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Nadelstange verschoben - oder kaputt?

  • Hallo zusammen!
    Vorweg: Seit Januar durchforste ich das gesamte Internet und bin auch hier mehrfach gelandet, habe auch die Anleitung von stefan zur Nadelstangen-Korrektur gefunden. Bin mir aber zu unsicher, ob die das Richtige für mich ist!


    Vielleicht kann mir jemand von euch weiterhelfen? :)


    Meine Singer Symphonie II hat bis Januar echt alles genäht, dicke Stoffe, dünne Stoffe, Geradstich, Zickzack, Möchtegern-Overlockstich... Das letzte war eine Tasche aus dickerem Stoff, da gab es erste kleinere Probleme. Dann wollte ich mich einmal an Jersey wagen und musste feststellen, dass bei Zickzack-Stichen nur ein Geradstich bei raus kommt. Liegt doch bestimmt an der Nadel, oder? Jersey-Nadeln besorgt, gleiches Problem. Langsam grübelnd hab ich wieder dickeren Baumwoll-Stoff genommen, der vorher problemlos genäht werden konnte - gleiches Problem. Dabei musste ich auch feststellen, dass Stiche ausgelassen werden, wenn ich die Nadel auf links stelle. Mitte und rechts sind kein Problem. Und eben diesen linken Stich lässt er auch beim Zickzack aus! Wenn ich ohne Stoff das Handrad drehe, sieht man den Oberfaden immer über die Unterspule gleiten, egal welche Nadelposition. Stoff wiederum wird zwar durchstochen, aber es ergibt keinen Stich?


    Langsam habe ich wirklich alles probiert: Garn zig mal wechseln und einfädeln, an Ober- und Unterfadenspannung rumschrauben, Nähfußdruck ändern, andere Garne benutzen, andere Stoffe benutzen, andere Nadeln benutzen. Habe alles komplett auseinandergebaut und sauber gemacht laut Anleitung, es hilft alles nichts ;( Die Spulen sind auch die originalen. Könnte es denn wirklich an der Nadelstange liegen? Gerade nach Anleitung auseinandergeschraubt: Auf dem Bild ist die Nadel auf der tiefsten Position. Ist das nicht korrekt so?


    Hat vielleicht sonst irgendjemand eine Idee? Im Reparaturladen sagten sie was von 80€ aufwärts, da könnte ich mir gleich eine neue Maschine holen


    Ich schreie hiermit ganz laut um Hilfe!


    Liebe Grüße


    20170519_173505.jpg

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  • Leider kann ich dir auch nicht weiterhelfen, ob es die Nadelstange ist oder nicht. Aber 80 € würde ich in so eine billige Maschine nicht investieren und auch keine neue für den Preis kaufen. Nimm lieber das Geld und schau nach einer gebrauchten, die was taugt. Das ganze Nähen macht keinen Spass, wenn die Technik schlecht ist.

    -----------------------------
    LG
    Karin

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  • Hallo jemand,
    die Nadelstange bzw. Höhe der Nadel sieht ganz gut aus.
    Ich würde das Greifertiming überprüfen. Eventuell ist der Schlingenhub etwas zu klein. Es gibt hier eine gute Anleitung zur Überprüfung und Einstellung der CB-Greifer-Maschinen wie deiner.


    Ich würde die Anleitung zwei Mal durchgehen und beim ersten Durchgang nur eine 'Trockenübung' machen: Messen und kontrollieren, ohne direkt loszuschrauben.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

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  • Hallo euch und vielen lieben Dank schonmal für die Antworten! Reparatur kommt natürlich nicht in Frage, aber ich möchte nichts unversucht lassen, um mein Baby zu retten


    kledet, ich bin jetzt ernsthaft um 1 Uhr nachts mehr oder weniger in die Maschine reingekrochen, kann aber partout nicht Zahnsegment/ Antriebswelle finden? Bin ich blind oder ist das bei mir wirklich so verbaut? Kann wenn nötig auch noch Bilder aus einem anderen WInkel liefern!
    20170519_173534.jpg

  • kledet, ich bin jetzt ernsthaft um 1 Uhr nachts mehr oder weniger in die Maschine reingekrochen, kann aber partout nicht Zahnsegment/ Antriebswelle finden? Bin ich blind oder ist das bei mir wirklich so verbaut?

