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Ovi oder neue Nähmaschine für Jersey?

  • Hallo,


    zu Beginn kurz etwas über mich und meine Vorkenntnisse: Den Umgang mit einer Nähmaschine habe ich noch zu Hause gelernt, wobei sich das jedoch auf sehr einfache Sachen beschränkt hat. Ich besitze schon seit ein paar Jahren eine sehr einfache Privileg Supernutzstich, die vorrangig zum Vorhänge Nähen und so verwendet wurde. Durch die Unzufriedenheit in der Auswahl an Umstandsmode im Handel habe ich nun angefangen Bekleidung zu nähen. Ich bin mit dem Ergebnis auch ganz zufrieden und möchte nun auch vermehrt Sachen für mich und später das Baby (um diesen blau/rosa Trott zu entkommen) nähen.


    Ich gehe davon aus, dass ich wohl hauptsächlich dehnbare Stoffe, also Jersey, verwerden werde. Und da liegt das Problem mit meiner Maschine: Da sich der Nähfußdruck nicht verstellen lässt, kann ich derzeit nur den dreifach Geradstick verwenden, um dehnbare Nähte zu erhalten. Da das nicht so befriedigend auf Dauer ist, möchte ich was ändern. Folgende Lösungen sind mir eingefallen:


    1) Neue Nähmaschine mit verstellbaren Fußdruck. Damit sollte dann auch der Overlockstich nutzbar sein.
    2) Overlockmaschine als Ergänzung. Soll ja das Beste zum Nähen von Jersey sein. Nachteil: Zusätzliche Maschine und ganz viel Garnrollen, die Platz im Schrank brauchen; Soweit ich das verstanden habe kann sie nicht für Säume verwenden und zum Absteppen.
    3) Die jetzige Maschine weiter Nutzen und beim Nähen mit Overlockstich Vlies drunter legen. Stelle ich mir auf Dauer nervig vor, ist daher nicht wirklich eine Option.


    Ich stehe also erstmal vor einer Grundsatzentscheidung, bevor ich in die konkrete Kaufberatung komme. Da ich nocht nich weiß wie intensiv ich in Zukunft wirklich nähen werde, habe ich momentan keine großen Ansprüche. Mit meiner jetzigen wäre ich auch zufrieden, wenn halt der Overlockstich funktionieren würde. Möchte daher auch nicht so viel investieren.
    Welche Option haltet ihr für sinnvoller?


    Viele Grüße
    Surfmaus

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  • Du kannst für dehnbahre Nähte doch auch einen schmalen, weit gestellten Zickzackstich verwenden. Ich nähe viel Jerseysachen für meine Enkelkinder und nehme für Bündchen und Säume nur den Zickzackstich.


    Mit dem dreifachen Geradstich dauert es mir viel zu lange, bis ich da einen Saum genäht habe. Ich kann bei meiner Nähmaschine den Füßchendruck auch nicht verstellen, und beim dreifach Geradstich wellt sich der Jersey viel eher als mit dem Zickzack. Den kann man ja (beinahe) so minimieren, dass er schon fast wie ein Geradstich wirkt.


    Und ich bilde mir auch ein, dass das Füßchen mit der verstellbaren Schraube dran an der Seite (ich kann es nicht besser beschreiben) nicht so sehr auf den Jersey drückt wie das nornmale Geradstichfüßchen, und daher den Jersey auch nicht so sehr plattdrückt bzw. durch den Füßchendruck so sehr dehnt, dass sich die Nähte dann wellen.


    Ich habe mir zwar auch eine Overlock zugelegt, auf die ich nicht mehr verzichten möchte, ist einfach eine tolle Näherleichterung, wenn man viel mit Jerseys näht, allerdings brauche ich für Bündchen, Säume und andere kniffligere Nähte auf jeden Fall die Nähmaschine. Ohne NÄMA geht gar nicht bei mir.

  • Erst mal: Auch eine Nähmaschine mit verstellbaren Nähfussdruck erzeugt keine dehnbaren Nähte. Bei Jersey kann man damit nur das Wellen vermeiden.


    Wenn du dich günstig erweitern willst, schau dir doch mal die Ovi von W6 an.

    Im Allgemeinen schreibe ich nur über Themen, bei denen ich mich auskenne. Aber man lernt ja nie aus.

