Elna 740 5 J alt - gutes Angebot und das Richtige?

Hallo,

ich habe vor einiger Zeit begonnen zu nähen und mache das auch mit viel Spaß, allerdings hatte ich von Anfang an große Probleme mit meiner Nähma (mit er Ovi komme ich super klar).

Ich nähe / würde gerne nähen:

Kinderkleidung (Webware, Jersey, gerne auch Jeans)
Accessoires für die Wohnung usw.
und mittelfristig auch gerne mal etwas für mich.

Gesundheitlich kam ich nicht dazu, sehr viel zu nähen und wenn ich Zeit gehabt hätte, ärgerte ich mich viel zu oft mit der Nähma herum.

Bisher habe ich eine Ovi und eine W6 N3300 (ohne exklusive), mit der ich gar nicht klarkam und die ich gerade einschicke. Mit ihr kam ich nie klar, irgendetwas stimmte da gewaltig nicht, entweder es war von Anfang an der Wurm drin oder ich habe sie ggf. mit einem Bedienfehler über die Wupper geschickt, das ist mir nicht klar. Auf jeden Fall habe ich sie schon länger, habe sie die ersten Jahre nicht einmal auspacken können und kam danach nicht so oft zum Nähen (beides aus gesundheitlichen Gründen) und wenn, dann endete es im Frust, weil alles Mögliche nicht ging und die Nähte in den meisten Fällen katastrophal waren. Ich habe das, was ging mit der Ovi genäht und sonst
a) schlecht von Hand
b) schlecht mit der Nähma (beides bei ganz kleinen Sachen)
c) mit einer geliehenen Maschine.

Nun hatte ich endlich mal zeit, mich am Stück damit zu befassen und festzustellen, dass es wohl jetzt zumindest nicht an mir liegt und da definitiv etwas nicht stimmt.
Generell ist unsere Beziehung aber schon ziemlich gestört

Nun hat es sich gerade ergeben, daß mir eine gebrauchte Elna 740 angeboten wurde und die Versuchung ist groß. Bei uns ist finanziell nicht so wahnsinnig viel Raum, diese Klasse könnte ich mir neu nicht leisten. So ganz wirklich brauchen täte ich so eine auch (noch) nicht denke ich, aber ich will auf jeden Fall etwas richtig ordentliches, denn Nähen macht mir Spaß, jetzt habe ich die Möglichkeit dazu, die Kinder freuen sich wie Bolle über jedes Stück usw.

Was ich gerne hätte wäre

Einstellbarer Nähfußdruck
Obertransport, am liebsten mit Differential
gerne auch nette Zierstiche bzw. kleine "Stickereien" (Alphabet usw), wobei ich da nicht sicher bin, ob denn nicht eine kombinierte Näh / Stickmaschine das Richtige wäre. Eine Freundin hatte mir davon abgeraten, eine Kombimaschine zu kaufen, aber wir haben kein Haus und langfristig würde ich auch gerne mal um eine Cover aufstocken und mehr als 3 Maschinen bekomme ich definitiv nicht unter.
Am wichtigsten wäre, dass sie wirklich gut und solide näht, mit Jersey ebenso gut klarkommt, wie zB mit Wollwalk o.Ä. und ein schönes Nahtbild hat (ich bin da eher kritisch), es soll halt ordentlich aussehen und dass sie nicht "zickig" ist, sondern eher solide, zuverlässig und unkompliziert.

Kosten soll das Stück 700,- €, ggf. auf 600 verhandelbar, ist 5 J alt, generalüberholt, verkauft von privat, von einer Stammkundin (die gerne öfter mal etwas Neues Hochwertiges braucht) aus einem Nähgeschäft, das ich kenne.

Ist das ein guter Preis?

Was meinst ihr?

Ist das jetzt ein Fingerzeig, das just nun plötzlich mir das Maschinchen angeboten wird? Oder bin ich nur frustriert von meiner gescheiterten Beziehung und würde nach jedem Strohhalm greifen und sollte es lassen?

Ist das ANgebot preislich ok / gut?

Hallo Ihr Lieben,

danke für Eure Tipps und Meinungen.

Ja, es stimmt, die Maschine ist (nahezu) baugleich mit der Janome 7700. Elna gehört zu Janome und beide unterscheiden sich nur in kleinen Details wie zB bei der Geradestichplatte bzw dem im Kreis nähen. Ansonsten ist es das Gleiche. Zur Elna konnte ich keine Gebrauchtpreise finden, für die Janome scheint es ein guter Preis zu sein, da wurden die Meisten von Privat um die 800,- € verkauft.

Aaaalso, ich habe die Maschine ausführlich inspiziert und auch probegenäht. Natürlich ist das irgendwie ein gemeiner Vergleich, meine kleine, alte und ja anscheinend defekte / verstellte W6 gegen die große Elna, das ist natürlich eine ganz andere Klasse.