    Dann musst du dich noch kleiner machen und in den Bereich hinter dem Greifer/unter die Stichplatte kriechen.
    Also die Unterseite und/oder Rückseite des Freiarms öffnen, da findest du dann den Greiferantrieb. Du kannst aber vorher mal eine Schablone zurechtschneiden, um den Schlingenhub ausmessen zu können.
    Falls du eine Schieblehre im Haus hast, kannst du auch einfach ein 2,4 bis 2,5 mm starkes Plättchen suchen und dieses in Kombination mit einer Wäscheklammer o.ä. benutzen, um den Schlingenhub zu messen.


    Wenn der Schlingenhub wirklich falsch ist, kannst du dann immer noch nach dem Zahnsegment und der Antriebswelle suchen ;)

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

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  • Wenn der Schlingenhub wirklich falsch ist, kannst du dann immer noch nach dem Zahnsegment und der Antriebswelle suchen ;)


    Gefunden :D
    Also erstmal scheint der Schlingenhub laut nächtlicher Bastelstunde tatsächlich falsch zu sein (müsste aber noch mit einer Schieblehre exakt messen) - die Greiferspitze ist etwa einen Milimeter zu weit. Aber mal angenommen, ich würde das jetzt exakt messen und aufs gleiche, bzw ähnlich schlechte Ergebnis kommen:
    An mein Zahnsegment + Antriebswelle komm ich mega schlecht ran! Ich weiß da auch gar nicht, was was ist (jetzt im Vergleich zu den Bildern im PDF). Die aus Metall ist unten. Muss ich nochwas dafür aufschrauben (oder den Ohrenschmalz da entfernen)?


    20170520_014839.jpg


    In jedem Fall rettest du mir grad den Abend, äh, die Nacht :herz:

  • Moin jemand:),
    in der Anleitung ist das Zahnrad auf der Greiferwelle aus Messing, bei deiner Singer aus Stahl (oder Alu?), auf jeden Fall grau.
    Das graue Zahnrad-Segment auf der Antriebswelle aus der Anleitung ist bei deiner Maschine aus weißem Kunststoff.
    Kannst du mal ein Übersichts-Foto von der Rückseite des Greiferbereichs machen und einstellen, damit ich mich besser orientieren kann?


    Du achtest bitte darauf, dass die Einstellung/das Messen des Schlingenhubs bei Geradstich und Nadelstellung Mitte erfolgen muss. Wenn du 2,4 mm nur so Pi mal Daumen hinbekommst, dann eher Richtung 2,5 mm gehen als zu wenig.


    Wenn du alles fertig hast, wirst du feststellen, dass die 80,- Euro, die die Werkstatt aufgerufen hat, nicht übertrieben viel sind.
    Außderdem erkennst du, dass diese Maschinen nicht für eine nachträgliche Justierung/Reparatur ausgelegt sind Das sind reine Ex und Hopp-Produkte, da jede fachmännische Reparatur +/- den Neuwert der Maschine kostet. Stichwort Tageslohnmaschine.


    Wenn dir Geradstich- und Zickzack reichen und du handwerklich geschickt bist (zumindest hast du keine Berührungsängste und kannst eine Schieblehre bedienen) kannst du dir mal eine alte Vollmetallmaschine aus den 1930er-1960er Jahre zulegen, dann wirst du merken, wie gut Nähmaschinenmechanik sein kann und wie leicht zu justieren. Die kosten mit Motor zur Zeit selten mehr als 80 Euro, früher waren es ein bis drei Monatsgehälter.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

