzipiell sollte die Maschine aber doch in der Lage sein, 3 - 4 Lagen Stoff zu verarbeiten, dafür ist sie doch schließlich gemacht.

Zitat von Seewespe

Des Weiteren müssen Stoff, Garn und Nadel zueinander passen - bist Du sicher, dass das gewährleistet ist?

Nadeln müssen regelmässig gewechselt werden, alte Nadeln verursachen häufig Fehlstiche.

Nein, ich bin nicht sicher, ob das zusammen passt. Es sind die Originalnadeln drin, also EL, die ganz neu sind, daher ging ich davon aus, dass sie in Ordnung sind. Im Laden sagte man mir, Covermaschinen dürften nur mit EL-Nadeln benutzt werden.
Das Garn ist das normale Overlock-Garn, das ich seit Jahren für meine Overlock verwende. Mag natürlich sein, dass diese Maschine empflindlicher ist.

Zitat von Seewespe

Last but not least wäre noch interessant gewesen, ob Du eine eingenähte Maschine bekommen hast oder sie fabrikneu war. Von einem guten Händler würde ich erwarten, dass er mir eine vernünftig eingenähte Maschine verkauft, bei der geprüft wurde, ob sie einwandfrei funktioniert. Sollte das bei Dir nicht passiert sein, könnte es sich auch um ein Montags-Modell handeln.

Hm, ich habe sie im verschlossenen Original-Karton bekommen. Sah nicht so aus, als wäre sie schon mal ausgepackt worden.

Zitat von Marion48

Pack deine Maschine, die Stoffe, die du verarbeiten willst ein und gehe damit zum Händler. Laß dir dort zeigen, wie du mit der Maschine zu einem schönen Ergebnis kommst.

Gute Idee! Wenn ich es nicht hinbekomme, nehme ich sie einfach mit, wenn ich meine Bernina aus der Reparatur hole.

Zitat von smett5

Also nicht aufgeben, sondern weiter probieren!

OK, danke für die Ermunterung. Ich werde es mit euren Tipps nochmal versuchen.

Danke!

Sabine

Schiaparelli · 5. Februar 2018

Sabine, ich möchte Marions Rat noch um eine Sache ergänzen.

Wenn du das Maschinchen mit zum Händler nimmst, dann nimm auch Stoff-Stückchen mit, die du typischerweise mit der Cover nähen willst. Also auch die Stoffe, bei denen du jetzt zuhause Probleme hattest.

Manchmal haben Händler Stoffproben da, die relativ unkompliziert zu verarbeiten sind - z.B. nicht zu dünnen, aber auch nicht zu dicken Interlock. Wenn du aber z.B. dünnen Lycrajersey oder dicken Sweatshirtstrick covern möchtest, würde ich im Laden testen oder mir von der Verkäuferin zeigen lassen, wie gut die Maschine damit zurecht kommt. Viel Erfolg!

*Bagera* · 5. Februar 2018

Ja, auf jeden Fall!

Ich habe mit Euren Tipps jetzt den Pulli fertig bekommen. Es sind ein paar Schlenker in den Nähten, aber gut, das muss ich noch üben. Bei den kritischen Stellen habe ich das Handrad benutzt (finde das allerdings unbefriedigend), aber sie blieb auch "auf freier Strecke" einfach mal stehen, als ob es da jetzt ganz schwer wäre durchzukommen. Das werde ich beim Händler mal zeigen und versuchen zu klären. Und ansonsten teste ich mich weiter durch.

Vielen Dank für Eure Hilfe! Vielleicht frage ich demnächst nochmal

Viele Grüße

Sabine

essticktsichschön · 5. Februar 2018

Hallo meine Liebe,

ich habe noch einen Punkt. Ich habe mir gerade vor drei Wochen eine BLCS gekauft, es sind zwar EL Nadeln drin, ABER die für Webware, die für ELX Nadeln für Jersey musst du noch einsetzen.

Das weiß ich deshalb, weil ich bei Babylock direkt angerufen und nachgefragt habe. Dort mussten sie dies erst einmal klären. Ich habe mir nämlich schon Löcher mit den falschen Nadeln in Feinjersey gehauen.

VG

*Bagera* · 7. Februar 2018

Danke für den Hinweis!

LG

Darot · 7. Februar 2018

Hallo,

ich möchte mich dem Rat von Schiararelli anschließen und auch diesen noch ergänzen.
Ideal ist natürlich, wenn Du vorbereitete Stoff-Stückchen mitnimmst, also mit einer "Seitennaht" über die gecovert werden soll

Karmakaze · 25. Oktober 2018

Hallo Bagera,
ich hab die Success auch seit kurzem und habe ähnliche Probleme. Bist du weiter gekommen und kannst mir vielleicht ein paar Tips geben?

näh-irmi · 25. Oktober 2018

Hallo

Bei Nahtkreuzungen doch einfach eine Hebamme benutzen, langsam nähen, dann geht's.

Und natürlich ein bisschen Geduld.

