Auf der Suche nach einer Nähmaschine für ein Kind

  • Hallo zusammen,


    für eine Freundin (bzw. deren Tochter) bin ich auf der Suche nach einer geeigneten Nähmaschine für ihre 9jährige Tochter.

    Nähmaschinenerfahrungen in Schule und Nähkurs hat das Kind. Die Mutter kann bei der Nutzung der Maschine helfen, kann selbst aber nicht nähen (ich wäre als Hilfe in der Nähe).

    Von Kindernähmaschinen halten wir beide nichts, daher dazu bitte keinen Rat.

    Meinungen bräuchte ich zu folgenden Themen, da ich bislang zwar viel mit Kindern genäht habe, aber nun nicht immer bei meiner Freundin dabei sein kann:


    1. Wie sinnvoll oder unsinnig ist eine verstellbare Geschwindigkeit?


    2. Mechanische oder Computermaschine, mit welcher Art Einstellmöglichkeiten kommt ein Kind am besten klar.


    3. Gibt es überhaupt einfache Maschinen mit verstellbarer Geschwindigkeit?


    4. Gibt es von Euch konkrete Empfehlungen zu Einsteigermaschinen (ich wäre für alles offen, der Laden vor Ort führt Brother und Pfaff, das würde meiner Freundin helfen, an sich sind wir aber für alle Marken offen).


    Ein Preislimit gebe ich vorweg mal nicht, sinnvolle Vorschläge sind uns wichtiger als Vorgaben ;)

    Ich bin gespannt auf Eure Ideen,

    Gruß,

    Bianca

    _______________________________________________
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  • Hallo Bianca!


    Ich versuch einfach mal, mit meinen Erfahrungen als nähendes Kind (ich war 4 oder sowas, an Omas Maschine) zu helfen. Ist aber schon ne ganze Weile her:


    1. Ich finde es sinnvoll, sehr sogar. Zwar konnte man bei Omas Maschine mit dem Fußanlasser die Geschwindigkeit regeln, aber eine geminderte Maximalgeschwindigkeit kann sehr nützlich sein, dass die Maschine nicht so einfach "losrennt". Gerade als unerfahrene Näherin habe ich mich gern erschreckt und auch manchmal (fast) verletzt - durchaus auch durch den Schreck, aber einmal wars echt brenzlig, ein Stich mehr und der wär im Finger gewesen.

    Stand damals nicht zur Debatte, hatte Omas Maschine nicht (glaube ich). Heute bin ich dankbar dafür, dass ich das an meiner Maschine regeln kann. Gerade bei ungewohnten Projekten und Stoffen finde ich das für den Anfang sehr nützlich.


    2. Stand bei mir damals ebenfalls nicht zur Debatte. Ich kann gut mit Computern jeglicher Art (auch auf Programmierebene), bin ein sehr alter "digital native". Das sollten die "Kinder von heute" vermutlich noch etwas besser können. Entsprechend würde ich das auf das Mädchen anpassen als auf meine Erfahrungen.


    3. Jein. Definiere "einfach".


    4. ich persönlich liebe meine Pfaff Passport 2.0 (hat eine regelbare Maximalgeschwindigkeit, finde ich sehr angenehm, auch heute noch!). Gerade letztens habe ich überlegt, was eine "bessere" Maschine für mich haben/können muss. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich müsste SEHR tief in meine Tasche greifen, um mich WIRKLICH zu verbessern. Für etwas mehr Durchlass und Kraft werde ich früher oder später die alte Pfaff meiner Oma adoptieren. Ansonsten fehlt mir eigentlich nichts, nur ein bisschen Schnickschnack.

    Ich weiß, es gibt inzwischen die 3.0 aus der gleichen Reihe, aber die zusätzlichen Features habe ich nicht vermisst, bisher und dafür ist sie mir zu teuer.


    Die Pfaff Passport 2.0 bekommt man ja inzwischen für um die 400-450€. Natürlich ist das eine STANGE Geld und ich würde sie auch nicht zu den günstigen Maschinen rechnen (ich habe sie damals, als sie neu war zum OVP gekauft und finde immernoch, dass sie es wert war).

