Kreatives Nähen mit Flüchtlingen

  • Wenn der Postmann 3 x klingelt :applaus: :tanzen: ich bin total überrascht und erfreut, ich kann es nicht fassen 3 Pakete von Ulrike 1969, 12 Sternchen, Frühling(essticktsichschön), für mich (meinen Nähkurs, gemeinsames Nähen) sind angekommen, eines schöner als das andere. Danke, ihr seid wirklich klasse, danke für eure Hilfsbereitschaft und eure Unterstützung. Ich konnte mich an den Stoffschätzen, Reißverschlüssen und Bändern gar nicht satt sehen.


    Das passt super, denn morgen ist unser nächster Nähtag.

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  • Gell, schöner als Weihnachten!
    Bei uns wurden heute wieder Kleider produziert wie am Schnürchen, Bilder gibts morgen, ich muss jetzt erst mal meine Tiefkühlpizza in den Ofen schieben.
    Das Nadel auf Farsi "Susann" heißt, wussten wir ja jetzt schon, heute habe ich gelernt, dass Schere auf Paschtu so ähnlich wie "Ratsch" klingt. Auch ein schönes Wort. Und eine Art Kompliment habe ich gekriegt, als ich den Mädels sagte, dass ich zu alt bin, um ihre Sprachen zu lernen (und sie dafür lieber deutsch lernen sollen) und dann erfahren habe, dass die jungen Frauen 22 Jahre alt sind (und schon zwei bis drei Kinder haben), haben sie recht erstaunt reagiert, als ich sagte, ich sei 54. Anscheinend gehe ich als jünger durch. Höre ich doch immer wieder gerne!
    So, jetzt Pizza und Couch, Outlander gucken, das wird ein schön entspannter und fauler Abend. Hab ich mir verdient!
    Liebe Grüße von Karin

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

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  • Der letzte Augusttag ging recht friedlich vonstatten. Unsere Nähmaschinen funtkionierten diesmal alle recht brav, ich hatte nur beim Umspulen zu tun. Aus welchem Grund auch immer wollen unsere Damen die Unterfadenspulen gerne von Hand aufspulen. Abgesehen davon, dass es ja ewig dauert, sorgen die unordentlich aufgespulten Unterfäden ja auch gerne mal für Fadensalat.
    Diesmal waren es "nur" 10 Frauen; ob diejenigen, die fehlten, schon weg zum "Transfer" sind oder einfach nur etwas anderes vorhatten, oder es ihnen schlicht zu warm war, haben wir nicht herausgefunden. Schade, die junge Frau mit dem"Tante-Elsbeth-Kleid" war nicht da, dabei hatte ich Tante Elsbeth doch ein Foto vom fertigen Kleid versprochen.
    Die Maschinennäherinnen waren unglaublich schnell, in den zwei Stunden ein Kleid zugeschnitten und genäht, das krieg ich nicht so schnell hin.
    Der Stoff für diese Kleid ist schon fast antik zu nennen, den hat meine Mitstreiterin Barbara bei der Haushaltsauflösung iherer Mutter in einem alten Koffer gefunden, sie vermutet, dass er eher von ihrer Großmutter stammt. Das Muster ist aber recht hübsch, und obwohl die Damen sonst sehr auf Jersey stehen, ist dieses Kleid aus Webware wirklich gut passend und auch figurbetonend.DSCI0371.jpg


    Diese junge Dame hatte mir gerade erklärt, dass sie ihr drittes Kind erwartet. In Anbetracht der Weite der Hose meinte ich, dass sie doch jetzt sicher drei Kinder erwartet, aber das hat sie lachend verneint.DSCI0376.jpgDSCI0377.jpg


    Das folgende KLeid ist ziemlich weit ausgefallen, aber ich habe noch nicht herausgefunden, ob das auch auf "Zuwachs" gearbeitet ist.DSCI0372.jpg


    Hier sind drei unserer tapferen Nähmaschinen. Mein Zuggerschneggsche kent ihr ja schon DSCI0365.jpg Die erfreut sich allgemiener Beliebtheit, und es war erstaunlich zuzusehen, wie der Stoff lässig durchlief.


