Hallo, und schönen guten Tag zusammen,
diese Woche war wieder "Transfer" und drei unserer eifrigen Kleidernäherinnen sind weg. Ihre Plätze an den Nähmaschinen waren allerdings sofort wieder nachbesetzt, denn es waren wieder 22 Frauen da, auch wieder einige Neue.
Dafür hat Shirin, die jetzt schon einige Monate bei uns ist und immer für uns gedolmetscht hat (Englisch/FArsi)erklärt, dass sie in den nächsten Tagen zum Transfer geht. Sie war recht traurig, wir haben Abschiedsfotos mit ihrem Handy mit Barbara und mir gemacht.
Sie war am Anfang immer fröhlich und ist in den letzten Wochen recht still und in sich gekehrt geworden. Da sie mit ihrem Mann allein und ohne weitere Familienangehörigen ist, musste sie mehrmals die Wohnung wechseln, wenn ihre Mitbewohner umverteilt wurden. Sie war mit Shejma und den Zwillingen befreundet, die sind ja schon seit 2 Monaten weg und in Osthessen gelandet. Mal sehen, ob wir erfahren, wohin es sie verschlägt. Die Leute wissen ein paar Tage im voraus, dass sie zum "Transfer" gehen, aber nicht, wohin sie danach kommen. Und natürlich kann nur auf familiäre Verbindungen, nicht aber auf zwischenzeitlich entstandene Freundschaften Rücksicht genommen werden. Ich glaube, sie fühlt sich ganz schön allein.
Ich war diese Mal ein bisschen knauserig mit den neuen Stoffen, wollte aber Shirin zum Abschied "heimlich" noch ein Stück schwarzen Garbadine abschneiden (sie kann auch gut mit der Hand nähen). Sofort war ich wieder umringt, und mehrere Frauen wollten nicht verstehen, warum jetzt Shirin ein Stück Stoff mitnehmen darf und sie nicht. Ich bin aber stur geblieben, auch wenn das vielleicht ungerecht war. Ich hab nun mal unter den Frauen und Mädchen manchmal meine "Lieblinge", das ist ja sonst im Leben auch so. Und ein Abschiedsgeschenk musste jetzt mal sein. Die anderen kommen letztlich auch nicht zu kurz.
Viele Fotos habe ich diesmal nicht geschafft..
Rawan, 13 Jahre, ist eine von den immer fröhlichen Mädchen, die alles, was ihnen angeboten wird, mitmachen wollen, und auch eifrig versuchen, möglichst viel von der fremden Sprache aufzuschnappen. Bei ihr heiße ich allerdings immer"Kuckmal".
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Die georgische Dame hat sich zwar gleich einen Rockstoff gesichert, dann aber erst mal wieder eine Tischdecke mit Spitze verziert.Sie liebt das anscheinend.
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Die drei jungen Frauen aus Somalia hatten meiner Einschätzung nach noch nicht oft eine Nähnadel in der Hand. Sie sticheln hier an ihren Nadelbüchern und tun sich recht schwer damit. Einen von ihnen hat allerdings schon recht schön Deutsch gesprochen.
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Aber die Nadelbücher sind letztlich doch fertig geworden
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Kuschelkissen wurden verziert, das sind beliebte Projekte bei denjenigen, denen die Handnäherei nicht so schnell von der Hand geht, denn der Erfolg ist relativ schnell erreicht. Ich habe die Kisenrückseiten zuhause vorbereitet (HOtelverschluss) , so dass nur die beiden Kissenteile verstürzt und die Kissen nach Wunsch verziert werden.
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Diese feine Perlenstickerei fand ich sehr bemerkenswert, leider fällt sie im kuscheligen Kissensstoff kaum auf. Die Dame, die die Stickerei gemacht hat, war neu, ich bin gespannt, was wir von ihr noch zu sehen bekommen. DSCI0204.jpg
An den Nähmaschinene wurden allerlei Kleidungsstücke gemacht, und einiges aus der Kleiderkammer umgearbeitet.DSCI0207.jpg
Die 17jährige Ferial wird immer von ihrem Verlobten abgeholt, dem sie ganz stolz zeigt, was sie genäht hat, und der junge Mann belädt uns dann ganz komfortabel unsere Autos.
Grad hab ich Probleme, weitere Fotos hochzuladen.
Jeztt fahren wir zum Chorwochenende in ein Kloster und kommen am Sonntag abend ganz tiefenentspannt zurück.
Schönen Dank füs Mitlesen und allseits ein schönes Wochenende wünscht
Karin