Nähen mit Kindern, gute Ratschläge gesucht !

  • Hallo Ihr Lieben,
    auch im Kinderheim, in dem meine Tochter und Schwiegersohn arbeiten, möchten die Mädchen gern etwas nähen.
    Es gibt sogar schon eine Nähmaschine.
    Wie üblich, ist natürlich kaum Geld da, aber Sponsoren sind in Sicht.
    Ab September werde ich dann ehrenamtlich versuchen, mit den Mädchen ein paar schöne Dinge herzustellen.
    Nun muß ich erstmal eine Grundausstattung zusammenstellen.
    Schneidmatte und Rollschneider ist klar, aber welches Lineal würdet Ihr empfehlen?
    Ich selbst habe verschiedene Patchworklineale, die ja nicht ganz billig sind.
    Normale Lineale funktionieren mit dem Rollschneider schlecht.
    Was kann man da verwenden?
    Wo bekomme ich solche Lineale günstig?
    Und auch sonst wäre ich für viele Ideen und Vorschläge dankbar.
    Der erste Aufschrei war:" Oh, da kann ich dann wohl für meine Barbies Kleider nähen ?":applaus:
    Worauf muß ich bei meiner "neuen Arbeit" achten?
    Ich freue mich auf viele gute Ratschläge und Tipps von Euch !!!

  • Wie alt sind die Kinder? Und wie viele? Davon würde ich abhängig machen, ob du tatsächlich mit ihnen mit dem Rollschneider arbeiten willst.
    Erstens: das Zubehör ist sehr teuer. Zweitens: die Dinger sind sauscharf und gefährlich. Drittens: Die Kinder haben sichere schon mal eine Schere in der Hand gehabt, aber noch nie einen Rollschneider, du fängst also bei "Adam und Eva" an. Scheren bekommst du z.B. bei Ikea oder in manchen 1-Euro-Läden günstig, die sind zwar sicher nicht für die Ewigkeit, aber schneiden erst mal eigentlich nicht schlecht.
    Was machen: Taschen!!!! Täschchen, z.B. das "Zaubertäschchen".Kissen. ev.in Herzform, die kommen immer an. Und Barbiekleider sind im Prinzip doch ganz einfach und immer eine gute Idee, und viel Stoff braucht man auch nicht dafür.
    Mit "meinen" Flüchtlingsfrauen nähen wir immer als erstes ein Nadelbuch für eine Grundausstattung an ersten eigenen Nadeln, das ist sehr beliebt.
    Für Teenies bekommst du sicher noch viele andere Tipps, da bin ich nicht so gut im Thema.
    Liebe Grüße und viel Erfolg wünscht Karin

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

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  • Hallo,
    ich gehe auch in regelmäßigen Abständen zu einem Kurs (Nähen, Patchwork und allerlei Kram).
    Dort läuft parallel auch ein Kurs für Kinder.
    Neulich habe ich mitbekommen, dass die Kinder nur mit Schere schneiden, Rollschneider ist da tabu.
    Sie nähen auch alles Mögliche, über kleine Taschen, Puppenkleidung und Dekokram.
    Schöne Grüße
    Gela

  • altersabhängig, aber prinzpiell brauchst du für die kleinen Teile keine großen Lineale, Rollschneider braucht Schneidematte, da kann immer nur einer ran, außerdem treibts die Kosten in die Höhe, viel wichtiger find ich, dass Kinder erst mal ganz sicher mit der Schere arbeiten können, Rollschneider halt ich für zu gefährlich, auch an die Maschinen gehört ein Fingerschutz

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  • Ich nochmal: für den Anfang würde ich die Kinder mit der Hand nähen lassen, damit sie überhaupt erst mal ein Gefühl für Nadel und Faden bekommen. Wenn Du mehrere Kinder, aber nur eine Maschine hast, gibt es sowieso Gezanke, und alleine ist es sehr schwierig, mehrer Kinder an Nähmaschinen zu betreuen. Und im Prinzip geht ja alles, was man mit Maschine nähen kann, auch von Hand, dauert nur länger.
    Kennst Du die Zaubertäschchen? Die kann man ja in allen Größen und Formen nähen, es sind nur einfache gerade Nähte, die gut von Hand zu bewältigen sind, und die Mädels in unserer Gruppe lieben sie. Mit mehreren Kindern gleichzeitig könnt ihr das quasi "im Chor" nähen.