    Die "Amysa", ein ebaykauf, ist gerne etwas zickig und manchmal gar nicht so "amysant", lief aber dieses mal artig.DSCI0366.jpg


    Diese steinalte Victoria stammt vom Flohmarkt und erledigt ganz brav das Standartprogramm. Die Zierstiche funktionieren nicht zufriedenstellend, aber die brauchen wir ja eigentlich auch nicht.DSCI0367.jpg


    Dazu kommen noch eine alte Pfaff, ein braves Arbeitstier, und eine neuere Fif, die ziemlich klappert. Was solls, sie läuft.
    Am Handnähtisch wurden diesmal wieder Kuschelmonsterkissen genäht, dafür spendiere ich dann die kleinen Füllkissen.DSCI0369.jpg


    Ansonsten habe ich aufgegeben, Füllkissen mitzubringen, das ist ein Faß ohne Boden, so schnell kann ich gar nicht nachkaufen.


    Hier mal der ganze Nähpark auf einen Blick:
    DSCI0368.jpg

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

    Einmal editiert, zuletzt von Koffernäher ()

  • Diese Dame aus Indien war erst nur zum Gucken gekommen, hat sich dann aber doch zum Nähen verleiten lassen und eine Kissenhülle genäht. Sie saß ein bisschen still dabei, sie konnte zwar ein wenig Englisch, aber die Verständigung mit den anderen Frauen war nicht so einfach.
    DSCI0374.jpg Es ist erstaunlich , wie viele Sprachen es in diesen Ländern gibt. Zumindest die Frauen, die Farsi und Paschtu sprechen, scheinen sich aber in Grundzügen zu verstehen. Ist vielleicht so ähnlich, wie wenn ein Hesse auf einen Oberbayern trifft??


    Der Babybody, den ich aus einem wunderschönen Jerseyrest zur Probe genäht hatte (Schnabelina Regenbogenbody) wurde mit höflichem Interesse zur Kenntnis genommen.DSCI0360.jpg. Ich hatte gehofft, die Damen damit ein wenig für das Nähen nach Schnittmuster erwärmen zu können. Na ja, kommt vielleicht noch. Andererseits ist es ja bewundernswert, wie sie das machen, sozusagen aus der Lameng.


    Zum Schluss gabs es noch etwas Diskussionen, wer welchen Stoff haben darf, aber da habe ich sie ihrem Schicksal überlassen bzw. aufgefordert, sich zu einigen. Sie sind sich aber dann doch relativ geräuschlos einig geworden.


    Dankeschön fürs Mitlesen und alle Hilfe
    und liebe Grüße von Karin

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

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  • Hallo Karin, das sieht ja wieder super bei dir aus, wow was deine Damen alle schaffen, wie lange nähst du denn immer? Gibst du ihnen die Stoffe am Ende zum fertig machen mit nach Hause?
    Bei uns war auch recht viel los, allerdings sind sie nicht alle gleich um 14:00 Uhr da gewesen.
    Geschafft wurde nicht so viel, denn wir haben immer wieder Probleme mit unseren Maschinen, das nervt wirklich. Ich denke die Frauen aus St. Andreasberg haben sie geschafft.
    Sie fanden meine Utensilos so hübsch, ich fange erst mal mit kleinen Dingen an, um zu sehen, ob sie gerade nähen können. Viele brauchen wirklich Hilfe, ich habe keine gesehen, die allen etwas nähen möchte. Das nimmt auch sehr viel Zeit in Anspruch. Auch ein paar Taschen wurden angefangen, es ist aber noch nichts fertig.
    Beim nächsten Mal soll auch ein Shirt genäht werden, der Glitzerjersey von Ulrike gefiel sofort. Ich bin noch am überlegen, wie wir es hier alles angehen, damit die Damen sehen können was alles machbar ist.


    DSC05481.jpghobbyschneiderin.de/attachment/41876/
    DSC05482.jpgDSC05483.jpg


    DSC05484.jpgDSC05486.jpg

  • Hallo Frühling, hier ist eine Artikel-Nummer von der großen Bucht.
    272147089991
    Ich habe dort Kissen für mein Heim-Kinder-Nähprojekt bestellt.
    Sie sind supergünstig und absolut hochwertig, Doppelpack 2,49.
    Evtl. ist das ja was für Euch.
    Ich hoffe, das war jetzt nicht zuviel Werbung...

