Kreatives Nähen mit Flüchtlingen

  • Danke für die Rückmeldungen, ich lese so gerne von euch.
    Das mitut dem herumstellen an den Maschinen machen meine kursteilnehmer zwar nicht so ausgiebig, aber dafür wird leider zu oft am Material gezerrt, als ob dadurch irgendwas sich bessern würde. Tja, so produziert man wellige Nähte im Jerseyshirt. Auftrennen will dann keiner, dann bleibt das erste Stück so.


    Monika du hast recht der orange - schwarze Jersey im Spitzen-look ist von mir.
    LG Ulrike

  • Liebe Ulrike, es freut mich, das ich noch wusste, dass dieser Stoff von dir war ;) Miriam hat ihn sich gleich organisiert als sie den gesehen hat nahm sie ihn sich den Stoff gleich zur Seite. Ich freue mich, das du nun ein stöffchen von dir fertig verarbeitet siehst
    Karin, das mit den Maschinen kommt ja daher, dass wir etwas aus einem Fördertopf bekommen haben, es sind alles W6 Maschinen, die haben wir vor Weihnachten zu einem Tiefstpreis bekommen.
    Was sollte ich machen, ich muss die Damen so anlernen, wie schon geschrieben, nähen können sie, nur nicht nach Schnittmustern. Ich denke, dass sie in Fabriken waren und nur die Teile zusammen genäht haben.
    Wenn sie es dann irgendwann alles können, ist es auch eine Entlastung ;)
    Es ist nur eine, die auch ohne Schnittmuster zurechtkommt, sieht aber auch die schönen Schnitte und möchte so etwas haben.

    Ich denke, dass es das sonst auch mit der Nähgruppe gewesen wäre, die anderen Maschinen taugten einfach nicht mehr ;)

    Diesen Rock habe ich mir selbst schon einmal genäht, es sind aber keine Taschen, wir haben nur die Paspel eingesetzt. Mit den Taschen wollte ich mich dann doch nicht abgeben, das war mir zu viel ;)


    Kernig, wir nähen auch mit deutschen und Flüchtlingen zusammen, es fängt auch gerade wegen der Zeitungsberichte an zu laufen.

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  • Die Idee hat was für sich!
    Gruß von Karin

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

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  • Guten Morgen,


    der letzte Nähmittwoch war wieder eher gemütlich.
    Wir erleben zur Zeit einen ziemlichen Wandel in den Kulturen, denn bis zum Jahresende waren ja sehr viele Frauen aus dem Osten, hauptsächlich Afghanistan , bei uns. Jetzt kommen immer öfter junge Fraune aus Afrika, speziell Athiopien und Eritrea, zu uns. Zum Glück sprechen diese oft etwas Englisch.
    Im Gegensatz zu den Frauen aus den arabischen Ländern haben sie kaum Handarbeitserfahrung, so dass wir wieder mehr erklären und zeigen müssen. Dafür gehen sie aber auch etwas vorsichtiger mit unserern Nähmaschinen um, da das doch ziemliches Neuland für die jungen Frauen ist.
    Für diesen kleinen Kerl hatten seine Mama und ich eine Winterjacke repariert, und sie hat ihm einen kleinen Schal gestrickt. DSCI0324.jpg