    Gruß von Karin

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

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  • Hallo Katrin,


    mit meinen beiden Großen (inzwischen 11 und 9) habe ich schon ein paar Sachen zusammen genäht:
    - kleine Taschen aus Stoffresten (Jeans, BW) mit bunten Webbändern und Spitzen verziert, als Verschluss einen großen Knopf, Umhängeband gehäkelt oder aus fertigen Bändern
    - Haarklammern-Utensilos (mit Aufhängeschlaufe oder an einen Hosenbügel angenäht)
    - Kuscheltiere und Monsterchen (1 Vorder- und 1 Rückseite aus bunten Stoffresten, evtl. Haare aus Wolle mitgefasst, Augen aufgestickt oder Knöpfe angenäht)
    - Indianer-Stirnband (ganz spontan aus dem Abschnitt vom Hosenkürzen). ein gestreiftes Band aufgenäht und Feder eingesteckt - fertig


    Ich denke auch, dass Du für den Anfang nicht großartig einkaufen musst. Stoffreste, Knöpfe und Bänder hat wohl jede von uns in unterschiedlichen Farben und Größen. Damit kann man schon ne ganze Menge machen. Ideen dürften die Kinder auch genug haben.


    Übrigens - Barbieklamotten lassen sich super aus elastischen Viskosejerseyresten, Spitze und Tüll zaubern - aus dem Jersey Schläuche nähen, schon hast Du Tops, Röcke und Kleider, die dann noch aufgepimpt werden können ;) solltest Du neue Stoffe kaufen wollen, wäre mein Tipp Jersey in Jeansoptik - damit kannst ne ganze Menge anfangen. Zum Veredeln gibt es wohl gerade Stoffmalglitzerfarbe in silber, gold, rotgold usw., hab mir sagen lassen, dass die jungen Mädels total drauf abfahren :tanzen:


    Viel Spaß bei den Vorbereitungen :daumen:

    Herzliche Grüße


    pfeiferlspieler

  • Hallo Katrin,


    was auch für Zweitklässler bzw. Drittklässler geht sind Stifterollen aus fertigen Sets, sowie Anouk ihre Zelten Besteckhülle genäht hat.
    Geht einfach, ist eine schöne Sache und verbindet Nähmaschine und Handknopfannähen.
    http://www.bastelideen.info/html/bleistift_rolle_c.html


    VG


    P.S.: Wohin soll ich meine Reste schicken? :D

    Einmal editiert, zuletzt von essticktsichschön ()

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  • Hallo,
    ich glaube, mit der Hand nähen verdirbt bestimmt einigen schon den Spaß. Das würde ich mal mit einbauen. Ich habe jahrelang keinen Spaß am Handarbeiten gehabt, weil das erste, was wir i handarbeitsunterricht genäht haben, war eine Schürze mit der Hand umsäumen. Jahre später in einer anderen Schule ging es dann an die Nähmaschine, da hat es dann bei mir Bing gemacht und ich hab bis heute Spaß am nähen. Am Anfang ist es wichtig, gerade Nähte zu nähen. Also würde ich auf Papier Geraden, Wellen, evtl Quadrat nähen lassen. Dann bekommen sie schon mal ein Gefühl. Dann kommen ganz einfache Taschen aus Jeans bei den Kiddies ganz gut an. So als Umhängetasche. Man kann ja auch Wollreste als Verzierung draufnähen. Das kann ja auch eine alte Jeans, die eigentlich schon ausgemistet war, herhalten. Da kann man dann auch mit buntem witzige Sachen verzieren. Stifterollen sind ja dann wieder mit Reißverschluß, das ist vielleicht am Anfang noch ein bisschen schwierig. Taschentüchertaschen sind auch ganz einfach zu nähen. Ein Schmusekissen mit Hotelverschluß. Wobei Kissen, da benötigt man dann schon wieder die Füllung, die kosten dann wieder Geld. Frag doch mal im Bekanntenkreis, ob nicht jemand ein altes Hemd, Jeans, Bettlaken/Wäsche hat.Oder vielleicht sogar Stoffreste. Oder ein Aufruf hier im Forum, Stoffreste zum abgeben hab ich immer!
    LG Heike

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  • Vielen Dank Euch allen !
    Ich hatte ja schon interessiert Euere Nähen -mit-Flüchtlingen-Beiträge gelesen.
    Ihr habt recht, Rollschneider muß nicht sein.
    Ich denke, daß wir auf 3 Nähmaschinen kommen und auch nicht mehr als 3-4 Kinder zum Nähen kommen.
    Es steht nur der Therapieraum zur Verfügung.
    Dann mach ich das lieber auf 2 Etappen.
    Vom Alter her sind ja von 6 Monaten bis 18 Jahre alle dort.Ich bin gespannt, wer sich am Ende wirklich entscheidet, mitzumachen.
    Vielleicht ist ja auch ein der jungen Muttis an Babysachen interessiert,man wird sehen.
    Vielen,vielen Dank jedenfalls für alle guten Tipps, wird alles gespeichert !