    Ich denke, hier muss man abwägen, wie extrem die Nähwut ist: Ist es was "haltbares"? Oder "nur eine Phase"? Meiner Meinung nach ist genau diese Maschine eine, die man nicht ausmustert, selbst wenn irgendwann doch mal "was Größeres" dazu kommt. Sie ist nämlich leicht und damit handhabbar auch als junges Mädchen. Was hab ich es gehasst, Omas alte Koffermaschine tragen/auf den Tisch stellen zu müssen!

    Die einzige Möglichkeit, Pelz zu tragen, ist für mich, eine Katze auf dem Arm zu tragen. Lebendig.

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    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    1. Wie sinnvoll oder unsinnig ist eine verstellbare Geschwindigkeit?

    Du hast Angst, dass sie zu doll Gas gibt und sich durch die Finger näht?

    Zitat

    2. Mechanische oder Computermaschine, mit welcher Art Einstellmöglichkeiten kommt ein Kind am besten klar.

    Ich glaube, Kids sind anpassungsfähig genug, um sich auf alles ein zu lassen.

    Zitat


    3. Gibt es überhaupt einfache Maschinen mit verstellbarer Geschwindigkeit?

    Ich hab die hab die inno-vis 30, die kann man in 3 Stufen begrenzen

  • Also, mit Nähmaschine für Kinder habe ich keine Erfahrung, aber mit Musikinstrumenten für Kinder. ;(


    Das typische Kinderinstrument klingt schrecklich und verdirbt dem Kind den Spaß und das Gehör. Daher sollte man lieber ein einfaches, aber solides Instrument wählen. Also z.B. keine Stradivari, aber eine gut stimmbare Geige mit gutem Klang.


    Ähnlich würde ich es mir bei der Nähmaschine vorstellen. Keine 1000 Zierstiche und Sonderfunktionen, aber eine solide Maschine.

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  • was anderes: ich glaube

    ich würde für ein Kind eine Maschine mit Horizontalgreifer kaufen, viele Maschinen der Hersteller im unteren Preissegment haben den oft nicht.

    was wär´ das Leben ohne Naht??? es wäre öd´und blöd´und fad!!!

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  • ;)

    Hallo Bianca,

    ich schreibe mal aus meiner Sicht.

    zu 1.:
    ich finde die verstellbare Geschwindigkeit sehr sinnvoll,
    Ich habe das an meiner Maschine auch und benutze es sehr oft.
    Vor allen Dingen an schwierigen u. dicken Stellen.

    zu 2.:
    eine 9 jährige ist nicht mehr so klein und wenn sie ernsthaft Interesse hat, kommt sie durchaus it einer computergesteuerten

    Maschine zurecht.
    Ich habe seinerzeit, in diesem Alter, auf einer Pfaff 362 meine ersten Nähschritte gemacht.
    Die war zwar nicht computergesteuert:) aber trotzdem ein Hightech-Gerät seiner Zeit.
    Nach einer guten Einführung schafft das ein Kind dieses Alters schon.

    zu 3.:
    es gibt zumindest computergesteuerte Maschinen im unteren bis mittleren Preissegment mit dieser Funktion.

    zu 4.:
    ich habe meiner Nichte als Einstiegsmaschine, die W6 N 3000 empfohlen und sie ist sehr zufrieden damit.
    Meine Nichte ist allerdings erwachsen aber sie war totaler Anfänger.
    Mittlerweile näht sie ziemlich viel und ist immer noch sehr zufrieden mit der Maschine.
    Bisher hat sie auch noch keinen Service gebraucht, das kann natürlich auch Glück sein.
    Die Maschine kostet z.Zt. 299€, ich finde sie hat alles was eine Maschine braucht.

    Ich selber habe u.a. auch eine W6, mit der ich sehr zufrieden bin, allerdings eine N 5000.


    Du kannst sie dir ja mal bei Google anschauen.


    Noch vergessen, die W6 N 3000 kann auch ohne Fußanlasser nähen, mittels Start- u. Stoptaste.
    Das ist ein Feature, das ich nicht mehr missen möchte.
    Anfangs war ich skepitsch aber heute benutze ich das überwiegend, gerade in der Kombination mit

    der Geschwindigkeitsregelung.


    LG
    Benzinchen






    Alle Menschen werden als Unikat geboren, doch die meisten sterben als Kopie.