    Dafür, das ich ihr letzte Woche die ersten Maschen gezeigt habe, hat sie sich aber bemerkenswert geschickt angestellt und den Schal zuhause fertig gemacht. Zu schade, dass ich euch nicht das Gesicht und die großen Kulleraugen zeigen kann, der kleine Mann ist zum Fressen süß.
    Wenn man etwas zu ihm gesagt hat, hat er einen Finger über die Lippen gelegt und war ganz still. Wo er das wohl gelernt hat????
    Da er aber nicht zu bremsen war und gerne die Nähmaschinen ausprobieren wollte, musste er vom Papa abgeholt werden. Das ist bei unseren schweren Maschinen einfach zu gefährlich.
    Mama probierte sich dann an der NÄhmaschineDSCI0325.jpg, hier repariert sie einen Pulli aus der KLeiderkammer, und hat diese Tasche stolz fertig gestellt.
    DSCI0329.jpg
    Die Frauen aus Eritrea saßen, mit unterschiedlichem Geschick, zum ersten Mal an einer Nähmaschine. Eine von ihnen hat das Prinzip sofort verstanden und den anderen beiden dann die Bedienung erklärt, DSCI0327.jpg
    bei einer anderen musste ich aber den Stoff immer wieder mit führen, damit die Nähte einigermaßen dahin kamen, wo sie hin sollten. Die beiden Einkaufsbeutel wurden aber mit etwas Hilfe doch fertig und die neuen Besitzerinnen haben sich sehr darüber gefreut.DSCI0331.jpg
    Die kleine Maus von den letzten Treffen ist anscheinend umverteilt worden, aber wenn ich es richtig verstanden habe, ist sie wieder in Hanau, ev. sogar auf der anderen, kommunalen Seite des Kasernengelände untergebracht. Blöderweise darf sie aber jetzt nicht mehr in die Erstaufnahme rüber.
    Die Freundin hat zuhause zwei Kleider für die Mama unserer kleinen Maus zugeschnitten und sie am Mittwoch fertig genäht. DSCI0326.jpg
    Toll, dass die Frauen sich dabei so schön gegenseitig geholfen haben. Die ausgeliehene Schere wurde auch wieder brav zu uns zurückgebracht.
    Dieses Kleid ist aus einem der Stoffe, den ich von meiner 96-jährigen Freundin geerbt habe, der ist bestimmt aus den siebziger Jahren. DSCI0328.jpg. Dazu kommt noch ein Modell aus einem neuen JerseyDSCI0332.jpg


    Mit den fünf Frauen war es ein gemütliches Treffen, dass viel Spaß gemacht hat und von Erfolg gekrönt war.


    Tschüss, noch einen schönen Sonntag an alle, und liebe Grüße von Karin

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

  • Oh wieder sehr fleißig sind eure Damen gewesen. Du hast Recht, der kleine Mann ist wirklich süß :)

    Ist doch schön, wenn die Damen so schnell lernfähig sind.

    Die Taschen waren ja dann schnell genäht und sehen super gut aus :)

    Karin, wie lange näht ihr denn immer ? Wir nähen von 14:00 uhr bis 17:00Uhr!


    Wir sind am Donnerstag wieder am Nähen, letzte Woche hatte meine Tochter an dem Donnerstag Geburtstag, da hat es nicht gepasst.


    Wir sind übrigens von dem Buch "Ali und die Schneeflocke" total begeistert wie gut es angenommen wird. Wir haben ein ganzes Teil schon an Schulen und Kindergärten verteilt. Pro Gruppe oder Klasse je 1 Buch


    Der Kindergarten bei uns im Ort, wo der kleine Sohn des Künstlers hingeht, hat das Buch so gelobt, das es für die Kinder sehr interessant und zum Verstehen dieses Themas sehr gut geeignet ist. Sie haben es den Kindern vorgelesen die Kinder fanden es sehr spannend und wussten hinterher, das Ghazi (Rasi) das erlebt hat. In der nächsten Woche ist bei uns an der KGS eine Lesung für mehrere Klassen in deutsch und arabisch. Da freuen wir uns alle riesig drüber.