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  • Danke für den Tipp, Sunny, die Kissen sehen gut aus, und ich habe mir die Quelle gespeichert.
    Ich gebe allerdings jetzt nur noch Kissenfüllungen für die von mir schon vorbereiteten Monsterkissen aus. Und die auch erst dann, wenn die Kissenhülle fertig genäht ist. Ich hatte mal eine Auswahl von Kissenfüllungen mitgebracht, aber so schnell konnte ich gar nicht gucken, wurden riesige Kissenhüllen aus allen erdenklichen Stoffen (seither halte ich auch die größeren Stoffstücke unter Verschluss) genäht und drei, vier der Kissenfüllungen zusammen mit einigen Stoffstücken hineingestopft. Deshalb ist es jetzt allen freigestellt, sich Kissenhüllen zu nähen, aber die Füllung müssen sie sich selbst besorgen (Einkaufsmöglichkeiten sowie eine Kleiderkammer gibt es). Dann reguliert sich die Sache schon von selbst.
    Wenn ich aber den jungen Mädchen vorschlage, sich diese kleinen Kissen zu nähen, dann stelle ich ihnen die Füllkissen zur Verfügung. Dazu tun es dann die 30 x 30cm-Kissen von Ikea. Die tollen Kuschelstoffe für die Monster habe ich auch schon zu Hause auf die passende Größe zugeschnitten und mit der Overlock versäubert, einmal weil sie total fusseln, und zum anderen, weil sonst so ein schönes Stück Kuschelstoff von einer einzigen Person in Nullkommnix zu einem Bettüberwurf verarbeitet wird und kein anderer etwas davon hat.
    Aber trotzdem Danke für den Tipp, der wird bestimmt noch mal nützlich sein.


    Liebe Grüße von Karin

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

  • Hallo zusammen,


    hier mal wieder ein Bericht aus der Wetterau. Wir nähen samstags für 2 Stunden, und wir waren schon am überlegen, ob wir den Treff erst später starten sollen, da wir meistens von 10 bis 11 alleine da saßen. Aber inzwischen haben sich die Damen an die Anfangszeit gewöhnt und stehen um 10 Uhr schon vor der Tür. Wir sind eine Gruppe von 5 Damen, die sich in wechselnder Zusammensetzung jeweils zu zweit am Samstag einfinden, um die Näherinnen zu betreuen.
    Inzwischen haben wir eine fast feste Gruppe von Damen, die regelmäßig kommen, und in einer Wahnsinnsgeschwindigkeit Kleider, Oberteile und Hosen nähen. Da werden 2, 3 Maße genommen, auf dem Stoff markiert und direkt zugeschnitten, und die fertigen Teile sehen super aus und passen wunderbar. (Da könnte ich mir noch mehrere Scheiben abschneiden ...) Inzwischen sind die Damen so entspannt in unserer Gegenwart, dass sogar die Kopftücher abgenommen werden. Nur wenn draußen auf dem Flur ein Mann der Fahrradwerkstatt, die in den Nachbarräumen untergebracht sind, herumturnt, oder "fremde" Frauen dazustoßen, kommt das Kopftuch wieder zum Einsatz.
    Wir sind inzwischen, wenn keine Kinder dabei sind, die noch viel Unterstützung brauchen, nur noch zum "reparieren" der Maschinen gefragt, oder eben, wie mit der Maschine die Unterspule aufgespult wird (das "Handaufspulen" kennen wir hier auch!). Der Stoffschrank hat sich inzwischen sehr gelehrt, wir werden neue Stoffspenden auftreiben müssen. Und die Damen sind so kreativ, schmale Reste werden zur Not zu Kopftüchern/Schals verwendet, und viele Stoffe, die ich als hässliche Entlein bezeichnet hätte, verwandeln sie in wunderbare tragbare Kleidungsstücke.

    Liebe Grüße
    Petra

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  • Hallo, Petra,


    schön, dass Du auch wieder berichtest.
    Das mit den Anfangszeiten kennen wir ja auch, aber jetzt haben wir ja schon ein paarmal die Frauen, die erst über eine Stunde nach unserer Anfangszeit auftauchten, einfach mal auflaufen lassen und gesagt, dass sie jetzt nichts mehr anfangen können, und so langsam gewöhnen sie sich an die Anfangszeiten. Dafür dehnen wir die Endzeiten immer etwas mehr nach hinten aus, weil ja immer noch irgendetwas dringend fertig gemacht werden muss. Dafür hat ja jede stoffsüchtige Hobbyschneiderin Verständnis!
    Bei uns war gestern wieder volles Haus, auf meiner Liste stehen 17 Personen aus mindestens 5 Nationen, und es sind noch ein paar wieder gegangen, wahrscheinlich weil es ihnen zu voll war. Dazwischen immer wieder ein paar Kinder, die durch die offene Tür immer wieder reinkamen, bis ich sie wieder mal gescheucht habe,also ein ziemlicher Trubel. Ein elfjähriger Junge aus Eritrea wollte unbedingt auch etwas nähen, und er war so ernsthaft bei seiner Bitte, dass wir ihn mit Erlaubnis der anderen Damen mitmachen ließen. Er durfte sich ein Schreibheft, für das ich schon eine Stoffhülle genäht hatte, verzieren, und hat sich dafür ein Appilkation ausgesucht, und wirklich sehr eifrig und nicht untalentiert genäht.Daniels Buch.jpg Allerdings hättte er nur zu gerne an einer Nähmaschine genäht, aber das werden wir nicht machen, sonst können wir uns vor Kindern an den Nähmaschinen nicht retten. Er spricht sehr gut Englisch und ist sehr höflich und zuvorkommend, und schaut mit seinen großen Augen so lieb bittend, aber ich lasse mich nicht weichklopfen!!!!