Irmi

Ulrike1969 · 25. Oktober 2018

Irmi hat völlig recht ☺

Oder gibt's noch andere Probleme als Naht Kreuzung?

LG Ulrike

Karmakaze · 25. Oktober 2018

Ich nähe langsam, teilweise mit Handrad und benutze eine Hebamme. Die Maschine bleibt bei der kleinsten Kleinigkeit hängen und knotet den Faden. Gestern wollte ich eine aufgesetzte Tasche an einem Hoodie covern. Ich hatte sie extra schon mit Geradstich fixiert. Aber es war gleich am Anfang schon schwierig den Start zu bekommen (trotz Hebamme und Handrad) und es gab keine richtige Fadenspannung beim Untergreiferfaden. Der Stoff ist dick (Alpenfleece), und ich habe mit Fußdruck, Stichlänge und Fadenspannung experementiert an einem Probestück, bis ich ein halbwegs brauchbares Ergebnis hatte. Am Nähstück dann mal wieder ein Fiasko. Ich traue mich schon gar nicht mehr richtig ran, weil ich Angst habe mir das Nähstück zu löchern.

Ulrike1969 · 27. Oktober 2018

Ok das klingt nicht gut.

Cover an sich sind durchaus zickiger bzw. empfindlicher als normale Nähmaschinen.

Hat es ganz am Anfang mit den original eingesetzten Nähnadeln funktioniert?

Falls ja, welche Parameter hast du geändert?

Funktioniert es mit anderen Materialien, bzw. welches Material hast du sonst noch probiert?

Strickfleece klingt für mich weich / fluffig / stark dehnbar - fürs erste Projekt wahrscheinlich nicht ideal.

Hast du mit Nähgarn von verschiedenen Herstellern probiert? Und die richtigen / zum Stoff passenden Marken - Nähnadeln drin?

Mit welchen Nadeln bzw. Welchem Garn hast du probiert (bitte Hersteller bzw. Typ nennen)?

Wegen Spannung: die Fadenwege sauber?

LG Ulrike

Karmakaze · 27. Oktober 2018

Aaalso: Ich hab mir gleich neue passende Schmetz Nadeln gekauft und eingesetzt. Nähgarn habe ich verschiedene Sorten drauf gehabt. Von Lidl bis Ackermann. Ich habe am Anfang auf Jersey, festem Sweat getestet. Nun aktuell auf Alpenfleece. Es sind immer die Nahtkreuzungen, bzw. der Anfang (wenn etwas dicker weil aufgesetzt) wo sie hängt. Den Alpenfleece hat sie mir richtig festgeknotet an Stichplatte und Untergreifer. Auf Jersey macht sie schöne Nähte.
Ich habe mit Stichlänge, Fußdruck und Fadenspannung experementiert. Die Fadenspannung bei der Success hat ja die Auto Funktion, ich habe nun schon den Untergreiferfaden etwas höher eingestellt. Ich habe die Maschine neuwertig aber gebraucht von einer gelernten Schneiderin gekauft. Daher waren natürlich keine Werkseinstellungen mehr zu erkennen.
Hast du das Modell auch? In deiner Liste steht auch die Success Cover. Vielleicht kannst du mir mal ein paar Standardeinstellungen sagen die du erfolgreich nutzt?
Ich wäre auch total dankbar für ein Foto von der Einfädelung unten mit der Feder. Die war bei mir raus und ich habe sie wieder eingehängt und eingefädelt. Ich hoffe ich habe da keinen Fehler drin. Die Abbildung in der Anleitung ist bescheiden.
Ich geb ja nicht so schnell auf und versuche die Fehler zu finden. Vor allem weil es zwar viele gibt die ähnliche Probleme wie ich haben, aber interessanterweise auch einige wenige die gar keine Probleme haben und noch nicht mal viel verstellen müssen. Da ja bekannt ist das das Problem meistens vor der Maschine sitzt, möchte ich doch gern ergründen was ich falsch mache.

GlückSachen · 28. Oktober 2018

Wenn es bei Jersey klappt und bei Alpenfleece an der Nahtkreuzung hängen bleibt, ist das IMHO ein sicheres Zeichen dafür, dass für den Alpenfleece der Nähfußdruck viel zu hoch ist.

Bei meiner Janome Cover ist der Druck wirklich das einzige, dass ich zwischen verschiedenen gewirkten Stoffen mit keinem oder geringem Elastananteil anpassen muss.

Karmakaze · 28. Oktober 2018

Hm, ich dachte man müßte bei dickeren Stoffen den Druck erhöhen?

GlückSachen · 28. Oktober 2018

Das reine Unterscheiden zwischen dickem und dünnem Stoff, passt nur bei nicht elastischen Stoffen.

Näh mal elastischen Streifensweat mit der Overlock und total festem Nähfußdruck zusammen, dann weißt Du, was ich meine (da werden nämlich auch an Kreuzungen Stiche ausgelassen und der Stoff schiebt eine Bugwelle vor sich her......