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  • Ich sehe es auch wie Leviathan! Eine gute Overlockmaschine und ein Kurs oder ein vernünftiges Buch dazu, dann ist sie bald die Hauptmaschine!
    Das Garn auf den Konen braucht zwar mehr Platz als das für die normale Nähmaschine, aber mit drei, vier gut gewählten Farben kommt man ziemlich weit!


    Der verstellbare Nähfußdruck bringt nicht so viel wie er verspricht und wird m.E. überbewertet!

    Gruß von Ina



    Man wird alt wie 'ne Kuh und lernt immer noch dazu!:)

  • Aaaaaaaaaaaaalso: Ich habe mir eine Pfaff-Overlock gekauft, wir haben immer noch Mühe, uns wirklich gut zu verstehen. Das wird mein Frühjahrsprojekt: Endlich Freundschaft mit dem Teil schließen, um es sinnvoll einsetzen zu können. Meine Nähmaschine mit allerlei Pseudo-Overlock-Stichen und Elastik-Zickzack etc. wollte anfangs GAR KEINEN Jersey sehen. Ich hatte ständig Löcher drin oder Wellen oder, oder oder.
    Eines schönen Tages, als ich das Teil schon aus dem Fenster befördern wollte, habe ich Jersey-Nadeln entdeckt. Seither näht meine eierlegende Wollmilchsau eigentlich alles: Jersey, Sweatstoff, Fleece, Seidenartige, Jeans, Baumwolle, etc. pp. Im Prinzip braucht man nur die richtige Nadel zum Stoff. Und solltest Du zur Overlock greifen, geh um Himmels Willen zu einem fähigen Fachhändler, der sich so richtig Zeit für eine Einführung nimmt. Das erspart eine Menge Frust auf dem Weg.
    Übrigens ist mein Lieblingsstich beim Jersey der hier: ^_^_^_^_^_^_^_^_^_^_^_^_^_^_^_^_ Mit dem ist die Stoffkante versäubert und außen sieht die Naht wie normaler Geradstich aus. Wenn Du mit der Stichbreite spielst und die Spitzen knapp über den Stoff rausgehen, gibt das außerdem eine hübsche Mausezähnchenkante. Hübsch an Babykleidern. :)

    Ich habe keine Wespentaille. - Ich habe eine Hummelhüfte.

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  • Eine Ovi ersetzt doch keine Nähmaschine, oder? Meine Pfaff Calanda 710 hab' ich zwar überholt, mich dann aber nicht für einen Einsatz interessiert. Die spart doch nur einen Arbeitsgang beim Versäubern, das Schneiden. Dafür kann sie nicht mitten im Stoff eine Naht legen.


    Wenn Du den elastischen dreifachen Geradstich hast, hast Du bereits auch die ganze Palette an Elastikstichen an Deiner Super-Nutzstich. Das wäre erstmal zu prüfen. Ein Pseudo-Overlockstich (wie auch immer der an Deiner Maschine genannt ist) oder der Rautenstich gehen für elastische Stoffe auch. Mama.nadelt hat einen meiner Lieblingsstiche oben aufgezeichnet.


    Dann darf zwar auch Maschenstoff nicht durch_gezogen_ werden, aber er muss von Vorne unter das Füßchen geleitet werden wie jeder Stoff beim Nähen, von hinten aber auch straff gehalten werden. Bei Jersey reicht es nicht, sich drauf zu verlassen, dass der Stoff von selber hinten runtergeschubst wird. Das erfordert Fingerspitzengefühl, sonst haut's die Nadel auf die Stichplatte, wenn doch Zug auf die Stofflagen kommt.


    Die "Hohe Schule" dieses Vorgehens, jedenfalls für totale Näh-Anfänger wie mich, ist, wenn ich ein Gummiband auf elastischen Stoff nähen möchte, in dem Fall nicht nur dehnbares Jersey, sondern richtig elastischer Stoff mit Elasthan drin. Hier muss der Gummi vorgedehnt und an z.B. vier Stellen angeheftet werden, eben in der Spannung, die das Kleidungsstück (Slip, Strumpf...) haben soll, und dann muss es man mit beiden Händen, eine Hand vor, die andere hinter dem Nähfuß gleichmäßigst unter Spannung durchziehen, sodass die hintere Hand zieht, die vordere aber dagegenhält, und beide Hände in gleicher Geschwindigkeit von vorne nach hinten wandern lassen, eben die Geschwindigkeit, mit der die Maschine näht. Wenn ich das konnte, kann's jeder. Das hier war mit einer ganz einfachen Maschine vom Plus-Markt genäht, so hab' ich's mit ca. vierzig guterhaltenen aber halt ausgeleierten Slips gemacht:
    DSCF0154Victoria.JPG


