Disclaimer: ich habe Bilanzbuchhalter gelernt und nicht Nähmaschinenmechaniker, und ich hafte nie und für rein gar nix .
Also, Ölstellen an Nähmaschinen mit Nähmaschinenöl ölen. Das war leicht, wa? . Ölstellen sind Stellen, an denen der Hersteller beispielweise ein kleines Löchlein zum Öl reinträufeln gelassen hat, aber auch allgemeine Gelenke usw., wo jedermann sehen kann, dass Öl hingehört. Auch z.B. der blanke Teil der Nadelstange, der in seinen Halterungen mit beträchtlicher Geschwindigkeit und Kraft rauf und runter geht. Innerhalb des weißen Kringels auf Deinem Bild 1 in Posting Nr. 16 sieht man beides: Gelenke, aber unten ist auch ein Löchlein in dem gegossenen "Knochen" sichtbar.
Wenn man, und zwar gerade in dieser Mechanik für die Nadelstange und die Zickzack-Führung, übrigens eine Ölstelle vergisst (bei mir hat sich mal an einer Pfaff 295 eine hinter anderen Stängelchen versteckt), kann das durchaus zur Ursache für ein Totalversagen der Maschine führen, also das Öl ist da nicht nur zum Ent-quietschen nötig.
Deine Frage war aber nach Maschinenfett. Fett kommt an die Stellen, die gefettet werden müssen.
Hier bin ich mir im Zweifel, ob Du genau weisst, was vorher gefettet war. Habe noch nie Fett gesehen, das so versteinert war, dass sich nix mehr drehte. Wohl aber Öl, das steinhart verharzt war und "von innen heraus" drehende Wellen festsetzte. Wie dem auch sei, ich als Laie glaube, beobachtet zu haben, dass mit Fett dort geschmiert wird, wo Zahnräder sind. Öl würde da ja gleich runterlaufen und der Rest verdunsten. Das wäre also an Umlenkungen mittels Kegelrädern oder mittels ganz schräg verzahnten Zahnrädern, an Zahnradgetrieben allgemein, an Schneckengetrieben (von Schnecke auf Zahnrad) und so weiter. Ferner an Stellen, wo Gabeln durch einen Nocken bewegt werden.
Dir zu einem Fett zu raten, fehlt mir die Fachkunde. Es gibt schließlich super zähes, ich glaube für Wälzlager, welches ich nicht in einer guten Maschine haben möchte, weil es zu sehr bremst, oder auch ganz dünnflüssiges, wobei ich nicht weiß, ob's was nützt. Für mich stellte sich die Frage nicht, weil ich meistens Maschinen vor mir hatte, bei denen eines der Zahnräder aus Nylon war. Vermutlich konstruiert man das so, um die Abnutzung (für beide Teile), die Reibung und den Lärm durch die geeignete Materialpaarung zu vermindern. Da habe ich Vaseline (taugt am wenigsten, kann am wenigsten schaden) oder Silikonfett aus dem Tauchzubehör (etwas besser, ist aber eigentlich nicht als Maschinenschmiermittel gedacht, glaube ich) verwandt, denn ich habe mich nicht getraut, mineralisches Fett an Kunststoff zu tun. Irgendwer hier, der es besser wissen müsste als ich, hat auch von verseiftem Lithiumfett geschwärmt. Vielleicht gibt's noch mehr Tipps von den Fachleuten.
Auch beim Entkuppelungs-Mechanismus habe ich ein wenig (!) Vaseline verwandt. Es ist besonders wichtig, daß die - entkuppelte - Riemenscheibe leicht auf ihrer Welle läuft, sonst hat der Nähmechanismus von Anfang an die nervige Angewohnheit, auch beim Spulen mitlaufen zu wollen, selbst wenn man das Kupplungsrädchen losgedreht hat.
Wenn Ihr nicht ganz genau aufgeschrieben und fotografiert habt, wie der Mechanismus zusammengehört, werdet Ihr übrigens ein bisschen rumprobieren müssen. Diese Scheibe mit den zwei Zacken innen und drei aussen ist dafür da, dass man die Kupplung auf diese Weise in Sechsteln einstellen kann, und ausserdem ist sie ganz leicht gebogen, und zwar so, daß sie jeder Bastler mit gesunden Instinkten erstmal falsch rum einsetzt .