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  • Hallo in die Runde,


    letzte Woche habe ich es überhaupt nicht geschafft, einen Bericht zu schreiben. Es war aber auch ein sehr merkwürdiger Nachmittag. Als wir hinkamen, war der große Raum, den wir sonst nutzen, belegt durch eine Gruppe junger Männer, die damit beschäftigt waren, riesige Plastikteile grau zu lackieren. Der Raum war natürlich nicht nutzbar, denn es war kein Platz mehr und stank nach Farbe. Uns wurde zwar ein Ersatzraum gezeigt, aber wir mussten unsere Sachen rüberschleppen, konnten nicht alles mitnehmen, und unserre Teilnehmerinnen haben uns dann teilweise gar nicht gefunden, weil sie sich nicht trauten, in den Raum zu kommen und die Männer zu fragen. So waren insgesamt nur vier junge Afrikanerinnen da, die auch später kamen, weil sie vorher noch in der Wäscherei arbeiten waren. Übrigens wusste keiner, nicht die Männer, die dort arbeiteten, noch der Hausmeister, was das für Platikteile waren, und warum sie überhaupt gerade heute ohne Vorankündigung in diesem Raum lackiert werden mussten. Organisation und Kommunikation ist manchmal reine Glücksache. Barbara meinte, die Dinger haben eine Form wie Pianos, das fanden die "Anstreicher " sehr lustig und erzählten dann auf Nachfrage nur noch, dass sie Pianos anstreichen.
    Das war dann der Ersatznähplatz, das ging auch, aber wir mussten halt dauernd nach unseren Sachen suchenDSCI0333.jpg
    Genäht wurden Taschen,
    DSCI0335.jpgeinige Änderungen von fertiger Kleidung, und ein hübsches Kissen fü den kleinen Mann kam auch noch dabei raus.DSCI0336.jpg
    Eine Athiopierin zeichnete sich Linien auf eine Stoff, ich habe nicht verstanden, was sie damit machen wollte, aber der Stoff war nicht zu ihrer Zufriedenheit. DSCI0334.jpg
    Ich hoffe, ich finde etwas geeigneteres für sie, ich weiß aber nicht wirklich, was sie will, ich glaube, es geht um eine Technik wie bei dem gesmokten Sofakissen, was meine Mama mal in den 60-er Jahren gemacht hat.
    Diese Woche konnten wir wieder in unserern Raum, die Pianos waren zwar noch da, aber auf die Seite geräumt, und die Farbe war trocken.
    Es fanden sich wieder 10 Frauen ein, die viel Kleidung zum ändern dabei hatten.
    Allerdings waren ein paar wohl der Meinung, man legt die Sachen zur Nahmaschine, dann geht das von alleine, und ein paar waren wirklich so derb im Umgang mit den Maschinen, dass ich fast nur damit beschäftigt war, Fadensalat und Geknuddel wieder zu beseitigen.
    Hana hatte sich eine Jeans mitgebracht, die viel zu lang war, da ihr aber der Saum mit der dicken Zienaht gut gefiel, haben wir jetzt das erste Mal ausprobiert, die Jeans mit dem Originalsaum zu kürzen.DSC_0073.jpgSieht gut aus, finde ich, Hana war auch zufrieden, und ich habe auch was dazu gelernt.Hana macht allerdings auch alles sehr sorgfältig und ordentlich, Stricken hat sie in nullkommanix gelernt, sogar mit dem Nadelspiel.


    Barbara hat mit einigen jungen Frauen die Origami-Tasche genäht, die kommt gut an (ich glaube, ich brauche auch noch eine) DSC_0072.jpgDSC_0075.jpgDSC_0078.jpg
    Wir wurden noch von den Betreuern gebeten, ein großes Stoffstück als Tischdecke für ihren Besprechungsraum zu säumen, und da alle elektrischen Maschinen belegt waren, habe ich "Tante Elsbeth", die alte Tret-Pfaff-Maschine ausgepackt. Tante Elsbeth näht recht schön, aber bei ca. 10 Metern Saum wird das Ganze zum sportlichen Ereignis.
    Die Tischdecke wurde zum Aufhübschen gebraucht, denn für heute wurden Vertreter des Regierungspräsidiums erwartet, es soll darüber entschieden werden, ob die ERstaufnahme in Hanau noch weiter betreiben wird. Die Flüchtlingszahlen gehen ja weiter zurück,da werden die Einrichtungen nach und nach geschlossen. Ich hoffe, die Tischdecke nützt etwas, sonst müssen wir uns doch nach einem neuen Wirkungskreis umschauen, und trotz des ganzen STresses haben wir doch eigentlich zielmich viel Spaß. Besonders, wenn man sieht, dass unsere Anleitungen auf fruchtbaren Boden gefallen sind. Barbara hat noch Kontakt zu einer jungen Afghanin, die jetzt in Friedberg wohnt, sie besucht dort eine Nähgruppe (vielleicht die von Keinhölzchen?) und möchte unbedingt noch mehr nähen lernen.
    Jetzt habe ich eine Woche Urlaub, ich hoffe, dass es ab übernächster Woche noch etwas zu berichten gibt.
    Liebe Grüße von Karin
    Monika, wir nähen eigentlich nur zwei Stunden, aber die können manchmal ganz schön lang werden.

