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Praktisch Handarbeitsverbot vom Arzt - was kann man machen?

  • Ich hoffe einmal, mir kann jemand einen Tipp geben. Ich habe durch ein großes Ungeschick massive Probleme im Nacken. Es geht um einen eingeklemmten Nerv und gleichzeitig um einen Minisplitter. Wohl Knochen, wo er herkommt weiß man nicht, denn bei den vom Missgeschick betroffenen Stellen fehlt nichts. Klar, das ist eine doofe und nicht ganz ungefährliche Stelle. Im Moment inoperabel, wandert aber in die richtige Richtung, dass man ihn in ein paar Wochen wohl gefahrlos entfernen kann. Aber irgendwie ist mir nicht ganz klar, warum mir mein Arzt Nähen verbietet.


    Jetzt weiß ich nicht, ob mein Arzt nur nicht weiß, wie Nähen oder Stricken geht, oder ob da wirklich etwas dran ist. So richtig erklären konnte er mir das nämlich nicht. Meinte dann kleinteilige Bewegung der Arme wäre nicht gut.
    Nur: Ich darf lesen und auch bis zu drei Stunden am Tag mit Unterbrechungen am Computer sitzen und auch wie ihr merkt tippen.
    Also da bewege ich doch die Arme mehr, als wenn ich nähe. Beim Physiotherpeut meinte auch, ich solle noch einmal nachfragen, er könne das Verbot von Stricken ja vielleicht noch verstehen, aber Nähen an der Maschine nicht. Er ist ein Mann, der selbst strickt und näht, also ideal für mich :D . Es geht nun wirklich nur ums Nähen, ich habe noch einige zugeschnittene Sachen. Müsste also nichts neu zuschneiden.
    Nochmalige Nachfrage beim Arzt war nicht sehr erhellend für mich. Die Begründung wieder, die Bewegung der Arme wäre ungünstig. Ich habe ihn dann auch gezeigt, dass doch die Bewegungen beim Tippen auf der Tastatur viel ruckartiger und härter wären als beim Nähen. Meinte dann auch, ich habe verschiedene Techniken den Stoff zu führen, müsse also die Arme nicht groß immer nach vorne mitführen, sondern es würden die Hände fast lokal machen. Aber er ließ sich nicht abbringen.
    Eigentlich bin ich sonst sehr zufrieden mit ihm, weiß aber, dass er nicht gerne eine Meinung, die er hat, einschränkt oder ändert. Ich komme mir auch etwas doof vor mir dann von einem anderen Orthopäden einen neuen Termin geben zu lassen, was eh wieder einige Zeit dauern würde.


    Jetzt sitze ich da und würde so gerne wieder Nähen. Mal nicht zu Stricken verkrafte ich eher. Wenn ich schon krankgeschrieben bin, würde ich gerne auch etwas Kreatives machen. Ach übrigens, gegen Malen hätte er auch nichts, gegen Töpfern schon. Gut bei Letzterm haut man am Anfang auch den Ton sehr kräftig, das kann ich ja verstehen. Aber was ist am Nähen eine ungünstige Bewegung zu den anderen Sachen, die ich machen darf? Oder hat er nicht verstanden/zugehört, dass wenn ich male, ich das mit einer Staffelei mache? Aber selbst wenn ich im Sitzen auf einem vor mir liegenden Block male, mache ich doch mehr Bewegungen als an der Nähmachine.


    Was würdet ihr an meiner Stelle machen?

    LG rufie


    Der einzige Geschmack, der einem Menschen wirklich Befriedigung geben kann,

    ist sein eigener (Philip Rosenthal)

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  • Ich kann Dir nur mitteilen, wie ich vorgehen würde.


    Zum einen würde mich interessieren, woher der wandernde Knochenspilitter stammt.


    Darüber hinaus würde ich gern den Bericht des Radiologen, sofern vorhanden, einsehen wollen.


    Last but not least würde ich je nach Befundlage eine zweite Meinung einholen.


    Ich würde den Nerv über Feldenkrais entlasten und darüber hinaus das tun, was mir Freude macht.

