Klar, viele würden die günstigere Variante nehmen. Aber es gibt genügend Leute, die selbst bei bewiesener Gleichheit zweier Modelle sich immer für das "Markenmodell" entscheiden. Das ist reine Käuferphilosophie und - psychologie ohne zu belegenden Vorteil. Apple verkauft seine Produkte auch nur zum Teil wegen der Qualität, der weit größere Teil geht sicherlich wegen des Coolnessfaktors über den Tresen. Wer was auf sich hält, kauft sich ein IPhone oder eben eine Bernina
Dennoch könnte eine Firma sicherlich mehr Gewinn machen, selbst wenn sie ihre hochqualitativen Produkte für vergleichsweise günstige Preise in der No-Name-Variante anbietet. Kelloggs hatte früher seine Cornflakes und Co unter Pseudonym bei Aldi verkauft. Bis der Firma einfiel, dass das unter ihrer Würde sei. Sie kündigten den Vertrag und hatten deutliche Gewinneinbußen. Was ich damit sagen will: Ja, es würden einige "teure" Kunden wegbrechen, gleichzeitig aber ein solcher Markt in dem günstigeren Segment entstehen, dass es sich sicherlich rechnen würde.
"Nadeln, Garn und Stoff müssen zueinander passen"
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- Frage Material
- Muriel79
- Erledigt
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2018 war die Maschine erstmals auf der H+H zu sehen, im Sommer war die JUKI NX7 Kirei dann endlich erhältlich. Die große Schwester der DX7 punkten mit vielen Features aus der Industrie. Im Forum gibt es einen lesenswerten ausführlichen Test- und Erfahrungsbericht.
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Klar, viele würden die günstigere Variante nehmen. Aber es gibt genügend Leute, die selbst bei bewiesener Gleichheit zweier Modelle sich immer für das "Markenmodell" entscheiden. Das ist reine Käuferphilosophie und - psychologie ohne zu belegenden Vorteil.
Denke ich nicht, denn wer sieht einer Maschine von außen schon an was innen drin ist.
Ich denke das hat eher was mit Vertrauen in die Qualität zu tun.
Markentreue entsteht durch Vertrauen, und das wiederum, wenn man gute Erfahrung mit einem Produkt gemacht hat.
Im Zweifel bezahlt man eben gern etwas mehr, wenn man sich dafür auf die Qualität verlassen kann.
Was ich bei der Marke W6 nicht verstehe ist, das Herr Vogt diese in seinem Ladengeschäft nicht anbietet.
Alle anderen Hersteller werden dort angeboten, nur seine eigene Hausmarke W6 nicht.
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Weil die W6 offiziell nicht im Handel erhältlich sein soll. Da kann er auch für sein eigenes Geschäft keine Ausnahme machen. Getrennte Geschäftbereiche. Gleiches Recht für alle. Man kann sich aber damit auch wunderbar in Verschwörungs-Theorien ergehen.
Ich hab da noch was Nettes als Lektüre gefunden:
http://www.haz.de/Hannover/Aus…fnet-in-entweihter-KircheLG neko
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Ich sprach ja davon, wenn klar ist, dass es das Gleiche unter anderem Namen ist. Nenn es dann Vertrauen in die Marke, okay. Aber das könnte man ja dann auch haben, wenn man weiß, dass es identische Maschinen dieser Marke unter anderem Namen meinetwegen mit abgewandeltem Design aber gleichem Innenleben insbesondere der Technik gibt. Und dennoch werden sich dann genügend für "das richtige Produkt" entscheiden, aber ein neuer Markt bei Kunden, die sich die hochpreisige Ware sonst nicht leisten würden, entstünde.
Schlau wäre es sicherlich, das Äußere bei der "Billigversion" etwa weniger ansprechend zu gestalten, das gibt nämlich noch mal einen Kaufanreiz für die Originalversion.
Keine Ahnung, warum er die Maschinen dort nicht ausstellt, erschließt sich mir auch nicht. -
Weil die W6 offiziell nicht im Handel erhältlich sein soll.
Warum das denn nicht?
Andere Nähmaschinen werden doch auch Online und im Handel vertrieben.
Das eine schließt das andere doch nicht aus!
