Mode und Stil Recycling - Upcycling oder aus alt mach neu

Mal abgesehen davon, das man bei manchen Teil fast blind wird, weil die Farben so knallig sind, ist die Seite der Hammer!
DANKE!!!!!

Was ich mich ja die ganze Zeit frage, sei es nun bei Katwise oder nun eben bei dieser Lodicha: wo bekommen die ihre ganzen Materialien her?
Wenn das alles "upcycling" ist, dann waren das ja vorher schon mal Kleidungstücke (oder von mir aus auch Gardinen und Tischdecken). Auf alle Fälle sind es ja gebrauchte Textilien und die müssen irgenwo her kommen.

Wenn ich mir jetzt vornähme eine Jacke im Katwise Stil zu nähen .... ich würde vermutlich Jahre brauchen, um da die ideale Zusammenstellung zu erhalten. Denn nur weil mir jemand 5 seiner alten Pullover gibt, heißt das ja noch lange nicht, dass die dann so toll zusammen passen, wie ich mir das vorstelle.

Katwise und Lodicha und andere mehr nähen ja aber so viel, dass sie von ihren Kreationen verkaufen "müssen" Wo zum kuckuck kommen die an so viel Zeugs?

Hallo Marion, unterschiedlich wie sie an Bergen von Kleider kommen, Freunde und Bekannten, Nachbarschaft sortieren aus und geben es dem Künstlerin ab, altkleidersammelstellen Anfragen, ob man aussortierte Sachen haben kann, nicht alles was in der Sammlung ist wird weitergegeben.

Oder der Künstler startet n Aufruf auf der Homepage, was genau gesucht wird, ist unterschiedlich

Zitat von Benzinchen

http://www.lodicha.nl/
Klickt euch hier mal durch.

Dagegen ist Katwise fast ein Waisenkind;)

Megacoole Seite. Einzig die Präsentation der schon bunten Modelle finde ich teilweise etwas zu bunt, speziell den Hintergrund. Man sieht die schönen Klamöttchen gar nicht mehr vor lauter Buntbuntbunt. Das ist sehr schade.

Nachtrag: Hemdenrecycling http://www.shop.oz-verlag.de/83/?aid=5132&acode=ag65097&cid=112

Viele Grüße
Christine

Zitat von Benzinchen

Wenn ich bei meiner Arbeitsstelle einen Aushang machen würde, dass ich alte Klamotten sammle, dann müßte ich wahrscheinlich in kürzester Zeit einen Lagerraum anmieten:D.

Alleine meine Kollegen haben mir schon 15 Säcke mit Kleidung angedroht aber ich muß alles nehmen und was ich nicht brauche, dann entsorgen.
Aber das ist ja kein Problem, für alte Textilien brauche ich am Schuttplatz oder am Recyclinghof, wie man das jetzt nennt, nichts zu bezahlen und eine Altkleidersammlung kommt auch dauernd vorbei, dennen ich mitgeben könnte, was ich nicht brauche.

Einen Aushang habe ich noch nicht gemacht (bei uns wäre das auch der "Marktplatz" im Intranet) aber ich habe schon mal so im engsten Kollegenkreis gefragt. Die Reaktion war ausgesprochen verhalten. Ein Säckchen mit T-Shirts und 3 Jeans kamen dabei bis jetzt raus. Ich bin dringend auf der Suche nach karierten Hemden für ein entsprechendes Quiltprojekt. Aber da hatte ich noch kein Glück. Vielleicht sollte ich wirklich mal den Marktplatz im Intranet nutzen. Um das loswerden von nicht brauchbaren Kleidungstücken mache ich mir auch keine Gedanken. Der Recyclinghof für die "Stofffetzen" ist um die Ecke und Kleidung, die noch ganz ist aber nicht in mein Programm passt, wäre in direkter Nachbarschaft ein Kleidercontainer (wobei der auch von einem Textilverwertungsunternehmen abgeholt wird, die verwerten auch Reste)

Zitat

Und ob bei Katwise alles upcycled ist, naja kann sein oder auch nicht. Papier ist geduldig.

Das Ergebnis ist es was bei mir zählt, wenn ich selber nähe. Da dürfen es auch neue Stföfchen sein wenn sie mit ins Konzept passen.

Ich schätze mal, dass man, wenn man denn wirklich große Mengen braucht, auch andere Quellen auftun muss. Aber darum ginge es mir jetzt weniger

Vielleicht mal auf dem Flohmarkt schauen oder in Diakonieläden?
Da hab ich mal einen wunderschönen bodenlangen riesengroßen Morgenmantel gefunden, wahnsinnig viel Stoff für 5 Euro.
Allerdings waren in den Taschen noch gebrauchte Tempos, da hab ich ihn nicht genommen.
Es soll aber Läden geben, in denen gewaschene Sachen hängen.