    Das Mitlaufen von Backpapier oder sonst einem glatten Papier, z.B. was eine Unterlage für selbstklebende Sachen war (Binden, Etiketten), ist schon mal sehr hilfreich, man sieht aber erstmal nicht mehr den Stoff, auf dem man näht. Das hier war mit einer ca. 30 Jahre alten Quelle Privileg genäht, ein Verkaufsfoto (die hätte ich besser behalten sollen...):
    PDR_0109_800.JPG



    Und sonst müsste an Deine Maschine auch ein sog. Obertransportfuß anzuschrauben gehen. Kostet um 20 Euro z.B. bei der Firma W6 (passt ja an jede Füßchenstange - es ist nur zu unterscheiden, ob die Maschine noch den ganz hohen Fuß oder den modernen niedrigen hat "low shank"). Mit so einem Füßchen wird der Stoff nicht nur von den Zähnchen unten gefasst und muss gegen eine gewisse Reibung die obere Lage Stoff mitnehmen, sondern auch die obere Lage wird von Zähnchen oder einer Art Weichgummi erfasst, d.h. beide Stofflagen wie mit einer Pinzette gegriffen. Die obere Lage Stoff wird zwar auch hier nur von der unteren Lage mitgenommen, weil der sog. Obertransportfuß ja gar nicht wissen kann, welche Stichlänge eingestellt ist, aber die Reibung zwischen oberem Stoff und dem Füßchen ist ausgeschaltet.
    Das hilft übrigens auch bei Jeans, bei denen der normale Zickzackfuß stecken bleibt. So ein Fuß ist halt nur klobig, muss extra drangemacht werden und stärkere Kurven nähen ist auch etwas nervig, eben weil er ca. einen Quadratzentimeter beider Stofflagen "im Griff" hat.


    Und schließlich könntest Du es auch mal mit einer Doppelnadel versuchen (bitte auch da die dem Material entsprechende Nadelspitze wählen, also Jersey). Da habe ich mich selber nie drangetraut, es soll aber eine ebenfalls dehnbare Naht ergeben und erlegt der Maschine nicht so eine komplizierte Transportbewegung (nicht nur vorwärts, sondern an den Wendepunkten auch ein winziges Stück rückwärts) auf.

  • Na ja, Nähmann, die Threatstarterin hat ja bereits eine Nähmaschine, daher wäre in ihrem Fall, wenn sie über eine Erweiterung ihres "Nähmaschinenparks" nachdenkt und über das Verarbeiten von Jerseys, ja der Kauf einer Overlockmaschine sinnvoller, als die vorhandene Nähmaschine zu ersetzen, nur wegen des Nähfußdruckes... und doch, ich nähe T- Shirts lang- und kurzärmelig bisweilen auch ausschließlich mit der Covermaschine. Lediglich wenn ich irgendwelche Strecken abgesteppt haben möchte, benutze ich die Nähmaschine mit Zwillingsnaht.
    Benutzt man die Overlock nur zum Versäubern, dann hat man unnötig viel Geld für eine einzige Funktion ausgegeben!

    Gruß von Ina



    Man wird alt wie 'ne Kuh und lernt immer noch dazu!:)

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  • Sie soll sie ja nochmal, korrekt behandelt, ausprobieren, nicht durch eine andere Nähmaschine ersetzen. Ich persönlich bin überzeugt, mit richtiger Nadel und gemäß meinen Bemerkungen nicht nur einhändig vorne zugeführt, sondern den Stoff auch hinten abgeführt, ohne dran zu reissen, würde das schon klappen.
    Und was kostet schon 'ne Rolle Backpapier, eine Jersey-Doppelnadel (ist eigentlich eine ganz normale, einfache Jerseynadel vorhanden? Sonst wundert mich der Misserfolg gar nicht, das Problem hatte ich an der neuen Bernina auch) und ein einfacher Obertransportfuß? (Rollenfuß ist hier nur von begrenztem Wert und war für mich die Arbeit des Ansteckens nicht wert, auf Experimente mit einem extra glatten Teflonfuß hab' ich dann gleich verzichtet).
    Eine IDT/DFT Maschine, die von vielen für Jersey gelobt wird, gibt's ja nicht unter Mitte 300 Euro (Gritzner), meistens viel teurer (Pfaff).