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Es gibt viele Sachen, die aus marktstrategischen Dingen ausschliesslich online zu haben sind.
Bei Computern z.B. ist das ein Instrument zur Monopolerhaltung und um einen Preiskampf zu verhindern.
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Das hat was mit der Absprache mit Amazon zu tun. Der ursprüngliche Plan war, die Maschinen über Aldi oder Lidl zu vertreiben, um dort mal qualitativ anständige Maschinen zu einem günstigen Preis kaufen zu können. Das NCH hat sich nämlich immer über sie miese Qualität der Discounter Maschinen geärgert und war der Meinung, zu dem Preis müsste auch was besseres möglich sein. Aldi und Lidl hatten aber kein Interesse, weil sie schon ihre Marken haben. So wurde der Weg über Amazon gewählt, mit der Bedingung von Amazon aus, dass sie Maschinen ausschließlich Online verkauft werden dürfen. Deshalb gibt es auch in Hannover keine. Allerdings haben sie im Keller meist welche zur Reparatur und Wartung stehen und der alte Herr Vogt ist damals mit mir runter gegangen und hat mit eine Maschine gezeigt. Er hat mir auch die ganze Geschichte erzählt, war noch viel umfangreicher, konnte ich mir aber nicht alles merken.
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Klar, viele würden die günstigere Variante nehmen. Aber es gibt genügend Leute, die selbst bei bewiesener Gleichheit zweier Modelle sich immer für das "Markenmodell" entscheiden. Das ist reine Käuferphilosophie und - psychologie ohne zu belegenden Vorteil.
Da wäre ich mir nicht so sicher. Dass es Möglichkeiten gibt, Produkte, die in Ordnung sind, günstig anzubieten - geschenkt. Aber irgendwer zahlt immer die Zeche. Bei Preisdiktaten im Lebensmittelbereich sind das häufig die Erzeuger, die Umwelt und die Tiere. Und auch bei Maschinen müssen sich massive Preisunterschiede letztlich irgendwo in der Kalkulation finden.
Der Vergleich Janome/W6 trägt auch nicht so recht, denn die Vergleichsmaschinen von Janome sind auch eher im unteren Preissegment angegliedert.
ZitatKelloggs hatte früher seine Cornflakes und Co unter Pseudonym bei Aldi verkauft. Bis der Firma einfiel, dass das unter ihrer Würde sei. Sie kündigten den Vertrag und hatten deutliche Gewinneinbußen. Was ich damit sagen will: Ja, es würden einige "teure" Kunden wegbrechen, gleichzeitig aber ein solcher Markt in dem günstigeren Segment entstehen, dass es sich sicherlich rechnen würde.
Es ist auch bekannt, dass die Rezepturen - siehe oben, irgenwo muss das Gefälle erwirtschaftet werden - sich selbst im Lebensmittelbereich oft in Details unterscheiden. Warum sollte das in anderen Bereichen anders aussehen?
Darüber hinaus bin ich nicht Deiner Meinung - es muss nicht jedes Produkt zum Schnapperpreis für alle jederzeit zu haben sein. Dass so viele Produkte zu Wegwerfartikeln wurden, liegt u.a. an dieser Haltung, denn Qualität ist nicht endlos billig zu produzieren. Wieder zahlen viele den Preis, die Du nicht siehst oder sehen willst:
Die Umwelt
Menschen in ärmeren Regionen
Bauern/Erzeuger
TiereUnter Umständen gehen ausserdem heimische Arbeitsplätzen verloren. Das betrifft den NäMa Markt nicht, da ohnehin alle zumindest teilweise in Asien produzieren lassen, aber auch in Asien gibt es Unterschiede, wie Stefan ja schon mehrfach eindrucksvoll dokumentierte.
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Da wäre ich mir nicht so sicher. Dass es Möglichkeiten gibt, Produkte, die in Ordnung sind, günstig anzubieten - geschenkt. Aber irgendwer zahlt immer die Zeche. (...) Und auch bei Maschinen müssen sich massive Preisunterschiede letztlich irgendwo in der Kalkulation finden.
Nein, das ist unlogisch. Betrachte es einfach in der anderen Richtung, dann wirst du es sofort sehen. Ist es möglich, dass ein Produzent eine identische Maschine, echt und ehrlich kalkuliert, doppelt so teuer produziert und verkauft wie ein anderer?