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

  • Ruhig ist es hier geworden, Wir haben zwar in der letzten Zeit 2 Mal genäht, jedoch ist nur wenig richtig fertig geworden.
    Wir haben angefangen kleine Taschen mit Reißverschluss zu nähen, in weiser Voraussicht, das mir die ein oder andere Dame zu meiner Ferienpassaktion hilft. Teilweise war es sehr hektisch.


    Miriam hat dieses Kleid fertig genäht, vor zewi Wochen ist sie nach Nordhorn mit ihrer Familie umgezogen, eine der treuesten Näherinnen.
    DSC07694.jpg



    Nasem hat sich diesen Rock fertig genäht, auch mit Reißverschluss hinten.


    DSC07691.jpg


    Sahra eine 16 jährige, kommt immer nach der Schule vorbei und hat sich dieses Täschchen genäht.


    DSC07697.jpg DSC07698.jpg


    Da die Damen sich ja auch immer wieder Dinge ändern, wird oft nicht so sehr viel fertig.


    DSC07789.jpgDSC07788.jpg


    Einige Kindersachen sind auch fertig geworden.
    DSC07792.jpg DSC07794.jpg


    Hier die einführung ins Taschen nähen, wann und wofür man welche Vliese verwendet.


    Dann moöchte ich euchnoch sagen, das das Buch von meinem Mann sehr guten Anklang gefunden hat.


    Es wurden auch einige schon an Schulen Deutsch arabische Lesungen abgehalten, es sind auch noch anfragen gestellt.
    Bei uns an der KGS, hat Aiman nun die Möglichkeit, demnächst während eines Politikunterrichts etwas aus und über Syrien zu erzählen.
    Das macht uns alle sehr froh. Es wurde auch schon überlegt, ob er evtl. den Kunstunterricht mit gestalten kann :)


    DSC07845.jpg DSC07796.jpg


    Ein Bericht aus unserer Tagespresse dem Harzkurier

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  • Hallo zusammen,
    ich habe zwar nicht mit Flüchtlingen genäht (Terminkollision), aber vor ca. 1 1/2 Jahren einer Nähgruppe, in der überwiegend syrische Frauen waren, fünf gebrauchte Maschinen als Dauerleihabe überlassen. Die anfänglich gute Resonanz ist mit der Zeit geringer geworden und vor ca. 1 Monat musste die Gruppe dann auch noch den Raum aufgeben, in dem sie sich getroffen haben, da eine Renovierung anstand.
    Mangels Raumalternative habe ich vor ein paar Tagen die Maschinen alle zurückbekommen.
    Ich war überrascht, in welch gutem Zustand sich die Geräte befanden. Lediglich bei einer alten Privileg war die Feder des Grundplattenschiebers gebrochen.
    Selbst das Zubehör scheint +/- vollständig zurückgekommen zu sein.


    Das nur als Ermutigung, eigene Maschinen abzugeben und an die Aufsichtsführenden, auf die Geräte gut acht zu geben.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

  • Ich finde es wirklich toll, wenn man sich ehrenamtlich einsetzt/arrangiert, die Flüchtlinge sind absolut dankbar, dies stelle ich immer wieder fest, wir können voneinander lernen, so man dazu bereit ist, wie auch hier die Fotos zeigen.
    Da kommt sicher so manche schöne Stunde zustande, die Frauen können für einige Stunden - ihren Alltag und dramatische Flucht vergessen.
    Anouk, die Übersetzung ist SUPER und hilfreich, die sicher mit viel Arbeit verbunden war. Danke...., auch Elidaschatz schicke ich ein großes Dankeschön für den Einsatz.


    Habe einst Nähmaschinen nach Afrika gebracht, dort viel Not und Elend erlebt, bei den Flüchtlingen sind noch Sprachbarrieren, aber irgendwie schaffen wir die Verständigung.
    Nähen kann ich zwar noch nicht, aber es gibt viele andere Möglichkeiten der Hilfe.


    LG. Gisela

    Alter ist nur eine Zahl, man lernt niemals aus, so man es will.

