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Alte Hose wird Helminnenfutter - Restauration eines Motorradhelms von 1968

  • Hallo zusammen!


    Nachdem mir hier schon ganz gut geholfen wurde, Infos (speziell eine Anleitung) über meine "neue" Maschine zu finden, will ich Euch an meinem Projekt "Helmrestauration" Teil haben lassen.


    Als erstes Projekt für meine "neue" Pfaff 335 habe ich mich entschieden, einen Rehnania - Helm (DDR, genannt Eierschale, auf deutschen Straßen zulässig[!!!]) aus 1968 zu restaurieren.


    Schön kleine, handliche Teile. Kunstleder, Baumwolle und Filz sind zu bändigen.


    Zuerst muss das Futter von der Helmschale getrennt werden. Gar kein Problem, da beides miteinander "verhäkelt" wurde.
    Also zuerst den geklebten Kunstlederstreifen lösen, die "Häkelei" auftrennen und das morsche Innenfutter zerstörungsfrei ablösen.
    01.jpg


    Das speckige, morsche Innenfutter sehr vorsichtig in seine 13 Einzelteile zerlegen, um daraus Schablonen anzufertigen.


    02.jpg


    Die Schablonen für alle Einzelteile. Manche davon werden doppelt verwendet.


    03.jpg


    Die 20 Einzelteile des Helmfutters (es sind doch mehr als 13 Teile). Das Schild fehlt hier noch. Sind nochmal 4 Teile.


    04.jpg


    Aus 20 Teilen werden 2 Teile.


    05.jpg


    Sobald die bestellte neue Rollschnalle da ist, geht es weiter.


    Ich hoffe, das hier interessiert irgend jemanden und bin offen für Kritik oder Tipps jeglicher Art.:D

  • :applaus:


    Das ist so eine verrückte Idee deren Umsetzung ich gerne neugierig zuschaue.

    Kreativität ist ... eine Allround-Fähigkeit für alle :na: Lebenslagen.

    Die Eile ist der größte Feind der Qualität. (Irena Paukshte)
    Keine Frau ist perfekt, aber die aus dem Süden :biggrin: sind verdammt nah dran.

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  • Dein Projekt ist voll cool[emoji41]
    von den Bildern her, sieht es sehr vielversprechend aus! Bin sehr gespannt[emoji12][emoji122]🏻



    LG, Steffi

    was wär´ das Leben ohne Naht??? es wäre öd´und blöd´und fad!!!

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  • Liiiiebelein, was hab ich an dem Wort Helminnenfutter gekaut!!


    Stimmt irgendwie... Darum habe ich den Titel etwas "optimiert". Helm - Innenfutter geht besser zu lesen.


    hulabetty:
    und ich bin erst gespannt! Hoffe nur, dass die Teile am Ende auch wirklich passen. Denke aber schon.


    Sporcherin:
    ich bin voller verrückter Ideen. <grins>


    Nächste Woche wird die Helmschale neu lackiert. Geschliffen ist sie schon. Für das Schild fehlt mir noch ein Stück weiße LKW-Plane. Mal sehen, wo ich die auftreibe.


    Ich berichte, wenn es weiter geht.

  • bene, ich warte auch auf Neuigkeiten,


    ciao
    und gruss Dolce vita

    Die besten Pausen sind nicht lila, sondern italienische Momente!

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  • Nachdem ich heute Nachmittag im Baumarkt... kein Helmzubehör, sondern Trockenbauzeugs geholt habe, musste ich nochmal ran. Konnte nicht anders.:D


    Neue Schnalle fürs Brillenband angefertigt. Der neue Druckknopf reflektiert irgendwas. Er ist verchromt. Der alte ist allerdings wirklich so verwittert, wie er aussieht.


    06.jpg


    Innen- und Außenteil miteinander verbunden (saß natürlich erst beim zweiten Versuch mittig...)


    07.jpg


    Fast alle Teile miteinander verbunden, verschiedenste Materialien in verschiedensten Zusammenstellungen und verschiedensten Schichten vernäht - der Pfaff war das alles egal.


    08.jpg


    Sitzt schon ganz gut! Fehlt fast nur noch die Schale. Der schmale Streifen hintenrum verdeckt hinterher die Verbindung zwischen Helmschale und Futter.


    09.jpg


    Ganz wichtig, wenn man verschiedene Teile MITTIG miteinander vernähen muss: immer von der Mitte(-lmarkierung) nach außen arbeiten!


    11.jpg


    Für heute reicht's.