Ja, natürlich. Er vergisst, zu den Schrauben die Schraubenmuttern zu bestellen, und der ganze Laden liegt einen Monat voller halbfertiger Maschinen; er lässt sein Personal spüren, wie er sie doch verachtet, und sie streiken, während woanders ein Betriebsrat immer einen Ausgleich herstellt; er kümmert sich nicht um die Belegschaft und der Krankenstand ist höher; er kauft zu teuer ein und irgendwo lacht sich ein Lieferant, der vielleicht den Einkäufer bestochen hat, in's Fäustchen; er stellt die Produktion halbfertiger Arbeiten erst einmal beiseite, weil ihn welcher Deal auch immer dazu bewogen hat, einen anderen Auftrag vorzuziehen, und für die ganze Fabrik geht ein halber Arbeitstag für die Umstellung, Umrüstung der Produktionsmaschinen, neue Einweisung der ungelernten Helfer usw. verloren (so habe ich das Ende der 60er Jahre als Fabrikarbeiter erlebt); er kontrolliert die Fabrikation nicht laufend und wenn ein Fehler (z.B. aufgrund verschlissener Werkzeuge) sich einschleicht, muss er ganze Serien gleich ab Werk reparieren, und so weiter.
Wenn du die Augen aufmachst, kannst du schon von weitem sehen, wo ein Betrieb mustergültig läuft oder so unrationell, dass er offensichtlich gar vor dem Ende steht. Wenn ich 100mtr von einer Fabrik entfernt vorbeigehe und sehe, dass da im Hof Kupfer und anderes Material im Wert von einer Million zinslos rumliegt (was in früheren Zeiten arg teuer war...) und, schlimmer noch, keinen Umsatz, keinen Gewinn einbringt, weiss ich schon, da stimmt was nicht.
Ihr müsst Euch darüberhinaus mal darüber klar werden, dass die Herstellungskosten praktisch unabhängig vom Preis sind. Dass "halb so teuer" gleich "halb so gut" ist, ist ein Trugschluß. Ihr sollt so denken, die ganze Werbung geht dahin. Dennoch - beispielsweise eine fiktive Nähmaschine muss
a.) die Kosten von einer Fabrik für 100 Millionen Dollar wieder einbringen,
b.) die Kosten für eine Belegschaft, vor allem Verwaltung und Fachleute, die nicht einfach bei einem saisonalen Rückgang duch Einstellungsstopp herabgemindert werden können, von, sagen wir mal, 10 Millionen Dollar im Jahr erbringen,
c.) die Kosten für die Entwicklung, z.B. das Schreiben des Handbuches usw. von 1 Million Dollar für dieses Maschinenmodell erwirtschaften, ob nun im Lauf der Jahre nur eine oder ob eine Million dieser Maschine produziert werden;
d.) noch 10 Dollar pro Maschine für acht Kilogramm Plastik und Aluminium erbringen.Wenn du eine Million Nähmaschinen dieser Fabrik im Lauf der Jahre für 150 Dollar vermarkten kannst (z.B. weil 1.2 Milliarden Deiner Landsleute um Dich herum wohnen), hast du als Gründer hinterher Millionen Dollar auf dem Konto übrig.
Wenn du stattdessen 1.000.001 Maschinen fertigst, weil du deiner Schwiegermutter eine schenken willst, hat die eine zusätzliche zehn Dollar gekostet.Wenn du zehntausend Maschinen im gerundeten Gehäuse mit vornehmen beigem Lack im Lager hast und der Markt nimmt sie dir nicht mehr ab, weil heutzutage eckige Gehäuse modern sind, auf die man Abziehbildchen mit Blümchen kleben kann, tust du gut daran, die zehntausend Maschinen noch für fünfzig Dollar unter irgend einer anderen Marke möglichst in irgend einem anderen Erdteile (damit sie dir nicht die Preise deiner neuesten Modelle versauen) an Großhänder zu verscherbeln.
