Schnitt gegen den Fadenlauf?

  • Ich habe sehr schönen gestreiften Stoff (sehr glatt und "rutschig"). Im Fadenlauf wären die Streifen längst. Nun will meine Schwiegertochter aber gern ein Kurzkleid mit quergestreiftem Muster.
    Krieg ich das irgendwie hin?

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  • Ist es ein gewebter Stoff (AKA Niormaler) oder ein gewirkter Stoff (AKA Jersey)?

    The 3 Laws of The Multispheres...


    #1: If it's supposed to move and doesn't: WD-40.
    #2: If it moves and it's not supposed to: Duct Tape
    .#3: Everything else: Baking Soda.


    Matth. 5,1 - 7,29

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  • Am meisten "Probleme" (hier mal in Anführungszeichen denn bei manchen Kleidungsstücken ist es durchaus gewünscht) wäre ein Zuschnitt im 45 Grad Winkel da sich hier der Stoff am meisten dehnt.
    Wenn Du exakt bei 90 Grad gegen den Fadenlauf bleibst müsste es eigentl. gehen.
    Es kommt ein bisschen auf den Schnitt an: gegen den Fadenlauf zugeschnittene Stoffe fallen nicht ganz so voll/schwer grade runter sondern entwickeln etwas mehr Stand. Bauschige Hochzeitskleider werden oft so zugeschnitten da es so da Bauschen unterstützt.
    Ich würde, genau wie beim Zuschneiden im Fadenlauf, auch hier beim Zuschnitt darauf achten dass die Teile schön gerade sind aber dass musst Du ja durch die Streifen eh so machen sonst passen die Streifen nicht an der Naht aneinander...
    Ist es denn ein reiner Webstoff?
    Du kannst ja mal testen wie Dein Stoff sich verhält: zwischen die Finger nehmen und mal im Fadenlauf den Stoff spannen: dürfte sich nicht dehnen (außer bei Stretch[emoji6]) dann mal exakt gegen den Fadenlauf: wie sehr dehnt sich der Stoff hier? müsste etwas mehr dehnbar sein.


    Meist ist es günstiger im Fadenlauf zuzuschneiden, da sich der Stoff gegen den FL etwas mehr dehnt als im FL und daher für den Träger etwas bequemer ist. Das sollte man beim Nähen beachten und evtl. das Kleid im Torso nicht zu eng nähen.


    Wenn es zBsp. einen Reißverschluss hat, würde ich unbedingt den Nähbereich mit Bügelvlies verstärken und den RV vorher mit der Hand heften und evtl. nicht mit zu starkem Füßchendruck nähen: da der Stoff sich nun, gegen den Fadenlauf zugeschnitten, etwas in "Richtung Fußboden" dehnt könnte sonst der Stoff beim Nähen ausgestretcht werden und die Nähte wellig werden.


    Die Seitennähte würde ich auch vorher mit der Hand heften... ist bei flutschigen Stoffen eh besser, egal wie zugeschnitten. Grobe Stiche reichen ja...


    Das wäre jetzt, was mir so einfällt...



    LG, Steffi

    was wär´ das Leben ohne Naht??? es wäre öd´und blöd´und fad!!!

  • Nachtrag zum Thema Bequemlichkeit:
    Ein flatteriges Sommerkleid mit Flügelärmel dürfte kein Problem darstellen, ein enges Etuikleid mit schmalen Ärmeln eher problematisch.
    Ich habe ein Kaufkleid welches gegen den Fadenlauf zugeschnitten ist: es hat lange schmale Ärmel, wenn ich den Arm beuge dehnt sich der Stoff gar nicht und macht mir ein "Käfig-Gefühl " das relativ unangenehm ist... ich trags kaum! obwohl es sehr schön ist...



    LG, Steffi

    was wär´ das Leben ohne Naht??? es wäre öd´und blöd´und fad!!!

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  • Vielen lieben Dank für die ausführliche Antworten.
    Ich denke, ich kann es wagen, senkrecht zum FL zuzuschneiden. Der Stoff fällt sehr leicht und locker, der Schnitt soll auch eher weit und locker werden und insgesamt dehnt er sich auch nicht so sehr (Jersey ist es nicht, geht mehr so in Richtung Seide - ich habe einfach zu wenig Ahnung von Stoffen, als dass ich sagen könnte, was es ist und ich habe ihn geschenkt bekommen.


    Ich verspreche, das Ergebnis hier dann mal zu zeigen (werde aber nicht heut und morgen, eher erst in einem Monat oder so überhaupt zum Vernähen kommen. Bis dahin suche ich einen schönen (leichten) Schnitt.

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