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  • Ich würde digitalisieren lernen, meinen Weißquilt planen, meine Anleitungen und Fotos sortieren...meine Kochrezeptsammlung in eine PDF Sammlung konzentrieren....und und und...ein bißchen nähen...soweit es die zugelassenen Bewegungen zulassen....:) Die ganze Sache ist sehr unangenehm, ich wünsche Dir alles Gute:knuddel:

    Viele Grüße
    Hedi

  • dem Arzt folgen, nach einer OP wirst du auch mit Einschränkungen leben müssen und vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste


    ich erhole mich gerade von einer Blinddarmdurchbruch OP mit schönem Bauchschnitt,nur 5 kg heben in den ersten 4 Wochen, dasis so gut wie nix, sowohl im Haushalt und Nähmaschinen am Arbeitstisch austauschen ist auch nicht, und länger sitzen, da gibt der Körper dann schon sein Signal. ICh hätte auch genugvorbereitetes gehabt, hab mich aber strikt an die Anweisungen gehalten, Narbenbruch mag ich echt nicht riskieren, also viel gestrickt und gelesen, mit Unterbrechungen, und im Haushalt mal die fünfe grad sein lassen.

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  • Danke für eure Hinweise


    Zum einen würde mich interessieren, woher der wandernde Knochenspilitter stammt.


    Darüber hinaus würde ich gern den Bericht des Radiologen, sofern vorhanden, einsehen wollen.


    Tja, das interessiert wohl alle, nicht nur mich. Trotz Röntgen, MRT und was weiß ich noch alles, ist das leider nicht klar geworden. Jetzt muss man sagen, ich bin kein Kind von Traurigkeit, teibe viel Sport schon seit meiner Kindheit. Da ist schon das ein oder andere passiert. Zwar noch kein Bruch, aber vielleicht ist es etwas ganz lange Zurückliegendes. Denn ich konnte einmal nach einem Sturz nach einer Klettertour meine Hand, obwohl sie "nur" übelst geprellt war, nur etwas eingeschränkt bewegen. Besonders beim Schreiben hatte ich damals immer das Gefühl, als würde bei einer bestimmten Bewegung etwas in der Hand blockieren. Heute würde natürlich ein Kind gleich eine längere Probenbearbeitungszeit bekommen. Ich habe damals Abi damit geschrieben ohne dass jemand daran gedacht hätte, mehr Zeit zu verlangen. Musste halt gehen.
    Damals waren natürlich die bildgebenden Untersuchungen noch nicht so gut und knapp 30 Jahre späer gibt es auch keine Dokumentationen mehr dazu. Zumal nach einem guten Dreivierteljahr alles wieder in Ordnung war.


    Der Arzt heute meinte, vielleicht war das damals wirklich ein Splitter, hätte sich dann irgendwo Richtung Arm verzogen und eingekapselt und durch das Missgeschick ist das dann wieder aufgegangen und weitergewandert.


    Da ich leider nicht vom Fach bin, kann ich zwar den Befunde lesen, nur ist er eben für den Orthopäden verfasst, sodass man nicht alles bis ins letzte Detail versteht.


    Ich würde digitalisieren lernen, meinen Weißquilt planen, meine Anleitungen und Fotos sortieren...meine Kochrezeptsammlung in eine PDF Sammlung konzentrieren....und und und...


    Da gibt es leider ein Problem. :D Da ich beruflich in dem Bereich arbeite, muss ich nicht mehr Digitalisieren lernen. Anleitungen und Fotos samt paar Kochrezepte - da habe ich lieber immer ein Buch - werden bei mir beständig digital abgelegt und wie es sich gehört dreifach digital gesichert. Bei Fotos habe ich dann auch immer ein digital gestaltetes Fotoalbum dazu, ein paar auch als Fotobuch. Ist einfach eine Berufskrankheit. Oder vielleicht auch die Erfahrung mit meiner ersten Digitalkamera vor vielen Jahren. Nach dem Urlaub alle Bilder schnell in einem Ordner. Waren natürlich sehr viele. Nach einem halben Jahr die dann zu sortieren und zuzuordnen, das war eine Knochenarbeit. Da schwor ich mir, immer alles gleich brav zu sortieren. Schöne Bilder, selbst einen Ordner mit Ausschuss. Alles ordentlich dokumentiert und beschriftet.