Und das ist alles erst das Vorfeld. Was ist mit den Vertriebskosten im Einzelhandel? Ein Laden mit toten Fliegen im Schaufenster hat drei Angestellte, die sich bei Annäherung eines Kunden verziehen, damit sie weiter ungestört schwatzen können (so kannte ich das bei Hertie Köln, bekanntlich mit einem Riesenkrach pleite gegangen, wenn ich nach ca. 17 Uhr dort nach Feierabend noch was kaufen wollte), und verkauft drei Maschinen im Monat, ein anderer macht einen Versand auf und attraktative Vertriebsmaßnahmen (z.B. Foren, Finanzierung und Beschreibungen), gibt guten Gewissens zehn Jahre Garantie und wird in den Foren, nach anfänglicher Skepsis, tatsächlich für gute Beratung und Kulanz bekannt, und (siehe nächster Absatz):
ZitatDen Satz verstehe ich noch nicht. Laut stephan ist z.B. die 99-Euro-W6 1800 identisch mit einer 200-Euro-Janome im traditionellen Handel.
Im Übrigen sehe ich noch einen anderen Grund, warum die W6 Maschinen nicht im traditionellen Fachgeschäft des Firmengründers mit verkauft werden. Fachgeschäfte haben ihre Kundschaft, wenn sie gut sind. Wie viele Beiträge habe ich hier im Forum schon gelesen der Art (Zahlen sind natürlich erfunden): "Das Geschäft die Straße runter hat mich prima bedient, ich habe genug Geld und kaufe lieber die Nähmaschine dort für 750 Euro, statt im Internet für 600 Euro, dann kann ich immer dort hingehen, wenn ich ein Problem habe, und alsbald mit der Maschine weiterarbeiten".
Es ist schon ärgerlich genug, wenn sich ein Fachgeschäft in Generationen einen guten Namen und einen treuen Kundenstamm (die Töchter kaufen noch da ein, wo die Mutter auch ihre Maschine herhatte) für Maschinen führender Marken erworben hat, und daneben ein Billig-Anbieter eröffnet, mit dem Anspruch, dass seine bis dato unbekannte Marke bei halben Kaufpreisen genauso gut seien. Wie dumm wäre es, wenn dieser eine Firmeninhaber dasselbe, in seinen eigenen Räumen, machen würde?! Ganz abgesehen davon, daß er sich mit dem Ladenverkauf seines Billigsegmentes seinen Stundenlohn auf einen Bruchteil herabdividieren würde ... -
Deine Argumentation finde ich wortreich, aber letztlich wenig überzeugend.
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Hast Du auch eine gute Ausbildung und lebenslange Erfahrung in industrieller Kostenrechnung? Dann kannst Du ja im Einzelnen Stellung dazu nehmen, warum Du Dich gegen die "Argumentation" aussprichst .
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Hast Du auch eine gute Ausbildung und lebenslange Erfahrung in industrieller Kostenrechnung? Dann kannst Du ja im Einzelnen Stellung dazu nehmen, warum Du Dich gegen die "Argumentation" aussprichst .
Ich habe mehrere ganz hervorragende Ausbildungen, wenn auch in anderen Fachgebieten - und eben deshalb finde ich Deine Argumentation ein wenig schmalkantig - der Blick über den Tellerrand und für größere Zusammenhänge fehlt völlig, und mit fliegen-affinen Bildern kann man mich auch nicht begeistern, bedaure.
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Ich weiss es nicht mehr genau, aber jemand hier im Forum hatte das mal geschrieben: Beim Nähmaschinen Center in Hannover ist Herr Vogt Teilhaber. Der andere Teilhaber des Ladens in Hannover ist aber nicht Teilhaber bei W6.
Im übrigen ist es ja so, dass im NCH nicht nur Maschinen aus den oberen Preissegmenten verkauft werden, sondern quer Beet. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch das Verkaufen von bestimmten Marken als ausgewiesener Händler an Bedingungen geknüpft ist. Z.B.: Wenn sie weiterhin zu guten Bedingungen Janome Händler sein wollen, dann dürfen sie aber nicht... Wäre ja auch für Janome schön blöd, wenn sie baugleiche Maschinen zu verschiedenen Preisen in ein und demselben Laden stehen haben.
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Herr Vogt kann ja schlecht seine N1800 zu zwei verschiedenen Preisen anbieten:
Online zahlt ihr 100,- Euro und im Laden biete ich sie - mit Vorführung, Probenähen, Einweisung usw. - für z.B. 150,- Euro an, damit die Personalkosten gedeckt sind.