    Es waren dieses Mal wieder viele Neue, deshalb wurden wieder Nadelbücher genäht, so das mein Vorrat an zugeschnittenen Nadelbüchern nicht ausreichte.
    Gleich zu Anfang sah ich eine Dame, die mir noch nicht bekannt war, mit einem großen Stoffstück unter dem Arm dem Ausgang zustreben. Ich hab sie aufgehalten und mit Hilfe einer der Englisch sprechenden Damen erklärt, dass hier kein Stoff abgeholt werden kann, sondern wir uns zum gemeinsamen Nähen treffen. Dann habe ich sie zum Handnähtisch geführt und unsere "alten Hasen" haben ihr unser "Nadelbuchritual" erklärt, dann saß sie die ganze Zeit fröhlich am Tisch, stichelte ihr Nadelbuch, verzierte es mit Perlen und hatte offensichtlich Spaß.Nadelbuch2.jpg
    Es ist schön, dass das jetzt so gut klappt und wir uns auf diejenigen, die schon öfter dabei waren, recht gut verlassen können. Wir haben auch eigentlich keinen Materialschwund mehr zu beklagen, außer natürlich beim Stoff, aber in der Regel fragen sie uns.
    Eine Dame hatte letzte Woche gefragt, wie sie einen "Spongebob" für ihr Kind nähen könnte, dass anscheinend ein großer Fan des Schwammkopfs ist. Ich hab dann zuhause die Kissenplatten vorbereitet, die eckige Originalfigur erschien mir zu kompliziert, und ihr ein Bild mitgebracht. Sie hat das Gesicht appliziert, und tüftelt noch an den Armen und Beinen.Sponge bob.jpg
    Die Kuschelkissen sind bei den Teenagern gerade hoch im Kurs, da werde ich die Woche noch mal bei Ikea shoppen gehen müssen. Hier wieder ein nettes MonsterKuschelmonster.jpg
    Die ersten Haargummis sind jetzt auch entstanden, das ist wirklich ein schönes kleines Projekt für die Mädchen, da haben sie schnell einen Erfolg und etwas zum Freuen. Der Tipp war richtig gut!
    Und Kleider und Hosen entstehen in rasendem Tempo. Kleid.jpg


    Mindestens zwei unserer Näherinnen sind schwanger und nähen "auf Zuwachs",Hose.jpg obwohl sie in ihre Hosen zum Babybauch wahrscheinlich noch eine weitere Person dazupacken könnten.Hose.jpg


    Dies Näherin hat sogar Kleid und Hose an einem Nachmittag geschafft, da werde ich blass vor NeidAnzug.jpg

  • Aus Gardinenstoff hat die 17jährige Ferial sich eine Tasche genähtTasche.jpg
    und den Stoff für dieses Kinderkleid kennen wahrscheinlich alleRosalieKleid.jpg


    Barbara hatte noch kleine Täschchen zugeschnitten, die liebevoll mit Spitzen und Perlen verziert wurdenFilztäschchen.jpg


    Eine Dame aus Tscheschtschenien hat versucht, im feinsten Französisch mit mir zu kommunizieren, da hat mich mein Schulfranzösisch aber bald im Stich gelassen. Mehr als das Wort für Nadel und das die Stiche schön "petit" werden sollen, ist mir nicht eingefallen.Aber zum Glück geht ja vieles Nonverbal.
    Den Damen, die immer hartnäckig versuchen, unserer gute alte Pfaff mit den falschen Spulen zu füttern und sich wundern, dass es nicht funktioniert, habe ich diesmal auch nonverbal erklärt, dass es bei weiterer Nähmaschinenquälerei beim nächsten Mal ein paar auf die Finger gibt. Sie haben sich darüber amüsiert, es aber hoffentlich endlich verstanden. Schließlich brauchen wir unsere alten Schätzchen noch.
    Heute habe ich eine schöne Spende von Musterstücken und ein Musterbuch in einem Gardinengeschäft abgeholt, das gibt bestimmt einige schöne Kissen und Taschen , und vielleicht sogar Röcke. Da freue ich mich schon wieder auf den nächsten Mittwoch.
    Liebe Grüße von Karin