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  • Hallo zusammen,


    bei mir gab es jetzt eine Zeitlang nichts zu berichten, erst war ich eine Woche in Urlaub, und letzten Mittwoch haben wir nicht genäht, da anlässlich des Weltfrauentags im Camp eine Frauenparty ausgerichtet wurde. Wir waren eingeladen, und es war ein fröhlicher Nachmittag, bei dem viel getanzt und gelacht wurde, nach afrikanischen und arabischen Rhythmen queerbeet. Ich wurde allerdings laut begrüßt und gleich gefragt, ob diese Woche kein Nähen ist.


    Aufgrund weiter gesunkener Flüchtlingszahlen wurde diese Woche verkündet, dass weitere Erstaufnahmelager in Hessen geschlossen werden, unser Standort bleibt aber weiter erhalten. Barbara und ich machen also weiter und es wird an dieser Stelle weiter Berichte von mir geben.


    Detlef, das ist aber schon Glückssache, dass die Maschinen in gutem Zustand zurückgekommen sind. Wir haben zwar auch Frauen, die achtsam mit den Maschinene umgehen, wenn ich aber nicht so sehr darauf achten würde, häten wir mittlerweile viel Schrott gehabt.
    Erst letzte Woche habe ich in mühseliger Kleinarbeit, mit chirurgischer Pinzette und Skalpell, eine Aldimaschine von Fäden befreit, die um den Fadenheber gewickelt waren.
    Ich versuche allerdings auch immer, unseren Frauen klar zu machen dass die Maschinen eine liebe Gabe netter Menschen sind, die sorgsam behandelt werden wollen, und erzähle Geschichten von den Spenderinnen, z.B. dass es sich um eine Oma, eine Tante handelt, damit nicht der Eindruck entsteht, dass sei irgendeine anonyme Massenware. Wenn eine Maschine nach der Spenderin "Tante Elsbeth" oder "Katharina" heißt, dann habe ich den Eindruck, dass achtsamer mit ihr umgegangen wird (okay, ich hab in der Beziehung einen Vogel, aber ich finde, es gibt Schlimmeres).
    Und für die Behandlung meiner alten Tanten habe ich von Dir ja schon manchen guten Tipp bekommen. Zur Zeit fahnde ich nach einem passenden Spulergummi für ein alte Adler Maschine, damit sie nicht nur näht, sondern auch wieder spult.
    Ich hoffe, nach dem kommenden Mittwoch gibt es wieder etwas zu erzählen. bis dahin noch einen schönen Sonntag, eine sonnige Woche und viel Freude wünscht euch karin

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

  • Hallo,
    ich lese hier ja sehr gerne mit und finde euer Engagement wirklich bewundernswert. Leider kann ich nicht wirklich was dazu beitragen, also bleibt es wohl beim interessierten Lesen.


    @ Fruehling:

    H
    Zur Zeit fahnde ich nach einem passenden Spulergummi für ein alte Adler Maschine, damit sie nicht nur näht, sondern auch wieder spult.


    Vielleicht findest du einen Passenden Gummiring in der Sanitärabteilung eines Baumarkts, Gummidichtungen (O-Ringe) gibt es ja in allen möglichen Größen. In meiner alten Panoramic ersetzte ich den zerbröselten Spulergummi durch eine Dichtung einer Gardena-Kupplung.


    Gruß,
    Manu

    Wo Andere heulen, fluchen, beten, probier ich´s mit dagegentreten... :D

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  • Du hast recht liebe Gisela, der Glossar von Annouk war eine große Hilfe.


    Und sonst, man tut was man kann. Wir freuen uns immer wenn wir den Menschen helfen können.
    Sie sind ja auch mit Freude dabei, das gibt jedem von uns etwas.

  • Danke für den Tipp, Manu, in unserer Sammlung von Dichtungen im Keller habe ich schon mal geschaut, da war nichts passendes dabei.
    Gruß von Karin

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

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  • Zur Zeit fahnde ich nach einem passenden Spulergummi für ein alte Adler Maschine, damit sie nicht nur näht, sondern auch wieder spult.