    Und Overlock ist nicht gleich Covermaschine. Also eine Verdreifachung des Maschinenparks wollte ich der Fragestellerin schon gar nicht empfehlen ;) . Wenn ich bedenke, was ein Kinderwagen kostet (werden die heutzutage eigentlich von Lamborghini gebaut oder wie oder was?) oder später mal ein Schulranzen, würd' ich die Kohle für einen ganzen Maschinenpark erstmal in Reserve zur freien Verfügung behalten ;) .

  • Nicka
    Am Anfang hatte ich es auch mit einem Zickzackstick versucht, nur wenn die Naht dann belastet wurde, hat man deutlich die Fäden von der rechten Seite gesehn. Habe aber hier nicht wirklich mit den Einstellungen gespielt.
    Das der dreifach Geradstich ewig dauert sehe ich auch so. Das ist auch der Grund warum ich so nicht weiternähen möchte (und weil auftrennen ein graus ist). An sich mag ich die entstandene Naht, da sie wunderbar flach ist und man Jersey ja auch nicht versäubern muss, aber es ist soo langsam..


    Tanja711
    Mit den elastischen Nutzstichen kommen schon dehnbare Nähte bei raus, auch wenn man es schafft ohne Wellen zu nähen (mit Vlies z.B.).


    mama.nadelt
    Jerseynadeln hatte ich mir gleich zu Beginn besorgt, daran liegt es leider nicht. Ich habe zum Test mal mit Butterbrotpapier drunter (als Vliesersatz) genäht und hier ist alles top. Es liegt bei mir also leider am Nähfußdruck, dass Wellen kommen.


    @Naehman
    Die Ovi soll wenn dann nur zusätzlich genutzt werden. Meine Privileg hat einige elastische Stiche zur Auswahl auch den Pseudo-Overlock. Hier gibts halt nur bei den meisten Wellen.. Das mit Papier auflegen funktioniert prinzipiell bei mir, habe ich ausprobiert. Nur es bei (fast) jeder Naht machen zu müssen, finde ich unpraktisch auf Dauer.
    Von einem Obertransportfuß habe ich schonmal gehört. Sind die denn mit jeder Maschine kompatibel?
    Doppelnadeln habe ich noch nicht genutzt. Dachte aber immer, dass man damit nur Säume machen kann. Gehen die auch für Innennähte?

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  • Wenn Du Dir irgendwie Platz schaufeln kannst, würd ich sofort ne W6 Ovi dazu nehmen. Ich hatte mir extra eine Näma mit Pseudooverlock gekauft, um Platz und Geld zu sparen. Aber nur im Schneckentempo - nee, für mich ist das auch nix. Die Näma hat eigentlich 1000Stiche/ Min., aber beim Pseudoovistich ... schnarch...Und die Pseudostiche sehen ja auch nicht so toll aus. Mit der W6 Ovi kann ich jetzt im Affenzahn durchsausen und bekomm fast nen Geschwindigkeitsrausch. Holla! (Also,äh, ich kann noch nicht so schnell nähen, wie sie könnte.) Die Näht sieht man aber mehr von Außen, als beider Näma, aber auch nicht mehr, als bei den gekauften T-Shirts.
    So ne Ovi ist ne richtig tolle Sache!

  • Jersey und Sweat etc mit der Ovi ist wirklich eine tolle Sache! Das macht Spaß und spart Zeit... zusätzlich würde ich mir aber auch einen Obertransportfuß für die Nähma kaufen! eine Anschaffung die ich auch gerade getätigt habe und ich bin sehr begeistert!
    Weißt Du, was sich hinter Deiner Privileg verbirgt? Wenn nicht, mach mal Bilder vom Typenschild, viele Nähmafüße sind Markenübergreifend kompatibel, aber so ist es sicherer... und Du könntest bei einem Händler das Ursprungsmodell angeben und fragen welche OTF passt.


