Schnittschablone mit oder ohne Nahtzugabe?

  • Hallo zusammen.
    In meiner mentalen Hitliste gibt es da gleich mehrere Nähprojekte, in denen es nicht bei einem Einzelstück bleiben soll. Das schreit förmlich danach, anstelle von Schnittmustern aus Seidenpapier nun richtige Schablonen aus Karton anzufertigen.
    Da ich sowas bislang nur halbherzig und nur ansatzweise gemacht habe, folgt hier die Frage: Wie macht man sowas eigentlich richtig?
    In meiner Vorstellung gibt's zwei in Frage kommende Ansätze:
    1. Die Schablone entspricht dem fertig genähten Teil. Um diese Schablone wird der Nahtverlauf drumherum gezeichnet. Danach fügt man noch an geeigneter Stelle und in gewünschter Breite die Nahtzugabe hinzu.
    2. Die Schablone entspricht dem Schnittverlauf. Um diese Schablone wird die Schnittkontur drumherum gezeichnet. Danach markiert man noch innerhalb der Schnittkontur den Verlauf der Nähte.


    Was wäre der "richtige" oder "bessere" Ansatz?


    Grüße,
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Ich schneide Schnittmuster grundsätzlich ohne NZ aus...ich gehe sogar soweit, dass ich bei SM, die eine NZ haben, die NZ weg schneide.
    Ich weiss um meine Problemzohnen (Ar*** und Humpty & Dumpt) da will ich mehr NZ haben.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür geben, dass du es sagen darfst.
    Voltaire
    Gruß
    Nanne

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  • Nun ja ein "Richtig" und ein "Falsch" gibt es dabei nicht.


    Generell gilt: Wenn du noch Änderungen am Schnitt machen musst, empfielt es sich die Nahtzugabe wegzulassen. Dann ist das spätere Ändern auch leichter.


    Wenn du aber einen Schnitt hast, der schon richtig gut passt und den du schnell immer wieder nähen möchtest, ist es ggf. schneller wenn die Nahtzugabe schon dran ist, weil der Zuschnitt dann schneller ist. Aber auch da gibt es wieder Vorlieben. Wenn man z.B. die Nahtlinie markieren möchte, macht es überhaupt keinen Sinn die Nahtzugabe schon im Schnitt zu haben. Für die Auflage der Schnittteile ist es aber wiederum von Vorteil, weil dann immer genügend Platz für die Nahtzugabe ist und man sparsam auflegen kann.


    Meist kopiere ich nur die Nahtlinien und gebe die Nahtzugaben erst eim Zuschnitt zu. Wenn die Nahtzugaben aber schon im Schnitt enthalten sind, lasse ich sie dran und notiere das aber immer auf jedem kopierten Schnittteil.

  • Hi,
    ich habe es gerne wenn die NZ schon dran ist. Ich hasse das gepfriemel mit dem Lineal, wenn es um Kurven geht. Bei einer Vorlage mache ich das einmal und gut ist.
    Ich notiere mir auch meist, wie viel NZ dran ist, zur Not kann man die ja auch wieder weg schneiden.

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  • Ein Fehler meinerseits, der Post steht unten.

    Grüße,
    Claudia


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    Einmal editiert, zuletzt von formgeben () aus folgendem Grund: versehentlicher Doppelpost

  • Wie Crusadora schon schrieb, es gibt da kein "richtig" oder "falsch". Man kann die eigenen Vorlieben berücksichtigen, effektives Arbeiten und mögliche Änderungen. Ich würde, vorausgesetzt, der Schnitt passt, mit Nahtzugabe arbeiten: man kann die Schnittteile auflegen und besser auf dem Stoff positionieren und auch im Voraus ziemlich präzise den Stoffverbrauch ermitteln, wenn alle NZG und Säume schon an der Schablone angezeichnet sind. Auch minimale Änderungen (etwas Weihnachtsgold oder so) sind möglich, wenn man an den entsprechenden Stellen etwas den NZG beigibt. Sollten sich eine größere Änderung durch Veränderungen der Figur ergeben, hat sich die Schablone eh erledigt. ;)

    Grüße,
    Claudia


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  • Die Schnitte für mein Kind, die ich oft nähen werde, klebe ich auch immer auf festeres Papier und habe dadurch Schablonen.
    Ich kopiere die Schnitte auf Folie, da hab ich die Nahtlinie. Dann schneide ich großzügig aus, klebe sie auf Papier und zeichne die Nahtzugaben und Saumzugaben an. Dann wird sauber ausgeschnitten. Die Nahtzugaben passe ich der verwendeten Maschine an (denn meine Nähma hat eine andere Füßchenbreite als die Overlock).
    Ich mag es, mit dem Stift um die Schablone herumfahren zu können. Und ich mag es, beim Auflegen des Schnittes gleich die NZ im Blick zu haben. Daher bin ich pro "mit Nahtzugabe" :)

  • Hallo,


    wie schon vorher hier beschrieben hat beides seine Vor- und Nachteile.
    Da ich eh immer meine Schnittmuster kopiere - meistens auf Seidenpapier - habe ich mir Folgendes angewöhnt: Bei den Schnittmustern incl. Nahtzugabe (das sind die meisten die ich besitze) nähe ich einfach mit der Nähmaschine und einer (gebrauchten größeren) Nadel ohne Faden die Nahtlinie im Abstand der Nahtzugabe nochmal drumrum. - Natürlich auf der Kopie - ;)
    Das geht schneller und präziser als zu zeichnen.


    Gerade bei Stoffen mit Mustern wie Karo o.ä. finde ich die Nahtlinie beim Zuschneiden enorm wichtig damit das Muster hinterher auch wirklich zusammenpaßt. ;)


    Grüße, Sabine

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  • Ich verwende für meine Schablone gerne Rest-Tapetenrolle, die läßt sich hinterher gut zusammenrollen und ist "griffig" und rutscht nicht so auf Stoff, wie Packpapier oder Pappe, ist also zum Verstauen recht praktisch. :nerd:


    Ich mache Schablone ohne Náhtzugabe, denn bei mir variiert meine Nahtzugabe, je nachdem, womit ich zusammennähe, was für Stöffchen etc. Meist markiere ich mit dem Prym Kreideroller, der hat eine einstellbare Nahtzugabe von 1,5, 2,5 und 4 cm. Wenn die Schablone aus Pappe ist, läßt sich allerdings bei einer miteingerechneten NZ der Stoff so leicht direkt an dem Papprand markieren.

  • Guten Morgen allerseits.
    Sehr spannend, sehr kontrovers. Aus allem, was Ihr hier so an Überlegungen und Erfahrungen geliefert habt, tendiere ich im Moment zur Variante "Schablone ohne Zugabe". Zwei Punkte, die mir dazu noch durch den Kopf gehen:


    - Bei manchen Teilen kommt es auf Genauigkeit des Nahtverlaufes an. Wo dann genau und mit welcher Breite die NZG liegt, ist eher sekundär. Den Nahtverlauf direkt an der Schablone entlang zu zeichnen dürfte genauer sein, als das komplette Teil aufzuzeichnen, um dann davon ausgehend mit bestimmter Breite den Nahtverlauf nach innen abzusetzen.


    - Das genähte Teil sieht bei mir nicht immer so aus, wie es das Schnittmuster will. Nach Steppen, Bügeln, von links auf rechts ziehen usw. kommt es schon mal vor, das irgenwo ein paar mm verloren gegangen sind. Mit einer passenden Schablone, kann ich dann die richtige Kontur nochmal nachzeichnen.

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