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

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  • Mitten in der Nacht nur ein kurzes Winke-Winke, für mehr reichte es heute nicht. Morgen fahre ich erst mal ins Elsaß, nach Saint-Marie-aux-mines zurm Patchworktreffen. Heute waren wieder 14 Frauen und Mädchen da, dabei einige Teenager und auch unerfahrende Näherinnen, daher gab es wieder mal einfache Beuteltaschen, und die Haargummis sind bei den Mädchen beliebt. Die Hitze war fast unerträglich, und dass gegen Ende unsere Pfaff noch gestreikt hat (ev. Spulenkapsen verzogen?) hat mich noch mehr ins Schwitzen gebracht.
    Bilder und Bericht folgen Sonntag oder nächste Woche.
    Liebe GRüße von Karin

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

  • Ach, Blöd, Karin. Wenn ich das eher gewußt hätte, hätten wir uns vielleicht sogar noch irgendwo auf einen Käffchen sehen können. Ich wohne ja (fast) am Weg. ;)
    Ein andermal vielleicht. Viel Spaß und eine gute, günstige Lösung für Eure Spulenkapsel!

    Ich habe keine Wespentaille. - Ich habe eine Hummelhüfte.

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  • Ach wie blöd, auf die Ideee bin ich ja gar nicht gekommen, dabei hätte ich auf dem Hinweg bequem Zeit für ein Käffchen gehabt.
    Aber ich fahre ja fast jedes Jahr nach Ste-Marie, nächstes Jahr melde ich mich vorher.
    Wir sind gerade zurückgekommen, und es war wie immer sehr schön. Nur das unsere Wirtsleute, bei denen wir jetzt seit etwa 10 Jahren unterkommen, aus Altersgründen zum Jahresende aufgeben wollen, und wir dann entweder auf die Nachfolger setzen oder uns eine neue Bleibe suchen müssen.
    Schade, das war immer so nett.
    Jetzt erst mal ein bisschen aufräumen und die flüssigen und die Stoff-Mitbringsel verstauen.
    Schönen Sonntag wünscht Karin

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

  • Nachdem ich für die letzte Woche wegen Elsaßwochenende und Mithilfe beim Keltern und Apfelgelee kochen überhaupt nicht mehr dazu gekommen bin, einen Bericht zu schreiben, habe ich gestern den Fotoapparat vergessen, das Handy war mir zwei Tage zuvor runtergefallen und Kaputtgegangen, also gibt es diese Woche keine neuen Fotos. Leider! Denn gestern ist so allerhand entstanden.
    Wir wurden gestern auch fast überrannt. 22 Personen zeigt meine Liste, und mindestens zwei sind gleich wieder gegangen, nachdem sie nur mal kurz reingeschaut hatten. Eine Frau hatte auch gleich vor der Tür schon angefangen, sich Stoffe aus der Kiste zu holen, aber das Spiel spielen wir ja jetzt schon seit einer Weile, das läuft jetzt alles nach Plan. Stoff wieder zurücklegen, erst mal Platz nehmen und dann ein nettes Nadelbuch nähen. Wem das zu lang dauert, der hat eben Pech gehabt.
    Besonders viel Spaß haben Barbara und ich an den jungen Mädchen, die sich gerne anleiten lassen und Täschchen, Taschen , Kissen, und auch Haarbänder und Pferdeschwanzgummis genäht haben.
    Die sind so begeisterungsfähig.
    Die Gruppe junger Frauen, die an der Nähmaschine sitzt und Kleidung näht, läuft überwiegend selbständig, da müssen wir nur aufpassen, dass sie unsere Nähmaschinen gut behandeln. Zum Glück haben wir die Spulenkapsel der Pfaff wieder hingekriegt, dafür hat aber gestern die Amysa, die schon eine Weile furchterregend gequietscht hat, ihren Geist aufgegeben. Die Übertragung der Bewegung auf die Nadelstange funktioniert nicht mehr. Ich glaube nicht, dass wir da noch was tun können. Sie zu einem "Nähmaschinenflüsterer" zu bringen, ist wahrscheinlcih unwirtschaftlich und wenig erfolgversprechend bei dem Plastikteil.