  • Hallo,
    ich habe mal eine Näh-AG gegeben ,das Alter der Mädchen lag zwischen 12 und 16.
    Angefangen habe ich damit auf Papier - ohne Faden - zu nähen . Hierfür hatte ich Vorlagen von Gütermann.
    Dann auf Stoffresten mit Faden . Danach haben wir ein "Dosenkleid" genäht- also einen Bezug für eine leere Dose.
    Dort konnten sie mit den - wenigen - Zierstichen der Maschine , unterschiedlichen Garnen ein bisschen "experimentieren".
    Weiter ging es mit Bestecktaschen aus Papierservietten (die sind ja günstig), anschließend mit schnellen Säckchen.
    Gesteigert haben wir es bis zu einer Tasche nach burda Schnitt , dem einzigen Projekt für das sie Stoff gekauft haben.
    Die älteren Mädchen wollten teilweise auch einen Sommerrock nähen.


    Ich habe versucht Dinge mit ihnen zu nähen, die sie auch wirklich gebrauchen können.

    Grüße - Dagmar


    *Ein Leben ohne Nähmaschine ist möglich aber definitiv sinnlos*

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  • Ich bin auch eher für Scheren. Zum "schnellen Messen" und für gerade Linien bieten sich Alulineale an. Die verziehen sich nicht und auch ein Cutter funktioniert damit. Die bekommt man in den einschlägigen Euroläden nachgeworfen.

    Frag(t) doch mal in der Kirchengemeinde an. Manchmal gibt es da Handarbeitsgruppen, die Reste übrig haben oder der Pfarrer kann einen Spendenaufruf abkündigen. Das führt auch häufig mal zu Stoff-, Garn- und sonstigen Materialspenden. Meine Mutter war (aus einem anderen Grund) bei einem Raumausstatter. Wenn der nett und kulant ist, kann man dort auch Stoffcoupons von der letztjährigen Kollektion abgreifen.


    Handnähen würde ich mit anbieten, aber nicht darauf bestehen. Natürlich ist es immer besser, wenn man alles von der Pike auf lernt, aber ich hatte auch keinen Spaß am Handnähen, was aber eher an den Leistungen der höchst fragwürdigen "Pädagogin" lag. Seit ich mir eine Nähmaschine gekauft habe... Der Handarbeitsunterricht an Schulen war - zumindest zu meiner Zeit - gruselig. Wenn Du möchtest, daß die Kinder Spaß haben und bei der Stange bleiben, dann orientiere Dich besser nicht daran. ;)


    Oh, ich schaue mal nach Puppenschnittmustern. Da habe ich mir mal was beiseite gelegt. So als Datei. Das kann ich Dir aber eher per PN zukommen lassen.

    Ich habe keine Wespentaille. - Ich habe eine Hummelhüfte.

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  • Ich mag aus eigener Erfahrung beisteuern, dass ich die Barbiekollektion auch eher ganz nach hinten stellen würde, wenn es nicht gerade Schlauchkleider aus Jersey sind. Barbies Supermöpse mit Abnähern einzukleiden, ist m. M. nach eine widerliche Fisselarbeit an der Nähmaschine, und daher besser in Handnaht erledigt. Und dann wären wir wieder bei der "lass es schnell gehen und gut aussehen"-Mentalität (ja, die habe ich auch...)


    Salat

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  • Erfahrungswert aus 20 Jahren:


    Alle Kids in der Verwandtschaft wollten etwas nähen als sie ca. 4-5 Jahre alt waren, Jungs wie Mädchen.


    Alle haben verstanden, dass erst ein paar Handnähte sein mussten.


    Alle saßen nach 2-3 mal Barbiekleider oder kleine Geldbeutel oder Kissen mit der Hand nähen an der normalen Nähmaschine, kein Fingerschutz oder ähnliches, Fußpedal hochgebockt mit einem Stapel Lexika (da sie nicht mit den Füßen bis zum Boden gekommen sind).


    Sie sind super mit Scheren klar gekommen.


    Am liebsten haben sie Kuscheltiere genäht.


    PS: ich habe bei Oma nähen, häkeln und Stricken gelernt. Nähen mit der Hand. Alles das produziert wurde waren Sachen für Barbie, und das ab Ende Kindergartenalter. Barbiesachen würde ich daher auch als Übungsprojekt zum Handnähen wählen.



    Gesendet von meinem iPad mit Tapatalk

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    Lichtmess vorbei, dadurch sieht man vieles im richtigen Licht!

  • Meine Kinder haben zuerst ein kleines Lesezeichen mit verschiedenen Garnen und Farben von Hand genäht und dann durften sie mit der Nähmaschine ein Kissen nähen. Die Maschinen wurden erklärt und dann ging es los. Die Erstlingsteile sind nach den vielen Jahren noch auffindbar in ihren Zimmern. Die Kissenhüllen wurden mit verschiedenen Zierstichen verschönert. Als Verschluss wurden Kordel gedreht, angenäht und zu Schlaufen gebunden. Reissverschlüsse sind für Kinder schwierig und auch zeitintensiv. Die Kissenhülle konnte man selbst mit einem Inlett füllen.


    LG
    Hobbyfee

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