    Damit kannst Du dann wunderbar säumen etc😉


    Der dreifache Geradstich ist gerne auch nicht optimal, da er eine Menge Fadenmaterial in den Stoff pflanzt, was ebenfalls Verziehen/Wellen verursachen kann... ich nähe auch mit flachem Zickzack, Länge ca. 2, Breite 0,5... aber da musst Du vlt. ein bißchen spielen...

    was wär´ das Leben ohne Naht??? es wäre öd´und blöd´und fad!!!

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  • Jerseynadeln hatte ich mir gleich zu Beginn besorgt, daran liegt es leider nicht. Ich habe zum Test mal mit Butterbrotpapier drunter (als Vliesersatz) genäht


    Drauf, nicht drunter. Unten Vlies (meinethalben, als Verstärkung, damit es feine Stoffe nicht in das Stichloch zieht - habe ich keine eigene Erfahrung), oben Papier. Glattes Papier unten zwischen die Transportzähnchen und die untere Stofflage würde ja den Stofftransport noch mehr behindern.


    Es liegt bei mir also leider am Nähfußdruck, dass Wellen kommen.


    Nein, es liegt niemals am Nähfußdruck, sondern an der Reibung zwischen der oberen Stofflage und der Sohle des Nähfußes.
    Lösung 1: Papier. Das ist so glatt, dass es unter dem Nähfuß einfach durchflutscht. Wenn es glatt ist (ist Butterbrotpapier eigentlich glatt?).


    @Naehman
    Von einem Obertransportfuß habe ich schonmal gehört. Sind die denn mit jeder Maschine kompatibel?


    Es sind Nähfüße. An Nähfüßen gibt es ein paar verschiedene Grundformen: "High Shank" (hohe) von ganz alten Maschinen; ebensolche, aber für die alten Singer mit geneigter Nadelstange; welche mit einer runden Spitze zum Einsetzen und Verriegeln von Bernina; und "low shank" für die weitaus meisten Maschinen der letzten -zig Jahre. Ein Obertransportfuß sollte also bei Deiner auch passen. Wenn Du einen im Versand kaufst, kannst Du ihn ja zurückgeben, wenn's nicht klappt, und wenn bei ihm die Versandkosten im Preis eingeschlossen sind (="kostenloser Versand"), sogar ohne Verlust, du bleibst damit nur auf den Rückversandkosten sitzen (trotzdem: Versand, z.B. Hermes, mit Ablieferungsnachweis). Und beim Buchhändler gibt's sogar einen für unter 10 Euro (nach "Gehfuß" suchen!). Nimm den mit "Versand durch Amazon", der mit Versand aus China ist vielleicht nicht das Richtige...). Diese Billig- und Billigstfüße sind vom Material und der Verarbeitung her der letzte Dreck, aber die Beurteilungen sind trotzdem gut. Einen Janome Fuß für 40 oder einen Bernina Fuß für 120 Euro kann man sich immer noch kaufen.


    Doppelnadeln habe ich noch nicht genutzt. Dachte aber immer, dass man damit nur Säume machen kann. Gehen die auch für Innennähte?


    Ich könnte das erklären, will aber nicht. Ich schreibe im Wesentlichen nur über Dinge, die ich aus eigener Erfahrung beurteilen kann. Sicher kann Dir eine erfahrene Näherin hier Auskunft geben, nicht nur, wie es funktioniert, sondern warum man es anwenden oder warum man es meiden sollte...?

  • Hallo Naehman,


    ich lege das Papier immer unter den Stoff... Schichtaufbau von oben nach unten: Nähfuß, Stoff, Papier, Transporteur... klappt astrein! Noch nie Probleme...


    Sehr gut eignen sich dafür auch diese großen weißen Rollen Billigtischdecke, die so geprägt sind... lässt sich am leichtesten nach dem Nähen entfernen. Hab diesen Tipp auch aus dem Forum








    LG, Steffi

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  • Wellen können aus zwei Gründen entstehen: der Stoff wird gestaucht und kräuselt sich oder er wird gedehnt und durch die Naht die es fixiert, bleiben die Wellen...
    "Unser" Problem ist letzteres!
    Das Füßchen drückt und der Transporteur zerrt den Jersey von untern auseinander. Legt man das Papier über den Transport, wird das verhindert. "Verhinderter" Stofftransport ist also quasi erwünscht[emoji6]



    LG, Steffi

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  • Als erstes Mal eine vernünftige Maschine. Mit der Overlock kommt man nicht weit, und Einfassungen am Hals und viele andere Stellen an Kleidung kann man nicht mit der Overlock nicht nähen.