Ich habe mich gleich heimisch gefühlt mit den Grundfunktionen (nur an den Nähfußanheber kann ich mich nicht gewöhnen, der ist so weit außen / oben, aber dafür gibts ja dann mittelfristig den Kniehebel, werde ich mir den eben angewöhnen ), wider Erwarten geht das Nähen eigentlich genauso, wie mit meiner alten Nähmaschine, nur dass sie viel leiser ist und nicht so rattert, problemlos über alles gleitet, was ich ihr so hingelegt hatte (Webware, Jersey, Glitschiges, doppelt gelegtes sehr dickes Leder) und dabei die Nähte halt auch echt schön und solide ausschauen. Das ist schon wie eine andere Welt.

Die Maschine wurde regelmäßig gepflegt / in den Service gegeben und auch jetzt gerade frisch und wie ich es befürchtet hatte, gab es nach dem Probenähen kaum ein Zurück mehr. Notfalls gibts dann halt eine Weile trocken Brot

Also ist sie gestern eingezogen. Ich habe bisher nur 2 ganz kleine Sachen genäht (1 Baumwollstoffbeutel aus von den Kindern bedrucktem Stoff und 1 Leinsamenkissen), aber ich bin total erleichtert!
Wie gesagt endeten viele kleine Nähtimeslots mit Herumwurschteln an der Maschine, ohne etwas zustande gebracht zu haben. Außerdem habe ich wirklich oft an mir gezweifelt. Z.B. was das gerade Nähen angeht. Mir wurde immer gesagt, das sei Übungssache, aber irgendwann schlich sich schon der Gedanke ein, dass ich jetzt schon echt oft geübt hätte und es anscheinend doch eher ein Talentproblem sein könnte.

Ebenso war ich immer verwundert, wie es die Leute schaffen, dass die Nähte beim Verriegeln bzw. zB beim Festnähen von Taschenhenkeln usw (im Quadrat) so ordentlich aussehen und immer genau aufeinandertreffen. Was hab ich mir Mühe gegeben, keine Chance! Beim Rückwärtsvernähen war die Naht so gut wie nie auf der vorherigen...

Auch erstaunte mich immer, wie die Leute auf die Zeitangaben kamen, bei mir fraßen Zuschnittsgewurschtel, Nähma vorbereiten, an Nähma herummachen, Auftrennen, Sachen verstellen immer wahnsinnig viel Zeit. Völlig unmöglich erschien mir das. Und ebenso frustrierend war es, dass die Sachen von Verwandten, die sich allesamt das Nähen auch selbst beigebracht hatten immer um Längen ordentlicher aussahen undd das, obwohl ich eigentlich sonst schon erfolgreiche Autodidaktin bin

Und nun?

Jetzt habe ich die ELNA (und einen neuen Rollschneider, der davor war zwar auch ein Markengerät und bekam immer brav die Klinge gewechselt, aber irgendwie war das Zuschneiden immer eine Qual) und alles geht wirklich schnell und ist superordentlich. Die Nähte sind DEUTLICH gerader, man kann sie nur mit Geziehe usw davon abhalten, gerade zu nähen. Es wird auch ohne Tricks kein Stoff gefressen, bei den verriegelten Stellen sind die Nähte exakt und ordentlich und in Summe ist es genau so, wie ich es haben wollte: Maschine an, nähen, sieht gut aus, ohne viel Gefummel.

Das heißt nicht, daß W6 nun schlecht wäre, das glaube ich gar nicht, aber abgesehen von anderer Preisklasse und einem vermutlichen Defekt bei der W6 kann es auch einfach sein, dass "es nicht gepaßt hat". Viele Andere sind ja sehr zufrieden mit ihrer.

Ich bin also ganz glücklich mit meiner Neuen.

Sie kann allerdings viele Sachen, die ich nicht unbedingt bräuchte und viele, die ich vielleicht mal zukünftig brauchen werde, das muß ich schon sagen. Das Wichtigste aber: es macht wirklich Spaß, damit zu nähen!

Einen festen Platz hatte die W6 (sonst nähe ich kaum) und dort paßt auch die Elna gut hin. Ich hätte nur keinen festen Stellplatz mehr neben Nähma und Ovi und auch irgendie keinen völlig übers Knie gebrochenen Stauraum in der Nähe für eine Nr. 3, aber gerade steht das auch nicht zur Debatte. Eine Freundin von mir hat die 760 und hat seitdem gesagt, dass sie nun doch erstmal keine Cover kaufen wird, weil sie nun auf einmal super mit der Zwillingsnadel klarkommt. Das macht Hoffnung.