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Hemdkragen und Manschette mit loser Einlage

  • Hägar..! Danke für‘s Zeigen... so ganz verstanden hab ich das mit „Einlage als Schablone“ zwar nicht, aber ich denke das kommt beim Machen...

    Guten Morgen, Steffi,

    ja, mache ich doch gerne. Ich schaue gerne bei Euren Projekten zu (meistens nur still und leise). Und deshalb ist dies hier ist meine Art, Danke zu sagen für all Eure Hilfe hier im Forum.


    Zum Thema Schablone: Vielleicht hilft ja folgendes Bild. Man muss nur die Einlage exakt in die Form der Manschette bringen, ganz ohne Nahtzugabe. Die beiden Stoffstücke für Außen- und Innenseite brauchen zunächst überhaupt keinen Zuschnitt. Sie müssen einfach nur mit etwas Übermaß ausreichend groß sein.


    Im ersten Schritt wird die Einlage auf die linke Seite des ersten Stoffstückes aufgeheftet.


    Dann kommt beim nachfolgenden zweiten Schritt zum ersten mal die Einlage in ihrer Funktion als Schablone zum Einsatz: Das zweite Stoffstück wird rechts auf rechts drunter gelegt, und dann entlang der "Schablonenkante" mit etwas Abstand vernäht.


    Manschette nähen 7.jpg


    Wenn das geschehen ist, kommt die Einlage in ihrer Funktion als Schablone zum zweiten mal zum Einsatz: Entsprechend dem zweiten Bild in Post #17 werden die beiden übergroßen Stoffstücke auf Form geschnitten, mit Abstand zur Einlagenkante als Nahtzugabe.


    War das jetzt verständlich beschrieben?


    LG

    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von Hägar ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Stefan,


    Deine Manschette ist toll geworden.


    Zum Thema heften: es gibt von Madeira wasserlösliches Heftgarn.

    Ich habe es in einem extra Tütchen mit passender Unterfadenspule gelagert


    Damit hefte ich so friemelige Sachen mit der Maschine.


    Nach der ersten Wäsche (oder ein Wattestäbchen mit Wasser) ist es weg.

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  • Moin Hägar,

    toll verarbeitet hast du die Teile.

    Ich hab neulich bei ebay diese BW-Bügeleinlage-Streifen gekauft.

    Die Qualität ist m.E. sehr gut.
    Es lässt sich ohne Tuch aufbügeln und verbindet sich augenscheinlich sehr fest.
    Gewaschen habe ich allerdings noch nix davon ...

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

  • Zunächst Dank Euch allen für das Lob.

    ... es gibt von Madeira wasserlösliches Heftgarn.

    Ich habe es in einem extra Tütchen mit passender Unterfadenspule gelagert


    Damit hefte ich so friemelige Sachen mit der Maschine...

    Hej Sonja, das ist ja interessant, danke. Wasserlösliche Folie als Nähunterlage kannte ich zwar. Aber ein solches Garn, das ist mir neu. Klingt vielversprechend. Es entfällt das lästige Rausfummeln. Aber noch wichtiger scheint mir, dass man keine Rücksichten mehr bei der Positionierung der Heftnaht nehmen muss auf den Verlauf der späteren richtigen Naht. Das eröffnet neue Möglichkeiten. Muss ich mal ausprobieren.

    ... Ich hab neulich bei ebay diese BW-Bügeleinlage-Streifen gekauft.

    Die Qualität ist m.E. sehr gut. ...

    Moin zurück, Steffi. Ist lieb gemeint, Dein Hinweis. Ich drücke die Daumen, dass es sich bei Dir bewährt. Aber ich bin da vorsichtig geworden. Weil ich kein Superhobbyschneider bin, ist ein Projekt wie ein Hemd eine große Sache für mich. Da muss ich mich echt ins Zeug legen, mit vielen Arbeitsstunden. Und gerade bei so Sachen wie Oberhemden bin ich auch weg vom Billigmaterial und verwende hochwertige Stoffe für entsprechendes Geld. Deshalb möchte ich nicht soviele Stunden und nicht so wertvolles Material einsetzen, um dann nach dem x-ten Waschen alles Mist zu finden. Solange also niemand sagt "Dieses Material habe ich händisch mit dem Bügeleisen aufgebügelt. Hält Bombe, auch nach der zehnten Wäsche", fange ich sowas nicht mehr an.