    Wie heißt der Vogel genau?
    Manchmal findet man im gut sortierten Werkzeughandel passende O-Ringe.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

  • Detlef, der Vogel heißt Adler Standart 160, und wurde nach Auskunft der Vorbesitzerin ihr von ihrer Mutter 1968 (dem Jahr meiner Einschulung) zur Hochzeit geschenkt. Die Maschine hat deutlich länger gehalten als die Ehe. Im örtlichen Fachhandel- übrigens dem selben Geschäft, indem die Maschine seinerzeit gekauft wurde- gab es nur einen ungefähr gleichgroßen Spulergummi, und der ist im Innendurchmesser einen Tick zu groß und insgesamt einen Tick zu dünn, so dass er durchdreht.
    Jetzt habe ich einen bei einem Internet-Nähmaschinenhandel bestellt, und wenn der auch nicht passt, dann muss ich mich nach einem Sanitär- oder Werkzeughandel umschauen. Auf meiner geerbten uralten Wertheim Elektra (Baujahr 1898)wurde der Spulergummi durch einen Spielzeug-Traktorreifen ersetzt, Traktorbereifung .JPGaber das ist schon so, seit ich denken kann, und so gute und haltbare Spielzeugreifen findet man heute sicher auch nicht mehr.
    An und für sich näht der Vogel recht gut, nur das Spulenwickeln von Hand ist auf die Dauer etwas nervig.
    Liebe Grüße von Karin

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

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  • Hallo Karin,
    Ihr könntet doch notfalls an einer anderen Maschine aufspulen, in die Adler gehören doch gewöhnliche CB-Greifer-Spulen, die passen doch in viele Maschinen hinein.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

  • Klar, Detlef, das können wir natürlich, es sind Standart-Spulen, die in ein paar von unseren anderen Maschinen auch passen. Trotzdem gebe ich die Hoffnung noch nicht auf, auch die Spulerfunktion wieder zum Laufen zu bringen.
    Gruß von Karin

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

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  • Also wenns ein O-Ring sein darf:
    https://www.lelebeck.de/o-ringe_nbr.htm
    Sehr preiswert, auch beim Versand


    Wenn der die Größe nicht hat, http://www.hug-technik.com/sho…=c43_O-RINGE-O-RINGE.html
    Da muss man aber dann einen kleinen Mindermengenaufschlag bezahlen, wenns blöd läuft. Wobei die noch viel anderes Zeug haben, was man dazu kaufen könnte


    Als Tipp noch: NBR als Material wählen (ist das billigste und für diesen Zweck genau richtig)
    Zuerst die "Schnurdicke" ermitteln, das ist die dicke des Rings selbst (Querschnitt des Materials), dann noch den Innendurchmesser.
    Wenn das Rad an der Maschine zB 15mm hat, nimmste 14mm Innendurchmesser.
    Als Beispiel: Der Gummi der kleinen Necchi meiner Oma hat 14mm Innen und 6mm Schnurdicke
    Der Ring unserer Dürkopp-Adler dürfte eher um 30mm Innen und 4mm Schnurdicke gelegen haben

  • Oh, jetzt bin ich ein paar Tage nicht zur Schreiben gekommen, und konnte nicht berichten, dass mein Problem mittlerweile gelöst ist, dank eines online-Nähmaschinenhandels. Der Ring passt, und der Adler fliegt wieder.
    Aber trotzdem danke für den Tipp, den werde ich mir abspeichern. Die Preise ind ja ein Witz, da muss ich überlegen, was ich noch mitbestelle, damit ich auf den Mindestbestellwert von 5 € komme.
    Ich habe noch eine Maschine , die kleine "Katharina" , eine Riccar, liebe Spende von Indianernessels Mama, zum Reinigen und Ölen mit nach Hause genommen, inzwischen ist es uns gelungen, mit reichlich WD40 das Handrad zu lösen, so dass die Spulvorrichtung wieder getrennt läuft, und mit ein paar Tröpfchen Öl läuft Katharina wieder wunderschön, sie macht sogar ganz tolle Knopflöcher (obwohl die bei uns wenig gefragt sind)
    Bei einer anderen Spendenmaschine, einer netten kleinen Brother, hat sich nach dem Lösen des Handrads das Propblem ergeben, dass das Rad sich jetzt ganz abdrehen lässt und daher beim Nähen abfallen kann. Des Rätsels Lösung scheint eine kleine Schraube zu sein, die im Handrad sein müsste und das Zurückdrehen begrenzt. Da muss ich mal meinen Nachbarn fragen, der ist begeisterter Schrauber aller möglicher Teile, der hat bestimmt etwas passendes im Fundus.