Dann würde doch viel zu viele in den Laden gehen, Probenhähen, mit den Worten 'ich überlege es mir noch' nach Hause gehen und bei amazon für 100,- Euro bestellen.Weiterhin kann es sehr gut sein, dass Janome ihm dann keine Maschinen mehr liefern will, wie oben schon geschrieben.
Und an einer hochpreisigen Janome verdient man bestimmt mehr als an zehn W6-Maschinen, die online verkauft werden.
Es kann natürlich auch sein, dass die im Prinzip baugleichen Janome-Maschinen wirklich besser sind, weil sie mit engeren Toleranzen gefertigt werden. Vielleicht akzeptiert Janome nur Maschinen, die im Probelauf unter z.B. 75 dB bleiben, während W6 auch Maschinen abnimmt, die bis 78 dB laut sind. Und alle noch lauteren (damit mechanisch schlechteren) Maschinen gehen dann vielleicht an Aufkäufer Ramsch, der das Teil dann unter Phantasienamen - oder besser noch - unter altbekannten Namen wie Naumann, Veritas, Kayser oder so mit weniger Service, aber dafür noch billiger vertickt.
Achtung: Das ist nur eine Vermutung, mögliche Erklärung, wo der doch sehr große Preisunterschied von 100% zwischen W6 N1800 und Janome JR1012 herkommen könnte.Vielleicht möchte auch Herr Vogt auch nur, dass ganz viele am Nähen interessierte Menschen, die ja meist erst mal mit einer Billigmaschine anfangen, eine qualitativ gute Maschine kaufen können, mit der das Nähen Freude macht.
Der Wunsch nach etwas besserem führt dann zwei, drei Jahre später zum Kauf einer teureren Nähmaschine, an der dann gut verdient wird.
Wenn die erste Maschine Schrott ab Werk ist, dann ist die Begeisterung fürs Nähen auf Jahre gestorben und es gibt keinen Folgekauf.Gruß
Detlef -
Ihr müsst Euch darüberhinaus mal darüber klar werden, dass die Herstellungskosten praktisch unabhängig vom Preis sind.
Genau, Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis , und nicht die Kosten!
Das kann man finden wie man will, ist aber so!
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Hallo,
also irgendwie verstehe ich den ganzen Disput hier nicht so ganz.
Erstmal halte ich es für ganz legitim von Herrn Vogt, neben seinem (Laden-)Geschäft als Händler und Verkäufer von Nähmaschinen, ein weiteres/zusätzliches Geschäft als Hersteller einer neuen Nähmaschinenmarke aufzubauen.
Daß diese Maschinen ausschließlich online vertrieben werden halte ich da für ausgesprochen sinnvoll - Amazonbedingungen hin oder her -.
Schließlich soll ein Verkäufer ja eher Markenneutral beratend auf die Wünsche seiner Kunden eingehen und wer würde da nicht sofort einen persönlichen Eigennutz wittern, wenn die Beratung dann positiv in Richtung W6-Maschinen ausfällt.
Ich könnte mir vorstellen, daß hier sonst einige sofort einen Interessenskonflikt bei Herrn Vogt vermuten würden und eine ähnliche Diskussion wie diese entstünde.
Grüße, Sabine
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Och, der "Disput" ist ja nur ein bisschen abgeglitten von den Meriten der Markenware zu den Maschinen zur Verkaufstaktik. Wobei ich das mit der "Beratung positiv in Richtung W6-Maschinen" anders sehen würde - ich nehme an, die Masse macht den Gewinn bei denen und auch im seriösesten Ladengeschäft würde ich dann annehmen, dass die Beratung in Richtung geht "kauf dir die teuerste Markenmaschine bei uns, für die du Geld zusammenkratzen kannst". Wobei ich den Ratschlag nicht einmal unbedingt für schlecht halten würde.