    Einmal editiert, zuletzt von Benzinchen ()

  • @ Nanne, bei mir habe ich keine Angst dass sich jemand durch den Finger näht: ich gucke 4jährige ernst an und sage "die Finger müssen immer flach aufliegen, sonst nähst Du Dir in den Finger und dann müssen wir zum Arzt anstatt zu nähen"..... es ist nicht nie etwas passiert..... ich werde aber nicht immer dabei sein wenn das Kind näht (bzw. eher selten), und die Mama hat keinen Plan.


    Was Computer angeht, so kann sie durchaus im üblichen Rahmen damit umgehen (also Bedienung iPad, Mamas Handy....). Da ich eine Maschine mit sehr großem Bildschirm habe kann ich aber nicht beurteilen, wie intuitiv Maschinen ohne Bildschirm und nur kleiner digitaler Anzeige sind.....

    Ich habe jetzt mal ein wenig gestöbert und bin auf die Innovis 10 gestoßen. Die gefällt mir zumindest schonmal sehr gut.

    Irgendjemand Erfahrung mit der Maschine?


    Benzinchen, die W6 gucken wir uns auf jeden Fall auch an!


    hulabetty: Jaja, der Greifer, ich selbst mag keine Horizontalgreifer, deshalb habe ich diesen Gedanken in der Fragestellung bewusst weggelassen ;)

    Oder jemand mit weiteren konkreten Maschinenvorschlägen? Vielleicht sogar eine Idee mit verstellbarer Geschwindigkeit und ohne Horizontalgreifer?

    _______________________________________________
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  • Wir haben im Heim 2 verschiedene W 6 (mechanisch) und sonst Privileg Nutzstich und Victoria.

    Alle Kinder, obwohl sie doch teilweise motorisch nicht so fit sind, haben KEIN Problem mit der Geschwindigkeit.

    Sie kommen von 8-18 alle mit dem Anlasser super zurecht und können die Geschwindigkeit mit dem Anlasser gut regeln.

    Ich habe Ihnen von Anfang an eingeschärft, auf ihre Finger zu achten und zum Glück ist auch bisher in dieser Hinsicht noch nichts passiert .

    Ich persönlich denke, daß eine mechanische Maschine für den Anfang am besten ist.

  • Ich habe jetzt mal ein wenig gestöbert und bin auf die Innovis 10 gestoßen. Die gefällt mir zumindest schonmal sehr gut.

    Irgendjemand Erfahrung mit der Maschine?

    Ich näh u.a. auf einer.


    Nett, kann man, denk ich, 'ne 9-jährige dranlassen.


    Ich würde heut nur direkt beim Händler den Nähfußdruck etwas lösen lassen. Sonst wird jede jersey-Naht frustrierend.

    Ansonsten nimmt die so schnell nix übel.

    (Mir ist sie selbst auf Volle Lotte eigentlich oft zu langsam, daher nutz ich die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht.

    Das Fußpedal spricht so sauber an, das ich dieses Feature nicht brauch.)


    Ach ja: Sie hört immer mit Nadel im Nähgut auf zu nähen - die Nadel muß man immer über ein Knöpfchen bzw. durch drehen am Handrad hochholen. Antippen am Fußpedal hilft nicht.

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  • Also ich hab mir noch nie in die Finger genäht, mich nur gehauen...ich bin unter die Schraube für die Nadel gekommen, weil ich abgerutscht bin. Meine Nähkinder waren immer sehr vorsichtig. erschrocken haben sie sich anfangs, wenn es losratterte. An dem Punkt hätte ich mir eine verstellbare Geschwindigkeit gewünscht. Das hatte die alte Singer aber nicht.

    ....ansonsten würde ich an die Innovis 10 denken...ich selbst hatte bevor ich meine Emma (150 SE) gekauft habe, an die innovis 27 gedacht und mir diese zeigen lassen. Bedienung ist ähnlich (bis auf die Stiche). Kommt eben drauf an, was das Kind näht und vielleicht sollte man am Anfang auf Zuwachs kaufen...


    Hannekanne hat Recht, mir ging es mit dem Musikunterricht genauso. Zumal ich dann noch Instrumente aus Spielzeugläden, die wahnsinnig gestunken haben, aushalten musste. Scheußliche Teile, weil der Lack ausgedünstet hat, sie sich nicht stimmen ließen und die Kinder haben schließlich die Lust verloren. Und mir hat es kein Spaß gemacht, weil ich Luftnot bekam.

