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Guter Rat zum Nähen mit Kindern gesucht

  • Hallo, Ihr Lieben,
    wie ich schon vor einiger Zeit hier geschrieben hatte,nähe ich seit ein paar Wochen mit Kindern im Kinderheim.
    Sie sind mit Feuereifer dabei, auch Jungen und am liebsten würden selbst die ganz Kleinen mit nähen.
    Nun sind diese Kinder ja zum großen Teil motorisch nicht ganz so fit, aber sie geben sich seeehr viel Mühe.
    Im Moment hbe ich Kinder zwischen 10 und 17.
    Das größte Problem für sie ist, gleichmäßig an der Stoffkante zu nähen.
    Übungsnähte auf Lappen klappen super und sind gerade.
    Sobald sie, z.B. bei einem Kissen gerade an der Stoffkante nähen soll, wird es ziemlich schief.
    Habt Ihr eine Idee. wie man das evtl. verständlicher erklären kann ?
    Sie möchten so gern eine einfache Tasche nähen,aber im Moment wird das noch zu schwierig.
    Teilweise sind sie halt auch sehr verkrampft und halten den Stoff sehr fest-nicht umsonst gehen ja die meisten zur Ergotherapie.
    Wenn jemand von Euch ein paar gute Ratschläge für mich hat, bitte her damit.

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  • Hallo Katrin,


    auch ich habe schon zusammen mit Kindern genäht. Für diesen Zweck habe ich mir im Internet auf verschiedenen Seiten pdf-Dateien runtergeladen, mit denen die Kinder das "in der Spur bleiben" als Trockenübung auf Papier üben konnten. Die Dateien waren zum Teil von einer Stelle, die auch regelmäßig mit behinderten Kindern näht, und somit waren diese auch gut für Kinder geeignet, die motorisch Defizite hatten.


    Falls erlaubt und gewünscht, kann ich die Links gerne raussuchen und hier posten.


    Viele Grüße
    Michaela

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  • Wahrscheinlich haben sie einfach ein Problem die Rechte Kante, die Nadel und alles andere im Blick zu behalten.


    Füßchenbreite Nahtzugabe sind ja sowieso eher kontraproduktiv, warum sollen sie überhaupt so zu nähen lernen???


    Schneidet einfach, wie üblich, mit 1,5 cm Nahtzugabe zu, und malt die Nahtlinie mit Kreide oder Buntstift auf. So können die Augen mittig auf die Nadel ausgerichtet werden, und sie sehen gleichzeitig die Linie.



    Gesendet von iPad mit Tapatalk

    _______________________________________________
    Lichtmess vorbei, dadurch sieht man vieles im richtigen Licht!

  • Das Nähen auf Papier klappte wunderbar, ich habe diese Vorlagen von Gütermann gratis bekommen.


    Glücksachen, Du hast recht, vielleicht sollten wir erstmal anzeichnen.
    Da ich das im Leben selbst fast noch nie gemacht habe, bin ich garnicht auf die Idee gekommen.Oh je.....
    Ich habe jetzt erst einmal günstige 50cm-Lineale für alle besorgt.
    Wir müssen halt immer sehen, wie wir klarkommen.Geld ist knapp....wir sind auf Spenden angewiesen.
    Am 9.12. ist Adventsmarkt im Heim, da wollen Sie selbst produziertes verkaufen.


    Ich melde mich nächste Woche, wie es gelaufen ist.
    Dankeschön !

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  • Hallo


    Ich nähe auch des Öfteren mit einer kleinen 8 jährigen Dame, einfache PattyDoo Schnitte, Taschen, Kissen etc. Ich zeichne ihr die Naht auch vor oder ich Rädel sie und ich klebe den einzuhaltenden Abstand mit buntem Tesa auf der Maschine ab.


    Ich kann jetzt nicht behaupten, dass das immer kerzengerade wird, aber wenn sie vom bunten Klebeband abweicht, sieht sie das schneller und stoppt dann gleich.


    Bewundernswert was Du da machst. Mir reicht EINE kleine Madame. Die Nähnachmittage mit Ihr bringen mich schon ans Limit. Wenn sie mit ihrem Werk fertig ist, ist sie immer ganz Stolz, das ist so schön.



    Trotzdem habe ich jedesmal das Gefühl, wenn sie mit Ihrem Meisterwerk unterm Arm zur Tür raus ist: jetzt könnte ich nen Cognac gebrauchen.