    Man braucht keine Overlock.


    Mit einer vernünftigen Nähmaschine kann man jeden Stoff nähen. Selbst meine Rock n'Roll Kleidung habe ich am liebsten mit der Nähmaschine genäht, da man bei Verwendung einer vernünftigen Zickzacknaht viel flexibler bei Anproben und Anpassungen ist, als bei einer Overlocknaht.


    Im Übrigen habe ich bis vor einem Monat alle Jerseys und Sportkleidung mit einer mechanischen Pfaff OHNE verstellbaren Füßchendruck genäht (die Overlock benutze ich nur bei 0815 Sachen, nicht für ordentliche Bürokleidung). Wellen beim Nähen elastischer Stoffe kenne ich nur vom Hörensagen.... Der Grund für den Neukaufen waren nur das Stickmodul und der breitere Raum rechts der Nadel beim Quilten (während ich sticke nähe ich meine Kleidung weiter auf der alten Pfaff).



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  • Es ging ja um den Overlockstich, der ist nur mal auf einer Seite gerade und wird nicht dehnbar. Ich wollte nur vermeiden, dass sie sich auf den Nähfussdruck versteift als Ersatz für Differenzial.

    Im Allgemeinen schreibe ich nur über Themen, bei denen ich mich auskenne. Aber man lernt ja nie aus.

  • Eine Overlock ist eine schöne Maschine und es macht auch Spaß damit. Aber genau wie Glückssachen bin ich der Meinung, dass sie nicht zwingend notwenig ist.


    Sagen wir mal du kaufst dir eine Overlock, arbeitest dich in die Maschine ein und nähst dann die ersten Shirst... und dann kommen die Halseinfassung und die Säume...


    Wenn man jetzt alle Kanten mit Bünchen abschließt, ist alles fein. Wenn du dann aber das Bünchen am Hals absteppen willst, den Halsausschnitt einfassen willst oder vielleicht mal eine Tasche aufsetzen, einen Poloverschluss o.ä. nähen willst, kommst du mit der Overlock nicht weiter.


    Dann musst du entweder mit der alten Maschine und etwas Trickserei zurechtkommen oder du brauchst dann irgendwann doch auch noch eine neue Nähmaschine.
    (An dem Punkt habe ich mir damals (auch aus anderen Gründen) eine neue Maschine gekauft.)


    Daher würde ich an deiner Stelle zuerst einige Tricks mit der vorhandenen Maschine ausprobieren, bevor du dir dann doch 2 Maschinen kaufst.
    1. Schmaler, langer Zickzack ist der beste Stich für Jersey! ...viel besser als 3fach-Geradstich oder Overlockstich.
    2. Wenn du den Saum zuerst mit einem langen Geradstich heftest, dehnt sich der Stoff beim Nähen nicht aus. Alternativ kannst du den Saum mit Wondertape (auswaschbar) zuerst kleben oder Papier mitnähen und wegreißen.


    Ich möchte dir von der Overlock nicht abraten, der Platz für das zusätzlich Garn findet sich auch. Aber die Bedienung der Overlock ist auch nicht einfacher als die Bedienung der Nähmaschine... und grundsätzlich anders.
    Ich würde mich an deiner Stelle etwas mehr damit vertraut machen, bevor eine Kaufentscheidung getroffen wird.

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  • Es ging ja um den Overlockstich, der ist nur mal auf einer Seite gerade und wird nicht dehnbar. Ich wollte nur vermeiden, dass sie sich auf den Nähfussdruck versteift als Ersatz für Differenzial.


    Mal abgesehen davon, dass der Overlockstick meiner Pfaff sehr dehnbar ist:


    Den finde ich NOCH hässlicher als eine Overlocknaht (die ja echt schön hässlich ist), am besten sitzt und hält Jersey, wenn er mit einem flachen Zickzack genäht wird.


    Der Dreifachgradstich der hier irgendwo angesprochen wurde ist nicht dehnbar, und somit für Jersey denkbar schlecht geeignet.



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    • Offizieller Beitrag

    Der Dreifachgradstich ist für stark beanspruchte Nähte, die nicht reissen dürfen, z.B. Hosenschritt.
    Für elastisches Material ist er der schlechteste Stich, den man wählen kann, weil zu viel Garn auf zu wenig Strecke Stoff untergebracht werden muss.

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