    Der Weißquilt ist fertig geplant, sogar so, dass ich in der Mitte bei der Raute je nach Jahreszeit unterschiedliche Sachen einsetzen kann. Mehrere Sachen sind auch schon zugeschnitten. Da würde ich eben so gerne mit dem Nähen anfangen. Nein Handnähen, was ich vielleicht vom Arzt machen dürfte, will ich nicht. Das entspannt mich nicht, sondern ist für mich eher ein notwendiges Übel.
    Was ich aktuell digital machen könnte, ist mich weiter in meine Sticksoftware einzuarbeiten. Nur wenn ich dann meine Entwürfe nicht sticken lassen darf, bringt das nichts, denn ich sehe dann nicht, wo die Fehler sind. Es bringt auch nichts, wenn jemand anders das für mich stickt, ich muss das selbst mitbekommen, zuschauen, nur so sehe ich, was nicht in Ordnung ist. Da bin ich ganz eigen.


    dem Arzt folgen, nach einer OP wirst du auch mit Einschränkungen leben müssen und vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste


    Dir erst mal alles Gute. Blinddarmdurchbruch, das ist echt übel. Bei mir war es das glücklicherweise nicht, nur wie meinte mein alter Hausarzt augenzwinkernd, der mich schon seit Kindheitstagen kennt: Du bist eine der nicht normalen Patientinnen.
    Ich hatte auch die Anzeichen von Blinddarm als Kind. Nur war das eigentlich zu schwach für die Schmerzen. Also einigte man sich darauf, dass doch der Blinddarm entfernt wurde, denn ich behielt nach einigen Tagen kein Essen mehr im Körper und trocknete auch langsam aus. Als ich dann operiert wurde, stellte man fest, dass der Blinddarm wirklich nur ganz leicht gereizt war. Also schnitt man mich weiter auf, um zu sehen, was los ist. Es war dann eine entzündete Anhangs- oder Nebendrüse der Bauchspeicheldrüse. Wohl durch die Luft und auch die Medikamente fiel die Entzündung zusammen und nach der OP war schlagartig alles ok. Nur eben eine lange Narbe. Deshalb weiß ich, wie es dir jetzt geht.


    Genauso wie bei mir teilweise Nerven falsch verlaufen. Wenn ich beim Zahnarzt bin und er einen Nerv betäuben will, dann wird garantiert irgendetwas anderes gefühllos. Einmal klappte mein rechtes Augelid zu, als ein Zahnnerv links oben betäubt wurde. Wenn ein Arzt bei einem oberen Zahn rechts blöd trifft, kann das wohl schon mal passieren, aber nicht bei einem Zahn links.
    Solche Sachen passieren mir immer wieder. Bisher konnte ich nach einiger Zeit immer darüber schmunzeln. Nur wenn wirklich einmal etwas Schlimmes sein sollte, kann das natürlich übel daneben gehen. Deshalb habe ich zu meinem Personal- und Organspendeausweis ein Schreiben meines Hausarztes in Signalfarbe, der eben auf diese Besonderheiten bei mir hinweist.


    Aber das Gute laut dem Orthopäden: Wenn der Splitter so weiterwandert, dann ist es nur ein ganz kleiner Schnitt und man kann ihn entfernen. Also keine große OP oder Riesennarbe. Er meinte sogar bei örtlicher Betäubung, worauf hin ich ihn wieder auf meine wohl seltsam verlaufenden Nerven hinweisen musste. Bin gespannt, wie das wird.


    Zur Prozellankiste: Sagen wir einmal so, wenn ich eine Logik, wie z. B. beim Arbeiten mit Ton sehen würde, auch beim Stricken mit den doch leichten Drehbewegungen könnte ich das noch nachvollziehen. Dann wäre es für mich auch kein Problem, mich daran zu halten.
    Nur warum ich auf der Tastatur tippen darf, malen darf, mich relativ frei bewegen darf, sogar zum Bäcker Fahrrad fahren darf (nur ebene Strecke und langsam), wenn ich mich mit dem eingeklemmten Nerv "wohl" dabei fühle, aber nicht Nähen darf, das verstehe ich einfach nicht und so etwas macht mich wahnsinnig. Vor allem, wenn mir das der Arzt nicht so erklären kann, dass ich es verstehe. Ich bin jetzt fies und behaupte in meinen Augen gibt es gar keine Erklärung.
    Nur dann denkt man sich, was hat der Arzt davon mir das Nähen zu verbieten, wenn es nicht stimmen sollte? Ist auch irgendwie irrwitzig. Nein, ich habe ihn nicht schon einmal irgendetwas genäht, dass er ganz schrecklich findet. ;)


    Nur mal zur Überlegung: Welche und wie viele Bewegungen habe ich nun wohl für diesen Forumsbeitrag gemacht und wie viel hätte ich mit ganz ähnlichen Bewegungen nähen können? Mindestens drei Weißquiltblöcke. :rolleyes:

    LG rufie


    Der einzige Geschmack, der einem Menschen wirklich Befriedigung geben kann,

    ist sein eigener (Philip Rosenthal)

  • Och Mensch rufie, du machst ja Sachen!