Mir hat es ja die Jacke aus Mehlsack voll angetan, einfach der Hammer.

Ich habe auch schon mal ne Tasche aus Kaffeesack gesehen das finde ich auch einfach genial.

Das bunte ist nicht so mein Fall aber konnte mir so ein Katewise Mantel gut in Farb in Farb Kombi vorstellen. Da muss man sich echt mal umhören im Freundeskreis da kommt bestimmt recyclebares bei raus.

Ich finde solche Anregungen hier im Forum einfach toll und könnte stundenlang rumstöbern.

Schönen Abend allen noch.

Zitat von yvis-kunst.de

Ich finde solche Anregungen hier im Forum einfach toll und könnte stundenlang rumstöbern.

Stimmt, mir geht es genauso!

Ich glaube, dass Katwise und Co. ihre Grundmaterialien kaufen. Die ersten Teile waren sicher aus Gebrauchtkleidung aber um im größeren Stil zu arbeiten, ist es sicher einfacher billige Pullover und Stoffe ab Fabrik zu kaufen. Ich war auch schon beim Kleiderdiscounter am reduziert Ständer. Strickpullover ab 2,99 Euro...waren nur leider nicht meine Farben...

Danke, ich bin mal dem Spiegel-link gefolgt. Tolle Anregungen bei Schmidttakahashi. Besonders die "Pyramiden-Täschchen" sind reizend. Bisher habe ich nur "Sitzküken" genäht - jetzt eröffnen sich da völlig neue Horizonte.;-)
Die "Flechtarbeiten - oder ist es Makramee" sind/ ist total in. Letzte Saison habe ich ähnliches bei Dawid Tomazsewski gesehen. Aber praktizieren wir Upcycling nicht schon ewig? Wenn ich da an meine ersten Näherfahrungen in der DDR denke. Wir haben die angesagten Popeline-Hosen und -Blousons aus Bettwäsche genäht und mein erster Sweater war aus angerauhten langen Herrenunterhosen und "Schlüpfern mit Bein" in Übergröße Wir haben gefärbt und gebatikt was das Zeug hält. Mit viel Esprit und Kreativität gegen die Tristesse. Heute sind es eher Nachhaltigkeit und achtsamer Umgang mit den Ressourcen.

LG

Albertine

Albertine, die gefärbten Betttuchbundfaltenhosen bekamen noch Tascheneinsätze aus einem alten Netzhemd
Und aus schönen Knöpfen und heißen Nadeln haben wir Ohrstecker gemacht.

Der Gipfel war ein abgeschnittener, gefärbter Teddymantel aus den 60ger Jahren, den mir meine Mutter eines Winters verpasste.
Die Idee griff wie ein Flächenbrand um sich, plötzlich hatten viele Mädels solche Jacken an.
Der Dachboden war immer eine Fundgrube.

war das ein DDR-Trend?

ich kann mich gut dran erinnern, dass auch wir im Westen Oma oder Tantes Dachbodenschrank plünderten (sofern sie zu denen gehörten, die da etwas hatten und nicht selbst recycelten) oder man guckte, ob Sperrmüll gerade in der Stadt war. Es gab so einiges was man aufpimte und gerne anzog. Das Herrenhemd mit Knopfleiste nur oben, das bestickt wurde. Auch tragbar als Minikleid. .... Oder der schwere Baumwollsamtvorhang, der zur noblen Jacke wurde. Wer das Geld hatte nach Frankfurt auf den Flohmarkt zu fahren, fand auch Pelze .... oder bestickte Tischdecken, die man zu Kleidern vernähte. Ich gehörte nicht dazu, bewunderte aber die wenigen.

Und als Kind trug ich gerne die Hemdbluse, die aus alten Herrenhemden genäht wurde. Das war ein feiner Stoff. Für Kinder wurde selten neuer Stoff gekauft. Höchstens mal für ein Sonntagskleid oder das Kommunionkleid. Erst später gab es diese Stoffpakete von Strachowitz.

Anne, das war UNSER Leben.
Ich will die DDR auch nicht zuirück, aber ich mag mir auch meine Erinnerungen nicht nehmen lassen.
So erdrückend das System auch war, so haben wir doch dank Eltern und Großeltern, teils auch Lehrern, eine schöne Kindheit und Jugend gehabt.
So ist der Mensch, er vergisst gerne das Schlechte und erinnert sich an das Gute.