    Außerdem geht's weiter mit den Anforderungen: Für ein richtiges Hemd brauche ich eigentlich zwei verschiedene Einlagen: Eine bestimmte Steifigkeit für den Kragen, und weicheres Material für die Manschetten. Businesshemd insgesamt steifer, sommerliches Leinenhemd insgesamt weicher. Genaugenommen brauche ich also für's Hemdenschneidern einen Vorrat von mindestens drei verschieden Qualitäten, um das eine oder andere Hemd nähen zu können. Und alle mit der Anforderung einer zuverlässigen Verarbeitung.


    Mit den eingenähten Einlagen habe ich jetzt einen Weg beschritten, von dem ich hoffe, dass er obige Erwartungen erfüllt. Erfahrungen mit soundsoviel Waschgängen fehlen noch. Aber obige Zwischenergebnisse stimmen mich hoffnungsfroh, dass das gut gehen wird.


    - Stefan

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  • ...ja, ist klar, soweit hab ich mich mit dem Thema "Hemden nähen" auch schon beschäftigt ;) ...
    Das Zeug ist aber m.E. kein "Billig-Kram", sondern Profi-Material, das wegen einer Geschäftsauflösung veräußert wird.
    An deiner Stelle würde ich mal 5 € riskieren :cool: - vielleicht ist es ja die Antwort auf alle deine Fragen :pfeifen: ...

    Ich hab mir jedenfalls 150 Stck davon gesichert (also: 3 x 50 :biggrin:)
    (oder soll ich dir mal 2 oder 3 zum Testen im Brief schicken :confused:? - das geht natürlich auch ...)

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


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    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


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  • ...ja, ist klar, soweit hab ich mich mit dem Thema "Hemden nähen" auch schon beschäftigt ;) ...

    Oha, Steffi, nix für ungut. Ich weiß das wohl, dass Du das weißt. Und für mich gehörst Du ohnehin in die Profiliga.

    ... An deiner Stelle würde ich mal 5 € riskieren ... oder soll ich dir mal 2 oder 3 zum Testen im Brief schicken :confused:? - das geht natürlich auch ...)

    Super, ganz liebes Angebot, Steffi. Aber bei 5 € kann ich auch gleich ne reguläre Bestellung aufgeben.


    - Stefan

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  • Ich bin ja „von Haus aus“ eine Bügeleinlagen-Hasserin …

    Genaugenommen brauche ich also für's Hemdenschneidern einen Vorrat von mindestens drei verschieden Qualitäten, um das eine oder andere Hemd nähen zu können.

    … und bewahre deswegen „immer schon“ Material auf, dass sich zur Versteifung eignet. Da mensch meistens kleine Stücke braucht, eignen sich auch die nicht-durchgelegenen Randbereiche von alten Betttüchern etc.

    Erfahrungen mit soundsoviel Waschgängen fehlen noch.

    Mir ist es schon passiert, dass sich Einlage gelöst hat, obwohl ich sie doppelt abgesteppt hatte, schmalkantig und steppfußbreit. Ich muss allerdings einschränken, dass ich die Einlage fadengerade geschnitten hatte. Wenn mensch die Einlage im schrägen Fadenlauf zuschneidet, passiert das naturgemäß weniger.


    Herzliche Grüße

    Schnägge

    • Offizieller Beitrag

    Aber ein solches Garn, das ist mir neu. Klingt vielversprechend. Es entfällt das lästige Rausfummeln. Aber noch wichtiger scheint mir, dass man keine Rücksichten mehr bei der Positionierung der Heftnaht nehmen muss auf den Verlauf der späteren richtigen Naht. Das eröffnet neue Möglichkeiten. Muss ich mal ausprobieren.

    Hej Stefan,

    wichtig ist nur die getrennte Aufbewahrung, da es normalem Garn sehr ähnlich sieht.


    Wäre ja doof, wenn es verwechselt wird und sich das fertige Kleidungsstück in der Waschmaschine zerlegt. 😉

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  • ....weil du mir das schöne kleine Bügeleisen mit der glatten Sohle überlassen hast :herz:....