    Aber ich habe ja ein neues Spielzeug, mit dem ich ganz glücklich bin. Darf ich vorstellen, "Tante Elsbeth".tante Elsbeth.jpg


    Dieses Prachtexemplar eine Pfaff hat meine "Ersatzoma" Oma Liesi im Jahr 1954 ihrer Tochter Elsbeth geschenkt. Und "Tante" Elsbeth hat keine Verwendung mehr, ihre Schwiegertöchter sind nicht interessiert, ich aber schon!!!!
    Nach ein bisschen Nähmaschinenöl, einer neuen Nadel und nachdem mein Mann die Zickzackeinstellung justiert hat, läuft Tante Elsbeth traumhaft. Naja, an das Treten muss man sich halt gewöhnen. Und ich muss sie in einem Extratransport ins Lager bringen, denn in mein Mittwochs gewöhnlich rappelvolles Auto passt sie nicht mehr. Mal sehen, was die Damen zu meiner alten Tante sagen, mir macht sie jedenfalls viel Spaß.


    Übrigens wurde ich gestern noch befördert, ich wurde von der Frau "Hallo" oder Frau "Kuckmal" zur "Abla". So nannte mich eine ältere Frau, und das bedeutet angeblich "Schwester", so wurde es mir jedenfalls übersetzt. Das nehme ich mal als Kompliment, in der Hoffnung, dass die Übersetzung korrekt war und es nicht in Wirklichkeit so was wie "alte Meckerziege" bedeutet.
    Noch ein bisschen Augenfutter von der letzten Woche:DSCI0018.jpg Dieser Stoff war eigentlich für ein Kinderkleid ausgesucht, weil er ein bisschen knapp war, aber anscheinend konnte die junge Mama dann doch nicht widerstehen und hat ein Kleid für sich selbst daraus gemacht. Ein Rest schwarzer Jersey war dann noch da, damit wurden die Ärmel verlängert, und das Ergebnis konnte sich sehen lassen.
    Hier noch ein nettes Kleid aus einem Uralt-Stöffchen, die kleinen Blumenmuster sind sehr beliebtDSCI0015.jpg.
    Taschen aus Ikea-Stoffen kommen immer gut an.DSCI0013.jpgDSCI0017.jpg
    Ein einfaches Kissen, mit einer Spitzenborte verziertDSCI0011.jpg.
    Letzte Woche waren zwei recht süße, aber klebrige Winzlinge dabei, die irgendwie beschäftigt werden mussten DSCI0008.jpg
    Zum Glück waren diese mal wieder nur ältere Kinder da, die wir aufgrund der vielen Teilnehmerinnen und in Anbetracht des traumhaften Wetters wieder nach draußen befördert haben.
    LIebe Grüße von Karin

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

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  • Ach, aus der schöne Traum! Ich hab das Wort gegooglt und im Wörterbuch türkisch-deutsch gefunden (es gibt anscheinend einige sprachliche Überschneidungen). Zwar bedeutet "abla" "Schwester", aber auch "ältere Schwester", und wird wohl häufig als ehrerbietige Anrede jüngerer an ältere Frauen verwendet. Mein wahres Alter holt mich ein :D , aber immer noch besser als "Tante" oder "Großmutter"
    Grüße von Karin

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

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  • Aber "große Schwester" ist doch besonders ehrerbietig: Von älteren Schwestern lernt man. Die sind viel cooler als kleine Schwestern und außerdem dürfen sie sich schon schminken und abends länger aufbleiben.
    Und sowieso ist man höchstens so alt, wie man sich fühlt. Heute bin ich 92. ;)

    Ich habe keine Wespentaille. - Ich habe eine Hummelhüfte.

  • Hier war am Mittwoch im Blättchen ein Artikel der Sozialverbände (AWO, Caritas, Diakonie, etc.)
    Die Herrschaften suchen "alte aber gute Nähmaschinen" und Ehrenamtler, um Flüchtlinge an einen geregelten Tagesablauf zu gewöhnen (O-Ton in der Zeitung)
    Da haben die wohl nach über einem Jahr von anderen Projekten im Bundesgebiet gehört.

    :kaffee:Liebe Grüße und einen schönen Tag, Sabine


    "Dummheit ist eine natürliche Begabung" (Wilhelm Busch 1832-1900)

    "Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten" (Albert Einstein)

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