Aber zurück zum Thema "Nadeln, Garn und Stoff". Ich habe zufällig gesehen, daß W6 auch ein Zubehörprogramm hat, u.a. mit zehn Garnrollen, farbsortiert, Polyester 100er Stärke, knapp 13 Euro. Da ich wegen meiner zickigen, neuen alten Bernina gerade alles, was dubios, überaltert oder Baumwolle war, bei mir rausgeschmissen habe und Farben sowie gerade die dünnen Garne nur noch sehr lückenhaft abgedeckt sind (entweder muss ich weiss oder grün in 80 oder braunes 30er nehmen...), muss ich sowieso einige Farben bestellen (hab' hier auf dem Lande kein Geschäft für Garne erreichbar).
Hat jemand eigene Erfahrung mit dem Garnsortiment bei W6? Wäre das den Mara oder Saba vergleichbar? -
Da wäre ich mir nicht so sicher. Dass es Möglichkeiten gibt, Produkte, die in Ordnung sind, günstig anzubieten - geschenkt. Aber irgendwer zahlt immer die Zeche. Bei Preisdiktaten im Lebensmittelbereich sind das häufig die Erzeuger, die Umwelt und die Tiere. Und auch bei Maschinen müssen sich massive Preisunterschiede letztlich irgendwo in der Kalkulation finden.
Der Vergleich Janome/W6 trägt auch nicht so recht, denn die Vergleichsmaschinen von Janome sind auch eher im unteren Preissegment angegliedert.
Es ist auch bekannt, dass die Rezepturen - siehe oben, irgenwo muss das Gefälle erwirtschaftet werden - sich selbst im Lebensmittelbereich oft in Details unterscheiden. Warum sollte das in anderen Bereichen anders aussehen?
Darüber hinaus bin ich nicht Deiner Meinung - es muss nicht jedes Produkt zum Schnapperpreis für alle jederzeit zu haben sein. Dass so viele Produkte zu Wegwerfartikeln wurden, liegt u.a. an dieser Haltung, denn Qualität ist nicht endlos billig zu produzieren. Wieder zahlen viele den Preis, die Du nicht siehst oder sehen willst:
Die Umwelt
Menschen in ärmeren Regionen
Bauern/Erzeuger
TiereUnter Umständen gehen ausserdem heimische Arbeitsplätzen verloren. Das betrifft den NäMa Markt nicht, da ohnehin alle zumindest teilweise in Asien produzieren lassen, aber auch in Asien gibt es Unterschiede, wie Stefan ja schon mehrfach eindrucksvoll dokumentierte.
Äh Moment mal, nur weil ich sage, dass gleiche Dinge unter anderem Namen für weniger Geld vertrieben werden, bin ich jetzt Fan von Massentierhaltung und Co? Ich glaube, Du hast nicht verstanden, was ich gesagt habe. Zudem bin ich jederzeit bereit, höhere Preise für höherwertige Produkte auszugeben. Dabei bedeutet das für mich nicht ausschließlich, dass eben jenes mehr kann als das preiswertere, sondern dass ich dabei die Produktionsweise mit einbeziehe. Aber wenn gleiche Produkte aus der gleichen Fertigung für unterschiedliche Preise angeboten werden, sehe ich nicht ein, warum ich den höheren Preis zahlen soll, denn der ist reine Marge des Händlers.
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Äh Moment mal, nur weil ich sage, dass gleiche Dinge unter anderem Namen für weniger Geld vertrieben werden, bin ich jetzt Fan von Massentierhaltung und Co?
Das steht in meinem Beitrag nirgends. Ich halte es jedoch für selbsterklärend, dass Preisgestaltung ein multifaktorielles Geschehen ist, dass Schwankungen nur innerhalb eines gewissen Rahmens allein mit "Marge des Händlers" zu erklären sind, und dass meist diejenigen die Zeche zahlen, die am wenigsten Einfluß haben. In der Regel sind das tatsächlich Umwelt, Tiere, und häufig eben auch Arbeitnehmer (respektive Unternehmer / Produzenten).
ZitatAber wenn gleiche Produkte aus der gleichen Fertigung für unterschiedliche Preise angeboten werden, sehe ich nicht ein, warum ich den höheren Preis zahlen soll, denn der ist reine Marge des Händlers.
Dazu müsste zunächst einmal sicher gestellt werden, dass es sich um identische Produkte handelt. Oft gibt es aber durchaus Unterschiede bei Rezepturen / Einzelkomponenten.