    Also lieber eine gute Gebrauchte oder eine, die ein paar mehr Stiche hat, damit das Kind noch was zusätzlich ausprobieren kann, dann bleibt es dabei.

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  • Verstellbare Nähgeschwindigkeit finde ich auch sinnvoll. Es gibt Maschinen, die das nur über das Pedal haben, aber ich hatte auch ein Pfaff Tipmatik, die die Nähgeschwindigkeit auch über einen Schieber oben an der Maschine regeln liess. Dann ist man weniger in der Gefahr, doch noch auf den Pedal zu steigen und zu schnell zu nähen. Es geht nicht nur um die Finger, sondern auch um die Kontrolle, wenn man abgerundete Nähte usw. nähen will.

    Aber wieso lieber Horizontalgreifer? Ich finde sie schwieriger zum Einfädelen.

    Und lieber eine gute, einfache aber robuste gebrauchte Maschine. Der Schnickschnack einer faziniert am Anfang, aber die Lust daran kann schnell vergehen. Man sieht es bei Kinderspielzeug. Das Kind spielt mit den Funktionen, aber wenn alle ausprobiert worden sind, wandert das Teil in die Kiste und wird nicht mehr beachtet.

  • Hallo, ich glaube sie wollte lieber keinen Horizontalgreifer. Bei den Greifern, die z. B. die W6 1615 hat (CB), muss man halt am Anfang die Fäden festhalten. Wenn man das weiß, dann ist das ja auch kein Problem (Fadennester unten entstehen sonst gerne). Mit Geschwindigkeitsregelung fallen mir auch die alten Tipmatic Pfaffs ein. Bei vielen gibt es eine Regelung im Fußpedal und diese Maschinen kann man immer wieder gut gebraucht kaufen (auch beim Händler mit Garantie). Die haben einen Umlaufgreifer und man muss keine Fäden festhalten.

    Liebe Grüße

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  • (Man sollte die Fäden am Nahtbeginn immer festhalten, egal welche Greiferart. Tut den Maschinen einfach besser.

    Und ja, ich kenn die Betriebsanleitungen, nach denen man das nicht mehr braucht.)

  • ...aber was, bitte, soll denn das (nicht) Festhalten mit der Maschine machen :confused:...???????


    Ich halte nicht fest, hab weder Fadensalat noch mault meine Maschine :cool: ...

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

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  • Wenn Du Pech hast, gibt's doch mal Fadensalat - und wenn der Teufel richtig Tango steppt, ruiniert's Dir die komplette Mechanik vorn - Spule, Nadelstange, alles.
    (Es ist Feinmechanik. Und doch empfindlich. Ich weiß nicht, wie gern Ihr so 'ne Reparatur bezahlt... zumal so'n Unfall garantiert zum unpassensten Zeitpunkt passiert.)


    Außerdem - meine Meinung - sieht man es dem nahtanfang immer an, ob festgehalten wurde oder nicht - festgehaltenen Fäden nähen auch die ersten Stiche schon perfekt. Die Naht sieht einfach schöner , gleichmäßiger aus. beidseitig.

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  • ...dann müsste ich ja jedes mal den Unterfaden hochholen ...


    ...nee, mach ich nicht - wenn ich den Oberfaden ordentlich unter den Fuß klemme, reicht es ;) - "...close enough to perfect for me!"


    ... und noch nie hat jemand meine Nahhtanfänge kontrolliert :D !

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


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  • um nochmal zu den Features der künftigen Nähmaschine zu kommen:


    Bianca, ich mag Horizontalgreifer auch nicht... genau das liebe ich an meiner Brother PQ dass sie einen doppelten, vertikalen UG hat, und ich schätze es, so einfach die Ober- und Unterfadenspannung kontrollieren zu können...


    Ich könnte mir aber trotzdem vorstellen, dass für eine 9 Jährige im Hinblick auf: „ich bediene meine Maschine selbst“ ein einfaches Einfädeln des Unterfadens von Vorteil ist.


    LG, Steffi

    was wär´ das Leben ohne Naht??? es wäre öd´und blöd´und fad!!!

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