    Ich benutze es immer noch gerne zum Aufbügeln, zumindest bei kleinen Teilen.
    Für größere Teile nehme ich ja meine Bügelpresse ...


    ...und das, Hägar , macht eventuell auch noch einen Unterschied: Eine Bügelpresse bringt sehr gleichmäßig Temperatur und vor allem Druck auf das Material...

    Das Ergebnis ist in jedem Falle besser als mit dem Bügeleisen ...

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


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  • … weil du

    Es gibt Situationen im Leben einer jeder Hobbyschneiderin, da ist es einfach schwierig, Ursache und Wirkung klar zu unterscheiden.


    Nein. Es ist einfach so, dass mir seit jeher diese Regionen in textilen Stücken suspekt waren, die irgendwie mit Bügeleinlage versehen waren. Wenn ich genauer darüber nachdenke, liegt es daran, dass ich die Kombination von Textilien und Kleben als nicht materialgerecht empfinde.

    Immer schon. Und auch heute noch nicht.


    Meine Mutter, die mich ja in Bezug auf meine Nähkarriere hauptsächlich geprägt hat, kannte und hatte zwar Bügeleinlage, es wurde aber selten benutzt.

    Und wenn, dann war es für sie schon eher mal praktisch, sowas im Haus zu haben, um mal ein Loch nahezu unsichtbar reparieren zu können oder sowas.


    Herzliche Grüße

    Schnägge

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  • ich kaufe meine Hemdeneinlage Hier allerdings weiß ich gerade nicht mehr welche das war. Die wird mit Haushaltsbügeleisen aufgebügelt und ist in allen Hemden drin. Ohne Probleme seit vielen Jahren wird so 1x Im Monat bei 60 grad gewaschen (da das gute Sonntagshemden sind)

    Liebe Grüße aus Ostfriesland

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  • Zum Thema heften: es gibt von Madeira wasserlösliches Heftgarn. ...

    Nach der ersten Wäsche (oder ein Wattestäbchen mit Wasser) ist es weg.

    Hallo Sonja,

    dieses wasserlösliche Madeira-Heftgarn habe ich zwischenzeitlich ausprobiert und bin ziemlich erschrocken:


    Zunächst fällt auf, dass das Heftgarn ziemlich dick ist. Man braucht mindestens eine 90er, besser eine 100er Nadel. Und damit ballert man ganz schöne Löcher ins Material. Ist okay für grobes Panama-Gewebe. Aber bei feinem Popeline aus 2/140er Garnen blutet einem schon das Herz.


    Das eigentliche Problem kommt nach dem Heften: So fummelige Sachen wie Kragen und Manschetten kann ich nicht ohne reichlich Einsatz des Bügeleisens nähen. Und unter dem Bügeleisen schrumpft das wasserlösliche Heftgarn beachtlich. Geheftete Kragen habe ich gewendet und nach dem Wenden als Vorbereitung für's Absteppen erstmal gebügelt. Dabei hat sich alles zusammengezogen und reichlich Wellen und Falten geworfen. Nach dem ersten Waschen, wenn das Heftgarn sich aufgelöst hat, kann man das nur eingeschränkt wieder in die originale Form ausbügeln. Denn eine mit normalem Garn am geschrumpften Kragen genähte Stepnaht will sich nicht so ohne weiteres mit Ausdehnen.


    Oder gibt's irgend einen Trick zum Umgang mit diesem wasserlöslichen Heftgarn?


    -Stefan

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  • Ich habe die Kragenverarbeitung mit loser Einlage so gelernt:


    Zuschnitt wie bei Bügeleinlange (also Einlage mit 1mm NZ zuschneiden).


    Während die Bügeleinlage dann auf den Stoff gebügelt wird um den Kragen zuzuschneiden, word die bügelfreie Variante auf der Kante nähend auf ein Stoffstück gebracht. Danach Zuschnitt der Kragens wie vor.


    Die weitere Verarbeitung ist gleich: Oberkragen auflegen, mittig heften, Mehrweite einbringen und von der Einlageseite nähen (die Naht bei bügelfreier Einlage direkt neben der ersten Naht).


