Guten Morgen, vor einigen Tagen ging mir ein ganzer Kornleuchter auf in Sachen - Nähen heute. Eine Kundin, fortgeschrittene Anfängerin, fragte nach interessanten Schnittmustern, da sich die große neue Nähgemeinde oftmals nur im Rahmen von den jeweiligen gehypten Schnittmustern (Ebooks), z. B. im Moment von Schnittgeflüster, Patty Doo, lillesol und Pelle, bewegt. Ich riet ihr bei Zwischenmass, Patterncompany und bei Schnittmuster.net zu schauen. Gesagt getan, sie fand einen für sie interessanten Schnitt bei Pattern Company. Jetzt kommt das große ABER. Die Anleitungen sind kurz und knapp. Sie fragte sich, wie man in der "Vorebookzeit" nähen gelernt hat.
Und man hat hat es gelernt, oder?
Irgendwie kamen wir darauf, dass es mit dem Nähen genau wie mit dem Kochen ist.
Beim Kochen: Chip in die Küchenmaschine gesteckt, und das Gerät sagt genau, wie man was in welcher Zeit zubereitet.
Beim Nähen: Schnittmuster ausgedruckt und zusammengeklebt, Ebook auf Tablet, plus evtl Video, oder ausgedruckt, und an die Maschine.
Jetzt bitte nicht falsch verstehen, ich finde die modernen Schnittmuster via Ebook gut, aber es geht ein Menge Kreativtät und Individualität verloren, wenn man die Postings in den Social Medien sieht, so z. B. ein Shirt ( Grundschnitt allen Anschein nach das beliebte Shirt la Silla mit Zipfelsaum, fotografiert auf dem Stoffmarkt, und es kommt die Frage: Was ist das für ein Schnittmuster? Auf die Idee verschieden Schnittmuster zu kombinieren, oder ein Muster zu verändern, dass scheint nicht einfach zu sein.:o
Durch die gleichgetakteten Hilfsmittel ist dem Nähen, wie auch dem Kochen, viel an Sinnlichkeit verlorengegangen.