    Es schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Erstens: Höre auf den Arzt, der kann sich vielleicht nicht so ausdrücken. Zweitens: Höre auf deinen Körper. Dein Körper schreit nach einer Pause. Du bist sehr aktiv, was ich so heraushöre. Hut ab! Aber wie ich das sehe, bewegst du beim Tippen (ich bin auch vom Fach) nur die Unterarme und die Finger. Ich reflektiere gerade während ich schreibe und stelle fest, dass ich den Oberkörper so gar nicht bewege außer dass mein Kopf sich nach unten neigt.


    Beim Nähen bewege ich das Schultergelenk und ganz leicht die Oberarme mit und wenn der Knochensplitter dadurch in Bewegung gerät und in die falsche Richtung wandert....das möchtest du doch auch nicht. Außerdem dreht man sich mal, um nach der Schere zu greifen etc...ich weiß, es ist hart, aber halte durch! Malen/Zeichnen als erlaubte Bewegung verstehe ich dabei übrigens auch nicht. selbst wenn ich ein Blatt vor mir liegen habe oder eben bei einer Staffelei, da würde ich die Oberarme und das Schultergelenk auch mitbewegen. Aber ich glaube, es ist keine regelmäßige Bewegung wie beim Nähen. Je nachdem wie wild du beim Malen bist. ;)


    Andererseits sind wir viel zu viel ärztehörig. Sie raten meistens auch nur. Die Weißkittel können irren und das Beste ist, du hörst auf dein Gefühl. Wenn du mehr Schmerzen bekommst, dann ist das die falsche Bewegung und wenn es besser wird ist es richtig. Letztendlich bist du für dich selbst verantwortlich und musst selbst entscheiden, was du machst.


    Und wenn du Bock hast, können wir gerne das eine oder andere mal im Chatbereich chatten. PN an mich und es kann los gehen.


    Ich wünsche dir und wuegirl alles Gute und gute Besserung. Kommt schnell wieder auf die Beine, die WIPs warten auf euch! ;)

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  • In dem Fall würde ich dir auch raten auf den Arzt zu hören. Auch wenn du es nicht einsieht und er es nicht gut erklären kann, ich würde nicht riskieren wollen vielleicht nie mehr nähen zu können , weil sich der Splitter an der falschen Stelle festsetzt.

    Liebe Grüße Gabi

  • danke für eure guten Wünsche, hab gestern mal die Flickwäsche sowohl mit Hand und Maschine in Angriff genommen und fand nachdem ich den Thread gelesen hatte, man bewegt sich beim Nähen an der Maschine mehr als man denkt, mal hektisch nach einer Schere greifen, die zu fallen droht, mochte mein körper gerade nicht so.
    Das kleine pensum das ich mir vorgenommen, hab ich geschafft und bin weiter achtsam mit mir gewesen, ein bisschen spazieren gegangen, Sport ist noch nicht möglich.

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  • Das ist ja echt wild! Wenn Du so "seltsam verkabelt" bist, würde ich vielleicht doch eher auf den Arzt hören. Ich bin zwar häufiger renitent, wenn man mir Vorschriften machen will, aber ein dauerhaft verschlossenes Auge aufgrund eines Knochensplitters wäre ähnlich doof wie eine dauerhafte Lähmung bestimmter Körperbereiche.

    Vielleicht entdeckst Du neue kreative Quellen (Pustebilder mit Wasserfarben z.B.), die Deine Gesundheit weniger gefährden? In jedem Fall wünsche ich Dir gute und baldige Besserung, damit Du der Handarbeitslust bald wieder frönen kannst!

    Ich habe keine Wespentaille. - Ich habe eine Hummelhüfte.

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