    Fertig.


    Im Prinzip ist und bleibt das wichtigste für einen Kragen in guter Form das gleiche bei beiden Einlagen, nämlich keine Einlage in der Nahtzugabe zu haben,


    Wenn Du es doch nochmal mit Bügeleinlage versuchen willst:


    Ich nutze nur Klebenessel/gewebte Bügeleinlage. Aufgebügelt mit feuchtem Tuch, 1-2 Tage liegen lassen. Gelöst hat sich noch nie etwas.

    _______________________________________________
    Lichtmess vorbei, dadurch sieht man vieles im richtigen Licht!

  • An den Hinweis nicht darüber zu Bügeln, habe ich leider nicht gedacht. Bitte entschuldige. (Da ich fast nur mit Dampf Bügel war das für mich klar)

    Sonja, Du musst Dich für nichts entschuldigen. Jedenfalls nicht dafür, dass ich zu blöd bin über die Wirkung von Dampf nachzudenken.


    Tatsächlich hatte ich erwartet, dass sich das Garn entweder unverändert zeigt oder aber auflöst. Dass es unter Dampfeinwirkung schrumpft und das übrige Material mit zusammenzieht, hatte ich nicht auf dem Schirm.


    Am vergangenen Wochenende habe ich drei Kragen gemacht, die ich zuvor schon mit löslichem Garn geheftet hatte. Diesmal habe ich mein dampfloses Bügeleisen draufgehalten, und alles ist gut. Das lösliche Reihgarn hat sich davon unbeeindruckt gezeigt. Geschrumpft ist diesmal nix.


    Wieder einen Schritt weiter auf der Lernkurve...


    Wenn Du es doch nochmal mit Bügeleinlage versuchen willst:


    Ich nutze nur Klebenessel/gewebte Bügeleinlage. Aufgebügelt mit feuchtem Tuch, 1-2 Tage liegen lassen. Gelöst hat sich noch nie etwas.

    Erstmal danke für die Kurzanleitung.

    Kannst Du genauer sagen, welche Klebenessel/gewebte Bügeleinlage Du verwendest? Gibts da was, was nicht so'n Lummelzeugs sondern steif genug für den Kragen eines Business-Hemdes ist?


    -Stefan

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  • Zum Abschluss der Geschichte:

    Gestern Nacht habe ich wörtlich und sprichwörtlich "einen Knopf dran gemacht" an meinem Projekt "four in a row" mit loser Einlage:


    four in a row.jpg



    Auf dem Weg dorthin gab's noch einen unerwarteten Stolperstein. Ich wähnte mich schon auf der Zielgeraden, da fiel mir auf, dass sich die Einlage im Kragensteg selbstständig gemacht hatte. Am Kragen selbst und an den Manschetten wird die Einlage ja durchs Absteppen fixiert. Der Kragensteg wird aber regulär nur knappkantig abgesteppt. Und das reicht nicht zum Fixieren. Also musste ich nochmal ran: Kragensteg öffnen, Einlage geradeziehen und platzieren, zusätzliche Steppnähte anbringen. Mordsgefummel, wenn man's nachträglich machen muss:


    Innenkragen.jpg


    Dann war's aber gut, und heute führe ich zum ersten mal eines dieser Hemden ins Büro aus:


    Bond Shirt.jpg


    Dieses Exemplar mit Portofino-Manschetten:


    Portofino Manschette.jpg


    Im Detail nicht perfekt. Aber ich fühle mich wohl drin.


    Danke für's mitmachen,

    Stefan

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  • mach doch das nächste mal an der Manschette Schlitze für Manschettenknöpfe

    Ja Nanne, mein nächstes Hemdenprojekt wird ein Hemden-Paar mit regulären (französischen) Umschlagmanschetten sein. Und natürlich werden die mit Manschettenknöpfen getragen.


    Aber hier ging es um eine Reminiszenz an einen Klassiker der Filmgeschichte:


    dr-no.jpg


    Ein Hemd von Turnbull&Asser der besonderen Art. Und der kürzliche Tod dieses großartigen Schauspielers hat mich zu einer Kopie inspiriert.


    - Stefan

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