    Der letzte MIttwoch war wieder sehr arbeitsintensiv. Aufgrund der "Werbung" bei der Party am Weltfrauentag waren wir wieder gut besucht, etwa 13 Frauen, die meisten aus Äthiopien und Eritrea, und zwei afghanische Schwestern, die schon länger da sind. Dazu noch eine junge afghanische Mama mit einem ganz frischen Baby und einem ca. zweijährigen Jungen nebst Schwiegeroma.
    Weil es so viele Neue waren, haben wir wieder mit Nadelbüchern angefangen, was mit gemischter Begeisterung aufgenommen wurde. Es herrschte wohl mal wieder die Auffassung vor, wenn da Nähmaschinen sind, dann erledigen sich die Näharbeiten von alleine, auch ohne alle Vorkenntnisse. Einige von den Nadelbuchnäherinnen sind dann im Laufe des Nachmittags verschwunden. Was uns aber nicht geschadet hat, denn wir waren auch so gut beschäftigt.
    Die Nähmaschinen müssen eigentlich ständig betreut werden, denn wenn neu eingefädelt wird, kommt es zu leicht zu Einfädelfehlern, die zu Fadensalat führen.Es wurden dieses mal wieder viele Kleidungsstücke aus der Kleiderkammer geändert, gekürzt, oder Hosenbeine enger genäht. Das ist übrigens sehr beliebt und sieht mitunter recht abenteuerlich aus, aber ich muss es ja nicht anziehen.


    Die afghanischen Schwestern haben sich lange Röcke genähtDSC_0098.jpg
    zumindest einer der Stoffe stammt aus der Erbschaft meinerr 96-jährigen Patchworkfreundin und wahrscheinlich aus den 70er Jahren. Retro-Look soll ja wieder sehr in sein. Der Polydingsbumsjersey fasst sich ja für meine Begriffe gruselig an, aber ist bei unseren Frauen sehr beliebt.DSC_0106.jpgDSC_0108.jpg


    Sara hat sich mit meiner alten "Tante Elsbeth" angefreundet, sie mochte sie sehr und hat sich Bettüberwürfe gemacht, das waren einige recht lange Nähte, aber das macht ja kräftige Waden
    DSC_0101.jpg,
    Rahel hat beim Zuschnitt geholfen DSC_0100.jpg


    Zwei junge Eritreerinnen haben sich aus Gardinenstücken Taschen gemacht, die beiden haben sehr selbständig gearbeitet, obwohl sie auch erst vor drei oder vier Wochen bei uns mit dem Maschinennähen angefangen haben. Sie stellten sich aber sehr geschickt an, und haben sich auch ein bisschen intensiver mit den Funktionen der Nähmaschine befasst. DSC_0104.jpgDSC_0105.jpg


    Eine süße kleine Maus hat sehr vertieft mit der Schere Stoffreste zerschnipselt.Damit sie keinen größeren Schaden anrichtet, habe ich ihr dann ein Heft mit Stoffumschlag und eine Teddyapplikation gegeben, die sie aufnähen durfte. Nach ein paar Stichen durfte aber die Mama weitermachen.DSC_0103.jpg
    Die beiden waren dann ganz begeistert von den farbigen Camsnaps, so haben wir noch ein T-Shirt mit roten Snaps ausgestattet, und als ich ihr dann noch eine Kätzchen-Applikation dazu gegeben habe, war ihr Tag wahrscheinlich gerettet.
    Eine freche junge Frau, die sich unbedingt mein Handymäppchen mopsen wollte (nächste Woche wird sie sich selbst eins nähen müssen), brauchte noch eine Origami-Tasche;nachdem sie viele ihrer Freundinnen für sich eingespannt hatte, wurde die Tasche als Gemeinschaftswerk auch noch fertig.DSC_0107.jpg
    Es war also wieder mal ein super anstrengender Nachmittag, aber es gab viel zu Lachen.
    Ich werde jetzt so nach und nach unsere Maschinen mit nach Hause nehmen, um sie zu reinigen und zu ölen, denn die haben im letzten Jahr doch schon viel geschafft.
    Noch einen schönen Sonntag, danke fürs Lesen und eine schöne Zeit wünscht Karin

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

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