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  • So ähnlich mache ich es auch. Die Naht mit einem Bleistift auf dem Stoff vorzeichnen. Oder bei anderen Formen wie Nackenhörnchen o. ä. nehme ich ein größeres Stück Stoff, lege eine Schablone als Schnittmuster auf, nachzeichnen, nähen (Wendeöffnung nicht vergessen) und dann erst ausschneiden.


    Man muss seine eigenen Ansprüche stark herunterschrauben. Ich nehme immer mal wieder mit Kindern und auch mit behinderten Menschen und bin immer wieder erstaunt, wie positiv sie ihre Arbeiten wahrnehmen, auch untereinander. Es ist ein besonderes Vergnügen.


    Liebe Grüße
    Sabine

  • Sunny, ich ziehe meinen Hut. Heute habe ich mit dem Tochterkind genäht. Sie ist neun und wollte eine "Fußballtasche" für den Patenonkel fabrizieren. Dazu haben wir auf ganz normale grüne Baumwolle ein Spielfeld gezeichnet. Die Linien hat sie im Raupenstich auf dem Strich abgenäht. (Die Rundungen habe ich übernommen...) Kind stolz. Dann haben wir die Säume oben und unten gemeinsam genäht. (Stoff war bereits vorab versäubert.) Danach einfach an der Spielfeld-Mittellinie falten. Links und rechts habe ich die Seitennähte angezeichnet, die hat sie bravourös im Gradstich (auf dem Strich) genäht. Sogar mit Verriegeln! Kind mörderstolz!
    Dann habe ich ihr eine Wendeöffnung angezeichnet und habe sie den Träger nähen lassen. Unsere Schwierigkeit: Wenn der Faden mal reißt, näht sie sturheil weiter und merkt es nicht. *seufz* Dann fängste wieder an. :rolleyes: Nach dem Wenden kommt das Bügeln. Das ist ein Mamajob. Ganz klar. Und dann habe ich die Wendeöffnung zugesteckt und ihr gezeigt, wie sie knappkantig absteppen muß, damit nachher alles "wie aus einem Guß" aussieht. Okay, so 100%ig gerade ist das nicht geworden, aber für ein erstes Mal? Ich bin zufrieden und das Kind wird am Sonnabend voller Stolz sein selbstgenähtes Geschenk überreichen. Das war es doch wert. Bis dahin muß sie nur noch die Fußballknöpfe, die sie selbst extra für dieses Projekt vom Taschengeld gekauft hat a) finden und b) annähen.


    Was mich überrascht hat? Meine Tochter, die nie abwarten kann, hat sich in aller Seelenruhe meine Sicherheitsvorschriften angehört und hat dann alles befolgt. Und die Sache mit dem Faden bekommen wir auch noch im Griff. Lustig, mit Washitape auf der Nadelplatte arbeite ich immer dann, wenn ich optische Hilfe brauche. (Guter Rat, Jules&!)


    Jedenfalls gehe ich davon aus, daß man mit einer geduldigen Lehrerin (da muß ich noch an mir arbeiten...) Nählust und Erfahrungen sammeln kann. Jedenfalls hat das Tochterkind mir den Kram nicht vor die Füße geschmissen.

    Ich habe keine Wespentaille. - Ich habe eine Hummelhüfte.

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  • Ja, meine Große , die eine totale Hibbelsfott ist, überrascht mich beim Thema Nähen auch sehr im Moment. Schneiden, nähen, bügeln... Mit einer Seelenruhe... phantastisch! Dabei hatte ich anfangs die Befürchtung, dass sie es eher machen wollte, weil es was ist, was sie mit Mama gemeinsam hat. Nee, wirklich ganz eigener Spaß ist es.
    Ein sehr schönes Projekt jedenfalls, dass Du da angestoßen hast. Ich wünsche Dir viel Freude dabei :)