  • Irgendwie komme ich mit der Materialbeschaffung für das Schild nicht weiter... Ich brauche dafür ein Stück (DIN A4 reicht) starkes Wachstuch in UNI weiß. Bisher hab ich da keine Quelle aufgetan.


    Ach ja: zum Stichwort Refashion hab ich eine Kleinigkeit ganz vergessen. Die Innenseite des Futters besteht aus einer abgetragenen Herrenhose und das Kunstleder der Außenseite aus einem gebrauchten, aber sehr gut erhaltenen Simson - Sitzbankbezug. Mehr "Re" geht wohl kaum.:D

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  • wow, sieht richtig Profi aus. Finde ich voll gut wenn Hobby nicht nur passiv ist[emoji106]&#127995;



    LG, Steffi

    was wär´ das Leben ohne Naht??? es wäre öd´und blöd´und fad!!!

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  • Das Schild musste ich leider nochmal neu bauen, da das Material so hart war, dass die Nadel kaum bis gar nicht durch kam...


    Dafür ist es mir nun gelungen, den vorderen Rand ordentlich zu säumen. Auch hier wieder "Refashion pur": Das Saumband habe ich aus einem alten Lenkradbezug geschnitten.:D


    18.jpg


    Dann noch den Saum für die Helmschale vernäht.


    19.jpg


    Dieser wird um die Unterkante der Helmschale geklebt. Jetzt muss ich noch Schild und Helmfutter verbinden, die Helmschale lackieren und dann Futter und Schale miteinander "verheiraten". Ich hoffe, dass dann alles auch wirklich zusammenpasst.

  • ciao Matze,


    mal eine Grundsatzfrage: Soll der Helm am Strassenverkehr teilnehmen oder nur ein Ausstellungsstück für Werkstatt/Laden werden, wenn auch ein sehr schönes.


    Nehme an, brauche Dir nicht erzählen, dass so ein altes Teil Materialermüdungen hat. Die Helmindustrie (wer sonst) rät zu einem Helmneukauf ca. alle 2 Jahre, eben wegen
    Material, dass porös wird. (Für alle die mit Motorradhelmen nix zu tun haben) Überalterte Helme sind dann wirklich nur noch "Kopfschmuck", weil selbiger platzt beim Aufschlag auf Asphalt, wie eine Kokosnuss.
    gruss Dolce vita

    Die besten Pausen sind nicht lila, sondern italienische Momente!

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  • ciao,


    ein "68ziger", na dann ist er schon lange über dem Verfalldatum, der Helm - meine ich:)8


    gruss Dolce vita

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  • ciao Matze,


    Soll der Helm am Strassenverkehr teilnehmen oder nur ein Ausstellungsstück für Werkstatt/Laden werden


    Sehr gute Frage und auch durchaus zu Recht gestellt!


    Das Teil ist mehr oder weniger als Sammlerstück gedacht. Im heutigen Straßenverkehr und auf einem "modernen" Motorrad würde ich ihn nicht benutzen wollen. Zumal er meilenweit von aktuellen Sicherheitsstandards entfernt ist und niemals ein E-Zeichen bekommen würde. ZULÄSSIG wäre er aber durchaus.


    Für die Teilnahme an Oldtimertreffen inkl. (bekanntlich defensiver und relativ langsamer Ausfahrten) dürfte er aber auf jeden Fall noch mehr als geeignet sein.


    Die Helmschale besteht nicht aus Kunststoff, sondern aus einer Art megafester Pappe (die genaue Materialbezeichnung ist mir nicht geläufig). Die Schale ist - behaupte ich mal - nicht ermüdet. Für das Innenleben kann ich Materialermüdung wohl ausschließen.


    Zurück zum Bericht:


    Gestern habe ich die Helmschale schööön weiß lackiert. Nach mehrmaligem schleifen und grundieren der Oberfläche glänzt er jetzt, wie verrückt. Selbst der Lacktyp ist stilecht: Alkydharz-Lack. Heute kaum noch zu bekommen...


    Vorhin noch Innenfutter und Schild vernäht - passt bisher genau mit dem Original überein.


    21.jpg

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  • si, si, sieht alles sehr professionell und mit viel Liebe ins Detail, gearbeitet aus.
    Bin begeistert!
    gruss Dolce vita

    Die besten Pausen sind nicht lila, sondern italienische Momente!

  • Leider braucht der Lack sehr lange zum trocknen. Also gibt es hier noch nichts neues. Mache ich also inzwischen ein paar Lenkräder. :D


    Sobald der Lack durchgehärtet ist, findet die "Hochzeit" zwischen Schale und Futter statt. Dann geht es hier weiter.

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