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  • auf den ersten Blick steht die Nadel viiiel zu tief...
    das ist ein CB-Greifer -wie bei den meisten Berninas-
    = Zickzack auf null, Nadelposition auf mittig, Nadelstange auf tiefsten Punkt
    =dann muss -beim waagrecht reinblicken- die Nadelspitze zum einen ca. 0,5 mm unterhalb der Greiferklaue rausgucken und dabei die Nadel ca. 2 mm-2,5mm links von bzw. so viel in der Greiferklauenspitze stehen;
    in der o. g. Position muss die Greiferspitze einerseits so gut wie spielfrei = 0 - max. 0,05mm und bündig mit der rechten Seite der Nadelhinter der Nadel und 1 mm über dem Nadelöhr stehen
    (streifen dürfen sie sich unter keinen Umständen!)
    die genaue Einstellung dieses Abstands wird durch axiales Verschieben des Greifertreiberkorbs vorgenommen(bei den Berninas ist dieser -hinten innen- mit 1 Schraube fixiert)
    hilfreich ist dazu auch das Occaphot Forum, dort gibts eine genaue Anleitung zur Feineinstellung

  • Hallo,

    auf den ersten Blick steht die Nadel viiiel zu tief...


    das war auch mein erster Gedanke, aber die Fotos wurden wohl in Nadelstellung links gemacht. Ich hab's mit einer anderen - fehlerfrei nähenden - Billig-CB-Greifer-Maschine aus meinem Werkkeller verglichen, bei der die Nadel ähnlich tief steht.
    Entscheidend für die Nadelstangenhöhe ist, dass das Nadelöhr bei Nadelposition rechts (!) noch 0,5 bis 1 mm unterhalb der Greiferspitze ist, so steht es auch in der verlinkten Anleitung, da sind wir uns ja ziemlich einig.


    die genaue Einstellung dieses Abstands wird durch axiales Verschieben des Greifertreiberkorbs vorgenommen


    Ich habe schon bei diversen billigen CB-Greifermaschinen (Singer, FIF, Privileg, TCM, Victoria usw.) ein falsches Greifertiming oder eine hochgeschobene Nadelstange korrigiert, aber der Abstand Greiferspitze <-> Nadel in axialer Richtung hat eigentlich immer recht gut gepasst, darum bin ich auf diesen Punkt nicht eingegangen.


    Bernina ist m.W.n. der einzige Hersteller, der den CB-Greifer noch in hochwertige und teure Maschinen verbaut (wo man auch noch eine vernünftige und dauerhafte Feineinstellung vornehmen kann), ansonsten sieht man den CB-Greifer nur noch in den billigsten Maschinen. Leider, denn gut gebaut und justiert funktioniert er sehr gut und kommt auch mit dickem Garn klar, wo moderne oft schwächeln.
    Wer sich keine Bernina leisten kann oder will, kann mal eine alte Anker RZ, Singer 216, Gritzner GA/VZ usw. probieren, da findet man auch noch hochwertige CB-Greifer in Zickzack-Maschinen.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

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  • Um hier nochmal Rückmeldung zu geben:
    Da wirklich gar nichts mehr funktioniert hat (auch die hiesigen Dinge), habe ich in den Kommentar- und Bewertungsbereichen potenzieller neuer Maschinen für mich gestöbert und bin da auf die Super Stretch Nadeln von Organ gestoßen. Bestellt, ausprobiert und siehe da, es näht als hätte es nie Probleme gegeben :)
    Gilt nicht nur für die schwierigen Jersey-Stoffe, auch die halbproblematischen Baumwollsachen lassen sich nun ohne ausgelassene Stiche verarbeiten


    Danke jedenfalls nochmal für die Hilfe!

  • Um hier nochmal Rückmeldung zu geben:
    Da wirklich gar nichts mehr funktioniert hat (auch die hiesigen Dinge), habe ich in den Kommentar- und Bewertungsbereichen potenzieller neuer Maschinen für mich gestöbert und bin da auf die Super Stretch Nadeln von Organ gestoßen. Bestellt, ausprobiert und siehe da, es näht als hätte es nie Probleme gegeben :)
    Gilt nicht nur für die schwierigen Jersey-Stoffe, auch die halbproblematischen Baumwollsachen lassen sich nun ohne ausgelassene Stiche verarbeiten


    Danke jedenfalls nochmal für die Hilfe!


    Stretch Nadeln, aber auch ein Herstellerwechsel (Schmetz vs Organ) können echt DIE Lösung sein ..!!! Ich kenne den Effekt, aber hätte es jetzt Deinem beschriebenen Problem nicht zugeordnet ... Super dass Du wieder sticheln kannst!

    was wär´ das Leben ohne Naht??? es wäre öd´und blöd´und fad!!!

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