  • Morgen ist ja wieder Nähtag und ich freue mich darauf-obwohl ich abends dann auch total kaputt bin.
    Ich habe 2 Gruppen mit je 4 Kindern und eine Erzieherin , die unbedingt auch nähen will.
    Erstaunt war ich über den 10-jährigen Jungen, er hat als Einziger gesagt:Das blaue Kissen kann ich aber nicht mit dem weißen Faden nähen....
    Sie sind alle mit wirklich viel Spaß dabei und glücklich über jeden Erfolg-und ja, meine Ansprüche muß ich wohl herunter schrauben.
    Morgen wollen wir Zopfgummis nähen,die sollen zum Adventsmarkt verkauft werden.
    Die Artikel werden auf Spendenbasis verkauft und auch da sollen ja ein paar Erfolge zu sehen sein.
    Und obwohl sie alle aus kaputten Familien kommen, wollen sie unbedingt alle für Ihre Muttis nähen.
    Die Projekte werden uns wohl nicht ausgehen, eher der Stoff.....
    Ulrike hatte uns ja auch ein tolles Paket geschickt.
    Überrascht war ich, wie toll sie doch die Wendeöffnung per Hand geschlossen haben, obwohl sie alle meinten, das nicht zu können.
    Und morgen werden wir das mit dem Vorzeichnen ausprobieren.
    Wünscht uns Glück :applaus:

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  • So, das war wieder ein toller Nachmittag heute.
    Nur leider....die Bleistifthilfslinie ändert nichts.
    Sie müssen wohl einfach üben, üben, üben.
    Heute sind Zopfgummis, ein Zaubertäschchen und einfache Einkaufsbeutel entstanden.
    Alle waren am Ende zufrieden und das ist die Hauptsache !!!

  • Hallo Katrin,


    erst einmal finde ich es super, wie du dich für die Kinder engagierst. Mir hat eins zurzeit gereicht. ;)


    Mein Nannykind, sie hat dieses Jahr angefangen, hat erst einmal ein von mir aufgezeichnetes Labyrinth als Aufgabe bekommen. Einfach um das mit dem Stoff drehen und Nadel drin zu üben. Erst ganz lange Linen, dann Ecke, und bis zur Mitte wurde es immer enger. Als nächstes bekam sie Wellen und dann hatte sie es einigermaßen im Griff. Alles auf Papier aufgezeichnet.


    Das Stoffkantenproblem tja, das ist immer noch da, obwohl sie mittlerweile 1 Kissen, eine Beaniemütze und ein Kleid genäht hat. Ich halte dann einfach mal mit fest und sage mir/ihr es muss nicht so perfekt sein. Unsere Nähanfänge waren auch nicht so perfekt. Ich hab den Beleg - ich hab meine Mappe aus der Schulzeit. ;)


    Ganz nebenbei habe ich sie dann eine Nähprüfung ablegen lassen. Sie hat jetzt ihren Nähmaschinenführerschein. Sie ist gerade 10 geworden. Ich war ganz erstaunt, wie gut sie auch die Sachen, die ich ihr nebenbei erklärt habe, aufgenommen hat. Abgesehen davon, sie hat den Test mit nach Hause bekommen, damit sie immer nachschlagen kann.


    Aber ich musste oft auch daneben stehen und den Stoff festhalten, wenn es zu arg war. Hey, dann lernen sie halt, das es dafür auch eine Lösung gibt. Den Auftrenner...manchmal mein liebstes Spielzeug. :D
    Sie ist eher der ängstlichere Typ, aber Tapfer, wenn es nicht ganz so gerade ist. Sie stoppt sofort.


    Es ist aber auch schwierig - das merke ich jetzt an meiner Neuen, wo die Hilfslinen plötzlich hinter der Nadel sind...sonst war es davor....gerade zu nähen. Und dann noch Stoffkante beachten, die Finger nicht einklemmen...Weißt du noch, wie es war, als du den Führerschein gemacht hast? Lenken, schalten, Fußpedal und dann noch auf den Verkehr und den Fahrlehrer achten...das ist Koordination pur.


    Es muss nicht perfekt für den Basar sein. Es sollte zu sehen sein, das es von Kindern kommt. Da dürfen Fehler drin sein. Nur Mut.
    LG Nina

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  • Ja, das ist mir auch aufgefallen, daß sie sich manche Dinge schnell merken, die ich nur nebenbei erwähnt habe.
    Gestern waren sie traurig.
    Der Junge und ein Mädchen, gemeinsam in einer Klasse, haben ihrer Lehrerin erzählt, daß sie jetzt nähen.
    Aber sie hat es nicht geglaubt und gedacht, sie denken sich das nur aus, um sich wichtig zu machen...naja, da sind sie eben als Heimkinder abgestempelt.
    Dabei haben von denen viele Hobbies-Malen, Instrument lernen, Kreativkurs ,Fußballverein usw.-wie andere Kinder eben auch.
    Aber beim nächsten fertigen Stück werde ich ihnen sagen, daß sie es der Lehrerin einfach mal zeigen sollen.



