Schrägband "Dumme Frage": Kann man normale Bänder, Träger oder Gurte daraus machen?

Zitat von Schnibbl

Kann ich die Schrägbänder auch einfach zusammenlegen und ein- oder zweiseitig absteppen, um ein Band zu machen?
Ist das eine erprobte Methode, um selbst Bänder aller Art herzustellen?

Ob das erprobt ist, weiß ich nicht, aber ich mache das auch öfter.
Bei Taschen würde ich festes Vlies reinbügeln, damit's nicht so schlabbrig wird.
Wenn ich keine Kordel parat habe, bastel ich mir auch Bänder zurecht.

Schrägband hat die besondere Eigenschaft, dass es durch den schrägen Fadenlauf ein wenig flexibel ist und sich so auch schön um und in Rundungen legen lässt.

Wenn du ein Band haben willst, das nicht flexibel sein muss, dafür aber zugkräftiger sein soll, kannst du die Stoffstreifen für der Schrägbandformer einfach im Fadenlauf (also längs) oder quer schneiden.
Streifen parallel zu den Webkanten (also im Fadenlauf) werden dann am stabilsten.

Ich mach das auch hier und da mal für Bändchen aller Art. Meist leichte Bindebändchen an Hüten/Mützchen, Kleidern.

Wenn es mir nicht stabil genug scheint wird auch schon mal noch ein Streifen alte Jeans mit eingenäht (oder ein Gurtband).

Wie mans dann genau macht, gibt es mehrere Methoden. Auf links nähen und durchziehen geht nur wirklich gut, so lange der Stoff nicht zu störrisch und der Tunnel zu klein ist. (Stoffstreifen halbiert).

Wenn Du ihn einfach zusammenlegst und auf der einen Seite zusammennähst (egal ob auf rechts oder mit durchziehen auf links), verzieht sich die Sache gerne mal und das Endergebnis macht einen leichten Bogen.

Man kann auch doppelseitig zwei Streifen gegengleich aufeinander nähen. Dann kann man auch noch mit den Farben (Oberseite-Unterseite) spielen.

Ebenfalls gern genommen: Nähte noch einmal mit einem Webband verzieren (drüber nähen).

Da gibt es viele Möglichkeiten, die je nach Anwendungszweck alle gerne genommen werden. Der Reihe nach

Nachtrag: in allen Fällen kannst Du Deine Streifen mit dem Schrägbandformer vorbereiten. (Okay, nur, so lange der Stoff durch den Former paßt )

Happy Sewing!

LG neko

Hallo Schnibbl,

also wie schon geschrieben für Träger immer den geraden Fadenlauf wählen. Der Former ist für Variante 1 ausgelegt, allerdings mit etwas breiteren "Umschlag". Je nach Breite des fertig gebügelten Bandes schneidest Du zu und zwar (knapp) dopptelt so breit. Vorne anspitzen zum Einfädeln und dann durchziehen und Bügeln, das geht wirklich einfach. Mit Einlage wird es schön stabil. Für Zierbänder kannst Du das gebügelte Band einfach aufnähen.

Namd Schnibbl,

ich dachte tatsächlich an Version 1. Mit dem Schrägbandformer baut er Dir die richtige Form und die Umschläge gehen jeweils bis in die Mitte oder fast bis rein.

Mit der Hand umlegen (z.B. weil kein Former in der Größe zur Hand ist oder noch nicht einmal ein Bügeleisen): da bietet sich dann Version2 an, weil Du das während des nähens mit der Hand einschlagen kannst. Nachtrag: wobei ich glaube, in Deiner Version2 steckt ein kleiner Denkfehler in der Zeichnung. Du hast auf der unteren Seite eine offene Stoffkante.

Mit der Hand kann man auch sowas ganz gut ad hoc einschlagen:
skizze.jpg (nächstes Mal wieder am Zeichenbrett, und nicht mit dem Kratzpad.)

LG neko

Ohja! Ich kenne das! Ich kann Dich sehr gut verstehen. Auch mit dem 'ich wollte es aber so, weil es so schön ist. Und wenn es mir noch so viel Mehrarbeit macht ;)'

Ich bin zum Teil dazu übergegangen das Ende vom Schrägband kurzerhand mit einer Stecknadel auf dem Bügelbrett festzupinnen. Dann rutscht es nicht immer hinter dem Former her und man kann leichter bügeln.

Aber während des durchziehens immer kontrollieren, es ist üblich, daß man da mal korrigierend schieben muß.

Auch mit diesem Former finde ich es nicht wesentlich einfacher/bequemer als die Stecknadel-Methode.

Deine Kombination sieht wirklich gut aus und wenns so schön kuschelig/weich/wuschelig ist (das dunkelblaue: Velours-Haptik?), hätt ich auch viel dafür getan, daß ich das Ding so zusammen kriege.

LG neko