Benzinchen, das ging auch nicht gegen dich oder den Beitrag. Aber es ist dann doch so, wenn ich mir aus zwei Füchsen einen Pelzbesatz machen lasse, kann ich ja kein Etikett dran hängen: Dieser Fuchs musste ohnehin geschossen werden und wurde also einer sinnvollen Verwertung zugeführt. Die Leute sehen nur den Pelz und sortieren mich in eine Schublade. Und da kann man es eh keinem Recht machen. Trägt man echt, passt es nicht und dann gibts ja auch noch die, die gegen Kunstpelz sind.
Pelze oder besser nicht.
- Benzinchen
- Erledigt
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Geht es denn ums "Rechtmachen"?
Ich bin Umwelt-, und Tierschützerin, trotzdem jagdaffin und ja, ich esse gelegentlich Fleisch und Fisch. Das ist für viele ein Widerspruch in sich - für mich ist es das nicht.
Gerade durch mein aktives Engagement ecke ich notgedrungen an - ganz direkt in meinem Umfeld. Ich bin freundlich und höflich, aber das, was ich oft zu sagen habe, ist eben unbequem. Das hat mir auch schon zerstochene Reifen beschert. Ich KAUFE nichts, das mit Pelz, egal ob Kunst oder echt, verarbeitet ist, denn dabei kann ich nicht wissen, wie die Kette der Ereignisse war, die zum Tod des fraglichen Pelzträgers führten.
Vielleicht werde ich irgendwann ganz vegetarisch oder gar vegan, ich will das nicht ausschliessen. Bis dahin gestalte ich mein Konsumverhalten so, dass ich es vor meinen Grundsätzen vertreten kann. DARUM geht es - das ist es, was jeder tun kann, für das er aber eben auch gerade stehen muss. Wir können andere Menschen nicht ändern, nur uns selbst.
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Es gibt eben immer Menschen mit unterschiedlichen Meinungen, was ja auch normal ist....was mich aber stört, sind diejenigen, die missionierend durchs Land (heute Presse und Internet) ziehen und jeden Menschen von ihrer Meinung überzeugen wollen. Es wird gerade durch Halbwissen viel Schaden angerichtet, ganze Berufszweige werden so auch ins Abseits gedrängt. Gerade die Kürschner und Gerber finden kaum Nachwuchs...und letztlich was bleibt? Wenn ich eine Echtpelzbommel möchte, dann bekomme ich sie eben nur aus China.
Natürlich möchte keiner eine schlimme Massentierhaltung..egal ob Huhn,Schwein oder Pelztiere...Durch diesen Boykott der Pelze sind aber die Pelztierfarmen in Deutschland nicht mehr da....wir haben also selber dafür gesorgt, daß die Farmen in China nun Aufwind bekommen haben und die hat niemand unter Kontrolle.
Wir brauchen aber eine Weiterverarbeitung für unsere Felle, es muß geschossen werden um ein Gleichgewicht in der Natur herzustellen, damit eben nicht die Wildschweine durch die Sparkasse laufen.
Es ist auch nicht so, daß alle Jäger gerne bei Kälte nachts auf dem Hochsitz mit Wärmekissen sitzen...viele von ihnen müssen es, es gehört zu ihrem Job...
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Beim Thema Pelz wird eben einfach auch nicht unterschieden. Ich kenne Jäger und deren Probleme. Der Fuchs muss manchmal einfach bejagt werden. Dann wird er entsorgt, weil keiner mehr den Pelz haben will. Ich könnte den Pelz haben, ich hätte auch Verwendung dafür als Kapuzenrand. Aber hier gibt es nicht mal mehr jemand, der den Pelz für mich verarbeiten könnte. Alle Kürschner weg.
Mich nervt einfach dieses Schwarzweissdenken. Alle Pelzträger sind schlecht. Ohne nachzufragen. Manchmal könnte die Welt einfach besser sein, wenn man auch mal über den Tellerrand rausschaut.
Und ja, ich hab mein Essen noch nie selbst erlegt, aber zumindest vom Schuss an weiter verarbeitet.
Tanja. In Lübeck gibt es noch einen Gerber, der nimmt aus ganz Deutschland Aufträge an.
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Zum Aussterben von Berufen....es ist nun einmal so, dass es einen Wandel der Berufe gibt. Die Modistin gibt es auch nicht mehr, Schmiede nur noch Hufschmiede, Fassbinder, Müller alles durch die Industralisierung und Umstellung der Produktionswege aussterbende Berufe. Vor ein paar Monaten hab ich mal die Wiederholung von "Der letzte seiner Art" geschaut. Manche Berufe wusste ich nicht mal das es die gab!!! Pfriemmeisterin war ein Handwerk!!!
Wir müssen uns mit Veränderungen abfinden, das ist der Lauf der Dinge und der Marktwirtschaft. Was wir aber tun können ist für die Nachwelt dokumentieren, erinnern und aufzeigen wie es anders war damit Wissen nicht verloren geht.
Und ich denke Toleranz ist in vielen Bereichen unserer Gesellschaft ein Fremdwort geworden. Die Grenzen anderer zu wahren, die Natur zu bewahren scheint schwierig zu sein. Hut ab vor den Jägern, die sich da nachts hinstellen und in der Kälte schießen müssen. Ich könnte das nicht, aber es muss getan werden - auch zum Schutze unserer Wälder.
Ich würde keinen Pelztrager bespucken, aber im Gespräch meine Meinung (nicht ungefragt) äußern.
Es geht nicht, das (einer Freundin passiert) man mit einer Imitatjacke aus Stoff (sah aus wie Leder) mit Kunstschaffell sich ein "määäh" im vorbeigehen anhören muss. Wir konnten jetzt beide darüber lachen, weil meine Freundin dieses Määäh erst ein paar Meter später verstanden hatte, ich finde sowas unmöglich. Soll ich denn nackig rumlaufen - im Sommer kein schöner Anblick, im Winter brrrrr.
Und lasst das mit dem veganen Leben, wenn du nicht auf Biomärkte stehst. Mir ist das zu teuer - ich kann es mir nicht leisten und ich habe ratzfatz Mangelerscheinungen gehabt, weil ich nicht auf Körner, Bratlinge und Grünkern stehe. Ich mache heute noch einen riesigen Bogen um Tofu. Das hab ich bis zum Umfallen gegessen. Lieber in Maßen Fleisch essen und in Maßen je nach Fasson Pelze nutzen und Leder verarbeiten. Und meine Ledergeldbörse nutze ich bis es auseinanderfällt bevor ich mir eine Neue kaufe. Ich besitze davon immer nur eine. Das ist dann meine Mode - Genügsamkeit.
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Das ist dann meine Mode - Genügsamkeit.
Das unterschreibe ich. Damit ist allen Beteiligten geholfen - vor allem den unfreiwillig Beteiligten.
In den letzten 15 Jahren habe ich fast nur Kleidung getragen, die andere Leute aussortieren. Weil hier ein Fädchen gezogen ist, weil es nicht mehr der neueste Schrei ist, weil zu viel im Schrank liegt...
Die 2.-Hand-Läden quellen über.
Davon weiche ich jetzt mit meiner Näherei zwar ab, aber ich möchte so gerne auch mal Kleidung tragen, die passt. Die wird dann getragen, bis sie nicht einmal mehr als Putzlappen taugt.
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