    Lustig ist ja auch, daß gestern schon 2 Erzieher dabei waren und die anderen auch nähen möchten.
    Mal sehen, wie wir das geregelt bekommen;)

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  • Heimkinder abzustempeln klingt so nach den 50er Jahren. Das ist schon traurig, wenn sich da immer noch nichts geändert hat. Vorzeigen ist dann bestimmt die einzig wahre Lösung! Zeigt der Welt, was eine Harke ist!
    Interessant ist das mit den Muttis schon, so von außen betrachtet. Ich selbst habe eine Freundin, die in nicht so optimalen Verhältnissen aufgewachsen ist. Und trotzdem beweint sie den Tod beider Eltern, als wäre es das Paradies gewesen. Eltern sind und bleiben einfach besondere Menschen im Leben eines Kindes. Irgendwie ist das ja auch gut so.


    Herzlichen Glückwunsch zu den mitnähenden Erzieherinnen! Prima Sache das. Übrigens verwende ich die Bleistiftlinien nur, wenn wir Geradstich in mittlerer Position machen, denn dann muß ja nur der Strich zwischen den "Hörnchen" des Nähfußes liegen... Courage!

    Ich habe keine Wespentaille. - Ich habe eine Hummelhüfte.

  • Naja, zum Glück sind nicht alle Lehrer so.
    Und aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, daß diese Kinder in unserem Heim 10 x besser erzogen sind, als manches Kind, das zu Hause lebt.
    Sie sind mir nach den paar Wochen schon so ans Herz gewachsen und ich verstehe jetzt noch besser, daß meine Tochter und mein Schwiegersohn dort ihren Traumjob gefunden haben.
    Obwohl es wirklich ein harter Job ist , von den Arbeitszeiten 24 Stunden-7 Tage die Woche mal ganz abgesehen.


    Naja, ich freu mich schon auf den nächsten Nähnachmittag.
    Eigentlich hat ja jede Gruppe nur 1 Stunde zur Verfügung, aber wir überziehen grundsätzlich, weil einfach keiner auf die Uhr schaut-ist doch ein gutes Zeichen, oder?

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  • Ein gutes Zeichen? Katrin, das ist das beste Zeichen überhaupt weit und breit. Und: Dem Glücklichen schlägt keine Stunde. Bei allem Kummer schaffst Du so bleibende POSITIVE Erinnerungen. Wer kann das schon von sich sagen?

    Ich habe keine Wespentaille. - Ich habe eine Hummelhüfte.

  • Ich klinke mich hier mal ein, wir wollen im nächsten Jahr eine Ferienpass Aktion machen, so kann ich mir hier schon mal wichtige Dinge merken.


    Ich habe ja mit meinen Enkeln schon genäht, da waren sie noch keine 5 Jahre, da Mama und Oma nähten, wollten sie das auch machen. Ich habe ihnen immer gesagt, das der Stoffrand wichtig ist, das der mit dem Füßchen beim Nähen abschließen muss und das hat immer super geklappt.


    Wir haben auch wolkenkissen genäht, einfach eine Wolke aufgemalt und sie als Schablone genommen.


    Eine Tasche kannst du doch genau so erklären, auch mit den Trägern und dem 1/2 ,1/" Falten wenn sie es vorgemacht sehen, verstehen sie das besser.

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  • Toll für Kinder auch Anfänger: die Halssocke nach Mamahoch2.
    Super.

  • So Ihr Lieben,
    Dank einer tollen Spende, bestehend aus 2 Paketen, von Ulrike,konnten wir nun schon ein paar Dinge fertig stellen., die ich Euch gern zeigen möchte.
    Die teile sind mit mehr oder weniger Hilfe entstanden.
    Wichtig ist erst einmal, daß überhaupt ein Erfolgserlebnis zu sehen ist.
    Die Kinder sind super stolz, wollen und dürfen aber nicht fotografiert werden.20161102_104611 (Copy).jpg20161026_173512 (Copy).jpg20161102_150222 (Copy).jpg
    Die Sonnenblumentasche hat der 10-jährige Alex genäht.

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